Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 29. März 2022:

Ronaldo atmet auf: Portugal fährt erneut zur WM

Matchwinner vor 50.000 Zuschauern in Porto war Bruno Fernandes mit einem Doppelpack (32./65.). Die Portugiesen setzten damit eine eindrucksvolle Serie fort: Seit 1998 hat das Team keine WM oder EM mehr verpasst.

Ronaldo und Co. gingen gewarnt in die Partie: Außenseiter Nordmazedonien, der sich zuletzt erstmals für ein großes Turnier (EURO 2020) qualifizieren konnte, hatte fünf Tage zuvor Italien mit 1:0 ausgeschaltet. Mit Visar Musliu von Zweitliga-Schlusslicht FC Ingolstadt in der Startelf setzte die Nummer 67 der Weltrangliste von Beginn an auf eine kompakte Defensive.

Ronaldo und Co. gingen gewarnt in die Partie: Außenseiter Nordmazedonien hatte fünf Tage zuvor Italien mit 1:0 ausgeschaltet.
Ronaldo und Co. gingen gewarnt in die Partie: Außenseiter Nordmazedonien hatte fünf Tage zuvor Italien mit 1:0 ausgeschaltet. © IMAGO/GlobalImagens

Portugal hatte zwar Mühe, aber auch deutlich mehr vom Spiel. Nach einer halben Stunde war es soweit. Bruno Fernandes zog nach einem Doppelpass mit seinem Klubkollegen Ronaldo unhaltbar ab. Nach der Pause ließ der Profi von Manchester United mit einer Direktabnahme sein achtes Länderspieltor folgen.

Chelsea-Verkauf steht unmittelbar bevor

Der Verkauf des Champions-League-Siegers FC Chelsea soll laut einem Bericht der „Times“ im April über die Bühne gehen. Wie die britische Zeitung am Dienstag unter Berufung auf die US-Bank Raine meldete, soll der bevorzugte Bieter in der Woche ab dem 18. April vorgestellt werden. Vier Bieter waren demnach für den englischen Fußball-Club noch im Rennen. Sie müssen bis zum 11. April ihre endgültigen Gebote abgeben. Raine und die Chelsea-Verantwortlichen werden dann ihren bevorzugten Kandidaten auswählen. Das britische Finanzministerium entscheidet anschließend, ob eine Lizenz für den Verkauf erteilt wird.

Raine ist von Chelsea mit der Abwicklung des Verkaufs beauftragt worden. Der russische Clubinhaber Roman Abramowitsch, der den Premier-League-Club 2003 übernommen hatte, war wegen angeblicher Verbindungen zu Kreml-Chef Wladimir Putin von der britischen Regierung mit harten Sanktionen belegt worden. Die Entscheidung, Chelsea zu verkaufen, hatte der Milliardär kurz zuvor getroffen.

Nach über einem Jahr: Popp mit Comeback im DFB-Team

Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg kehrt nach knapp einjähriger Verletzungspause in die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft zurück. Die Kapitänin wurde am Dienstag von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für die WM-Qualifikationsspiele der DFB-Auswahl gegen Portugal am 9. April in Bielefeld und gegen Serbien am 12. April in Belgrad nominiert. Die DFB-Auswahl führt die WM-Qualifikationsgruppe H mit 18 Punkten vor Portugal (13) und Serbien (12) an.

Die 31 Jahre alte Popp hatte ihr vorerst letztes Länderspiel am 13. April 2021 gegen Norwegen bestritten, ehe sie aufgrund einer Knieverletzung lange ausfiel. „Es freut uns sehr, dass Poppi wieder dabei ist. Sie ist eine sehr wichtige Spielerin für uns - auf und neben dem Platz. Mit ihrer starken Persönlichkeit, Präsenz, Power und Führungsstärke ist sie ein wichtiger Baustein im Gefüge unserer Mannschaft. Es ist gut, dass wir wieder mit ihr planen können“, sagte Voss-Tecklenburg über das Comeback der Offensivspielerin vom Bundesliga-Tabellenführer VfL Wolfsburg.

Neben Popp stehen acht weitere Spielerinnen im Aufgebot, die im Februar beim Vier-Länder-Turnier in England verletzungs- oder krankheitsbedingt gefehlt hatten. Svenja Huth, Tabea Waßmuth, Kathrin Hendrich, Almuth Schult, Lena Lattwein, Sjoeke Nüsken, Sydney Lohmann und Dzsenifer Marozsan sind wieder dabei. Noch offen ist, ob Linda Dallmann und Maximiliane Rall nach positiven Corona-Tests mitwirken können.

Schmidt soll neuer Trainer bei Benfica werden

Roger Schmidt steht nach „Kicker“-Informationen kurz vor einem Engagement bei Benfica Lissabon. Der frühere Bundesliga-Trainer soll ab 1. Juli den portugiesischen Fußball-Rekordmeister übernehmen. Schmidt und die Benfica-Verantwortlichen hätten bereits mehrere Gespräche geführt, eine Unterschrift soll unmittelbar bevorstehen, wie der „Kicker“ am Dienstag berichtete.

