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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 19. November 2021:

Bayern stolpern ohne Kimmich in Augsburg

Ohne seinen erneut in Corona-Quarantäne verbannten Anführer Joshua Kimmich ist Bundesliga-Primus FC Bayern München im Derby beim FC Augsburg böse gestolpert. Zwei Wochen vor dem Gipfel in Dortmund verlor der Serienmeister am Freitagabend in einem rasanten Fußballspiel mit 1:2 (1:2) und konnte die Borussia damit zum Auftakt des 12. Spieltags nicht wie geplant massiv unter Druck setzen.

Der BVB kann mit einem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart am Sonnabend sogar bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heranrücken. Bei der zweiten Saisonniederlage machte das Ensemble von Trainer Julian Nagelsmann in der Defensive anfangs erstaunliche Fehler und war offensiv bis auf das Anschlusstor von Robert Lewandowski (38. Minute) ausnahmsweise nicht konsequent. Die Augsburger Fans unter den nochmal erlaubten 26.000 Zuschauern in der ausverkauften WWK Arena staunten unter ihren Schutzmasken über ihr Team, das mit seiner besten Saisonleistung durch Mads Pedersen (23. Minute) und André Hahn (35.) frühzeitig mit 2:0 führte.

De Bruyne in Corona-Quarantäne

Nach einem positiven Corona-Test von Kevin De Bruyne muss Manchester City für zehn Tage auf seinen Mittelfeld-Star verzichten. Der 30-Jährige hat sich während der jüngsten Länderspiele mit der belgischen Nationalmannschaft infiziert und hat sich in häusliche Isolation begeben. Das teilte City-Trainer Pep Guardiola mit. De Bruyne habe am Mittwoch von seinem positiven Testergebnis erfahren, sagte der Coach.

Der Spielmacher von Man City wird damit sowohl das Ligaspiel am Sonntag gegen Everton als auch die Partie in der Champions League gegen Paris Saint-Germain am kommenden Mittwoch verpassen. „Hoffentlich sind die Symptome geringfügig“, sagte Guardiola. „Wenn er zurückkommt und negativ ist, wird er so schnell wie möglich wieder mit uns trainieren.“ Der Mensch sei „wichtiger als alles andere“.

Kimmich muss erneut in Quarantäne

Joshua Kimmich muss als ungeimpfte Kontaktperson eines Corona-Infizierten erneut in Quarantäne. Das bestätigte der FC Bayern wenige Stunden vor dem Bundesligaspiel beim FC Augsburg am Abend (20.30 Uhr). Nationalspieler Kimmich dürfte somit nicht nur das Derby beim FCA, sondern auch das Champions-League-Gruppenspiel bei Dynamo Kiew am Dienstag (18.45 Uhr/beide DAZN) verpassen.

Kimmich hatte zuletzt bereits als Kontaktperson des positiv getesteten Teamkollegen Niklas Süle die Länderspiele gegen Liechtenstein und in Armenien verpasst und war erst zu Wochenbeginn aus der Quarantäne zurückgekehrt. Neben Süle fällt beim FC Bayern derzeit auch Verteidiger Josip Stanisic nach einem positiven Coronatest aus. Süle und Stanisic sind doppelt geimpft.

BVB hofft auf frühere Haaland-Rückkehr

Borussia Dortmund hofft noch vor der Winterpause auf eine Rückkehr von Torjäger Erling Haaland. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass Erling dieses Jahr noch einmal auf dem Feld steht“, sagte Trainer Marco Rose. Der norwegische Torjäger fällt derzeit wegen einer Muskelverletzung am Hüftbeuger aus. Das Topspiel gegen Bayern München am 4. Dezember dürfte für Haaland noch zu früh kommen.

Insgesamt entspannt sich die personelle Situation aber etwas. Raphael Guerreiro ist laut Rose wieder „fit“ und damit auch eine Option für die Startelf am Sonnabend gegen Stuttgart (15.30 Uhr). Emre Can steht ebenfalls wieder zu Verfügung, aber nur für einen „Kurzeinsatz“. Auch Youngster Youssoufa Moukoko steht gegen den VfB im Kader.

Ex-Ethikrats-Chef macht sich für 2G stark

Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, hat sich für 2G im deutschen Profifußball ausgesprochen. „In der gegenwärtigen dramatischen Corona-Lage finde ich es verhältnismäßig, dass in einer Kontaktsportart, die als länderübergreifender Wettbewerb in Bundesligen gespielt wird und sehr viele Zuschauer anzieht, die 2G-Regel eingeführt wird“, sagte er. Hintergrund der Debatte ist der Vorstoß der Länderchefs, 2G für ungeimpfte Profis zu prüfen.

