Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 5. Dezember 2021:

Rangnick siegt zum Einstand bei ManUnited

Ralf Rangnick hat zum Debüt als Cheftrainer bei Manchester United einen Sieg bejubelt. Der englische Rekordmeister setzte sich mit 1:0 (0:0) gegen Crystal Palace durch und verbesserte sich vorerst auf Platz sechs der Premier League.

Eine weitgehend überzeugende Vorstellung der Gastgeber krönte der Brasilianer Fred in der 77. Minute mit dem ersten Tor in Rangnicks Amtszeit. Der 63 Jahre alte Coach schüttelte vor Freude die Faust, nachdem sein Team zuvor einige gute Gelegenheiten ausgelassen hatte.

"Es gibt noch einige Dinge, die wir verbessern müssen", versicherte Rangnick und forderte weitere Spiele ohne Gegentor. "Nach nur einer Trainingseinheit war ich ziemlich beeindruckt. Wir waren viel besser als erwartet", lobte Rangnick.

Von Beginn an hatten die Hausherren im Old Trafford mehr vom Spiel und zeigten schon Ansätze von Rangnicks Spielphilosophie. United setzte Palace früh unter Druck, gefiel phasenweise auch durch präzises Passspiel. Das hohe Tempo konnte die Rangnick-Elf allerdings nicht durchhalten. Freds feiner Schlenzer verschaffte dem neuen Trainer aber noch den erhofften Starterfolg. Ein Sieg im ersten Spiel war zuvor noch keinem deutschen Coach in der Premier League gelungen.

Rangnick war erst am Freitag offiziell bei Man United vorgestellt worden. Das 3:2 gegen den FC Arsenal hatte er am Donnerstag noch als Zuschauer im Stadion gesehen, weil ihm noch die notwendige Arbeitserlaubnis fehlte. Am Montag hatte United bekanntgegeben, dass Rangnick die Nachfolge des zuletzt glücklosen Ole Gunnar Solskjaer antritt. Er soll bis zum Saisonende das Team führen. Anschließend soll Rangnick für weitere zwei Jahre als Berater im Club arbeiten.

Arjen Robben wird Trainer seines Sohnes

Der frühere niederländische Star Arjen Robben beginnt nach dem Ende seiner aktiven Karriere eine zweite Laufbahn als Coach. „Nach der Winterpause werde ich als Trainer die Mannschaft meines ältesten Sohnes übernehmen“, sagte der einstige Profi von Bayern München auf der Homepage des deutschen Rekordmeisters.

Robben (37) hatte sich Anfang November bei seinem Heimatverein FC Groningen endgültig als Spieler verabschiedet. Er habe in letzter Zeit „viele verschiedene Angebote bekommen“, berichtete er, „aus dem Fußball- oder Fernseh-Bereich zum Beispiel. Aber ich habe eigentlich alles abgesagt.“

Aktuell wolle er die Zeit mit seiner Familie und den Kindern Lynn, Luka und Kai genießen, meinte Robben: „Schauen wir mal, was in der Zukunft passiert.“

Auch Groningen buhlt um ihn und will ihn in anderer Funktion einbinden. Ob sein Posten als Jugendcoach schon der Beginn einer echten Trainerkarriere ist, ließ Robben offen.

Eckel-Beerdigung mit Trauergästen?

Horst Eckel soll am Donnerstag (9. Dezember) in seiner Heimatgemeinde Bruchmühlbach-Miesau beerdigt werden. Dies bestätigte seine Tochter Dagmar Eckel am Sonntag der dpa. „Papa hat die Fans hoch eingeschätzt, deshalb sollen sie auch dabei sein. Ich weiß, dass viele Freunde kommen werden“, sagte sie. Sie müsse mit der Gemeinde noch einiges abstimmen, aber sie gehe davon aus, dass in der Corona-Pandemie Besucher im Freien dabei sein können. Zuerst hatte die „Bild“ über den Beerdigungstermin berichtet. Der Weltmeister von 1954 war am Freitag im Alter von 89 Jahren gestorben.

