Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 5. Mai 2022:

Nach Unfall mit Todesfolge: van Drongelen verlässt Klinik

Der vom Bundesligisten 1. FC Union Berlin nach Belgien verliehene ehemalige HSV-Profi Rick van Drongelen hat nach seinem Unfall am Mittwoch das Krankenhaus verlassen können. „Wir sind mit ihm in Kontakt, insbesondere unser Geschäftsführer Profifußball, Oliver Ruhnert“, sagte Unions Kommunikationschef Christian Arbeit. Der an den belgischen Erstligisten KV Mechelen ausgeliehene Abwehrspieler war am Mittwochmorgen auf dem Weg zum Training in einen Unfall verwickelt worden, bei dem der Fahrer des anderen Fahrzeugs getötet wurde.

Arbeit sagte zudem, dass van Drongelen laut den Ermittlungen der zuständigen niederländischen Polizei keine Schuld an dem Unfall treffe: „Trotzdem ist er sehr traurig und betroffen. Wir versuchen, ihn aufzumuntern.“ Man müsse aber die Trauer auch zulassen. Der im vergangenen Sommer vom Zweitligisten Hamburger SV nach Berlin transferierte 23 Jahre alte Niederländer war im Winter bis zum Saisonende nach Mechelen verliehen worden.

BVB zittert mal wieder um Haaland-Einsatz

Borussia Dortmund bangt vor dem Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) um den Einsatz des erkrankten Torjägers Erling Haaland. „Wir müssen schauen, wie sich das bis morgen verhält“, sagte Trainer Marco Rose am Donnerstag.

Trotz der weiterhin großen Personalsorgen will sich der BVB mit einem Sieg beim bereits feststehenden Absteiger Platz zwei hinter Bayern München sichern. „Wir wollen Vizemeister werden, ganz klar“, sagte Rose, der damit „das Minimalziel erreicht“ hätte. Insgesamt sei es aber eine „ernüchternde Saison“ gewesen. Mit Blick auf die Zukunft habe man „eine ganze Menge Luft nach oben“. Daher müsse man sich zusammensetzen und schauen, „an welchen Stellschrauben wir drehen können“. Man müsse „schärfer und konsequenter“ werden, so Rose.

In Niklas Süle und Nico Schlotterbeck haben die Dortmunder bereits zwei Nationalspieler für die Innenverteidigung verpflichtet. „Nico hat eine hervorragende Entwicklung genommen. Er ist sehr stark im Spiel mit dem Ball und ein guter Zweikämpfer“, sagte Rose. Das seien „alles Dinge, die wir brauchen und gesucht haben“.

Nach Kritik an Magath: Wolfsburg-Trainer rüffelt Kruse

Trainer Florian Kohfeldt vom VfL Wolfsburg hat Stürmer Max Kruse nach dessen öffentlichen Aussagen über Felix Magath zur Rede gestellt. „Ich bin grundsätzlich immer jemand, der ihn verteidigt und ich finde auch nach wie vor, dass er sein freies Wort sagen kann. Diese explizite Aussage fand ich unangemessen“, so Kohfeldt: „Und das hab ich ihm auch gesagt.“

Kruse hatte sich zuletzt auf der Plattform „Twitch“ ausgelassen. „Ich gehe überall hin, aber niemals zu Magath. Der ist ein Scheucher. Der macht Medizinbälle bis die Leute kotzen“, sagte der 34-Jährige über den Trainer von Hertha BSC. Ungeachtet der Tatsache, dass Magath den VfL 2009 zum Meistertitel geführt hatte.

Auch bei Sportdirektor Marcel Schäfer kamen Kruses Worte nicht gut an. „Das ist unangemessen, über Bundesligakollegen allgemein zu sprechen oder gewisse Kritik zu äußern. Über jemanden, der hier in Wolfsburg außergewöhnliches erreicht hat. Auch mit seiner Art und Weise, die hier sogar sehr geschätzt wird“, sagte der frühere Profi. „Von daher“ habe das „einfach nicht gepasst. Wir erwarten von unseren Spielern den vollen Fokus auf die eigene Aufgabe. Das haben wir Max in dem Fall auch mitgeteilt.“

Sportlich geht es nach dem sicheren Klassenerhalt im letzten Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) um nichts mehr. „Das wird ein Riesenspiel, es ist eine unheimliche Euphorie in Köln“, so Kohfeldt. Der Weg des FC sei „beeindruckend. Wir wissen genau, was auf uns zukommt. Wir wollen uns mit positiven Erlebnissen aus der Saison verabschieden.“

Sorgt der BVB für eine Transfer-Sensation?

Borussia Dortmund ist laut einem Bericht der italienischen Zeitung „Corriere dello Sport“ an einer Verpflichtung von Stürmer Paulo Dybala interessiert. Der 28-Jährige spielt bei Juventus Turin, ist nach Ende seines Vertrages beim Rekordmeister der italienischen Serie A im Sommer aber ablösefrei zu haben. Die Berater des argentinischen Fußball-Nationalspielers seien im Austausch mit Vereinen in Europa. Das bislang einzige konkrete Angebot aber sei bislang vom BVB eingegangen, schrieb der „Corriere“ am Donnerstag.

Dybala soll nach dem erwarteten Weggang des von vielen Spitzenvereinen umworbenen Stürmers Erling Haaland bei dem Bundesligisten eine zentrale Rolle im Angriff spielen, hieß es weiter. Die Dortmunder äußerten sich zunächst nicht zu dem Bericht.