Der Theologie-Professor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erläuterte: „Es ließe sich kaum vermitteln, dass in Berlin andere Regeln in diesen Bundesligen gelten als in Nordrhein-Westfalen oder in Bayern. Das wäre sonst eine Wettbewerbsverzerrung. Die Alternative wäre aus meiner Sicht, dass man den Spielbetrieb einstellt. Ich halte es sowohl im Hinblick auf den Trainingsbetrieb, den Spielbetrieb und auch bezogen auf die Vorbildfunktion nicht einzelner Spieler, sondern dieses gesamten Systems, wirklich für geboten, dass man hier 2G durchführt.“

Peter Dabrock, früherer Vorsitzender des Deutschen Ethikrates.
Peter Dabrock, früherer Vorsitzender des Deutschen Ethikrates. © dpa

FC Valencia droht finanzieller Kollaps

Dem sechsmaligen spanischen Meister FC Valencia droht der finanzielle Kollaps. Zwölf Jahre nach dem Stopp der Bauarbeiten für das neue Stadion Nou Mestalla haben die Bau- und Finanzbehörde der Region Valencia den Club angewiesen, innerhalb von 90 Tagen einen Finanzplan zur Fertigstellung vorzulegen. Das berichten spanische Medien übereinstimmend.

Valencia hat 400 Millionen Euro Schulden, davon sollen 212 Millionen Euro kurzfristig zu begleichen sein. Allein in der vergangenen Saison waren 31,2 Millionen Euro neu hinzugekommen. Zuletzt erst hatte der Verein 51 Millionen Euro vom Unternehmen Rights and Media Funding Limited (RMFL) erhalten, um laufende Kosten decken zu können. 2007 hatte der Bau der Arena begonnen, die gut vier Kilometer vom „alten“ Mestalla entfernt liegt. Seit dem 25. Februar 2009 ist es wegen finanzieller Probleme nicht weitergegangen.

Barça zahlt Dani Alves nur 155.000 Euro

Rückkehrer Dani Alves erhält beim finanziell angeschlagenen FC Barcelona nur ein Gehalt in Höhe von 155.000 Euro – im Jahr. Das berichten mehrere spanische Medien übereinstimmend. Der 38 Jahre alte Brasilianer, der erst ab Januar spielberechtigt ist, verdient damit so wenig wie kein anderer Spieler im Kader der Katalanen. Die 155.000 Euro sind das vom spanischen Ligaverband vorgeschriebene Mindestgehalt für einen Profifußballer.

„Alves wollte unbedingt kommen und hat daher das Mindestangebot angenommen“, schreibt die „Marca“. Allerdings warten auf den Routinier bei Titelgewinnen kräftige Bonus-Zahlungen. Der Vertrag mit Alves, der bis September für den FC Sao Paulo in Brasilien gespielt hatte, läuft zunächst bis zum Saisonende. Alves hat bereits von 2008 bis 2016 für die Blaugrana gespielt, in dieser Zeit gewann er unter anderem dreimal die Champions League. In 391 Pflichtspieleinsätzen kam Alves auf 23 Tore.

Club-Ikone Dani Alves ist zum FC Barcelona zurückgekehrt. Dieser Schritt hatte keine finanziellen Gründe.
Club-Ikone Dani Alves ist zum FC Barcelona zurückgekehrt. Dieser Schritt hatte keine finanziellen Gründe. © Imago / NurPhoto

NBC: Milliarden-Deal mit Premier League

Der amerikanische TV-Gigant NBC hat sich für weitere sechs Jahre die Rechte an der Premier League gesichert. Laut der „New York Times“ zahlt NBC 2,7 Milliarden Dollar (ca. 2,37 Milliarden Euro). Damit untermauerte die Premier League ihren Status als wichtigste Übersee-Liga in den USA. Der neue Vertrag gilt bis 2028 und umfasst alle 380 Spiele der Saison. NBC überträgt bereits seit 2013 die Begegnungen der Premier League, für den vorherigen Deal hatte die Sendekette 1,1 Milliarden Dollar (ca. 970 Millionen Euro) gezahlt.

Die neue Vereinbarung stellt alle bisherigen TV-Verträge mit ausländischen Ligen in den USA in den Schatten. Im Mai hatte ESPN für die Rechte an der spanischen Liga 1,4 Milliarden Dollar gezahlt, verteilt auf acht Jahre entspricht dies etwa 175 Millionen pro Saison. Der Premier-League-Deal bringt dagegen etwa 450 Millionen Dollar pro Spielzeit. Die Bundesliga wird in den USA seit der Saison 2020/21 auf dem Sender ESPN+ übertragen. Der Vertrag zwischen der DFL und dem zur Walt Disney Company gehörigem US-Sender läuft für sechs Spielzeiten. Nach SPONSORs-Informationen zahlt ESPN für die Übertragungsrechte circa 35 Millionen Euro pro Saison.

Hitzfeld: Nagelsmann „kann Ära prägen“

Der ehemalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld hat Julian Nagelsmann in höchsten Tönen gelobt. „Die Erwartungshaltung beim FC Bayern ist weiterhin enorm, aber ich traue Julian zu, dass er viele Titel holen und eine Ära prägen wird“, sagte der 72-Jährige im Sport1-Podcast „Meine Bayern-Woche“. Nagelsmann mache auf ihn „einen sehr guten Eindruck“, so Hitzfeld weiter: „Er ist fachlich top und hat als junger Trainer schon unglaublich viel Erfahrung gesammelt. Er macht dort weiter, wo Hansi Flick aufgehört hat, denn unter Hansi war es auch schon überragend.“