Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 3. Februar 2022:

Real Madrid scheitert im Pokal an Bilbao

Der spanische Rekordmeister Real Madrid ist in der Copa del Rey frühzeitig gescheitert und muss weiter auf seinen ersten Titelgewinn seit 2014 warten. Bei Athletic Bilbao verlor der 19-malige Pokalsieger im Viertelfinale mit 0:1 (0:0). Die Basken hatten in der Runde zuvor bereits den FC Barcelona ausgeschaltet.

Alex Berenguer (89.) erzielte den entscheidenden Treffer für den Außenseiter. Bei Madrid stand Ex-Weltmeister Toni Kroos in der Startelf und wurde in der 76. Minute ausgewechselt.

Ebenfalls im Halbfinale steht Betis Sevilla, das souverän 4:0 (1:0) bei Real Sociedad gewann. Bereits am Mittwoch hatten sich der FC Valencia und Rayo Vallecano in ihren Viertelfinal-Duellen durchgesetzt. Die nächsten Paarungen werden am Freitag ausgelost.

Elfmeterkrimi: Ägypten folgt Senegal ins Finale

Superstar Mohamed Salah ist mit Ägypten ins Finale des Afrika Cups eingezogen und kann weiter von seinem ersten Titel bei der Kontinentalmeisterschaft träumen. Der Stürmer des FC Liverpool gewann mit dem Rekordsieger gegen Gastgeber Kamerun 3:1 im Elfmeterschießen und folgte dem Senegal ins Endspiel. Dort ist somit das Duell der Liverpooler Topstars perfekt: Senegal um Salahs Teamkollegen Sadio Mané hatte am Mittwoch Burkina Faso mit 3:1 (0:0) bezwungen.

Matchwinner für Ägypten war Torhüter Gabaski, der im Elfmeterschießen gegen Harold Moukoudi und James Lea Siliki parierte. Kameruns Clinton N'Jie schoss zudem am Tor vorbei, Ägyptens Schützen dagegen verwandelten souverän. Nun spielt Ägypten am Sonntag (20.00 Uhr/DAZN) um seinen achten Titel beim Afrika Cup. Salah wartet noch auf seinen ersten Triumph: 2017 wurde er Vizemeister, nun soll der große Wurf folgen.

Dabei hatte Gastgeber Kamerun, bei dem Bayern Münchens Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting auf der Bank saß, in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Michael Ngadeu-Ngadjui traf per Kopf die Latte (19.), wenig später schoss der Innenverteidiger aus wenigen Metern übers Tor (20.). Nach der Pause kam auch Ägypten zu Möglichkeiten. Salah tauchte frei vor Ajax-Keeper Andre Onana auf, konnte den Ball aber nicht kontrollieren (56.). Das Spiel blieb offen, und auch in der Verlängerung fielen keine Tore.

Tochter von Ex-NBA-Star erhält Rekordvertrag im Frauenfußball

Trinity Rodman, Tochter des ehemaligen Basketballstars Dennis Rodman, hat einen Rekordvertrag in der amerikanischen Frauenfußball-Profiliga NWSL unterschrieben. Laut US-Medienberichten bekommt die Stürmerin bei Washington Spirit 1,1 Millionen Dollar für vier Jahre. Rodman hat bis 2024 mit Option auf eine weitere Saison verlängert.

Rodman, Rookie des Jahres 2021, verdient pro Saison 281.000 Dollar und damit mehr als die Superstars Alex Morgan und Megan Rapinoe (je 250.000). Rodmans Agentur Octagon bestätigte, dass es sich um eine Rekordsumme handelt.

Dennis Rodman gehörte zum legendären Team der Chicago Bulls, das in den 1990er-Jahren für Furore sorgte. Der Paradiesvogel spielte an der Seite von Basketball-Ikone Michael Jordan.
Dennis Rodman gehörte zum legendären Team der Chicago Bulls, das in den 1990er-Jahren für Furore sorgte. Der Paradiesvogel spielte an der Seite von Basketball-Ikone Michael Jordan. © Imago

Trinity Rodman holte im Vorjahr mit Washington den Titel und wurde im Januar erstmals ins US-Nationalteam berufen. Ihr exzentrischer Vater Dennis (60) gewann fünf Meisterschaften in der NBA, 1989 und 1990 mit Detroit und 1996 bis 1998 mit den von Michael Jordan angeführten Chicago Bulls.

