Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 22. April 2022:

Dreimal Kruse: Wölfe zerfleischen Mainz

Mit einem Schützenfest raus aus dem Abstiegskampf: Der VfL Wolfsburg hat mit seinem höchsten Saisonsieg die letzten Zweifel am Bundesliga-Klassenerhalt beseitigt. Begünstigt von einer 67-minütigen Überzahl, deklassierten die Niedersachsen den FSV Mainz 05 mit 5:0 (5:0), verbesserten sich auf den zwölften Tabellenplatz und legten neun Punkte zwischen sich und Relegationsrang 16.

Den größten Anteil am völlig ungefährdeten Erfolg hatte Max Kruse mit einem Dreierpack. Der Ex-Nationalspieler, noch vor sechs Tagen bei der 1:6-Schlappe bei Borussia Dortmund nahezu ein Totalausfall, traf in der 24. Minute per Foulelfmeter sowie in der 35. Minute und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Vor dem Seitenwechsel war auch Jonas Wind zweimal erfolgreich (8. und 42.).

Wolfsburgs Frauen kassieren Klatsche vor Rekordkulisse

Vor einer neuen Weltrekordkulisse haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in der Champions League beim FC Barcelona eine Pleite erlebt. Das Team von Trainer Tommy Stroot unterlag am Freitagabend im Halbfinalhinspiel beim Titelverteidiger mit 1:5 (0:4) und hat vor dem Rückspiel am 30. April (18.00 Uhr/DAZN) so gut wie keine Chance mehr auf den Einzug ins Endspiel. 91.648 Fans im Camp Nou sorgten für einen Zuschauerweltrekord im Frauenfußball. Zuletzt kamen zu Barcelona – Real Madrid in der Königsklasse 91.553 Fans.

Lena Lattwein und der VfL Wolfsburg gingen beim FC Barcelona vor einer Weltrekordkulisse unter.
Lena Lattwein und der VfL Wolfsburg gingen beim FC Barcelona vor einer Weltrekordkulisse unter. © dpa | Joan Monfort

Für das überragende Barça-Team trafen Aitana Bonmati (3. Minute), Caroline Hansen (10.), Jennifer Hermoso (33.) und Weltfußballerin Alexia Putellas (38./85.,Foulelfmeter). Jill Roord erzielte an ihrem 25. Geburtstag den Ehrentreffer (70.) für den VfL. Nationalkeeperin Almuth Schult verhinderte eine höhere Niederlage.

Der Traum vom Triple für die Wolfsburgerinnen, die in der Bundesliga auf Titelkurs liegen und im DFB-Pokal-Finale stehen, ist nun wohl schon geplatzt. 2013 und 2014 hatten sie in der Königsklasse triumphiert. Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.

Vor Spiel gegen HSV: Ingolstadts Abstieg besiegelt

Der FC Ingolstadt ist nach nur einer Saison wieder aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC kamen die Schanzer trotz einer 2:0-Führung nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus. Da Dynamo Dresden bei Fortuna Düsseldorf ebenfalls 2:2 spielte, beträgt Ingolstadts Rückstand auf den Relegationsrang 16 vor dem Spiel gegen den HSV (30. April) nicht mehr aufholbare zehn Punkte.

Patrick Schmidt (24., Handelfmeter) und Filip Bilbija (46.) trafen vor 16.655 Fans für die Gäste, Fabian Schleusener (69.) und Philipp Hofmann (75.) sicherten dem KSC das Remis und den vorzeitigen Klassenerhalt.

Fortuna verspielt Matchball gegen Dresden

Fortuna Düsseldorf hat die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga im ersten Anlauf verspielt. Die Fortuna kam zum Auftakt des viertletzten Spieltags trotz Führung nicht über ein 2:2 (2:0) gegen Dynamo Dresden hinaus und liegt weiter acht Punkte vor den Sachsen auf Relegationsplatz 16.

Shinta Appelkamp auf Vorlage von Ex-HSV-Profi Khaled Narey (26.) und Jordi de Wijs (31.) trafen frühzeitig für Düsseldorf, alles sah vor 25.264 Zuschauern nach einem souveränen Sieg für die lange Zeit bestimmende Mannschaft des früheren HSV-Trainers Daniel Thioune aus. Paul Will (71.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (80.) sicherten Dresden aber noch einen womöglich wichtigen Punkt.

Die seit Dezember sieglosen Dresdner haben acht Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz – die kann Erzgebirge Aue am Sonntag gegen Aue noch auf fünf verringern.

BVB holt Adeyemi für 38 Millionen Euro

Die Verhandlungen über einen Wechsel von Nationalspieler Karim Adeyemi von Red Bull Salzburg zu Dortmund sollen nach Informationen von „Sport1“ kurz vor dem Abschluss stehen. Demnach hätten sich beide Clubs auf eine Basis-Ablösesumme von 38 Millionen Euro geeinigt. Sie könne durch Bonuszahlungen noch bis auf 41 Millionen Euro steigen. Dem 20-Jährigen liege ein Fünfjahresvertrag vor, heißt es in dem Bericht. Es seien nur noch Details zu klären, mit einem Vollzug sei zeitnah zu rechnen.

