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Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 23. Oktober 2021:

Schalke auf Platz zwei – Terodde-Rekord aufgeschoben

Mit einem glücklichen Treffer von Thomas Ouwejan und Kopfballtreffern von Marius Bülter und Marcin Kaminski hat sich der FC Schalke 04 zumindest für einen Tag auf den zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga geschossen. Die Königsblauen gewannen am Samstagabend zuhause 3:0 (1:0) gegen SG Dynamo Dresden. Die Gäste spielten in der Partie lange Zeit auf Augenhöhe mit, konnten aber keinen Treffer landen.

Nach rund 20 Minuten gelang es Schalke erstmals wirklichen Druck auf das Dresdener Tor zu machen. Reinhold Ranftl flankte in den Strafraum, Torwart Kevin Broll wehrt den Schuss ab. Doch Thomas Ouwejan drehte sich mit ausgestrecktem Bein in den Abpraller und beförderte den Ball ins Netz der Dresdner (20.). „Das war nicht das schönste Tor meiner Karriere, aber auch das zählt“, sagte der Schütze später bei Sky. Den zweiten Treffer für die Königsblauen landete Marius Bülter in der 78. Minute, Kaminski sorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit für die Entscheidung.

In der 40. Minute gelang es Schalkes Stürmer Simon Terodde fast, den Torrekord der 2. Bundesliga zu brechen. Terodde stand alleine vorm Tor – die Flanke von Bülter rollte aber an ihm vorbei. Damit muss sich Terodde den Torschützenrekord noch eine Weile mit Dieter Schatzschneider teilen, beide trafen bisher 153 Mal.

Die Gäste hielten bei der Partie über lange Strecke gut mit, waren zeitweise sogar die aktivere Mannschaft. Auch nach dem 0:1-Rückstand ließen sie sich nicht beirren und spielten weiter mutig auf, vor allem in der zweiten Halbzeit. Letztlich fehlte es im Angriff der Dynamo aber an Durchsetzungsvermögen.

Die 54.526 Fans in der Veltins-Arena konnten sich über die Rückkehr von Danny Latza freuen, der in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Der Kapitän der Schalker hatte zuvor wegen einer Knieverletzung mehrere Monate gefehlt.

Newcastle: Rolle rückwärts nach Scheich-Aufruf

Die Fans von Newcastle United dürfen im Stadion wieder arabische Kostüme tragen. Der von einem saudischen Konsortium übernommene englische Club zog am Samstag eine Aufforderung zurück, wonach die Anhänger der Magpies keine Imitationen der traditionellen Kleidung aus dem Nahen Osten anziehen sollten. „Wer den Verein mit angemessener kulturell inspirierter Kleidung unterstützen möchte, sollte sich frei fühlen, dies nach Belieben zu tun. Wir sind für alle offen“, erklärte der Premier-League-Club in einer Mitteilung.

Der Verein aus dem Nordosten Englands betonte, dass weder die neuen Eigentümer noch der Verein sich „durch die getragene Kleidung beleidigt“ gefühlt hatten. Beim Heimspiel am vergangenen Wochenende gegen Tottenham (2:3) und auch am Sonnabend beim 1:1 bei Crystal Palace waren Anhänger in arabischen Kostümen und Kopfbedeckungen erschienen. Am Mittwoch hatte Newcastle um Unterlassung gebeten, weil es „kulturell unangemessen“ sei und Menschen sich davon „angegriffen“ fühlen könnten.

Alles in Ordnung: Newcastle-Fans als Scheichs verkleidet vor dem St. James Park.
Alles in Ordnung: Newcastle-Fans als Scheichs verkleidet vor dem St. James Park. © Imago/PA Images

Die Premier League hatte der Übernahme von Newcastle United durch ein Konsortium mit saudischer Beteiligung zugestimmt, da der Club aus ihrer Sicht damit nicht unter der Kontrolle Saudi-Arabiens steht. Der öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens soll 80 Prozent am Konsortium halten und ist nun Mehrheitseigner des Vereins. Zudem ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, dem schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, der einflussreichste Mann des Fonds. Weil der Fonds aber als „vom Staat getrennt“ betrachtet wird, war eine Übernahme aus Liga-Sicht zulässig.

