Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 10. November 2021:

Milliardär wird Miteigentümer von West Ham

Eine Investorengruppe um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky hat 27 Prozent der Anteile am englischen Premier-League-Verein West Ham United erworben. Das gab der Traditionsclub aus London am Mittwoch bekannt. Der Europa-League-Teilnehmer rangiert nach elf Spieltagen und einem spektakulären 3:2-Sieg gegen den FC Liverpool am vergangenen Wochenende auf Platz drei der Premier-League-Tabelle.

Laut britischen Medien ist Kretinsky mit ca. 180 bis 200 Millionen Pfund (ca. 210 bis 235 Millionen Euro) nun der zweitgrößte Anteilseigner der Hammers. Der 46-Jährige, der schon Mehrheitseigner des tschechischen Fußballvereins Sparta Prag ist, wird zusammen mit seinem Partner Pavel Horsky auch Mitglied des West-Ham-Vorstands.

Kretinsky leitet den tschechischen Energieversorger EPH und ist Mehrheitsaktionär des Medienkonzerns Czech Media Invest, dem mehrere Print- und Hörfunkmedien in Tschechien gehören. Außerdem hält Kretinsky Anteile an der französischen Zeitung „Le Monde“.

Fürs Klima: St. Pauli und Werder fliegen gemeinsam

Ein Novum im deutschen Profifußball: Die beiden Zweitligisten FC St. Pauli und Werder Bremen wollen im Januar gemeinsam in ihre Trainingslager in Spanien fliegen, um dadurch die Umweltbelastung durch diese beiden Reisen in Grenzen zu halten. „Der FC St. Pauli wird das Trainingslager in Benidorm bei Alicante absolvieren, also nicht weit von unserem Quartier entfernt. Daher lag es für beide Vereine, die für Nachhaltigkeit im Fußball stehen, nahe, sich einen Flieger zu teilen, um einen möglichst geringen CO2-Ausstoß zu verursachen“, sagte Werders Geschäftsführer Hubertus Hess-Grunewald.

Auch St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann sprach von einer „vernünftigen und ressourcenschonenden Variante, auch vor dem Hintergrund, dass es kein Angebot an passenden Linienflügen gibt“. Beide Clubs werden am 2. Januar von Hamburg nach Alicante fliegen und eine Woche später zurückkehren. In der Vergangenheit war St. Pauli dafür kritisiert worden, trotz aller Bekennungen zu Werten mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair ins Trainingslager geflogen zu sein.

Erste Frau pfeift Spiel der DFB-Männer

Premiere nach 113 Jahren: Erstmals leitet eine Schiedsrichterin ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Männer. Die Kroatin Ivana Martincic (36) wurde für das WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Wolfsburg angesetzt. Martincic bringt jahrelange Erfahrung mit, doch auch für sie ist es ein Debüt: Sie pfeift erstmals ein internationales Männerspiel. Bereits zweimal hat sie Testspiele der deutschen Nationalmannschaft geleitet – 2018 gegen Italien (5:2) und 2020 gegen Schweden (1:0).

Die Kroatin Ivana Martincic (36) pfeift das Länderspiel der Flick-Elf gegen Liechtenstein.
Die Kroatin Ivana Martincic (36) pfeift das Länderspiel der Flick-Elf gegen Liechtenstein. © Imago / Sportimage

Kohfeldt hat Schmadtke unter die Lupe genommen

Trainer Florian Kohfeldt hat sich vor der Unterschrift beim VfL Wolfsburg genau mit seinem neuen Chef Jörg Schmadtke beschäftigt. „Er hat mit sehr vielen Trainern sehr lange zusammengearbeitet. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir diese Daten vorher auch angeschaut“, sagte Kohfeldt der „Sport Bild“. Der erste Eindruck von Schmadtke sei „sehr positiv“. Schmadtke habe ihn persönlich vom Flughafen abgeholt. Das sei nicht selbstverständlich und ein „Zeichen großer Wertschätzung“, sagte Kohfeldt. Schmadtkes Ruf als Grummler und schwieriger Chef für Trainer könne er nicht bestätigen.

Kohfeldt hatte vor zwei Wochen die Nachfolge von Mark van Bommel angetreten und beim VfL Wolfsburg einen Vertrag bis Sommer 2023 unterschrieben. Zuvor hatte er für Werder Bremen gearbeitet.

Bell: Schiris sollen Fehler offen zugeben

Fußball-Profi Stefan Bell wünscht sich von den Schiedsrichtern in der Bundesliga einen besseren Umgang mit eigenen Fehlern. „Manchmal hat man das Gefühl, dass sie sich krampfhaft eine Rechtfertigung zurechtlegen. Häufiger etwas zuzugeben, würde es einfacher machen“, sagte der 30 Jahre alte Verteidiger von Mainz 05 der „Sport Bild“. Wenn ein Schiedsrichter etwa zugeben würde, dass er einen Konter zu früh abgepfiffen habe, „dann wären die Diskussionen um den Fehler schnell vorbei. Wir Spieler würden dann wissen: Alles klar, der hat es selbst gesehen, wir machen ja selbst genug Fehler.“

Mainz-Profi Stefan Bell wünscht sich mehr Transparenz von den Schiedsrichtern.
Mainz-Profi Stefan Bell wünscht sich mehr Transparenz von den Schiedsrichtern. © Imago / Revierfoto

Kalajdzic strebt Comeback zur Rückrunde an

Stuttgarts schmerzlich vermisster Torjäger Sasa Kalajdzic will nach seiner schweren Schulter-Verletzung Anfang Januar sein Comeback beim VfB Stuttgart geben. „Mein Ziel ist es, am ersten Rückrunden-Spieltag wieder dabei zu sein. Ich hoffe, dass ich dann auch keine allzu lange Anlaufzeit brauche“, sagte der Österreicher in einer Medienrunde. Die zweite Saisonhälfte in der Bundesliga beginnt für den VfB am 8. Januar mit einem Auswärtsspiel in Fürth.

Der 24-Jährige hatte sich am zweiten Spieltag die Schulter ausgekugelt und musste anschließend operiert werden. „Wir sind alle sehr zufrieden mit dem Verlauf. Aber bei der täglichen Behandlung habe ich immer das Gefühl, dass mir die Schulter herausgerissen wird“, sagte Kalajdzic.