Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 30. Dezember 2021:
- FC Chelsea verbucht 173,5 Millionen Euro Verlust
- Fifa-Präsident Infantino verspricht besondere WM in Katar
- Corona-Chaos auf Schalke: Terodde erneut infiziert
- China duldet keine tätowierten Fußballer mehr
- Ex-Dortmund-Star vor Wechsel nach Paris?
- Schiedsrichter Zwayer darf BVB nicht mehr pfeifen
- Inter Mailand geht im Ginter-Poker in die Offensive
- Neuer Corona-Ausbruch beim VfL Wolfsburg
FC Chelsea verbucht 173,5 Millionen Euro Verlust
Der englische Spitzenklub FC Chelsea hat trotz des Triumphs in der Champions League im Geschäftsjahr 2020/21 einen Verlust in Höhe von 145,6 Millionen Pfund (rund 173,5 Millionen Euro) geschrieben. Das gab der Club des deutschen Teammanagers Thomas Tuchel am Donnerstag bekannt. Vor allem fehlende Zuschauereinnahmen und ausbleibende Transfererlöse seien für die negative Bilanz verantwortlich gewesen.
Trotz der Corona-Pandemie wuchs der Umsatz auf 416,8 Millionen Pfund (rund 491 Millionen Euro). Dabei profitierten die Blues vor allem von den Einnahmen aus der Königsklasse und Fernsehgeldern. Im Vorjahr hatte der Umsatz 387,8 Millionen Pfund (rund 457 Millionen Euro) betragen.
Fifa-Präsident Infantino verspricht besondere WM in Katar
Fifa-Präsident Gianni Infantino hat in einem Ausblick auf das Fußball-Jahr 2022 seiner Vorfreude auf die WM in Katar Ausdruck gegeben. Er freue sich auf das „Festival des Fußballs und der sozialen Integration“ in Katar, sagte der Boss der Weltverbandes in einer von der Fifa verbreiteten Mitteilung.
Die WM-Endrunde werde „in einer Welt stattfinden, die sich stark von derjenigen unterscheidet, in der Frankreich vor vier Jahren in Moskau den begehrten Pokal in den Himmel stemmte“, sagte Infantino auch mit Blick auf die Corona-Pandemie. Die WM werde den Menschen auf der ganzen Welt „Hoffnung und Inspiration“ schenken.
Auf die geplante Reform mit dem Ziel einer WM im Zwei-Jahres-Rhythmus ging Infantino nur kurz ein. Die Fifa werde sich bemühen, „die Diskussionen um die Reform des internationalen Spielkalenders erfolgreich abzuschließen“, sagt er.
Corona-Chaos auf Schalke: Terodde erneut infiziert
FC Schalke 04 hat das für die nächste Woche geplante Trainingslager im türkischen Belek wegen der aktuellen Corona-Lage abgesagt. Diese Entscheidung teilte der Club am Donnerstag nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung und Gesprächen mit zuständigen Behörden mit. Zudem befinden sich die beiden Profis Ex-HSV-Profi Simon Terodde (genesen und vollständig geimpft) und Ko Itakura (vollständig geimpft und geboostert) in Quarantäne, nachdem sie in den vergangenen Tagen positiv getestet wurden.
Die Reise in die Türkei war für den 3. Januar geplant. „Wir bedauern diese Entscheidung aus sportlicher Sicht sehr, weil wir die gemeinsame Zeit gerne genutzt hätten, um uns hochfokussiert auf die verbleibenden Spiele vorzubereiten“, sagte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder.
„In den vergangenen Tagen mussten wir allerdings feststellen, dass die Risiken der Reise deutlich zugenommen haben und den möglichen Nutzen übersteigen. Wir müssen unserer Verantwortung gegenüber allen Mitarbeitern gerecht werden“, sagte der 46-Jährige. Die Vorbereitung auf den zweiten Teil der Zweitligasaison findet nun auf dem Berger Feld statt.
China duldet keine tätowierten Fußballer mehr
Die chinesische Regierung hat sämtlichen Fußball-Nationalspielern verboten, sich neue Tattoos stechen zu lassen. „Bereits tätowierten Spielern wird angeraten, ihre Tattoos eigenständig zu entfernen“, heißt es in einer Stellungnahme der nationalen Sportbehörde von Beginn der Woche. Den U20-Nationalteams sei es zudem „streng verboten“, Nachwuchstalente mit Tätowierungen zu nominieren. Fußballspieler sollen anhand der neuen Regeln „ein positives Beispiel für die Gesellschaft“ abgeben.
