Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 6. Mai 2022:

Bochum schießt Bielefeld weiter Richtung Abstieg

Arminia Bielefeld taumelt dem achten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Der Tabellenvorletzte verlor beim Aufsteiger VfL Bochum 1:2 (1:1) und muss nach zehn Spielen in Folge ohne Sieg auf Schützenhilfe des alten und neuen Meisters Bayern München hoffen. Sollte der Rekordchampion nach seinem Party-Trip nach Ibiza am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den VfB Stuttgart verlieren, wäre der erneute Sturz der Ostwestfalen in die Zweitklassigkeit schon vor dem Saisonfinale nicht mehr zu verhindern.

Sebastian Polter (22.) hatte die bereits geretteten Bochumer in Führung gebracht. Joakim Nilsson (35.) glich zwar für die Arminia zwischenzeitlich zum 1:1 aus. Doch ein Eigentor von George Bello (89.) besiegelte die 16. Niederlage. Der Rückstand auf den Tabellen-16. Stuttgart beträgt weiter zwei Punkte. Selbst ein Sieg im letzten Spiel gegen RB Leipzig würde nur reichen, wenn der VfB leer ausgeht. Durch die Bielefelder Niederlage steht zudem fest, dass Hertha BSC nicht mehr direkt absteigen kann.

DFB-Frauen bei EM ohne Topspielerin Marozsan

Schwerer Schlag für die Frauennationalmannschaft: Regisseurin Dzsenifer Marozsan fällt für die EM im Sommer in England (6. bis 31. Juli) aus. Die 30-Jährige von Olympique Lyon wurde nach einem Kreuzbandriss bereits am Dienstag am rechten Knie operiert und muss mindestens ein halbes Jahr pausieren.

Die Verletzung hatte die Olympiasiegerin von 2016 laut Mitteilung bereits Mitte April beim 2:3 der DFB-Frauen in der WM-Qualifikation in Serbien erlitten. Auch das Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona (21. Mai) in Turin verpasst die 111-malige Nationalspielerin, die schon viele gesundheitliche Probleme zu überwinden hatte.

Im Sommer 2018 erlitt sie eine beidseitige Lungenembolie. Bei der WM 2019 konnte sie nach einem Zehenbruch im Auftaktspiel erst beim Viertelfinal-Aus wieder mitwirken.

Pyrotechnik: Werder muss Geldstrafe zahlen

Werder Bremen wird wegen Vergehen seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 30.622 Euro belegt. Das Urteil fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nachdem Fans des Zweitligisten im Duell gegen Holstein Kiel am 32. Spieltag (2:3) mit dem Einsatz von Pyrotechnik für zwei Spielunterbrechungen gesorgt hatten. Der Verein kann bis zu 10.000 Euro der Strafe für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden.

Magath von Bundesliga-Ansetzungen „irritiert“

Hertha-Trainer Felix Magath hat vor dem vorletzten Spieltag der Bundesliga die über drei Tage verteilten Ansetzungen aus Sorge vor möglicher Wettbewerbsverzerrung kritisiert. „Es irritiert mich. Jetzt haben wir so eine Situation, und wir sind mittendrin, die einen spielen heute, die anderen am Sonntag und wir am Samstag, dass dadurch wieder gemutmaßt werden kann“, sagte Magath vor der Pressekonferenz der Berliner vor dem Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky). Hertha BSC kann mit einem Sieg gegen Mainz den Klassenerhalt perfekt machen.

Die Deutsche Fußball-Liga hatte die Regularien für diese Saison zwecks besserer TV-Vermarktung geändert, sodass auch der 33. Spieltag im Rhythmus von Freitag bis Sonntag stattfindet. Dies wurde auch von Herthas Geschäftsführer Fredi Bobic so bestätigt. Nur am letzten Spieltag werden alle Spiele noch zeitgleich angepfiffen.

Magath (68) erinnerte an die sogenannte „Schande von Gijón“, als die Nationalmannschaften von Deutschland – mit dem HSV-Idol als Spieler – und Österreich bei der WM-Vorrunde 1982 mit maximal passiver Spielweise ein 1:0 für die DFB-Elf über die Zeit brachten. Beide Teams kamen damit eine Runde weiter. „Ich habe halt die Erfahrung, ich habe ein Spiel mitgemacht, dass anschließend große Diskussionen stattfanden“, sagte Magath.