„Er ist ganz sanft eingeschlafen. Es war jetzt einfach seine Zeit“, sagte Dagmar Eckel über ihren Vater, der zuletzt eine Hüft-Operation über sich hatte ergehen lassen müssen. Eckel war der letzte noch lebende Spieler vom „Wunder von Bern“, als Deutschland im Endspiel den hohen Favoriten Ungarn besiegte. Die Trauerfeier im Ortsteil Vogelbach, wo Eckel geboren wurde und zuletzt mit seiner Frau Hannelore auch wohnte, soll am Donnerstag um 14.00 Uhr beginnen.

Eckel spielte von 1950 bis 1960 beim FCK. Der Traditionsclub gedachte seiner verstorbenen Fußball-Legende im Drittliga-Spiel am Samstag gegen Viktoria Köln. Im Weltmeisterteam damals standen mit Eckel, Fritz und Ottmar Walter, Werner Kohlmeyer und Werner Liebrich gleich fünf Spieler aus Kaiserslautern.

Manipulations-Vorwürfe: DFB ermittelt gegen Bellingham

Nach seinen Äußerungen über Schiedsrichter Felix Zwayer beim Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern (siehe auch diesen Eintrag) droht dem Dortmunder Profi Jude Bellingham ein juristisches Nachspiel. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen den 18 Jahre alten englischen Nationalspieler. „Der Kontrollausschuss wird die Äußerung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen“, sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Gremiums, am Sonntag auf Anfrage.

Bellingam hatte nach dem 2:3 seines Teams gegen den Tabellenführer aus München nicht nur die Elfmeter-Entscheidung nach Videobeweis zugunsten der Bayern in der 77. Minute, sondern auch „viele andere Entscheidungen“ von Zwayer im norwegischen TV mit den Worten „Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?“ kritisiert.

Nach einem „Bild“-Bericht soll außerdem Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase Strafanzeige gegen Bellingham und auch gegen Ex-Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe gestellt haben. Strafbestände seien Beleidigung, Nachrede und Verleumdung. Demnach habe der Dortmunder Nachwuchsstar ohne den einstigen Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe, der die Szene am Sonnabendabend in Dortmund für das ZDF kommentierte, „diese Äußerung aus Lebenserfahrung nicht getan haben“ können. Der DFB äußerte sich dazu vorerst nicht.

Der aus Altersgründen nicht mehr als Referee tätige Gräfe hatte Zwayer aufgrund seiner Verwicklungen in den 2005 aufgedeckten Wettskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer kritisiert. „Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifußball pfeifen“, hatte Gräfe vor Monaten im „Zeit Magazin“ gesagt.

Rose hadert mit Schiedsrichter Zwayer: Foul an Reus "ein klarer Elfmeter"

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    Real gegen Inter: Brych beendet internationale Karriere

    Der deutsche Spitzen-Schiedsrichter Felix Brych beendet am Dienstag mit einem Topspiel der Champions League seine internationale Karriere. Der Münchner wurde von der Uefa für die Partie zwischen Real Madrid und Inter Mailand angesetzt.

    Der 46 Jahre alte Brych, der seine nationale Laufbahn in der Bundesliga fortsetzen wird, geht als Rekordhalter. 69 Einsätze in der Champions League und 16 Ansetzungen in der Königsklassen-Qualifikation schaffte bisher noch kein Referee. Brych hatte seinen Abgang von der internationalen Bühne schon nach der zurückliegenden EM-Endrunde angekündigt.

    Die Spitze des DFB lobte den fünfmaligen Schiedsrichter des Jahres, der bei der EM mit fünf Einsätzen einen Turnierrekord aufgestellt und damit seine internationale Laufbahn gekrönt hatte, in den höchsten Tönen.

    „In Felix Brych verlässt ein ganz Großer seiner Zunft die internationale Bühne. Was Felix Brych mit nahezu konstant herausragenden Auftritten geleistet hat, ist absolut außergewöhnlich“, sagte Co-Interimspräsident Rainer Koch: „Hierzulande nimmt man das beinahe als selbstverständlich zur Kenntnis. Aber gerade im europäischen Ausland, in Italien, Spanien oder England, genießt er einen extrem guten Ruf und große Bekanntheit - das hat er sich hart erarbeitet.“

    Obwohl Brych bereits Endspiele im DFB-Pokal (2015 und 2021), in der Europa League (2014) und der Champions League (2017) gepfiffen hat, stand er nie zuvor derart im Blickpunkt wie bei der EM im Sommer. Bei dem Turnier erhielt er so viel Anerkennung wie noch nie zuvor.

