Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 7. April 2022:

Leipzig verpasst Sieg im Viertelfinal-Hinspiel gegen Atalanta

RB Leipzig muss um den Einzug ins Halbfinale der Europa League bangen. Das Team von Trainer Domenico Tedesco kam im Viertelfinal-Hinspiel gegen den italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo zu Hause nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Im Rückspiel in einer Woche in der Lombardei muss sich RB für das Halbfinal-Ticket steigern.

Der überragende Gäste-Stürmer Luis Muriel (17.) hatte den Tabellensiebten der Serie A in Führung gebracht, ehe RB durch ein Eigentor von Davide Zappacosta (58.) doch noch halbwegs glimpflich davon kam. Kurz vor dem Ausgleich hatte Stürmer Andre Silva einen Foulelfmeter verschossen (58.). Christopher Nkunku war im Strafraum zu Fall gebracht worden. Leipzig ist damit seit elf Pflichtspielen ungeschlagen.

Mehr dazu: Eigentor rettet RB Leipzig: 1:1 gegen Atalanta Bergamo

Götze bedauert Absage an Liverpool

Dortmund statt Liverpool: WM-Held Mario Götze bereut seine Entscheidung vor sechs Jahren. „Wenn man mich jetzt fragt – ja, ich hätte ganz sicher nach Liverpool wechseln sollen. Ich habe einfach eine falsche Entscheidung getroffen, aber ich bereue sie nicht“, sagte Götze in einem Interview mit der „Daily Mail“.

Nach seinem Abschied 2016 beim deutschen Rekordmeister Bayern München kehrte er zum BVB zurück. Dabei stand er auch in engem Austausch mit seinem Ex-Trainer Jürgen Klopp. „Wir stehen immer noch in Kontakt und haben damals darüber gesprochen, dass ich nach Liverpool komme“, sagte der Siegtorschütze des WM-Finals 2014.

Klopp habe in seiner ersten Zeit in Dortmund den „größten Einfluss“ auf seine Karriere gehabt, so der 29 Jahre alte Offensivspieler der PSV Eindhoven. „Er kann sehr fordernd sein. Er kann dein Freund sein, aber gleichzeitig auch sehr streng. Das pusht dich zu großen Leistungen. Das ist das, was mit mir damals passiert ist, und das ist das, was nun mit Liverpool passiert.“

Bayern-Boss Kahn rügt Profis nach Niederlage in Villarreal

Oliver Kahn hat nach der Fehlleistung der Profis des FC Bayern München im Champions-League-Spiel beim FC Villarreal deutliche Kritik geübt. Nach dem 0:1 formulierte der Vorstandsboss zugleich einen Auftrag für das Viertelfinal-Rückspiel am kommenden Dienstag in München.

„Ein enttäuschender Abend in Villarreal. Gestern hat die Mannschaft alles vermissen lassen, was sie sonst so stark macht“, twitterte Kahn am Donnerstag. „Trotzdem haben wir noch alles in der Hand, im Rückspiel muss aber eine andere Leistung her!“

Ziel des deutschen Meisters bleibt der Einzug ins Halbfinale, in dem wahrscheinlich der FC Liverpool der Gegner wäre.

Corona: Schalke gegen Heidenheim ohne Palsson

Der FC Schalke 04 muss im Spitzenspiel der 2. Bundesliga am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky) gegen Heidenheim auf Victor Palsson verzichten. Wie Trainer Mike Büskens am Donnerstag bestätigte, wurde der Mittelfeldspieler positiv auf das Coronavirus getestet.

Fraglich ist zudem der Einsatz von Abwehrspieler Thomas Ouwejan: „Bei Thomas ist es ein Zipperlein an der Wade. Da schauen wir von Tag zu Tag“, sagte Büskens. Dagegen ist die Rückkehr von Rodrigo Zalazar in den Kader ausgemachte Sache.