Schmidt (55) hatte im Februar seinen Abschied als Chefcoach der PSV Eindhoven nach dem Saisonende bekanntgegeben. Der frühere Leverkusener war im vergangenen Dezember nach der Freistellung von Jesse Marsch Wunschkandidat von RB Leipzig gewesen, hatte den Sachsen aber abgesagt, weil er seinen Vertrag in den Niederlanden erfüllen wollte. Nach der Vizemeisterschaft in der Vorsaison hat PSV mit Ex-Weltmeister Mario Götze noch gute Chancen im Meisterschaftsrennen, spielt im Pokalfinale gegen Ajax Amsterdam und ist auch in der Europa Conference League noch dabei.

ECA gegen schnelle Rückkehr russischer Clubs

Die Europäische Club-Vereinigung ECA hat sich angesichts der Krieges in der Ukraine gegen eine baldige Rückkehr des russischen Fußballs auf die internationale Bühne ausgesprochen. „Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass russischen Vereinen erlaubt wird zu spielen, bevor ukrainische Vereine in der Lage sind, das zu tun“, sagte der Vizepräsident Dariusz Mioduski am Dienstag in einer Medienrunde in Wien. „Wir wissen, dass die ukrainischen Vereine für eine Weile nicht teilnehmen können“, fügte der Pole und Besitzer von Legia Warschau hinzu.

Einen Tag zuvor hatte ECA-Präsident Nasser Al-Khelaifi zum Auftakt einer zweitägigen Mitgliederversammlung in der österreichischen Hauptstadt bekannt gegeben, dass die ECA eine Million Euro als Hilfe für die Ukraine bereitstellt. Mioduski räumte ein, dass dies „nicht viel für die Organisation“ sei. Er sprach von einem „Symbol“. Laut Pressemitteilung der ECA zum Abschluss der Versammlung soll das Geld nur „einen ersten finanziellen Beitrag“ darstellen.

Finanzspritze: 1. FC Kaiserslautern findet neuen Investor

-Drittligist 1. FC Kaiserslautern erhält frisches Geld durch den Einstieg eines weiteren Investors. Die US-Anleger um die Pacific Media Group (PMG) beteiligen sich mit einem Anteil von knapp zehn Prozent an der GmbH & Co. KGaA des viermaligen Meisters, der als derzeitiger Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Liga anstrebt. Die Beteiligung entspricht drei Millionen Euro.

Für PMG ist es das erste Engagement im deutschen Fußball. In anderen Teilen Europas ist die Gruppe allerdings bereits vertreten. Die Investoren sind unter anderem bei Barnsley FC (England), AS Nancy (Frankreich), KV Oostende (Belgien) und Esbjerg FB (Dänemark) finanziell engagiert.

Bisher wird der FCK vor allem durch die Saar-Pfalz-Invest GmbH (SPI) von fünf regionalen saarländisch-pfälzischen Unternehmern finanziell getragen. Die SPI hat nach dem Insolvenzverfahren der FCK-Kapitalgesellschaft Ende 2020 für elf Millionen Euro 33 Prozent des Kapitals erworben.

Wolfsburgs Trainer Kohfeldt in Corona-Quarantäne

Trainer Florian Kohfeldt vom VfL Wolfsburg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Fußball-Bundesligist am Dienstag bekannt. Nach einem Corona-Fall in der Familie hatte sich der 39-Jährige umgehend in Quarantäne begeben und selbst getestet. Ein PCR-Test am Montag habe dann das positive Ergebnis bestätigt, teilten die Wolfsburger mit.

Kohfeldt droht damit auch das nächste Bundesliga-Spiel am Sonntag beim FC Augsburg (15.30 Uhr/DAZN) zu verpassen. Das Training des VfL leitet bis auf Weiteres Assistenzcoach Vincent Heilmann. Denn der erfahrene Co-Trainer Michael Frontzeck steht den Wolfsburgern sogar bis zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung. Der frühere Nationalspieler habe sich „einem operativen Eingriff im Gesicht unterziehen müssen“, gab der VfL ebenfalls am Dienstag bekannt. Frontzeck werde erst in der neuen Saison zurückkehren.

Vogts rät Abwehrspieler Ginter zu Verbleib in Mönchengladbach

Ex-Bundestrainer Berti Vogts hat Nationalspieler Matthias Ginter geraten, seinen Vertrag möglicherweise doch bei Bundesligist Borussia Mönchengladbach zu verlängern. „Ich kann ihm empfehlen, noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken. Denn er passt sehr gut zu Gladbach, vielleicht sollte er sich sogar doch noch mal umentscheiden und seinen Vertrag verlängern“, schrieb der 75-Jährige in einer Kolumne beim Nachrichtenportal t-online.de.