Frankfurt im Europa-League-Finale ohne Hinteregger

Eintracht Frankfurt muss im Saisonendspurt und damit auch im Europa-League-Finale auf Abwehrchef Martin Hinteregger verzichten. Der 29 Jahre alte Österreicher verletzte sich beim Halbfinale am Donnerstagabend gegen West Ham United (1:0) am Oberschenkel und kann nach Vereinsangaben vom Freitag in den verbleibenden drei Spielen nicht mehr eingreifen. Hinteregger war erst Anfang dieser Woche krankheitsbedingt ausgefallen, wollte das Rückspiel gegen den Premier-League-Club aus London aber unbedingt absolvieren.

„Es war unglaublich bitter, so früh zu wechseln“, hatte Cheftrainer Oliver Glasner gesagt. So wünsche man sich keinen Start. Sowohl in der Bundesliga gegen Gladbach an diesem Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) als auch am 14. Mai in Mainz wird Hinteregger damit fehlen. Am bittersten ist der Ausfall aber im Europa-League-Endspiel gegen die Glasgow Rangers, das am 18. Mai in Sevilla stattfindet. Erster Ersatzkandidat ist Almamy Touré, der auch am Donnerstag für Hinteregger gekommen war.

Bartels kommentiert WM-Finale, Graf sorgt für Premiere

SWR-Reporter Tom Bartels wird für das ARD-Fernsehen das Finale der Fußball-WM Ende des Jahres in Katar kommentieren. Er hatte für die ARD auch schon das Endspiel 2014 in Rio de Janeiro mit dem 1:0-Sieg des DFB-Teams gegen Argentinien durch das Tor von Mario Götze als Kommentator begleitet. Geplant ist zudem eine ARD-Premiere: Christina Graf kommentiert als erste Frau WM-Spiele live im Ersten. Der Südwestrundfunk ist bei der diesjährigen WM federführend für die ARD-Berichterstattung aus und über Katar. Die Endrunde findet vom 21. November bis zum 18. Dezember statt.

Wie der SWR am Freitag in Mainz weiter mitteilte, wird für den Hörfunk ebenfalls erstmals in der ARD-Geschichte eine Frau live das Finale kommentieren. Wer das sein wird, steht noch nicht fest. Im vergangenen Juli hatte Julia Metzner vom SWR als erste Frau für den öffentlichen-rechtlichen Hörfunk vom EM-Finale in London live berichtet. Eine Endspiel-Kommentatorin bei einer Männer-WM oder -EM hatte es in Deutschland bis dahin nur im Privatradio gegeben.

Nürnberg verlängert mit Klauß – und Hecking?

Der 1. FC Nürnberg und Trainer Robert Klauß haben ihre Zusammenarbeit über die kommende Saison hinaus verlängert. „Wir haben in sehr schnellem Durchlauf Übereinstimmung gefunden, dass wir mit Robert nicht nur die nächste Saison, sondern auch darüber hinaus planen wollen und können. Wir glauben, dass der eingeschlagene Weg ein guter ist. Wir sehen, dass eine Entwicklung stattfindet, die uns freut“, sagte Sportvorstand Dieter Hecking am Freitag in Nürnberg. „Vertragslaufzeiten geben wir wie immer nicht bekannt.“

Klauß war 2020 nach Franken gekommen. Nach Rang elf in der Spielzeit 2020/21 durfte der FCN in dieser Saison lange auf den Aufstieg hoffen und ging den vorletzten Spieltag als Tabellensechster an.

Dem „Kicker“ zufolge hat der „Club“ auch mit Hecking (57) verlängert. „Zu meinem Vertrag äußere ich mich dann, wenn es war zu vermelden gibt“, sagte Hecking. Der frühere HSV-Trainer war ebenfalls nach der dramatischen Relegation und dem Klassenerhalt 2020 nach Nürnberg gekommen.

Waßmuth bleibt Wölfinnen treu

Nationalspielerin Tabea Waßmuth hat ihren noch zwei Jahre laufenden Vertrag mit dem VfL Wolfsburg vorzeitig bis 2025 verlängert. Das gab der Tabellenführer der Frauen-Bundesliga am Freitag bekannt. „Tabea hat die Erwartungen, die wir mit ihrer Verpflichtung in sie gesetzt haben, bei Weitem übertroffen. Ihre Entwicklung in den letzten Monaten ist beeindruckend“, sagte Wolfsburgs Sportlicher Leiter Ralf Kellermann.

