Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 15. Februar 2022:

Bayern-Spieler laut Bericht mit dem Tode bedroht

Mehrere Spieler des Fußball-Bundesligisten FC Bayern werden laut eines Berichts der „Bild“-Zeitung mit dem Tode bedroht. Der Polizei liege ein anonymes Schreiben vor, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagabend. „Wir ermitteln wegen des Verdachts der Bedrohung und der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.“ Weitere Angaben machte der Sprecher zunächst nicht.

Auch Robert Lewandowski wird in dem Schreiben gedroht.
Auch Robert Lewandowski wird in dem Schreiben gedroht. © Imago / Poolfoto

Dem Bericht der Zeitung zufolge ist das Schreiben bereits am 12. Januar beim Zweitligisten FC St. Pauli eingegangen und von den Kiezkickern der Polizei übergeben worden. In dem Brief würden die Bayern-Spieler Robert Lewandowski, Manuel Neuer und Serge Gnabry genannt. Laut „Bild“ soll der Brief mit „Rettet die Liga, rettet den Fußballsport. Feuer und Tod den dreckigen Bayernschweinen“ überschrieben sein. Der FC Bayern wollte sich auf Anfrage nicht zu der Angelegenheit äußern.

Eberl-Nachfolge: Mönchengladbach setzt auf überraschende Lösung

Mit einer Lösung aus den eigenen Reihen schließt Borussia Mönchengladbach die Lücke, die Manager Max Eberl vor drei Wochen mit seinem überraschenden Rücktritt aufgetan hatte. Der 55-jährige Roland Virkus, bislang Direktor des Nachwuchsleistungszentrums des fünfmaligen deutschen Meisters und ein gebürtiger Mönchengladbacher, wurde zum neuen Sportdirektor befördert.

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen der Clubführung“, betonte Virkus, „für mich ist diese neue Aufgabe eine großartige Herausforderung, die ich mit Demut und Respekt, aber auch mit großer Freude und voller Kraft angehe.“ Er wisse, dass er bei der Borussia nicht alleine sei, „sondern ein tolles Team an meiner Seite habe“, so Virkus, der schon am Dienstagnachmittag offiziell vorgestellt werden soll.

Vizepräsident Rainer Bonhof erklärte, dass der neue Sportliche Leiter alles mitbringe, „was man für die Position des Sportdirektors braucht. Er hat Erfahrung in der Führung eines professionellen Fußballbetriebs, Erfahrung in der Kaderplanung, Erfahrung im Umgang mit Trainern und Spielern, Erfahrung im Umgang mit Spielerberatern und ein großes Netzwerk. Er ist der richtige Mann für diesen Job“, so der Weltmeister von 1974.

Am 28. Januar hatte Eberl seinen Abschied bei den Gladbachern unter Tränen auf einer Pressekonferenz hochemotional aufgrund tiefer Müdigkeit und psychischer Erschöpfung bekannt gegeben. „Ich beende, was mein Leben war“, hatte der Ex-Profi im Borussia-Park geäußert: „Ich kann für diesen großartigen Klub nicht mehr arbeiten, weil ich krank bin. Ich bin erschöpft. Ich will einfach raus aus der Mühle.“

Corona: Augsburg ohne Trainer Weinzierl gegen Freiburg

Trainer Markus Weinzierl vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Der 47-Jährige befindet sich in häuslicher Isolation und wird dem Tabellen-16. am Samstag beim Spiel gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) nicht zur Verfügung stehen. Neben Weinzierl wurde noch ein weiteres Mitglied des Funktionsteams positiv getestet.

Gegen Freiburg übernehmen die Co-Trainer Reiner Maurer, Tobias Zellner und Jonas Scheuermann die Betreuung der Mannschaft.

Bei Weinzierl sei ein Schnelltest am Sonntag im Rahmen der täglichen Testung positiv gewesen, teilte der FCA mit. Das Ergebnis sei mittlerweile durch einen PCR-Test bestätigt.

