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Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 19. September 2021:

VfL Wolfsburg nur 1:1 gegen Frankfurt - FC Bayern damit vorn

Der bisherige Spitzenreiter VfL Wolfsburg hat in der Fußball-Bundesliga nach vier Siegen erstmals Punkte abgegeben und Rang eins verloren. Durch das 1:1 (0:1) des VfL gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag ist nach dem fünften Spieltag der FC Bayern München Tabellenführer.

Der Rekordmeister hatte am Sonnabend den VfL Bochum mit 7:0 deklassiert und liegt mit 13 Zählern dank der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Wolfsburgern. Torjäger Wout Weghorst rettete mit seinem Treffer in der 70. Minute zumindest das Unentschieden. Die vom früheren VfL-Trainer Oliver Glasner betreuten Frankfurter waren durch Sam Lammers (38.) in Führung gegangen, verpassten aber ihren ersten Saisonsieg.

Perfekte Woche: Hungriger BVB bleibt Bayern auf den Fersen

Schon in der Nachspielzeit hallten lautstarke „Erling Haaland“-Sprechchöre durch die Arena, nach Schlusspfiff ließ sich die Tormaschine mit seinen Teamkollegen minutenlang vor der Südtribüne feiern. Der hungrige Herausforderer Borussia Dortmund bleibt Titelverteidiger Bayern München auch dank Doppelpacker Haaland dicht auf den Fersen. Der stark aufspielende Pokalsieger bezwang Union Berlin verdient mit 4:2 (2:0) und verkürzte den Rückstand auf den Meisterschaftsfavoriten Nummer eins wieder auf einen Punkt.

Von der Punkteausbeute sei es auf jeden Fall eine perfekte Woche gewesen, sagte BVB-Kapitän Marco Reus am DAZN-Mikrofon. Doch ganz zufrieden war der Nationalspieler nicht. „Wir haben es uns wieder unnötig schwer gemacht und zu einfach die Tore hergeschenkt.“

Union verpasste derweil durch die erste Saisonniederlage den Sprung auf die Europacup-Plätze. Die Eisernen warten in der Fußball-Bundesliga seit sieben Monaten auf einen Auswärtssieg.

Trotz langer Unterzahl: Leverkusen verschärft Krise in Stuttgart

Ein Stunde in Überzahl, trotzdem nicht gewonnen: Der VfB Stuttgart hat seine schwarze Serie gegen Bayer Leverkusen nicht stoppen können. Die Schwaben unterlagen der Werkself in einem hitzigen Spiel mit 1:3 (1:2) und sind damit seit zehn Spielen zu Hause sieglos gegen die Rheinländer. Nach Treffern von Robert Andrich (2.) und Patrik Schick (19.) brachte Ex-HSV-Profi Orel Mangala (37.) den VfB heran, ehe Florian Wirtz (70.) den Endstand herstellte.

Dabei hatte Stuttgart vor 23.450 Zuschauern nach einem schwachem Beginn beste Chancen zum Sieg gegen seinen Angstgegner, weil Andrich den bis dahin deutlich überlegenen Leverkusenern einen Bärendienst erwies: Der Neuzugang von Union Berlin sah nach Videobeweis Rot für ein brutales Foul an Tanguy Coulibaly (32.).

Der Platzverweis stellte den Spielverlauf auf den Kopf, dem VfB aber wollte trotz redlichen Bemühens kein zweiter Treffer gelingen. Die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo ist damit seit dem 5:1 am ersten Spieltag gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth sieglos. Bayer hält sich dagegen weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga.

Der Ronaldo-Wahnsinn geht bei ManU weiter

Superstar Cristiano Ronaldo hat auch im dritten Pflichtspiel nach seiner Rückkehr zu Manchester United für den englischen Fußball-Rekordmeister getroffen. Beim 2:1 (1:1)-Sieg im Auswärtsspiel bei West Ham United erzielte Ronaldo in der 35. Minute den Ausgleich, nachdem die Hammers in der unterhaltsamen Partie durch Said Benrahma (30.) in Führung gegangen waren.