Die 25 Jahre alte Stürmerin war vor dieser Saison von 1899 Hoffenheim zum VfL gewechselt. In der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League erzielte Waßmuth bislang 21 Tore. Zusammen mit Alexia Putellas vom FC Barcelona führt sie mit zehn Treffern auch die Torschützinnenliste der aktuellen Champions-League-Saison an.

UEFA-Wertung: Bundesliga punktet dank Eintracht

Eintracht Frankfurt hat für Deutschland in der Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (UEFA) durch den Finaleinzug in der Europa League weiter gepunktet. Die Bundesliga belegt im Ranking mit 75,070 Punkten weiterhin den vierten Rang hinter England (106,641), Spanien (95,855) und Italien (76,616).

Am Donnerstagabend setzte sich Frankfurt mit 1:0 (1:0) gegen West Ham United durch, RB Leipzig verpasste hingegen das Endspiel durch das 1:3 (0:2) beim schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers.

Mit Beginn der neuen Saison wird Deutschland aufgrund der Streichung der Ergebnisse aus der Spielzeit 2017/18 den dritten Platz in der Fünfjahreswertung belegen.

Arsenal verlängert mit Trainer Arteta

Trainer Mikel Arteta hat seinen Vertrag beim englischen Fußball-Spitzenclub FC Arsenal verlängert. Der 40 Jahre alte Spanier unterschrieb einen Kontrakt bis 30. Juni 2025, wie die Londoner am Freitag mitteilten. „Ich bin heute aufgeregt, dankbar und sehr, sehr glücklich“, sagte Arteta laut Vereinsmitteilung. Arteta hatte die Gunners Ende 2019 als Nachfolger von Unai Emery übernommen. Zuvor war er seit der Saison 2016/2017 Assistent von Starcoach Pep Guardiola bei Manchester City gewesen.

„Wir wollen den Verein auf die nächste Stufe bringen und uns wirklich mit den Topteams messen. Dazu müssen wir in der Champions League spielen. Wir müssen in der Lage sein, das Team weiterzuentwickeln, unsere Spieler zu verbessern, alle Abteilungen zu verbessern, noch mehr Verbindung zu unseren Fans herzustellen“, sagte Arteta, der von 2011 bis 2016 bei Arsenal spielte. 2020 gewann Arsenal mit Arteta den englischen Pokal und den Supercup. Zwei Spieltage vor Ende der aktuellen Saison liegt Arsenal in der Tabelle auf Rang vier und damit einem direkten Platz für die Königsklasse.

Mbappés Mutter: Wechsel zu Real „erste Option“

Die Mutter von Kylian Mbappé, Fayza Lamari, hat Berichte über eine Vertragsverlängerung des französischen Fußball-Stars bei Paris Saint-Germain dementiert. „Es ist komplett falsch, dass Kylian verlängert hat“, sagte Lamari, die ihrem Sohn auch als Beraterin zur Seite steht, der spanischen Sportzeitung „Marca“ am Donnerstagabend. Die „erste Option“ sei ein Wechsel zu Real Madrid.

Die Zeitung „Le Parisien“ hatte am Donnerstagabend berichtet, dass der 23 Jahre alte Weltmeister und der französische Meister sich grundsätzlich auf eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages geeinigt hätten. Demnach soll Mbappé bis 2024 bei PSG bleiben. Mbappé war zuletzt immer wieder mit einem Wechsel zum Champions-League-Finalisten Real Madrid in Verbindung gebracht worden.

Süle zum Abschied wohl nicht in Startelf

Nationalspieler Niklas Süle wird im letzten Heimspiel des FC Bayern in dieser Saison mit anschließender Übergabe der Meisterschale am Sonntag (17.30 Uhr) voraussichtlich nicht in der Startelf stehen. „Ich gehe Stand jetzt eher davon aus, dass er nicht beginnen wird“, sagte Trainer Julian Nagelsmann am Freitag über den Verteidiger, der im Sommer zu Borussia Dortmund wechselt.

Süle habe schon beim 1:3 gegen den FSV Mainz 05 vor einer Woche starten dürfen und damit als Abgang sein „Zuckerl“ bekommen. Nagelsmann unterstrich, dass der 26-Jährige „sehr, sehr wertvoll“ gewesen sei. „Vielleicht wird er auch nochmal Minuten bekommen“, sagte der Coach zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Süle verlässt die Bayern nach fünf Jahren ablösefrei.