Nagelsmann würde gerne mal Olympia-Disziplin ausprobieren

Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann hat sich vor dem Start der Olympischen Spiele einmal mehr als Wintersport-Fan geoutet - und einen außergewöhnlichen Wunsch geäußert. „Skispringen würde ich gerne ausprobieren. Vielleicht lässt mich mal einer von einer Kinderschanze runterspringen, wenn ich nicht mehr aktiver Trainer bin“, sagte er vor dem Bundesligaspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Leipzig und fügte schmunzelnd an: „Als kleiner Wink an den DSV, vielleicht haben sie Lust mich einzuladen.“

Ansonsten wolle er „mal schauen, was ich noch ausprobieren kann. Aber ich habe ja auch noch hier was zu tun. Ich sollte vielleicht nicht mit eingegipsten Armen und Beinen an der Linie liegen“, sagte er und lachte.

Aktiv fahre er Ski und Snowboard. Zudem mache er „gelegentlich Eisstockschießen. Es ist nicht mit Curling zu vergleichen, aber im übertragenen Sinne kann man von Curling sprechen“, sagte Nagelsmann: „In meiner ländlichen Struktur, wo ich aufgewachsen bin, ist Eisstockschießen ein Volkssport. Aber vor allem wegen der dritten Halbzeit. Wer gewinnt, weiß man danach meistens nicht mehr.“

Ehemaliger St.-Pauli-Sportchef verlängert in Kiel

Sportgeschäftsführer Uwe Stöver hat seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim Zweitligisten Holstein Kiel um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2024 verlängert. Das teilte der Club aus Schleswig-Holstein am Donnerstag mit. „Ich habe große Lust, mit diesem so großartigen und leidenschaftlichen Team in die anstehenden Jahre zu gehen“, sagte der 54-Jährige.

Der gebürtige Wuppertaler ist seit Oktober 2019 Sportchef der Kieler, für die er bereits 2015/16 tätig war. Danach folgten für den früheren Bundesligaspieler Zwischenstationen als Sportdirektor beim 1. FC Kaiserslautern (2016 bis 2017) und beim FC St. Pauli (2017 bis 2019).

Für den Aufsichtsrat der KSV Holstein ist Stöver ein wesentlicher Faktor im Club: „Uwe Stöver ist wetterfest und hat den sportlichen Bereich in diesen für uns alle herausfordernden Zeiten mit seinem gesamten Team hervorragend gemanagt und zukunftsfähig aufgestellt“, sagte Aufsichtsratschef Stefan Tholund: „Daher freuen wir uns sehr, dass er über den Sommer hinaus an Bord der KSV bleibt, um diesen so positiven Weg weiter mitzugestalten.“

Mit Ex-Trainer Ole Werner führte Stöver die KSV in der Serie 2020/21 unter anderem nach einem Sieg über Bayern München bis ins Halbfinale des DFB-Pokals und in die Bundesliga-Relegation, in der die Kieler am 1. FC Köln scheiterten. Nach dem Fehlstart in die aktuelle Serie und dem Abgang Werners holte der Sportchef Marcel Rapp als neuen Coach. Unter Rapp stabilisierten sich die Kieler auf Platz elf.

„Nun sehe ich ein Team auf dem Platz, das Freude macht und wieder die Werte entwickelt hat, für die Holstein Kiel steht – Mut, Leidenschaft, Kampfgeist und die Lust, Fußball zu spielen“, sagte Stöver weiter. „Daher ist mir die Entscheidung, den Weg gemeinsam weiterzugehen und diesen Verein weiter zukunftsorientiert aufzustellen, leicht gefallen“, fügte der Sportchef hinzu.

Bobic kritisiert Politik für Zuschauer-Regelung

Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sieht bei der neuen Zuschauerregelung noch Luft nach oben. 10.000 Zuschauer seien „okay, aber ganz ehrlich, ich bin nicht zufrieden damit“, sagte Bobic am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.