Newcastle mit Bitte an Fans: Keine Scheich-Kostüme im Stadion

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    Novoa Leipzigs jüngster Bundesliga-Torschütze

    Hugo Novoa ist der jüngste Bundesliga-Torschütze von RB Leipzig. Der spanische Fußball-Profi markierte am Samstag beim 4:1 (0:1)-Heimsieg gegen SpVgg Greuther Fürth den letzten Treffer der Sachsen. Mit 18 Jahren, acht Monaten und 29 Tagen löste Novoa Nationalspieler Joshua Kimmich ab, der vor seinem Wechsel zum FC Bayern München diese Rekordmarke inne hatte.

    „Ein Traum wird wahr. Danke an alle, die mich unterstützt haben, besonders an meine Familie. Und danke Dominik für diese Hilfestellung! Da kommt noch mehr“, twitterte Novoa nach dem Spiel.

    EM-Quali: U17 nach Sieg in der nächsten Runde

    Die deutsche U17 hat sich mit dem zweiten Sieg in der Vorrunde vorzeitig für die nächste Runde auf dem Weg zur EM vom 16. Mai bis 1. Juni 2022 in Israel qualifiziert. Das Team von Trainer Marc-Patrick Meister besiegte in Mogosoaia Gastgeber Rumänien mit 5:0 (1:0). Zum Auftakt hatte sich die Mannschaft mit 11:0 gegen San Marino durchgesetzt.

    Die Tore für die deutsche Mannschaft erzielten Laurin Ulrich (21.), Paul Wanner (88.) und dreimal FC Augsburg-Mittelstürmer Dzenan Pejcinovic (60., 79., 82.), der schon gegen San Marino viermal getroffen hatte. HSV-Abwehrspieler Leonardo Garcia Posadas, der gegen San Marion noch als Torschütze geglänzt hatte, kam diesmal nicht zum Einsatz.

    In ihrem letzten Qualifikationsspiel trifft Tabellenführer Deutschland am Dienstag (17 Uhr) auf Russland, das gleichfalls noch ohne Verlustpunkt Gruppenzweiter ist. Im März steht die zweite Runde, die sogenannte Eliterunde, auf dem Programm. Die für 2021 geplante U17-EM war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

    Warum Kimmich nicht geimpft ist

    Joshua Kimmich hat sich wegen „persönlicher Bedenken“ noch nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Er habe Bedenken, „gerade was fehlende Langzeitstudien angeht“, sagte Kimmich nach dem 4:0 (2:0) des FC Bayern gegen Hoffenheim (4:0) bei Sky. Auch wenn er eine Impfung bisher ablehne, sei er sich seiner „Verantwortung bewusst“, sagte der 26-Jährige: „Ich halte mich an die Hygienemaßnahmen und werde alle zwei, drei Tage getestet.“ Kimmich betonte zudem, dass er „kein Corona-Leugner oder Impfgegner“ sei. Daher sei es „sehr gut möglich, dass ich mich bald impfen lasse“.

    Bei den Münchnern ist derzeit Trainer Julian Nagelsmann mit dem Coronavirus trotz doppelter Impfung infiziert. Die Tests zahlt derzeit der Verein. „Wenn das nicht mehr so wäre, würde ich das natürlich selber machen“, sagte Kimmich. Gemeinsam mit Teamkollege Leon Goretzka hat Kimmich die Initiative „We kick Corona“ gegründet. Diese spendet unter anderem Geld für Impfkampagnen sowie soziale und karitative Projekte.

    Ex-HSV-Profi van Drongelen mit Corona infiziert

    Union Berlin hat einen weiteren Corona-Fall im Kader. Neben Marvin Friedrich wurde auch der Ex-HSV-Profi Rick van Drongelen positiv auf Covid-19 getestet. Der Innenverteidiger hat sich ebenfalls in häusliche Isolation begeben, teilte der Club mit. Van Drongelens Test hatte zunächst ein uneindeutiges Ergebnis gezeigt. Beim Conference-League-Spiel bei Feyenoord Rotterdam (1:3) am Donnerstag stand der 22-Jährige nicht im Kader von Trainer Urs Fischer: Er ist für den Europapokal nicht gemeldet.

