Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 15. November 2021:

Nach Niederlage: Jordanien fordert Geschlechterüberprüfung bei Torfrau

Jordaniens Fußball-Verband hat die asiatische Konföderation AFC nach dem Aus seiner Frauen-Auswahl in der Qualifikation der Asien-Meisterschaft gegen den Iran zur Geschlechtsüberprüfung bei der gegnerischen Torhüterin aufgefordert. Zohreh Koudaei hatte beim 4:2 im entscheidenden Elfmeterschießen zwei Schüsse pariert.

Der jordanische Verbandschef Prinz Ali Bin Al-Hussein äußerte bei Twitter, dass es sich bei Koudaei um einen Mann gehandelt habe, der sich als Frau ausgab. „Wenn sich dies als wahr herausstellen sollte, ist dies ein sehr ernsthaftes Problem“, schrieb Al-Hussein, die AFC solle „bitte aufwachen“.

Irans Teamchefin Maryam Irandoost wies die Vorwürfe zurück. „Unsere medizinische Abteilung hat jede Spielerin hormonell in dieser Hinsicht genau untersucht, um Probleme zu vermeiden. Wir werden unverzüglich jede von der AFC gewünschte Dokumentation zur Verfügung stellen“, sagte sie.

Irans Frauen hatten sich durch den Sieg im Qualifikationsspiel gegen Favorit Jordanien erstmals für die Endrunde der Asienmeisterschaft qualifiziert. Das Turnier wird im kommenden Januar in Indien ausgetragen.

Bondscoach van Gaal nach Fahrradunfall im Rollstuhl

Das WM-„Finale“ mit den Niederlanden in der Qualifikation gegen Norwegen wird für Louis van Gaal zu einer schmerzhaften Angelegenheit - unabhängig vom Ergebnis. Der 70-Jährige hat bei einem Fahrradunfall am Sonntagabend einen Knochenbruch an der Hüfte erlitten und sitzt vorübergehend im Rollstuhl. „Ich habe große Schmerzen“, sagte van Gaal am Montag.

Eine zu große Sache wollte der frühere Bayern-Coach daraus aber nicht machen. „Ich kann alles tun, Coaching ist ja verbal - und mein Gehirn arbeitet gut. Ich habe alles gemacht wie sonst auch“, betonte er auf einer Pressekonferenz, zu der er zugeschaltet wurde.

Außerdem gebe es im Stadion De Kuip in Rotterdam ja einen Aufzug, scherzte er zur Freude des schmunzelnden Kapitäns Virgil van Dijk. „Das war sicher ein Schreck“, sagte der über den Unfall.

DFB-Präsident Koch befürwortet Impfung aller Nationalspieler

DFB-Interimspräsident Rainer Koch hat sich für eine Impfung der deutschen Fußball-Nationalspieler ausgesprochen. „Wir sind alle der gleichen Auffassung, dass wir darauf hinwirken, dass Überzeugungsarbeit geleistet wird, sich impfen zu lassen“, sagte Koch den „Nürnberger Nachrichten“ (Montag). Für die Kommunikation mit dem Team seien jedoch der Bundestrainer und Sportdirektor zuständig: „Ich bin nicht in der Rolle, um von Tisch zu Tisch zu gehen, obwohl ich zur Delegation der Nationalmannschaft gehöre“, betonte Koch.

Als langjährigem Richter seien ihm die Persönlichkeits- und Freiheitsrechte einzelner Menschen bekannt. Allerdings müsse man sich fragen, inwieweit „andere Menschen negative Auswirkungen für sich mit in Kauf nehmen müssen.“ Für ihn sei wichtig, „dass wir sehr sorgfältige Konzepte entwickeln, um bestmöglich Vorsorge zu treffen.“

Über die Impfthematik war nach den öffentlich geäußerten Impfbedenken von Joshua Kimmich und dem positiven Corona-Test von Niklas Süle im deutschen Fußball emotional debattiert worden. Zudem rücken die wieder steigenden Inzidenzzahlen die Impffrage noch mehr in den Vordergrund.

Trotz Corona: DFB erwirtschaftet einen Gewinn

Der Deutsche Fußball-Bund hat trotz der Corona-Krise das Geschäftsjahr 2020 mit einem Gewinn von zwei Millionen Euro abgeschlossen. Dies gaben DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge und Finanz-Direktor Markus Holzherr bei einer Videoschalte am Montag in Frankfurt/Main bekannt. Der Verband weist demnach bei einem Ertrag von rund 354 Millionen Euro und einem Aufwand von 352 Millionen Euro ein Jahresergebnis in Höhe von 2,035 Millionen nach Steuern auf.