„Wir haben die Aufgaben innerhalb des Trainerteams schon klar aufgeteilt, so dass die Vorbereitung auf das Spiel und die Abläufe am Spieltag auch ohne mich bestmöglich geregelt sind“, sagte Weinzierl, der nach Vereinsangaben leichte Erkältungssymptome aufweist: „Ich habe vollstes Vertrauen in mein Trainerteam und die Mannschaft, die diese Situation gemeinsam meistern werden.“

Die Tests von Spielern und anderen Mitgliedern des Trainer- und Funktionsteams waren negativ.

Ex-HSV-Scout wird Sportchef bei Vitesse Arnheim

Der ehemalige Leiter Scouting des HSV und Sportdirektor des VfL Osnabrück, Benjamin Schmedes, hat einen neuen Job in den Niederlanden gefunden. Der 36-Jährige wird Technischer Direktor bei Vitesse Arnheim, wie der Fußballclub aus der Ehrendivision mitteilte. Schmedes erhält einen Vertrag bis zum Sommer 2024. Vitesse, das noch in der European Conference League aktiv ist, hat in Thomas Letsch bereits einen deutschen Trainer.

„Nach meinem Abgang beim VfL Osnabrück habe ich mir bewusst Zeit genommen, um über meinen nächsten Schritt nachzudenken“, sagte Schmedes, der den Fußball-Drittligisten im vergangenen Sommer nach dem Abstieg aus der Zweiten Liga verlassen hatte. „Als Vitesse auf mich zukam, war das Interesse sofort sehr groß“, sagte Schmedes. Vor seiner Zeit in Osnabrück hatte er als Leiter Scouting beim Hamburger SV gearbeitet.

Spielerumfrage: WM-Rythmus soll beibehalten werden

Eine große Mehrheit der professionellen Fußballspieler hat sich für den bisherigen Austragungsrhythmus der Weltmeisterschaft ausgesprochen. Laut einer von der Spielervertretung FifPro organisierten Umfrage sind 75 Prozent der über 1000 Befragten dafür, das Turnier alle vier Jahre zu veranstalten.

Demnach war die Zustimmung bei Spielern aus Europa und Asien am größten (77 Prozent), gefolgt von den Profis aus Amerika (63 Prozent). Bei den afrikanischen Spielern waren 49 Prozent für den Vierjahres-Rhythmus, der Rest verteilte sich auf die Optionen eines Zwei- oder Dreijahreszyklus.

Ein Großteil der befragten Spieler (81 Prozent) gab zudem entweder die WM im bisherigen Format oder die jeweilige nationale Liga als Lieblingswettbewerb an.

Laut FifPro-Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann zeigen die Ergebnisse, „dass die meisten Fußballer auf der ganzen Welt eine klare Präferenz haben, alle vier Jahre an der Weltmeisterschaft teilzunehmen“. Die Idee das Turnier im Zweijahresrhythmus auszutragen, wird derzeit vor allem von Fifa-Präsident Gianni Infantino vorangetrieben.

Außerdem werde die „Bedeutung nationaler Ligawettbewerbe für die Spieler“ deutlich, sagte Baer-Hoffmann: „Diese Ligen sind das Fundament unseres Spiels, und wir müssen mehr tun, um sie zu stärken, sowohl für die Spieler als auch für die allgemeine Stabilität des Profifußballs.“

An der Umfrage nahmen Spieler aus über 70 Nationen, verteilt auf sechs Kontinente, teil.

WM-Quartier in Katar: DFB trifft Vorauswahl

Bei der Quartiersuche für die Fußball-WM zieht es Hansi Flick mit der deutschen Nationalmannschaft offenbar ganz an den Nordzipfel von Katar. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und der „Bild“-Zeitung ist das Zulal Wellness Resort Favorit des Deutschen Fußball-Bundes als Stammquartier für das Turnier vom 21. November bis 18. Dezember.

Mit einer Verkündung der Hotelauswahl wird frühestens im März gerechnet. Offiziell durch die Fifa bestätigt werden kann das Quartier sogar erst Mitte Juni, wenn die letzten beiden WM-Teilnehmer in den interkontinentalen Playoffs ermittelt worden sind, wie der Weltverband am Dienstag bestätigte. Die meisten Top-Teams werden ihre Verträge aber vor der WM-Gruppenauslosung am 1. April abschließen.