    Schweinsteiger sieht BVB „benachteiligt“

    Der frühere Bayern-Profi und Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger kann den Ärger der Dortmunder nach den umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen im Spitzenspiel gegen den FC Bayern München verstehen. „Ich glaube, für solche Sachen sollte man eigentlich keinen Elfmeter geben. Wenn man zuvor die Situation von Marco Reus gesehen hat, da muss man eigentlich eine Linie halten und weiterspielen lassen. Entweder es sind zwei Elfmeter oder keine zwei Elfmeter. So hätte ich entschieden“, sagte der „Sportschau“-Experte der ARD nach der 2:3-Niederlage von Borussia Dortmund am Sonnabend (siehe auch diesen Eintrag).

    BVB-Profi Mats Hummels hatte nach einem Eckball mit dem Ellbogen den Ball berührt. Erst nach Studium der Video-Bilder entschied Schiedsrichter Felix Zwayer auf Elfmeter, den Robert Lewandowski verwandelte (78.). Kurz zuvor war dem Dortmunder Marco Reus ein Strafstoß nach einem Tackling von Lucas Hernandez verwehrt geblieben.

    „An der Stelle sehe ich die Dortmunder benachteiligt. Für mich war die Aktion mit Marco Reus noch deutlicher und eher Elfmeter. Von Mats war das keine Absicht“, sagte Schweinsteiger über die beiden Szenen.

    Nagelsmann deutet Impfung bei Kimmich an

    Nationalspieler Joshua Kimmich und die anderen Skeptiker bei Bayern München werden sich nun wohl doch impfen lassen. Das deutete Trainer Julian Nagelsmann an. „Wir sind da in die richtige Richtung unterwegs“, sagte der 34-Jährige in der Welt am Sonntag zu diesem Thema, „das dürften wir bald ad acta legen können.“

    Entsprechende Medienberichte hatten die Bayern zuletzt nicht kommentieren wollen. Allerdings kündigte bereits Bundestrainer Hansi Flick eine solche Entscheidung Kimmichs an. Nagelsmann hatte zuletzt schon durchblicken lassen, dass Meldungen über bereits erfolgte (Erst-)Impfungen bei Serge Gnabry und Jamal Musiala richtig sind. Neben den beiden und Kimmich galten Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance als ungeimpft.

    Schlüsselspieler Kimmich hatte beim Liga-Klassiker in Dortmund (3:2) gefehlt, weil er wegen nach einem positiven Corona-Test erneut in Quarantäne saß. „Diese Sorge habe ich nicht mehr“, sagte Nagelsmann zur Frage, ob er einen erneuten Ausfall aus demselben Grund fürchte. In Sachen Impfung ergänzte er: „Sich im Detail dazu zu äußern, ist Sache der Spieler. In jedem Fall kann ich sagen, dass ich zuversichtlich bin, dass wir in Zukunft nicht mehr so viele negative Berührungspunkte mit dem Thema haben werden wie zuletzt.“

    Sieg im Ligagipfel: Bayern wehrt BVB-Angriff ab

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      Leipzig trennt sich von Trainer Marsch

      Bundesligist RB Leipzig hat sich am Sonntag nach der dritten Bundesliga-Niederlage in Folge von Cheftrainer Jesse Marsch getrennt. Zunächst wird der Vizemeister in der Champions League gegen Manchester City (Dienstag, 18.45 Uhr/Dazn) von Co-Trainer Achim Beierlorzer betreut. Es war der dritte Trainerwechsel in der Saison 2021/22:

      1. Mark van Bommel (VfL Wolfsburg/9. Spieltag): 24. Oktober. Nachfolger: Florian Kohfeldt
      2. Pal Dardai (Hertha BSC/13. Spieltag): 29. November. Nachfolger: Tayfun Korkut
      3. Jesse Marsch (RB Leipzig/14. Spieltag): 5. Dezember. nterims-Nachfolger: Achim Beierlorzer

      Enttäuschender Saisonverlauf: RB Leipzig trennt sich von Trainer Marsch

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        Nach Kollaps: Berliner Spielern geht es besser

        Nach dem Notarzt-Einsatz im Anschluss an das Regionalliga-Spiel bei Carl Zeiss Jena (0:2) geht es den beiden Spielern des Berliner AK „den Umständen entsprechend wieder gut“. Das bestätigte der Technische Direktor der Berliner, Benjamin Borth, am Sonntag.