Wie wahrscheinlich ein Wechsel des Juve-Leistungsträgers zur Borussia ist, ist unklar. Erst Anfang der Woche hatte es noch geheißen, Dybala werde künftig beim Ligarivalen Inter Mailand spielen. Sein Berater bestritt aber, dass es schon eine Einigung mit einem neuen Club in Italien oder im Ausland gebe. Juve und Inter treffen am nächsten Mittwoch im Finale des italienischen Pokals in Rom aufeinander.

Seattle Sounders gelingt historischer Titelgewinn

Die Seattle Sounders haben als erstes Team der Major League Soccer die Concacaf-Champions-League gewonnen. Der MLS-Verein von der US-Westküste setzte sich am Mittwochabend (Ortszeit) im Rückspiel gegen Pumas Unam aus Mexiko mit 3:0 (1:0) durch und sicherte sich damit erstmals den prestigeträchtigen Pokal. Seattle durchbrach damit die Dominanz von mexikanischen Fußballclubs, die seit der Saison 2008/2009 alle Titel in der Königsklasse des Kontinentalverbandes geholt hatten. Vor 22 Jahren gewann Los Angeles Galaxy als letzte Mannschaft aus den USA den damals noch als Champions Cup der Concacaf bezeichneten Wettbewerb. Seit 13 Jahren gibt es die Champions League für Vereinsmannschaften aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik.

Vor der Rekordkulisse von 68.741 Zuschauern im Lumen Field in Seattle sorgte der peruanische Nationalspieler Raul Ruidiaz mit einem Doppelpack (45. Minute/80.) für die Vorentscheidung. Nicolas Lodeiro (88.), der beim 2:2 im Hinspiel doppelt getroffen hatte, erzielte den Endstand.

Leipzig dementiert Wechselwunsch von Topstar Nkunku

RB Leipzig hat die Wechselgerüchte um Top-Torschütze Christopher Nkunku zurückgewiesen. Laut einem Bericht der französischen Sporttageszeitung „L'Équipe“ sei der bis 30. Juni 2024 unter Vertrag stehende Offensivspieler mit dem Wunsch an den sächsischen Fußball-Bundesligisten herangetreten, im Sommer zu wechseln. Dies wies Leipzig am Rande des Europa-League-Spiels bei den Glasgow Rangers am Donnerstag zurück. Nkunkus Berater Pini Zahavi sei am vergangenen Wochenende in Leipzig gewesen. Thematisch gehe es jedoch eher um eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages. Nkunku kommt in bisher 48 Saisonspielen auf 51 Scorerpunkte.

Nur noch Formsache ist der Verbleib von zwei langjährigen Leipzigern. Nach dpa-Informationen werden sowohl Nationalspieler Marcel Halstenberg als auch Spielmacher Kevin Kampl ihre Verträge beim Vizemeister verlängern. Des Weiteren bemüht sich der Club um eine Verlängerung bei Konrad Laimer, dessen Vertrag im Sommer 2023 ausläuft. Schlägt der österreichische Nationalspieler das Angebot aus, müsste er im Sommer verkauft werden, wenn Leipzig noch eine Ablöse generieren will.

Hat Hertha BSC einen Magath-Nachfolger gefunden?

Hertha BSC beschäftigt sich einem Medienbericht zufolge mit einer möglichen Verpflichtung von Trainer Sandro Schwarz. Nach Informationen des „Kicker“ gibt es ein erneutes Interesse der Berliner an dem früheren Mainzer Bundesliga-Coach. Der 43-Jährige trainiert seit Oktober 2020 den russischen Erstligisten Dynamo Moskau und will trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine die drei Spieltage bis zum Saisonende noch als Trainer in der russischen Hauptstadt fungieren und dann seine Zukunft abwägen. Ein Abschied scheint wahrscheinlich.

Schwarz ist mit Dynamo Zweiter hinter Zenit St. Petersburg, das nur noch einen Punkt zur Titelverteidigung benötigt. Der ehemalige Coach des FSV Mainz 05, gegen den Hertha am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) mit einem Sieg im heimischen Olympiastadion den Klassenerhalt sicherstellen kann, besitzt in Moskau einen Vertrag bis 2024.

Der aktuelle Trainer Felix Magath könnte sich unabhängig davon eine Verlängerung seines Engagements in Berlin vorstellen. „Ich schließe nichts aus, weil ich glaube, dass sich die meisten Menschen zu schnell selbst begrenzen“, sagte Magath zuletzt dem TV-Sender Sky. Sein Vertrag läuft bis zum Ende dieser Saison, die Hertha am 14. Mai bei Borussia Dortmund abschließt.

Ehemaliger HSV-Trainer erhält besondere Auszeichnung

Meister- und Aufstiegstrainer Christian Titz, ehemaliger Coach des HSV, ist „Trainer des Jahres“ der Dritten Liga. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt gab, kommt es bei dieser Wahl nicht zum Fan-Voting. „Die vorgeschaltete Abstimmung unter den Trainern und Kapitänen der Drittligisten ist derart eindeutig ausgefallen, dass an Christian Titz kein Weg vorbei führt“, teilte der DFB auf seiner Internetseite mit. Damit ist der 1. FC Magdeburg der erste Verein, der seit Beginn der Abstimmung in der Saison 2013/2014 zum zweiten Mal den „Trainer des Jahres“ stellt. Im Spieljahr 2017/2018 hatte Jens Härtel diese Wahl gewonnen.

Die Magdeburger können sich in jedem Fall noch über eine andere Auszeichnung freuen. Bei der Wahl zum „Spieler des Jahres“ fällt die Entscheidung der Fans zwischen den FCM-Spielern Baris Atik und Amara Condé.