Flick hatte nach der Qualifikation mehrfach angedeutet, dass er ein WM-Hotel abseits der Metropole Doha präferiere. Die für Katar relativ große Distanz von bis zu 100 Kilometern zu den Stadien nehme man für eine abgeschiedene Lage in Kauf. Das Zulal Wellness Ressort ist ein luxuriöser Appartement-Komplex direkt an der Küste des Persischen Golfes.

Zuletzt waren mehrfach DFB-Delegationen auf Hotel-Inspektionsreise in Katar. Flick flog Ende 2021 nach Doha. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte zuletzt angesichts der Kritik am WM-Gastgeber Katar betont, dass das Hotel im Umgang mit Bediensteten und Zulieferern strenge Arbeits- und Menschenrechtskriterien erfüllen müsse.

2014 hatte die DFB-Elf mit Bundestrainer Joachim Löw und seinem damaligen Assistenten Flick im Campo Bahia am brasilianischen Atlantikstrand eine perfekte Unterkunft auf dem Weg zum WM-Sieg gehabt. 2018 hatte es am Hotel in Watutinki vor den Toren Moskaus nach dem frühen Scheitern aus DFB-Kreisen viel Kritik gegeben.

Ex-HSVer Terodde will bei Schalke bleiben

Simon Terodde will auch nach dieser Saison beim Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 bleiben. „Klar ist man vertraglich abgesichert, aber über Inhalte spricht man nicht so gerne. Ich bin aber ganz positiv gestimmt, dass ich nächstes Jahr auch auf Schalke spiele“, sagte der Zweitliga-Rekordtorschütze im „Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga“ bei Sport1. Terodde (33) war im vergangenen Sommer ablösefrei vom Hamburger SV zum Revierclub gekommen und hatte einen Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres unterschrieben.

Neuer Corona-Ausbruch bei Hertha BSC

Sportdirektor Arne Friedrich und Mittelfeldspieler Suat Serdar vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 24-jährige Serdar befindet sich in häuslicher Isolation, teilten die Berliner am Dienstag mit. Bereits am Samstag hatte sich der 42-jährige Friedrich in Quarantäne begeben, wie der Verein am Dienstag bestätigte. Zuerst hatte die „Bild“ darüber berichtet. Friedrich weise leichte Erkältungssymptome auf. Dafür hat Marc Oliver Kempf seine Isolationszeit beendet und ist am Dienstag in das erste Mannschaftstraining der Woche zurückgekehrt.

Play-off-Pläne: Hoeneß attackiert DFL-Chefin

Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom deutschen Meister Bayern München hält Play-offs in der Fußball-Bundesliga für eine „Witz-Idee“. Im Gegensatz zum Münchner Vorstandschef Oliver Kahn, der sich durchaus interessiert gezeigt hatte, finde er derartige Gedankenspiele „lächerlich“, sagte Hoeneß am Montagabend in einer Talkrunde bei ServusTV.

„In der Bundesliga soll der Meister werden, der nach 34 Spieltagen der Beste ist und der durch dick und dünn gegangen ist mit seinem Team“, betonte der langjährige Bayern-Spieler und -Funktionär: „Das ist doch nur ein Gesetz gegen Bayern München. Das hat doch nichts mit Spannung zu tun.“

Hoeneß attackierte in diesem Zusammenhang Donata Hopfen, neue Chefin der Deutschen Fußball Liga (DFL). Hopfen hatte die Diskussion in einem Interview angestoßen. „Die neue Geschäftsführerin der DFL denkt Tag und Nacht darüber nach, wie man die Dominanz des FC Bayern brechen kann“, behauptete Hoeneß (70). „Und da kommen sie auf diese Idee. In keiner großen Liga der Welt gibt es Play-offs, nicht in England, nicht in Spanien, nicht in Italien, nicht in Frankreich.“

Play-offs nach einer Liga-Hauptrunde könnten womöglich ein Mittel sein, die lähmende Dominanz des Abonnementmeisters zu beenden. Der FC Bayern ist in der Bundesliga auf dem Weg zu seinem zehnten Titel in Folge