Ginter hatte zuletzt betont, dass eine Entscheidung über einen möglichen Wechsel noch nicht gefallen sei. Vogts appellierte an den 28 Jahre alten Weltmeister von 2014, seine Rolle innerhalb einer Mannschaft richtig einzuschätzen: „Bei Gladbach ist er wichtig, beim FC Bayern – mit dem er immer wieder in Verbindung gebracht wird – wäre er nur einer von vielen. Und ich glaube nicht, dass Ginter dort Stammspieler wäre.“

Er beneide die Fußballer dieser Generation überhaupt nicht, so Vogts: „Du hast immer mindestens einen Berater am Ohr sitzen, der dir einflüstert, wie wichtig das Geld ist. Ich weiß nicht genau, wie es bei Ginter ist, aber sollte es auch bei ihm so sein, kann ich nur empfehlen, sich davon zu lösen und lieber komplett auf sich selbst zu hören. Kein Geld der Welt kann die Freude am Fußball ersetzen.“

Berlins Bürgermeisterin befürwortet Standort für neues Hertha-Stadion

Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat Hertha BSC Hoffnungen für den Bau eines neuen Stadions am Wunsch-Standort des Vereins gemacht. „Hertha hat einen Vorschlag für den Stadion-Standort gemacht, der mich ziemlich überzeugt hat. Gut angebunden, und ein Ort mit Tradition“, sagte die SPD-Politikerin der „B.Z.“. Allerdings schränkte sie ein: „Aber man muss eine Lösung für die Wohnhäuser finden, die dort stehen. Das kann nur im Einvernehmen mit den Anwohnern geschehen. Für sie bräuchte es ein attraktives anderes Wohnangebot. Ob es da eine Einigung geben kann, ist noch völlig offen.“

Über den Standort für das neue Stadion herrschte seit Jahren Uneinigkeit zwischen Hertha und der Stadt. Die drei Orte, die hauptsächlich zur Debatte standen - auf dem Maifeld, dem Olympiagelände und im Bereich des ehemaligen Flughafens Tegel - sind alle mit verschiedenen Problemen behaftet. 2025 sollte das neue Stadion eigentlich eröffnen. Hertha zieht einen Bau auf dem Olympiagelände an der Rominter Allee vor, wo noch Wohnhäuser stehen. Der alte Senat sprach sich wiederholt für Tegel aus. Zuletzt gab es aber Berichte über eine Annäherung zwischen Politik und Verein.

Giffey sagte, sie habe auch vor Ort schon einen Rundgang gemacht. „Ich finde, wir brauchen ein Gesamtkonzept für den Standort. Man muss insgesamt überlegen, was mit dem Olympiasportpark passieren soll“, sagte sie der Zeitung. Auf dem Areal könnten Familien ein ganzes Wochenende verbringen, viele der leeren Rasenflächen seien kaum genutzt. „Auf jeden Fall geht es nicht, dass ein neues Stadion errichtet wird und der Rest daneben einfach brach liegt.“

Rekordkulisse beim "Frauen-Clasico" in Barcelona?

Großes Spiel vor riesiger Kulisse: Starspielerin Alexia Putellas und Co. vom FC Barcelona hoffen im Frauen-Clasico gegen Real Madrid am Mittwoch auf ein volles Camp Nou. „Wir sind bereit, vor so vielen Menschen zu spielen“, sagte die Weltfußballerin vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League (18.45 Uhr/DAZN): „Morgen könnte der Beginn einer neuen Ära sein. Mädchen werden davon träumen, ab morgen Fußballerin zu werden. Es wird der Beginn von etwas sehr Schönem“. Das Hinspiel gewannen die Titelverteidigerinnen mit 3:1.

Barca hat für die Partie Tickets in der ganzen Welt verkauft, Fans kommen sogar aus Chile oder Venezuela eingeflogen. „Wir haben Schmetterlinge im Bauch“, sagte Patri Guijarro. Ob das legendäre Camp Nou mit seinen rund 99.000 Plätzen am Ende aber wirklich voll besetzt sein wird, ist noch unklar. Klubmitglieder hatten zum Start des Ticketverkaufs zunächst 24 Stunden lang exklusiv das Recht, Karten zu reservieren - und mussten dafür nur eine Verwaltungsgebühr zahlen. Damit diese auch wirklich ins Stadion kommen, rührte unter anderem Pierre-Emerick Aubameyang die Werbetrommel. Für Nicht-Mitglieder lagen die Preise für Tickets zwischen neun und 15 Euro.

„Wir schreiben Geschichte im Frauenfußball“, ist sich Mapi Leon sicher. Denn der bisherige Zuschauer-Weltrekord für ein Frauen-Spiel auf Clubebene aus dem Jahr 2019, als Barca bei Atletico Madrid vor 60.739 Fans gewann, wird auf jeden Fall übertroffen. „Ein Traum wird wahr“, sagte die ehemalige Bundesliga-Spielerin Fridolina Rolfö: „Ich bin sehr aufgeregt.“