Leipzig. Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Atalanta Bergamo spielten sich RB Leipzig am Donnerstag keinen Vorteil heraus. Die Partie endete 1:1.

Dank eines Eigentores von Davide Zappacosta darf RB Leipzig weiter vom ersten Halbfinale in der Europa League träumen. Der italienische Fußball-Nationalspieler erzielte beim 1:1 (0:1) im Viertelfinal-Hinspiel gegen Atalanta Bergamo am Donnerstag in der 58. Minute den für sein Team unglücklichen Ausgleich, wodurch der deutsche Vize-Meister seit nunmehr elf Spielen ungeschlagen ist. Vor 36 029 Zuschauern hatte Luis Muriel (17.) die Gäste mit einem herrlichen Schlenzer in Führung gebracht, die nun am kommenden Donnerstag mit Heimvorteil in das Rückspiel in der Lombardei gehen.

Allerdings liegt die Stärke von Atalanta auf fremden Plätzen, was in dieser Saison bereits ausreichend dokumentiert ist. Auch RB-Trainer Domenico Tedesco hatte vor dem Spiel darauf hingewiesen. Mit zehn Auswärtssiegen zählt Bergamo in dieser Kategorie zur Spitze der Serie A, in der Europa League gewann die Mannschaft in den beiden K.o.-Spielen vor Leipzig ebenfalls auswärts. Unter anderen hatten die Italiener Bayer Leverkusen im Achtelfinale bezwungen. Angesichts der Heimschwäche Bergamos kann sich RB, das 2018 schon einmal im Viertelfinale der Europa League stand und an Olympique Marseille gescheitert war, noch Hoffnungen auf das Halbfinale machen.

Atalanta bestimmt die Partie zu Beginn

Vom Anpfiff weg hatten die Gäste mehr Kontrolle über das Spiel in der Leipziger Arena und auch mehr Ballbesitz. Im Vergleich zum Sieg bei Borussia Dortmund hatte Trainer Domenico Tedesco seine rechte Abwehrseite umgebaut und Lukas Klostermann und Benjamin Henrichs für Mohamed Simakan und Nordi Mukiele gebracht. Bergamo sah dort offenbar eine Schwäche - und fand sie auch.

Nach einer wenig aufregenden Anfangsphase ließ zuerst Henrichs Muriel am Strafraumeck allein, dann genügte dem kolumbianischen Nationalspieler gegen Klostermann ein Haken im Strafraum, um genügend Platz für seinen Schlenzer in den Winkel zu haben. Zwei Minuten nach der Führung kam Muriel wieder über die rechte Seite durch, sein Schuss rauschte nur knapp am langen Pfosten vorbei.

Erst danach find sich Leipzig etwas und hatte in einer Umschaltsituation die erste große Chance. Nach der Balleroberung im Aufbau der Lombarden landete der Ball bei André Silva (24.), doch der Schuss des Portugiesen klatschte an den Pfosten. Im Anschluss zog sich Bergamo immer weiter zurück. Leipzig fand kein Mittel gegen die improvisierte Dreierkette der Gäste. Dort fehlten in Kapitän Rafael Toloi und Berat Djimsiti zwei Stammkräfte in der Innenverteidigung verletzt.

Leipzig hatte hingegen kurz vor der Pause Glück, als Mario Pasalic über die rechte Abwehrseite in den Strafraum drang. Für den Kroaten wurde der Winkel aber letztlich zu spitz und sein Schuss ging knapp am Pfosten vorbei.

Silva verschießt Strafstoß

Muriel bekam Leipzig weiter nicht in den Griff, Torwart Peter Gulacsi (53.) rettete in höchster Not. Dann kam es zur enorm unterhaltsamen 58. Minute. Zunächst verschoss Silva einen an Christopher Nkunku verursachten Foulelfmeter, dann parierte Juan Musso den Nachschuss von Willi Orban grandios. Doch der Abwehrchef blieb in der Situation vorn und bedrängte Zappacosta bei der folgenden Flanke so, dass dem Italiener ein Eigentor unterlief.

Danach rannte Bergamo mit Wut im Bauch an. Der eingewechselte Giorgio Scalvini (64.) drosch den Ball aus sechs Meter über die Latte. Teun Koopmeiners traf eine Minute später nur den Pfosten. Abwehrchef Merih Demiral (73.) verfehlte nach einer Standardsituation per Kopf knapp die erneute Führung. Doch auch Leipzig hatte noch die Chance zum Sieg: Der eingewechselte Dominik Szoboszai (82.) traf per Kopf aber nur den Pfosten. (dpa)