Das späte Siegtor für Man United am Sonntag erzielte Jesse Lingard (89.), der in der vergangenen Saison auf Leihbasis für West Ham gespielt hatte. In der dramatischen Nachspielzeit bekamen die Gastgeber nach Videobeweis noch einen Handelfmeter zugesprochen. Doch der extra dafür eingewechselte Mark Noble scheiterte mit seinem Schuss an United-Keeper David De Gea.

Ronaldo hatte schon bei seinem Man-United-Comeback vor einer Woche zwei Tore zum 4:1-Sieg in der Premier League gegen Newcastle United beigesteuert. Am Dienstag traf der Portugiese in der Champions League bei den Young Boys Bern zur Führung für die Red Devils.

Trotz Corona: Mitglieder rennen Frankfurt die Bude ein

Eintracht Frankfurt hat in der Corona-Pandemie einen Mitgliederzuwachs verzeichnet. Nach Angaben von Präsident Peter Fischer auf der Mitgliederversammlung sind bei den Hessen mittlerweile über 93.000 Mitglieder registriert. Damit habe die Eintracht als einziger Bundesligist „durch Corona keine Mitglieder verloren, sondern gewonnen“. Detaillierte Angaben zum Anstieg machte Fischer nicht.

Der 65-Jährige kündigte außerdem für die nächsten Präsidiumswahlen seine Kandidatur für eine weitere Amtszeit an. Fischer steht seit 2000 an der Spitze des Eintracht-Präsidiums. In seinem Rechenschaftsbericht trat Fischer einmal mehr mit Nachdruck für die innerhalb des deutschen Fußballs viel diskutierte 50+1-Regel ein. „Ich habe immer wieder betont, wie wichtig die Verbindung zwischen Fußball-AG und Verein ist. Es passt kein Papier dazwischen“, sagte Fischer.

Ex-Nationalspieler Marin sammelt weiter Länderpunkte

Der frühere Fußball-Nationalspieler Marko Marin hat nach kurzer Vereinslosigkeit einen neuen Arbeitgeber gefunden. Der 32-Jährige schließt sich dem ungarischen Meister Ferencvaros Budapest unter dem ehemaligen Kölner Trainer Peter Stöger an. Für Marin ist der Europa-League-Gruppengegner von Bundesligist Bayer Leverkusen die zwölfte Station seit seinem Profidebüt 2007 bei Borussia Mönchengladbach.

Zuletzt hatte der Offensivspieler in Saudi-Arabien bei Al-Ahli gespielt, seit Ende Juli war er vereinslos. 2009 hatte sich Marin aus der Bundesliga verabschiedet und im Anschluss unter anderem in Spanien, Italien, England und Serbien gespielt. Mit dem FC Sevilla sowie dem FC Chelsea gewann er jeweils einmal die Europa League.

Erneut schwere Krawalle in Frankreichs Ligue 1

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ist ein Ligue-1-Spiel von Fan-Ausschreitungen überschattet worden. In der Partie zwischen RC Lens und OSC Lille, dem Club von Ex-HSV-Profi Amadou Onana (19) stürmten Fans beider Clubs das Spielfeld und lieferten sich heftige Auseinandersetzungen. Wie der Sender RMC Sport unter Verweis auf die Behörden berichtete, gab es sechs Leichtverletzte und zwei Festnahmen von Fans, die mit Stadionsitzen geworfen hatten. Die Bereitschaftspolizei drängte die Krawallmacher zurück. Nach einer halben Stunde wurde das Duell fortgesetzt und endete dank des Treffers von Przemyslaw Frankowski (74.) mit 1:0 (0:0) für die Gastgeber gegen den Champions-League-Gegner des VfL Wolfsburg. Mit dem Sieg rückte Lens vorerst auf Rang zwei hinter Ex-Champion Paris Saint-Germain vor.