UEFA beschließt Nachfolgeregel für Financial Fair Play

Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat am Donnerstag die erwartete Reform des Financial Fair Play (FFP) beschlossen. Das häufig kritisierte und oftmals unzureichend umgesetzte FFP wird ab Juni durch die Nachfolgeregelung der „Financial Sustainability“ (finanzielle Nachhaltigkeit) ersetzt.

Demnach dürfen die Clubs künftig nicht mehr als 70 Prozent ihrer Einnahmen für Transfers, Gehälter und Beraterhonorare ausgeben. „Die Fußballindustrie hat sich geändert. Die Reform war nötig“, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin: „Die neuen Regeln helfen uns, das Spiel zu schützen.“

Die von der Europäischen Clubvereinigung ECA mitentwickelten Richtlinien sollen in einem kontinuierlichen Prozess über drei Jahre eingeführt werden.

DFB-Chefin Hopfen bekennt sich zu 50+1-Regel

Die neue Spitze der Deutschen Fußball-Liga (DFL) hat sich zur 50+1-Regel bekannt. „Bei uns haben die Vereine und ihre Mitglieder das Sagen, keine Oligarchen – das soll auch künftig so bleiben“, sagte DFL-Chefin Donata Hopfen am Donnerstag auf der Internetseite des Ligaverbands: „Vor diesem Hintergrund müssen gemeinsam mit dem Bundeskartellamt Lösungen im Interesse aller 36 Clubs gefunden werden.“

50+1 soll den Einfluss von Investoren begrenzen und den vereinsgeprägten Charakter erhalten. Demnach muss die Mehrheit der Stimmrechte stets beim Club liegen. Für Bayer Leverkusen, den Wolfsburg und die TSG Hoffenheim gilt eine Ausnahmeregel, weil ihre Investoren seit mehr als 20 Jahren aktiv sind. Dass die Geldgeber in der Vergangenheit mehrmals die Verluste der Clubs ausgeglichen haben, sehen Kritiker als Wettbewerbsverzerrung.

Das Bundeskartellamt war zuletzt zu dem Schluss gekommen, dass das Prinzip der 50+1-Regel kartellrechtlich grundsätzlich unbedenklich ist. Zweifel äußerte das Amt aber an den Ausnahmen für die drei Vereine.

Elfmeter in Augsburg – DFB spricht von Fehler des VAR

Der Deutsche Fußball-Bund hat einen Fehler des Videoassistenten beim spielentscheidenden Elfmeter in der Partie FC Augsburg – FSV Mainz 05 eingeräumt. „In dieser komplexen Situation, die sich bildlich aber auflösen lässt, wäre es richtig und erwartbar gewesen, dass der Video-Assistent dem Schiedsrichter durch einen On-Field-Review noch mal einen ‚zweiten Blick‘ auf die Situation ermöglicht hätte“, heißt es in einer Stellungnahme der Sportlichen Leitung der DFB Schiri GmbH vom Donnerstag.

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck hatte nach der Betrachtung der TV-Bilder nach dem Spiel am Mittwochabend eingeräumt, dass der Kontakt zwischen dem Mainzer Torwart Robin Zentner und dem Augsburger Stürmer Florian Niederlechner nicht elfmeterreif war. Auch Niederlechner sagte dies nach dem Abpfiff. Jeffrey Gouweleeuw verwandelte den Strafstoß in der elften Minute zum 1:0 für Augsburg. Am Ende gewannen die Gastgeber mit 2:1.

Der Kölner Keller, wo die Video-Assistenz sitzt, griff in der strittigen Szene zum großen Ärger der Mainzer nicht ein. Jöllenbeck sagte später in Richtung Video-Schiedsrichter Tobias Stieler: „Ich hätte mir gewünscht, dass ich nachher korrigiert werde, egal was ich sage.“ Auch der DFB erklärte nun, dass es sich in der Szene „lediglich um einen Zusammenprall und nicht um ein Foulspiel handelt“.

Trikots der DFB-Frauen erstmals auch für Männer

Erstmals sind die neuen Trikots des Frauen-Nationalteams auch im Männerschnitt verfügbar. Dies teilte der DFB am Donnerstag mit. Das Outfit für die Europameisterschaft im Juli in England präsentiert die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im WM-Qualifikationsspiel gegen Portugal am Sonnabend (16.10 Uhr/ARD) in Bielefeld.