Von Chinas Internetnutzern wurde die Maßnahme vor allem zynisch kommentiert. „Jetzt habe ich endlich den Grund gefunden, warum Messi nicht beim chinesischen Nationalteam aufgestellt wird“, schreibt ein Nutzer auf der Online-Plattform Weibo. Ein anderer schreibt: „Wenn eine Firma keine Leistung zeigt und nur nach ihrem Erscheinungsbild geht, dann ist sie nicht weit von einer Pleite entfernt.“
In den letzten Monaten hat die chinesische Regierung wiederholt die „abnormale Ästhetik“ öffentlicher Personen sowie der eigenen Jugend angeprangert. Tattoos sind dabei immer wieder Anstoß für Kritik gewesen. Bei Fernsehübertragungen müssen tätowierte Körperteile grundsätzlich verpixelt werden.
Ex-Dortmund-Star vor Wechsel nach Paris?
Ex-Dortmund-Stürmer Ousmane Dembélé vom FC Barcelona verhandelt nach Medienberichten über einen Wechsel zu Paris Saint-Germain. Die Gespräche seien aufgenommen worden, nachdem die Verhandlungen zwischen Barcelona und dem Franzosen (24) über eine Verlängerung des am 30. Juni 2022 auslaufenden Vertrages ins Stocken geraten seien, berichtete am Donnerstag die katalanische Fachzeitung „Mundo Deportivo“, die sich beim FC Barcelona gut auskennt. Dembélé würde im Sommer ablösefrei wechseln können.
Nach Medienberichten steht Barça derweil auch vor einer Verstärkung der Offensive - und zwar mit Álvaro Morata. Der 29 Jahre alte spanische Nationalspieler fühle sich bei Juventus Turin in Italien nicht wohl und sei vom neuen Barcelona-Trainer Xavi Hernández zum Wechsel möglicherweise bereits im Winter überredet worden, berichteten am Donnerstag die Fachzeitung „AS“ und der Radiosender „Cadena Ser“. Nun müssten sich noch die Clubs einigen, hieß es.
Schiedsrichter Zwayer darf BVB-Spiele nicht mehr pfeifen
Schiedsrichter Felix Zwayer wird als Folge der heftigen Diskussionen nach dem Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München (2:3) Anfang Dezember vorerst keine BVB-Partien mehr leiten. Das sagte Referee-Chef Lutz Michael Fröhlich dem kicker.
„Es wäre für meine Begriffe in einem solchen oder vergleichbaren Fall nicht verantwortungsvoll gegenüber allen Seiten, dieselbe Konstellation gleich wieder anzusetzen“, äußerte Fröhlich: „Da sollte doch etwas Zeit ins Land gehen.“
Die Debatte um Zwayer wurde durch den Dortmunder Jungstar Jude Bellingham ausgelöst. Der Engländer hatte den Unparteiischen nach dem Spiel gegen die Bayern verbal hart attackiert.
Dabei ging es um die Vergangenheit des Berliners und seine Verstrickung in den Hoyzer-Skandal. 2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Laut Fröhlich spiegelt die Aktenlage die tatsächlichen Vorkommnisse möglicherweise aber nicht korrekt wider. „Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert“, sagte Fröhlich: „Immer wenn der Vorgang in den letzten Jahren wieder aufgerollt wurde, hatte Felix mir gegenüber betont, dass er kein Geld angenommen hat.“
Inter Mailand geht im Ginter-Poker in die Offensive
Inter Mailand hat im Poker um Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter die Karten offenbar auf den Tisch gelegt. Der italienische Meister bietet dem Innenverteidiger des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach laut Gazzetta dello Sport einen Vierjahresvertrag an. Ginter soll pro Saison bis zu vier Millionen Euro netto verdienen.
Der 27-Jährige hatte am Dienstag verkündet, dass er seinen auslaufenden Vertrag beim fünfmaligen deutschen Meister nicht verlängern werde. Ginter kann die Borussia im Sommer ablösefrei verlassen.
Neuer Corona-Ausbruch beim VfL Wolfsburg
Beim VfL Wolfsburg gibt es den nächsten Corona-Fall. Nach Kevin Mbabu wurde auch Dodi Lukebakio positiv auf das Coronavirus getestet, wie der -Bundesligist am Donnerstag mitteilte. Der Offensivspieler befindet sich in häuslicher Isolation und steht Trainer Florian Kohfeldt damit erst einmal nicht zur Verfügung. Vor dem Trainingsauftakt am Mittwoch hatte es bei Lukebakio einen unklaren Befund gegeben, weshalb der 24-Jährige noch einmal getestet worden war. Mbabu war im Urlaub in Dubai positiv getestet worden und konnte daher bislang noch nicht wieder nach Wolfsburg zurückkehren.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Sport