        Die Spieler Ugur Ogulcan Tezel und Kwabe Schulz waren nach Spielschluss am Freitagabend kollabiert, beide hätten Herz-Kreislauf-Probleme gehabt und seien von Notärzten mit Sauerstoff versorgt worden. Laut Borth hätten die Notärzte einen unmittelbaren Zusammenhang zur Corona-Infektion der beiden Spieler im November bestätigt. Zuvor hatte der Sender rbb über die Ereignisse in Jena berichtet.

        Ugur Ogulcan Tezel (Berlinr AK, l.) im Duell mit Jenas Vasilios Dedids – nach dem Spiel brach der Gäste-Akteur zusammen.
        Ugur Ogulcan Tezel (Berlinr AK, l.) im Duell mit Jenas Vasilios Dedids – nach dem Spiel brach der Gäste-Akteur zusammen. © Imago/Bild13

        Borth kritisierte die schnelle Neu-Ansetzung des Nachholspiels des Berliner AK in der vergangenen Woche gegen den BFC Dynamo (1:3) trotz der Corona-Lage. „Wenn man hört, dass so ein Spieler vielleicht ein Vierteljahr nicht so fit ist und man eigentlich gute Gespräche hat und dann plötzlich das Dynamo-Spiel so schnell wie möglich wieder reingedrückt bekommen soll - das wirft generell Fragen auf, das kann man so nicht stehen lassen“, sagte Borth.

        Der Berliner AK ist nach den beiden Niederlagen in der vierten Liga in dieser Woche mit 41 Punkten Tabellenzweiter hinter dem BFC (45 Punkte) und vor Jena (40).

        Fürth auf den Spuren von Tasmania Berlin

        So schlecht war selbst Tasmania Berlin in der Saison 1965/66 nicht. Das Schlusslicht der Ewigen Tabelle aller bisherigen 56 Erstligisten konnte in seiner einzigen Saison im Oberhaus am 14. Spieltag schon einen Sieg vorweisen. Der FC Schalke 04 hatte in seinem Abstiegsjahr vergangene Saison zwar auch noch keinen Sieg, aber immerhin schon vier Punkte auf der Habenseite. Die SpVgg Greuther Fürth steht nach dem 1:7 in Leverkusen und 14 Spieltagen sieglos und mit einem Punkt abgeschlagen am Tabellenende.

        Trainer Stefan Leitl war nach der Partie lange bei seiner Mannschaft in der Kabine geblieben. „Wir mussten erst einmal die Wunden lecken“, sagte der 44-Jährige, der nach dem 3:6 gegen Hoffenheim vor einer Woche die nächste Gegentorflut erlebte. „Wichtig ist jetzt einfach Kraft zu tanken und den Kopf freizubekommen“, sagte der Chefcoach nach der zwölften Niederlage nacheinander.

        „Wir haben auch von einem Ansporn gesprochen. Wir haben jetzt noch zwei Heimspiele und da wollen wir für unseren Verein etwas Historisches schaffen und diesen ersten Bundesliga-Heimsieg schaffen. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben“, sagte Leitl. Ihre erste Bundesligasaison 2012/13 beendeten die Fürther auf Rang 18 ohne einen einzigen Heimsieg.

        Viererpack! Schick überragt bei Leverkusens Tor-Rausch

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          Mislintat (VfB) nach Corona: „Mir geht's sehr gut“

          Elf Tage nach seinem positiven Test auf das Coronavirus freut sich Sportdirektor Sven Mislintat vom VfB Stuttgart schon auf seine Rückkehr zum Team. „Mir geht's sehr gut – außer, dass ich gefangen bin“, sagte Mislintat am Sonntag dem TV-Sender Bild. Der 49-Jährige ist nach dem positiven Test seit dem 24. November in häuslicher Isolation. „Ich hoffe, dass Hertha mein letztes Spiel auf der Couch ist und dass ich in Wolfsburg wieder dabei sein kann“, sagte Mislintat in dem Interview.

          Er habe am Sonnabend den Test mit der Mannschaft mitgemacht und „nur noch eine sehr, sehr geringe Viruslast“, berichtete der Sportdirektor des Fußball-Bundesligisten. Sofern er negativ getestet werde, könne er „am Dienstag rauskommen“.