Man müsse sich prozentual an der Stadionkapazität orientieren, forderte Bobic. 10.000 würden im Olympiastadion „13,5 Prozent Auslastung bedeuten. Das hat nichts mit Union Berlin zu tun, aber im Stadion An der Alten Försterei sind das eben 45 Prozent der Auslastung. Das ist schon etwas anderes“.

Bobic gönne Union, „dass sie da gefühlt ein bisschen mehr von der Stimmung“ haben, das sei bei anderen Stadien auch so. „Wir freuen uns erst einmal, dass es mehr sind, aber das kann nur der Anfang sein. Das muss viel, viel schneller gehen“.

In Bezug auf die Transferausgaben der Bundesliga im internationalen Vergleich könne man sehen, „wie uns das im Würgegriff hält“. Das würde natürlich aber nicht bedeuten, „dass wir von heute auf morgen alles rauspulvern, wenn die Stadien wieder voll sind“, aber „Leidenschaft“ bekomme man „nur rein, wenn auch Zuschauer zugelassen werden“.

Gegen den VfL Bochum dürfen am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) 3000 Teilnehmende ins Stadion.

Hütter bedauert Eberl-Aus in Mönchengladbach

Für Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter war der Zeitpunkt des Rücktritts von Max Eberl keine Überraschung mehr, dennoch hat den Chefcoach die Entscheidung schwer getroffen. „Er hatte mich auch schon im Oktober informiert, aber da war es ein absoluter Nackenschlag für mich. Natürlich hat er hier eine sehr wichtige Rolle eingenommen. Max war sicher ein zusätzlicher Faktor, warum ich mich für Gladbach entschieden habe. Und darum musste ich das auch erst einmal verdauen“, sagte der Chefcoach des Fußball-Bundesligisten am Donnerstag bei seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach Eberls Rückzug aus gesundheitlichen Gründe.

Er spüre auch in der sportlich schwierigen Situation weiterhin die Rückendeckung des Clubs. „Natürlich sind wir in der Situation, in der wir punkten müssen. Ich habe Leute um mich, die mich unterstützen und mir helfen“, sagte der Österreicher vor der wichtigen Partie am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei Arminia Bielefeld.

Im Team habe er eine „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ ausgemacht. „Ich glaube, dass die Mannschaft das gut verkraftet hat“, sagte Hütter. Dass er in Denis Zakaria aus wirtschaftlichen Gründen einen seiner wichtigsten Spieler vorzeitig an Juventus Turin verloren hat, musste er akzeptieren. „Bei einem solchen Angebot legt man einem Spieler keine Steine in den Weg“, sagte er.

Vizepräsident Rainer Bonhof erklärte, dass es in Sachen Eberl-Nachfolger keine Neuigkeiten gebe. „Wir beteiligen uns auch nicht an Spekulationen, sondern gehen die Sache in Ruhe an“, sagte der 69-Jährige. Auch die Vertragssituation mit Eberl werde in Ruhe geprüft. Der Trainer habe natürlich die Rückendeckung. „Wir haben zwei wichtige Spiele vor uns, dementsprechend sind wir an Adis Seite. Das müssen wir nicht weiter diskutieren“, betonte Bonhof.

DFL-Chefin warnt vor Milliarden-Verluste durch Corona

DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen hat erneut vor den wirtschaftlichen Folgen für die Bundesliga durch die Corona-Einschränkungen gewarnt. „Angesichts der Kapazitätsbeschränkungen könnten die Verluste nach der laufenden Saison bis zu 1,3 Milliarden Euro in drei Spielzeiten betragen“, schrieb die 45-Jährige in einem Handelsblatt-Beitrag. Im Vergleich zur letzten Saison vor der Pandemie hätten die beiden vergangenen Spielzeiten „fast 800 Millionen Euro an Ticket- und Cateringerlösen gekostet“.

Hopfen befürchtet daher Nachteile für den deutschen Profifußball im internationalen Vergleich. In anderen europäischen Topligen seien die Stadien gut gefüllt, schrieb die Chefin der Deutschen Fußball Liga (DFL): „In der Bundesliga hingegen waren aufgrund der politischen Verordnungen zuletzt nur wenige bis gar keine Fans erlaubt.“ In Zeiten deutlich vollerer Stadien in England, Frankreich, Italien und Spanien habe dies „massive Auswirkungen“ auf den internationalen Wettbewerb.