Torwart Leno droht das Aus bei Arsenal London

Bundestrainer Hansi Flick ist am Wochenende auf Dienstreise in London und will sich unter anderem das Derby zwischen dem FC Arsenal und Tottenham Hotspur anschauen. Gut möglich, dass auch der deutsche Arsenal-Torwart Bernd Leno dann wieder nur Zuschauer ist. Den zweiten Sieg seiner Mannschaft in Serie hatte der 29-Jährige wahrscheinlich mit gemischten Gefühlen verfolgt, denn auch in Burnley saß der Torhüter wieder auf der Bank.

Immerhin erhielt er Unterstützung von einer Clublegende. „Wenn ich Leno wäre, würde ich mich ein wenig gekränkt fühlen“, sagte der frühere Arsenal-Torwart David Seaman. „Er hat wirklich nicht schlecht gespielt.“ Doch beim immer noch leicht kriselnden FC Arsenal kann sich derzeit niemand seines Stammplatzes sicher sein. Jetzt hat es Leno erwischt.

Kovac und Monaco suchen in Frankreich nach ihrer Form

Der französische Erstligist AS Monaco und Trainer Niko Kovac treten weiter auf der Stelle. Nach drei Niederlagen in den letzten vier Ligapartien reichte es für die Monegassen aber immerhin zu einem 2:2 (1:0) beim ungeschlagenen Klub OGC Nizza. Torhüter Alexander Nübel, der von Rekordmeister Bayern München ins Fürstentum ausgeliehen ist, verpasste auch im sechsten Anlauf seine erste weiße Weste in der Ligue 1.

Während Nübel, der in Monaco nach mäßigen Leistungen bereits in der Kritik steht, weiterhin das Vertrauen von Kovac genießt, nahm Nationalspieler Kevin Volland erst einmal auf der Bank Platz, der Angreifer wurde nach gut einer Stunde eingewechselt. U21-Europameister Ismail Jakobs stand ohne Nennung von Gründen nicht im Kader.

Kurios: Erzgebirge Aue feuert Trainer unmittelbar nach dem Abpfiff

Präsident Helge Leonhardt war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben: Versteinerte Miene bei ihm und Bruder Uwe. Dabei war das Vereinsoberhaupt vor dem Anpfiff noch mehr als zuversichtlich, sprach von alten Auer Tugenden und machte auf Optimismus. „Wir wussten, dass wir eine geile Mannschaft haben und Zeit brauchen. Wir werden uns auch nicht von Störfeuern abbringen lassen“, meinte er beim TV-Sender Sky und gab dem jungen Trainer Aleksey Shpilevski vor Anpfiff Rückendeckung. Das Duo will vor allem die Mannschaft in die Pflicht nehmen.

Die beiden Selfmade-Millionäre aus dem Erzgebirge sind für ihre klare wie auch harte Linie bekannt. Die beiden Unternehmer, die den Branchen-Zwerg jahrelang mit Mini-Etat im Unterhaus etablierten, scheuen sich nicht vorr Konsequenzen. Das musste der Trainer unmittelbar nach dem Abpfiff am eigenen Leib erfahren. In einer Pressekonferenz erklärte Helge Leonhardt die Trennung vom Trainer, die 15 Minuten nach dem Schlusspfiff erfolgte. Das Treuebekenntnis von vor dem Spiel war kein Thema mehr. "Wir sind zur Auffassung gekommen, dass wir getrennte Wege gehen müssen. Das Projekt ist gescheitert. Er hat die Mannschaft nicht mehr erreicht. Wir hatten das Gefühl, dass es nichts bringt. Nächste Woche müssen wir ein neues Projekt starten. Ich habe Hoffnung und Zuversicht, dass wir wieder auf Kurs kommen", erklärte der exzentrische Clubchef.