    2. Liga: Nürnberg springt auf Platz zwei

    Mit einer eindrucksvollen Erfolgsserie hat sich der 1. FC Nürnberg in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga festgesetzt. Die seit elf Spielen unbesiegten Franken gewannen gegen den 1. FC Heidenheim mit 4:0 und haben damit einen Sprung auf Rang zwei in der Tabelle geschafft. Die Treffer für den ehemaligen Bundesligisten erzielten Mats Möller Daehli (45.), Erik Shuranov (52.), Johannes Geis (66.) und Maurice Malone (89.). Die Heidenheimer hingegen haben mit der dritten Niederlage in Serie einen weiteren Rückschlag erlitten.

    Der Nürnberger Johannes Geis verwandelte einen Freistoß direkt.
    Der Nürnberger Johannes Geis verwandelte einen Freistoß direkt. © dpa

    Tabellenspitze der 2. Bundesliga
    1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
    2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
    3. HSV 34 / 70:45 / 66
    4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
    5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58

    7:0! Chelsea demütigt Norwich

    Thomas Tuchel und der FC Chelsea bleiben nach einem beeindruckenden Auftritt weiter Tabellenführer der Premier League. Im Duell mit dem deutschen Trainer Daniel Farke demontierte der Champions-League-Sieger Norwich City mit 7:0 (3:0) und steht nach neun Spieltagen mit 22 Punkten auf Rang eins. Der harmlose Aufsteiger ist mit zwei Zählern und einem Torverhältnis von 2:23 Tabellenletzter.

    Mit Publikumsliebling Antonio Rüdiger und Kai Havertz in der Startelf, aber ohne Timo Werner und Torjäger Romelu Lukaku waren die Blues deutlich überlegen und begannen furios: Ein Schuss von Mason Mount landete zur frühen Führung im langen Eck (8. Minute). Callum Hudson-Odoi brachte nach Zuspiel von Mateo Kovacic den Ball ebenfalls im langen Eck unter (18.). Noch vor der Pause erhöhte Reece James auf 3:0 (42.).

    Die Tuchel-Elf machte nach dem Seitenwechsel da weiter, wo sie aufgehört hat: Ben Chilwell traf zum 4:0 (57.). Fünf Minuten später lenkte Norwich-Profi Max Aarons eine Flanke von Hudson-Odoi ins eigene Netz. Ben Gibson sah zudem die Gelb-Rote Karte (65.). In Überzahl verwandelte Mount im zweiten Versuch einen Handelfmeter (85.), ehe er in der Nachspielzeit mit seinem dritten Treffer für den 7:0-Endstand sorgte.

    Baumgart klagt Leverkusen wegen Wirtz-Wechsel an

    Köln-Trainer Steffen Baumgart ärgert sich noch über den Abgang von Florian Wirtz zum rheinischen Rivalen Leverkusen im Januar 2020. Man dürfe nicht von „unglücklichen Umständen“ sprechen. „Er wurde in unserem Kölner Nachwuchsleistungszentrum über einen langen Zeitraum sehr, sehr gut ausgebildet. Und es gab mal ein Agreement zwischen Köln, Leverkusen und Mönchengladbach, dass man sich im Nachwuchs gegenseitig keine Spieler abwirbt“, sagte Baumgart (49) der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Das wurde aufgekündigt. Daran sehen wir, in was für einem Geschäft wir uns bewegen.“

    Leverkusen argumentiert, das Agreement habe nicht gegolten, weil Wirtz' Vertrag ausgelaufen sei und er bei Bayer einen Profi-Vertrag erhalten habe. „Der 1. FC Köln hat vielleicht an der einen oder anderen Stelle nicht schnell genug reagiert, aber auf der anderen Seite müssen wir sagen, dass da eine Menge Geld geflossen ist. Da sind wir einfach nicht in der Lage, mitzuhalten“, sagte Baumgart. „Das ist Fakt. Der Verein dort gehört ja zum Betrieb. Köln und Leverkusen arbeiten unter verschiedenen Voraussetzungen, die großen Einfluss darauf haben, wie so etwas läuft.“