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Die weißen Heimtrikots haben Retro-Details wie flachgestrickte Kragen und schwarze Bündchen an den Ärmeln, auf denen kleine deutsche Flaggen angebracht sind. Das Logo des DFB und von Ausrüster Adidas sowie zwei Sterne für die zwei WM-Titel (2003 und 2007) sind mittig angebracht. Die Auswärtsjerseys sind nach Angaben des Verbandes in „knalligen Mintgrün-Tönen.“ Alle Trikots bestehen demnach aus recyceltem Plastikmüll, der in Küstenregionen gesammelt wird.

Altkanzler Gerhard Schröder nicht mehr Hannover-96-Mitglied

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder ist nicht mehr Mitglied von Hannover 96. Wie der Zweitligaverein am Donnerstag mitteilte, hat der 78-Jährige seinen Austritt erklärt. 96 hatte zuvor angekündigt, einen Ausschluss Schröders zu prüfen.

Dessen „öffentliche Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, seine aktuelle Tätigkeit beim russischen Konzern Rosneft sowie die angestrebte Tätigkeit beim ebenfalls russischen Konzern Gazprom“ widersprächen den Grundwerten des Clubs, hieß es.

Zuvor hatten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Borussia Dortmund bereits Schröder wegen dessen Nähe zu Russland die Ehrenmitgliedschaft entzogen.

Paderborn verlängert mit Srbeny

Zweitligist SC Paderborn hat den Vertrag mit Dennis Srbeny um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2023 verlängert. Dies teilte der ostwestfälische Club am Donnerstag mit. Der 27-Jährige steht seit 2020 wieder im Kader der Paderborner, wo er 2017 schon einmal vor seinem zweijährigen Gastspiel bei Norwich City ein halbes Jahr spielte. In 100 Pflichtspielen für die Ostwestfalen erzielte der Mittelstürmer 38 Tore.

„Dennis gehört zu den wichtigen Säulen in unserer Offensive. Er kann auf verschiedenen Positionen spielen und hat zuletzt als Mittelstürmer überzeugt“, sagte SCP-Geschäftsführer Sport Fabian Wohlgemuth.

Feuerwerk und Böller um Barcelona-Hotel in Frankfurt

Die Profis des FC Barcelona sind vor dem Europa-League-Viertelfinale am Donnerstagabend (21.00 Uhr/RTL) bei Eintracht Frankfurt in ihrer Nachtruhe gestört werden. Vor dem Teamhotel im Stadtteil Westend kam es in der Nacht zum Donnerstag zu einem Feuerwerk und einigen gezündeten Böllern. Dies berichtete der Hessische Rundfunk unter Berufung auf einen Hotelsprecher.

Für die Eintracht gilt das Heimspiel gegen Barcelona als eines der größten Spiele der Vereinsgeschichte. Der Club hätte nach eigenen Angaben 250 000 bis 300 000 Karten verkaufen können. Im Europapokal ist erstmals seit Pandemie-Beginn wieder eine Vollauslastung des Stadions am Stadtwald möglich. Das Rückspiel findet am 14. April im Camp Nou in Barcelona statt.

Braunschweig-Trainer Schiele mit Coronavirus infiziert

Drittligist Eintracht Braunschweig muss im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden am Sonnabend (14.00 Uhr) auf Trainer Michael Schiele verzichten. Der Coach hat sich nach einem positiven Corona-Test in häusliche Isolation begeben. Schiele wird in Wiesbaden von Co-Trainer Matthias Lust vertreten.

Donezk bestreitet Benefizspiele für Geflüchtete

Der ukrainische Spitzenclub Schachtjor Donezk bereitet sich in Istanbul auf Benefizspiele zugunsten von Kriegsflüchtlingen vor. Die erste von zahlreichen geplanten Begegnungen findet am kommenden Mittwoch gegen den türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul statt. Weitere Spiele sind unter anderem gegen Paris Saint-Germain und Lazio Rom geplant. Auch Manchester City soll sich laut Schachtjors Vize-Sportdirektor Carlo Nicolini bereit erklärt haben, am Ende der Saison gegen Donezk anzutreten.