Der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Weltmeister Corentin Tolisso hat sich zuletzt nicht mehr für einen neuen Vertrag empfehlen können. Der französische Mittelfeldspieler, der einst für die Rekordsumme von 41,5 Millionen Euro gekommen war, fehlte jüngst wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel.

Dortmund verschiebt Israel-Reise des Profiteams

Borussia Dortmund hat die für Mitte Mai geplante Reise seiner Profimannschaft nach Israel verschoben. Außer mit Sicherheitsaspekten nach den Anschlägen und gewalttätigen Zusammenstößen in den vergangenen Tagen begründete der BVB die Verschiebung, über die zuerst die „Ruhr-Nachrichten“ berichtet hatten, auch mit organisatorischen und logistischen Problemen. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest. Die momentane Sicherheitslage in Israel gab mutmaßlich den letzten Anstoß zur Verschiebung der geplanten Reise.

Anstelle der Mannschaft wird eine Delegation des Ex-Meisters mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an der Spitze innerhalb des ursprünglich geplanten Zeitfensters nach Israel reisen. Ein wichtiger Programmpunkt der zur Anti-Rassismus-Initiative der Dortmunder gehörenden Visite ist auch der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem. Das Team von Trainer Marco Rose, das im Zuge der Reise nach Tel Aviv und Jerusalem ein Freundschaftsspiel gegen Maccabi Netanja bestreiten sollte, wird den Klubangaben zufolge nach Saisonschluss trotz des frei gewordenen Zeitraumes keine anderen Privatspiele absolvieren.

Die Israel-Reise von Mannschaft, Geschäftsleitung und einigen BVB-Idolen war als Fortsetzung einer Reihe von Projekten des Clubs gegen Rassismus und Antisemitismus vorgesehen. Der BVB engagiert sich seit fast 15 Jahren in diesem Bereich für Aufklärung. Finanziell unterstützte die Borussia zuletzt die Erweiterung von Yad Vashem durch eine Spende in Höhe von einer Million Euro.

Babbel rechnet mit Stuttgarts Abstieg

Der frühere Nationalspieler Markus Babbel glaubt nicht an den Klassenerhalt des VfB Stuttgart. Auf die Frage, ob der VfB in der Bundesliga bleibe, sagte der Europameister von 1996 der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ am Freitag: „Der VfB gehört in die Bundesliga. Deshalb hoffe ich es sehr. Mein Bauchgefühl sagt mir im Moment aber etwas anderes.“

Aus der Sicht des früheren VfB-Profis geht es bei den Stuttgartern im Abstiegskampf zu ruhig zu. „Mir war da über weite Strecken zu viel Friede, Freude, Eierkuchen“, erklärte Babbel und kritisierte damit indirekt auch Sportdirektor Sven Mislintat und Trainer Pellegrino Matarazzo. „Immer nur Ruhe bewahren? Ich glaube, man hätte da zwischendurch mal Klartext reden müssen, auch laut nach außen. Es ist alles nett - aber nur mit nett wirst du nicht in der Liga bleiben.“

Zudem sieht der 49-jährige Babbel bei den Stuttgarter Spielern zu wenig „Druckresistenz“ und den Willen, „sich unter allen Umständen durchsetzen zu wollen“. Da sei die Mannschaft, die am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) am vorletzten Spieltag bei Meister Bayern München antreten muss, „aktuell unter Durchschnitt“. Der frühere Profi des FC Bayern und des FC Liverpool spielte in der Endphase seiner Profikarriere selbst für die Schwaben und wurde mit ihnen 2007 deutscher Meister. Von November 2008 bis Dezember 2009 trainierte er den VfB außerdem.

RTL verbucht mit Frankfurts Halbfinalrückspiel Topquote

Eintracht Frankfurts Einzug ins Finale der Europa League hat RTL erneut eine Topquote beschert. Bis zu 6,63 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstagabend die Übertragung des Kölner TV-Senders vom 1:0-Erfolg des Bundesligisten im Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United. Dies entsprach einem Marktanteil von 28,9 Prozent. Damit wurde sogar die Zahl von 6,37 Millionen Interessierten aus dem Hinspiel eine Woche zuvor übertroffen.