    Jarstein Schock-Bericht über Corona

    Hertha-Torwart Rune Jarstein hat sich nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung mit folgender Herzmuskelentzündung deutlich für die Impfung gegen dasVirus ausgesprochen. „Ich bin nach meiner Erkrankung noch einmal geimpft worden. Ich finde es gut und wichtig, das zu machen. Ich bin ganz klar für die Impfung“, sagte der 37 Jahre alte Norweger der „Bild“. „Vielleicht hätte es mich nicht so hart erwischt, wenn ich mich im Frühling schon hätte impfen lassen können.“

    Jarstein war im April an Covid-19 erkrankt und hatte sich zeitweise sogar in einer Klinik behandeln lassen müssen. „An den ersten Tagen im Krankenhaus konnte ich nicht einmal Fußball auf dem iPad schauen. Ich war in der Zeit zweimal an der frischen Luft, musste dabei im Rollstuhl sitzen.“ Wegen einer Herzmuskelentzündung hatte er insgesamt fast ein halbes Jahr aussetzen müssen. Die Zeit ohne Training sei sehr schwer für ihn gewesen. „Bei meinem ersten Spaziergang in Berlin war ich nach zehn Minuten kaputt. Es hat gedauert, wurde dann Schritt für Schritt besser.“

    Rune Jarstein ist nach überstandener Corona-Infektion zurück im Hertha-Training.
    Rune Jarstein ist nach überstandener Corona-Infektion zurück im Hertha-Training. © Imago / Matthias Koch

    Erst Mitte September konnte Jarstein wieder individuell trainieren, befindet sich inzwischen wieder im Teamtraining. Derzeit ist er der dritte Torwart des Hauptstadtclubs. „Ich mache mir keinen Stress, arbeite weiter jeden Tag hart daran, biete mich im Training an und fühle mich gut“, sagte Jarstein. „Das geht besser als erwartet, ich dachte, es würde länger dauern.“

    Klage gegen Super League: Italien unterstützt Uefa

    Im Streit um die Einführung einer Super League erhält die Uefa immer mehr Unterstützung aus der Politik. Wie Italiens Sport-Staatssekretärin Valentina Vezzali mitteilte, habe die Regierung in Rom beschlossen, sich dem Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) anzuschließen. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit dem italienischen Fußballverband FIGC getroffen worden.

    Die Regierung unterstütze nachdrücklich die Positionen der italienischen und europäischen Fußballbehörden zur Wahrung nationaler Bewerbe, der meritokratischen Werte und sozialen Funktion des Sports, hieß es. In dieser Woche hatte sich bereits die spanische Regierung in einem Schreiben an den EuGH offiziell gegen das von Real Madrid, Juventus Turin und vom FC Barcelona weiterhin vorangetriebene Milliardenprojekt ausgesprochen.

    Ein Richter aus Madrid hatte im Mai in Sachen Super League den Europäischen Gerichtshof angerufen. Dieser solle klären, ob die Fifa und die Uefa Monopolstellungen bei der Organisation von Wettkämpfen internationaler Klubs ausüben, die gegen EU-Recht verstießen. Vor dem EuGH könnte es in der ersten Hälfte kommenden Jahres eine öffentliche Anhörung geben, bis zu einem Urteil könnte es danach noch mehrere Monate dauern.

    Amiri hilft afghanischen Geflüchteten

    Leverkusens Nadiem Amiri setzt sich für Flüchtlinge aus Afghanistan ein. Der 25-Jährige, dessen Familie aus Afghanistan stammt, hat einen Cousin der im afghanischen Nationalteam spielt. „Es ist eine schwierige Lage dort, die mich und meine Familie sehr besorgt. Man weiß ja gar nicht genau, was da alles wirklich vor sich geht“, sagte der deutsche Nationalspieler bei Sky.

    Er versuche den afghanischen Geflüchteten in Deutschland Zuspruch zu geben und Mut zu machen und ein bisschen Lebensfreude und Geborgenheit zu vermitteln. „Bei unseren Treffen hat sich gezeigt, wie unglaublich dankbar die Menschen sind, dass Deutschland ihnen hilft, dass man sie hier in einer schwierigen Lebenslage aufnimmt“, sagte Amiri. Das seien schöne Momente. „Gerade wenn man die Kinder sieht, die endlich wieder ruhig schlafen können, einfach weil sie hier in Sicherheit sind.“