„Das Ergebnis ist Folge großer Anstrengungen aller Beteiligten im DFB in coronabedingt außergewöhnlichen und schwierigen Zeiten“, betonte Osnabrügge und verwies auf die Unterstützung der von der Flutkatastrophe betroffenen Vereine. „Besonders freut mich, dass es uns gelungen ist, die Landesverbände mit einer außerplanmäßigen und signifikanten Erhöhung der Zuwendungen dabei zu unterstützen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufangen“, ergänzte er.

Nach Platzverweis: Schweden kämpft um Freispruch für "König Zlatan"

Der schwedische Fußballverband kämpft gegen die bittere Sperre für Superstar Zlatan Ibrahimovic im Halbfinale der WM-Play-offs. Der 40-Jährige hatte im Gruppen-„Endspiel“ in Sevilla gegen Spanien (0:1) nach hartem Ellbogen-Einsatz seine zweite Gelbe Karte gesehen (90.+3). Damit darf er in den Play-offs Ende März 2022 erst in einem möglichen Finale wieder spielen.

Bis zu den Ausscheidungsspielen für Katar, meinte Ibrahimovic, „ist es noch lange hin. Ich weiß gar nicht, ob ich dann noch lebe“. Nationaltrainer Janne Andersson betonte: „Ich habe Zlatan sehr gerne dabei und hoffe sehr, dass er im März noch lebt.“

Deshalb kämpfen sie gegen die „dumme Regel“, wie der frühere Hamburger Albin Ekdal die Sperre nannte. Teamchef Stefan Pettersson kündigte an, dass Schweden „unsere Sicht der Dinge erneut vortragen“ werde. Die Skandinavier waren mit ihrem Ansinnen, die Regel zu kippen, allerdings bereits einmal bei Weltverband FIFA gescheitert.

„Ich glaube, dass die meisten Länder, die an den Play-offs teilnehmen, dieselbe Meinung haben“, sagte Pettersson: „Vielleicht können wir auf die Regeln einwirken. Wir haben diese Sache nicht aufgegeben.“

Ibrahimovic äußerte sich „enttäuscht“ über die Niederlage, nach der Schweden in Gruppe B nur Rang zwei hinter Spanien blieb, „aber so ist Fußball“. Neben dem Stürmer ist im ersten Play-off-Spiel auch Rechtsverteidiger Emil Krafth gesperrt.

Smith wird Farke-Nachfolger bei Norwich City

Gut eine Woche nach seiner Beurlaubung bei Aston Villa hat Dean Smith einen neuen Job beim Premier-League-Konkurrenten Norwich City gefunden. Wie die Canaries am Montag bekanntgaben, unterschrieb der 50-Jährige einen Vertrag über zweieinhalb Jahre beim Aufsteiger und derzeitigen Tabellenletzten.

Smith tritt die Nachfolge des deutschen Trainers Daniel Farke an, von dem sich Norwich am vergangenen Wochenende wenige Stunden nach dem ersten Saisonsieg getrennt hatte. „Es waren sieben stürmische Tage, aber ich freue mich sehr, dass ich wieder da bin“, wurde Smith auf der Norwich-Website zitiert.

Bei Aston Villa hatte er im Oktober 2018 angeheuert, als der Club noch in der Zweiten Liga spielte. Zuvor hatte Smith drei Jahre den FC Brentford trainiert. Mit Villa gelang ihm direkt der Aufstieg in die Premier League. In der Folgesaison schaffte er den Klassenerhalt und führte den Club ins Finale des Ligapokals (1:2 gegen Manchester City).

In der laufenden Spielzeit ging es jedoch zunehmend bergab für den Club aus Birmingham. Zuletzt verlor Aston Villa fünfmal nacheinander und Smith musste gehen. Sein Nachfolger wurde Liverpool-Ikone Steven Gerrard, der bis dato die Glasgow Rangers trainiert hatte.

Schalke appelliert an Impfbereitschaft der Fans

FC Schalke 04 hat seine Fans in einer Mitteilung zum Impfen animiert. „Die Wahrscheinlichkeit, dass neue Zugangsbeschränkungen in absehbarer Zeit auch bei Heimspielen des S04 angewandt werden müssen, ist alles andere als gering“, hieß es dort mit Blick auf die wieder steigenden Corona-Zahlen: „Der FC Schalke 04 möchte seine Mitglieder und Fans deshalb frühzeitig dafür sensibilisieren und damit verbunden einen Appell aussenden: Bitte lasst euch impfen!“

Der Verein vertrete „seit Tag eins öffentlich die Haltung, dass sich jeder, der kann, gegen Covid-19 impfen lassen sollte“. An alle noch gänzlich ungeimpften Fans gab der Verein die Rechnung aus: „Zwei Impfungen und ein Zeitraum von insgesamt knapp fünf Wochen sind notwendig, um als vollständig geimpft zu gelten. Das bedeutet für alle ungeimpften Schalkerinnen und Schalker: Wenn ihr euch heute den ersten Piks abholt, könnt ihr im Januar bei den Heimspielen in der Veltins-Arena dabei sein.“