Das Halbfinal-Ausscheiden von RB Leipzig bei den Glasgow Rangers war bei RTL+ und im Stream zu sehen. Auch im Viertelfinale hatte der Sender beide Eintracht-Duelle mit dem FC Barcelona im Free-TV ausgestrahlt. Das Finale zwischen der Eintracht und den Rangers findet am 18. Mai in Sevilla statt.

Flaschenwürfe auf Polizei nach Frankfurts Finaleinzug

Nach dem Finaleinzug in der Europa League am Donnerstagabend haben Eintracht-Fans die ganze Nacht lang in der Frankfurter Innenstadt gefeiert. Es sei eine „ausgelassene Feierstimmung“ gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmorgen. Zu größeren Ausschreitungen sei es dabei nicht gekommen. „Insgesamt war die Nacht ruhiger als die Nacht vor dem Spiel“. Genaue Zahlen zu Straftaten in Zusammenhang mit dem Spiel könne er noch nicht nennen.

Eintracht Frankfurt hatte das Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United mit 1:0 gewonnen und war damit ins Endspiel gegen die Glasgow Rangers eingezogen. Unmittelbar nach dem Spiel hatte es in der Stadt auch Flaschenwürfe gegen Polizisten gegeben. Diese waren mit einem großen Aufgebot im Innenstadtbereich unterwegs und versuchten dafür zu sorgen, dass die gegnerischen Fanlager nicht aufeinanderstießen.

Während des Spiels waren nach Polizeiangaben im Gästeblock des Stadions zwei Menschen festgenommen worden, weil sie zuvor den Hitlergruß gezeigt hatten. Bis zum Donnerstagnachmittag hatte es mehr als 30 Festnahmen randalierender Fußballfans gegeben. Mindestens drei Menschen wurden bei den Rangeleien am Vorabend des Spiels verletzt, wie die Polizei mitteilte.

Frankfurt droht längerer Hinteregger-Ausfall

Eintracht Frankfurt muss im Saisonendspurt und auch mit Blick auf das Europa-League-Finale um Abwehrchef Martin Hinteregger bangen. Der 29 Jahre alte Österreicher verletzte sich beim Halbfinale am Donnerstagabend gegen West Ham United (1:0) früh und droht nun auszufallen. Eine genaue Diagnose gab es zunächst nicht.

Hinteregger war erst Anfang dieser Woche krankheitsbedingt ausgefallen, wollte das Rückspiel gegen den Premier-League-Club aus London aber unbedingt absolvieren. „Es war unglaublich bitter, so früh zu wechseln“, sagte Cheftrainer Oliver Glasner. So wünsche man sich keinen Start. Almamy Touré kam für Hinteregger in die Partie, Tuta rutschte ins Zentrum.

Ob der Österreicher für die Bundesliga-Spiele gegen Gladbach (8. Mai) und in Mainz (14. Mai) fit wird, dürfte mit Blick auf die Konstellation in der Liga fast egal sein. Am 18. Mai trifft Eintracht Frankfurt dann im Europa-League-Endspiel in Sevilla auf die Glasgow Rangers.

Conference League: Rom und Rotterdam im Finale

AS Rom und Feyenoord Rotterdam haben das Finale im neuen Europacup-Wettbewerb Conference League erreicht. Startrainer José Mourinho gewann mit Rom gegen Englands Ex-Meister Leicester City 1:0 (1:0), im Hinspiel hatte es ein 1:1 gegeben. Union Berlins Gruppenbezwinger Feyenoord reichte im Halbfinal-Rückspiel bei Olympique Marseille ein 0:0, das erste Duell hatten die Niederländer mit 3:2 für sich entschieden. Das Finale findet am 25. Mai in der albanischen Hauptstadt Tirana statt.

In Rom sorgte Tammy Abraham (11.) mit seinem neunten Conference-League-Treffer für das Tor des Tages. Mourinho kann somit nach seinen Triumphen in der Champions League (2004 mit dem FC Porto und 2010 mit Inter Mailand) und in der Europa League (2003 mit Porto und 2017 mit Manchester United) einen dritten Europapokal-Wettbewerb gewinnen.

Die Rotterdamer, die in der Gruppenphase gegen Union beide Begegnungen gewonnen hatten (3:1 und 2:1), erkämpften sich mit viel Leidenschaft das wertvolle Remis. Feyenoord hofft auf den ersten Europacup-Sieg seit dem UEFA-Cup-Triumph vor 20 Jahren gegen Borussia Dortmund.