Die Entscheidung der Landesregierungen, künftig wieder 10.000 Fans bei einer maximalen Auslastung von 50 Prozent zuzulassen, begrüßte Hopfen. Die Zulassung von 10.000 Fans sei „angesichts der aktuellen Inzidenz-Lage erfreulich, aber sicherlich erst ein Anfang auf dem Weg in die Normalität“, schrieb die DFL-Chefin.

Sie erwarte „weiterhin Lösungen, die verständlich, praktikabel und nach vorn gerichtet sind - und eine Perspektive, nicht mit einer fixen Obergrenze, sondern beispielsweise mit einem Stufenplan“.

Taskforce Profifußball: Fans mit Veränderungen bedingt zufrieden

Die Anhänger der Proficlubs sehen die im Zuge der „Taskforce Zukunft Profifußball“ durchgeführten Reformen im deutschen Fußball kritisch. „Ein Anfang, aber kein großer Wurf“, schrieb das Fan-Netzwerk „Zukunft Profifußball“ am ersten Jahrestag der Veröffentlichung des Ergebnisberichts des interdisziplinären Gremiums: „Ein Jahr nach Abschluss der DFL-Taskforce können wir erste Erfolge feiern. Wir haben einiges erreicht. Aber es ist noch ein weiter Weg hin zu einem nachhaltigen und zeitgemäßen Profifußball.“

Die Vertreter der bundesweit über 50 Fanbündnisse fordern die Deutsche Fußball Liga und die 36 Proficlubs auf, „ihre Arbeit an Reformen deutlich zu intensivieren und transparent zu machen.“

Die Umsetzung vieler der 17 Handlungsempfehlungen lasse noch „auf sich warten“, hieß es weiter: „Nach wie vor sehen wir bei vielen weiteren Themen dringenden Reformbedarf.“

Es gehe angesichts der zunehmenden Entfremdung der Fans, „um nicht weniger als die gesamte Zukunft des Profifußballs“. Als erste wichtige Erfolge wertete das Netzwerk die Aufnahme von Voraussetzungen für den Club-Fan-Dialog sowie von Nachhaltigkeitskriterien in die Lizenzierungsordnung. Doch in vielen Bereichen habe es noch „keine Bewegung“ gegeben.

Insbesondere die zu Lasten der sportlichen Integrität gehende ökonomische Ungleichheit werde nicht ausreichend angegangen, bemängeln die Anhänger. Dazu gebe es in den Bereichen Geschlechtergerechtigkeit und Diversität, Ausarbeitung eines Menschenrechtskonzepts sowie Stärkung des Frauenfußballs noch Nachholbedarf.

Ehemaliger Bundesliga-Trainer hört in Eindhoven auf

Trainer Roger Schmidt wird den niederländischen Fußball-Ehrendivisionär PSV Eindhoven am Saisonende verlassen. Das gab der Werksclub am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt. Der 54-Jährige, einst Bundesliga-Coach bei Bayer Leverkusen, wird seinen Vertrag bei der PSV nicht verlängern. Schmidt war laut Medienberichten zuletzt ab Sommer mit Erstligist Hertha BSC in Verbindung gebracht worden. Der Hauptstadtclub wird zurzeit von Tayfun Korkut betreut.

„Wir haben in den vergangenen Wochen gute Gespräche geführt, wir wollten mit Roger weitermachen. Aber er hat für sich entschieden, am Saisonende bei uns aufzuhören“, sagte Club-Direktor John de Jong: „Wir bedauern das, aber das ändert nichts an unserer Zielsetzung, möglichste viele Titel in dieser Saison einzuheimsen.“

Einer der Stars bei der PSV ist WM-Held Mario Götze. Die PSV-Bosse kämpften laut Sport1 bis zuletzt um ihren Erfolgscoach und unterbreiteten ihm ein gutes Angebot zur Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre. Doch Schmidt lehnte ab und wollte sich im Laufe des Tages noch selbst zu seinem Abschied in Eindhoven äußern.