Inzwischen ist auch der italienische Trainer Roberto De Zerbi zur Mannschaft gestoßen. Der 42-Jährige hatte die Ukraine zu Beginn des russischen Angriffes in Richtung Italien verlassen. Sein Team besteht aus Spielern, die die Ukraine dank einer Sondergenehmigung aus humanitären Gründen verlassen konnten. Die Genehmigung läuft vorerst bis zum 25. Mai.

Nach Kopfverletzung: Klos ohne bleibende Schäden

Stürmer Fabian Klos vom Bundesligisten Arminia Bielefeld befindet sich nach seiner schweren Kopfverletzung auf dem Weg der Besserung. „Die Operationen sind gut verlaufen. Fabi wird keine bleibenden Schäden haben“, sagte Bielefelds Sport-Geschäftsführer Samir Arabi vor dem Spiel beim VfL Wolfsburg am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky): „Wir werden alles tun, um ihn bei seiner Genesung zu unterstützen.“

Klos, der die Arminia im Sommer nach elf Jahren verlassen wird, hatte sich am Sonnabend im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (1:1) bei einem unglücklichen Zusammenprall mit seinem Teamkollegen Alessandro Schöpf schwer am Kopf verletzt.

Niederländischer Sponsor boykottiert WM in Katar

Der Hauptsponsor der niederländischen Nationalmannschaft wird der WM in Katar fernbleiben. „Die Menschenrechtslage im Land ist der Grund, warum wir dieses Mal nichts machen“, sagte ein Sprecher der Bank ING der Tageszeitung De Telegraaf.

Demnach verzichtet das Unternehmen auf den Kauf von Eintrittskarten für Mitarbeiter und Gäste. Auch weitere Sponsoren, wie die Supermarktkette Albert Heijn, KPN, die niederländische Lotteriegesellschaft Loterij und Bitvavo, werden nicht anwesend sein in Katar.

Der Schriftzug ING wird aber weiter auf den Shirts der niederländischen Mannschaft zu sehen sein, den Fokus will der Konzern auf die Frauen-Nationalmannschaft während der EM im Sommer legen.

Katar gibt Ausbeutung von WM-Arbeitern zu

Amnesty International hat erneut schwere Vorwürfe gegen das WM-Gastgeberland Katar erhoben. In ihrem jüngsten Bericht prangert die Organisation „schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen“ im privaten Sicherheitssektor an, „die teilweise Zwangsarbeit entsprechen“. Das katarische Organisationskomitee bestätigte die Anschuldigungen und sprach von einem „völlig inakzeptablen“ Verstoß gegen die Arbeitsvorschriften.

Laut Amnesty hätten Arbeitsmigranten „gegen ihren Willen und unter Androhung von Strafen Arbeit verrichten“ müssen. Demnach mussten einige Arbeiter bis zu 84 Wochenstunden arbeiten, nach Angaben der Menschenrechtsorganisation mit dem Wissen der katarischen Regierung.

Demnach sollen mindestens drei Firmen auch Sicherheitspersonal an WM-Projekte und Veranstaltungen des Weltverbandes FIFA ausgeliehen haben, darunter die Club-WM und der Arab Cup im vergangenen Jahr. Amnesty berief sich auf Gespräche mit dem Personal von acht Sicherheitsfirmen.

Die WM-Organisatoren teilten mit, die Unternehmen seien auf eine „schwarze Liste“ gesetzt worden, um zu verhindern, dass sie an künftigen Projekten arbeiten. Zudem seien sie dem Arbeitsministerium gemeldet worden. Dieses erklärte wiederum, dass es regelmäßig gegen „skrupellose“ Arbeitgeber vorgehe.

Den Fußball-Ticker vom Mittwoch finden Sie hier.