Adeyemis Vertrag in Salzburg läuft noch bis zum Sommer 2024. Seit Monaten wird über einen Wechsel nach dieser Saison spekuliert. Auch Salzburgs Trainer Matthias Jaissle hatte vor dem Champions-League-Aus beim FC Bayern München erklärt, er rechne mit einem entsprechenden Schritt. Ebenso gilt Borussia Dortmund seit Längerem als Favorit auf eine Verpflichtung des schnellen Stürmers.

Krebs: Pelé aus Klinik entlassen

Brasiliens Fußball-Legende Pelé ist wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 81-Jährige, der am Montag zur Behandlung seiner Darmkrebs-Erkrankung in das Albert-Einstein-Krankenhaus in São Paulo eingewiesen worden war, konnte am Donnerstag wieder nach Hause zurückkehren, wie die Klinik mitteilte. Pelés Gesundheitszustand sei „gut und stabil“.

Pelé war wegen des Tumors im September operiert worden. Er muss sich nach Angaben seiner Familie seither mindestens ein Mal im Monat ins Krankenhaus begeben, um untersucht zu werden und sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Edson Arantes do Nascimento, genannt Pelé, gilt als einer der größten Fußballer aller Zeiten. In den vergangenen Jahren hatte der dreifache Weltmeister immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.

Xavi schwärmt von ter Stegen, aber ...

Barça-Trainer Xavi hat seinen Torhüter Marc-Andre ter Stegen in höchsten Tönen gelobt. „Er hat Persönlichkeit, ist ein natürlicher Anführer und beherrscht das Fußballspiel gut, was für uns sehr wichtig ist“, sagte Xavi über den Deutschen. „Er ist ein Torwart, der mir sehr gut gefällt, einer der besten der Welt.“

Ter Stegen habe zwar manchmal auch einen „Leistungsabfall“, führte der Coach aus. Doch beim 1:0-Auswärtssieg gegen Real Sociedad San Sebastián am Donnerstag sei er schlicht derjenige gewesen, „der uns drei Punkte schenkt“. Der Keeper hatte den im Champions-League-Rennen so wichtigen Erfolg in der zweiten Halbzeit mit einigen starken Paraden festgehalten, dem ehemaligen Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang gelang in der elften Minute der goldene Treffer.

Bielefeld: Zukunft mit Henke?

Mit Zuversicht, einem Routinier an der Seite und einem Appell an die Mannschaft will Marco Kostmann bei Arminia Bielefeld die Trendwende im Abstiegskampf schaffen. „Jeder Spieler muss wieder zeigen, warum er hier einen Arbeitsvertrag bekommen hat – und den haben sie alle zu Recht. Jeder muss sein Können wiederbeleben“, fordert der als Interimscoach eingesetzte Nachfolger des freigestellten Frank Kramer.

Der bisherige Torwarttrainer Marco Kostmann (l., neben Stammkeeper Stefan Ortega) soll Arminia Bielefeld in der Bundesliga halten.
Der bisherige Torwarttrainer Marco Kostmann (l., neben Stammkeeper Stefan Ortega) soll Arminia Bielefeld in der Bundesliga halten. © Imago / Matthias Koch

Kostmann, der seit 2011 mit zweijähriger Unterbrechung im Bielefelder Trainerteam vor allem als Torwarttrainer arbeitet, kennt die Mannschaft des Tabellenvorletzten genau und weiß, wo er die Hebel ansetzen muss. Die Schwächen in der Offensive seien dem mangelnden Selbstvertrauen geschuldet. „Ich versuche meine Arbeitsweise mit den Torhütern in die Köpfe der Spieler zu übertragen. Es kommt auf jede einzelne Situation an und darauf, die Balance zwischen Lockerheit und hochkonzentrierter Arbeit zu finden.“

Michael Henke verfügt als langjähriger Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld über viel Erfahrung.
Michael Henke verfügt als langjähriger Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld über viel Erfahrung. © Imago / Stefan Bösl

Geschäftsführer Samir Arabi betonte, dass er sich bei der Trainerpersonalie zum Handeln gezwungen gesehen habe. „Die Form der letzten sieben Spiele wird nicht reichen, das haben wir auch der Mannschaft klar gemacht“, sagte der 43-Jährige. Kramer sei nach wie vor ein guter Trainer. „Er hat es in dieser Situation leider nicht geschafft“, sagte Arabi. Mit Michael Henke als zusätzlichem Co-Trainer mit der nötigen Erfahrung sieht der Geschäftsführer das Team nun gut aufgestellt. „Für die letzten Spiele ist es jetzt die bestmögliche Lösung für Arminia“, befand Arabi. Eine Zusammenarbeit mit Henke über die Saison hinaus sei auch nicht ausgeschlossen.