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Der Fußball-Ticker am Montag, den 16. August 2021:

Super League: Neun "Rebellen-Clubs" zurück in der ECA

Neun der zwölf Rebellen sind gut vier Monate nach dem Wirbel um die letztlich gescheiterte Fußball-Super-League wieder in die Internationale Clubvereinigung ECA aufgenommen worden. Lediglich die drei Top-Vereine Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin, die weiter an der Idee einer zur Champions League konkurrierenden Serie festhalten, bleiben außen vor.

„Diese Entscheidung des ECA-Vorstands markiert das Ende einer bedauerlichen und turbulenten Episode für den europäischen Fußball und entspricht dem unermüdlichen Fokus der ECA, die Einheit im europäischen Fußball zu stärken“, teilte die Club-Vereinigung am Montag mit.

Die zwölf Rebellen-Clubs waren im April bei der Gründung einer Super League auch direkt aus der ECA ausgetreten. Nach wenigen Tagen war das Modell nach heftigen Protesten aus nationalen Ligen, aus Verbänden sowie von zahlreichen Fangruppen aber bereits gescheitert. Die sechs Premier-League-Vereine Manchester City und United, FC Liverpool, FC Chelsea, FC Arsenal, Tottenham Hotspur sowie AC und Inter Mailand und Atlético Madrid machten schließlich einen Rückzieher und akzeptierten mitunter auch Millionen-Strafen.

Felix Götze verlässt die Intensivstation

Felix Götze (23) vom Drittligisten 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag im Spiel bei Viktoria Berlin (0:4) einen Haarriss im Schädel erlitten und lag sogar auf der Intensivstation. Diese hat er am Montag verlassen, am Dienstag darf er nach Hause. Das gab der FCK bei Twitter bekannt.

„Felix Götze geht es den Umständen entsprechend besser“, schrieben die Roten Teufel über den jüngeren Bruder des 2014er-Weltmeisters Mario Götze. Der Abwehrspieler wird in einer Berliner Klinik behandelt.

„Danke für die vielen Genesungswünsche. Mir geht es soweit gut“, hatte Götze selbst am Sonntagabend in einer Instagram-Story geschrieben. „Ich habe den Jungen gesehen, er war nicht mehr richtig ansprechbar“, sagte FCK-Trainer Marco Antwerpen nach Spielschluss bei MagentaSport.

Real bindet Weltklasse-Torwart Courtois

Der spanische Rekordmeister Real Madrid setzt langfristig auf Torhüter Thibaut Courtois. Der 29-Jährige, Nummer eins des Weltranglistenersten Belgien, hat seinen bislang bis 2024 laufenden Vertrag bis 2026 verlängert.

Courtois war 2018 vom FC Chelsea nach Madrid gewechselt und hatte einen Sechsjahresvertrag unterschrieben. In der Saison 2019/20 wurde der Welttorhüter von 2018 mit Real spanischer Meister.

Union-Torwart Luthe gegen Impfpflicht für Fußballprofis

Union Berlins Torhüter Andreas Luthe hält wenig von einer Impfpflicht für Fußballprofis. „Solange es keine Impfpflicht gibt, wäre die auch im Profifußball falsch. Einen Sportler auszuschließen, weil er nicht geimpft ist, ist falsch, wenn er die Möglichkeit hat, durch einen negativen Test nachzuweisen, dass er nicht ansteckend ist“, sagte Luthe im kicker-Interview.

Grundsätzlich müsse man – nicht nur im Sport, sondern in der gesamten Gesellschaft – „Verständnis für die haben, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht impfen lassen. Man kann das persönlich gut oder schlecht finden, aber es ist die freie Entscheidung eines jeden“, sagte der 34-Jährige, der sich in der Spielergewerkschaft VDV und dem Spielerbündnis für die Interessen der Spieler einsetzt.

Für Aufsehen sorgte zuletzt der FSV Mainz 05, bei dem elf Profis vom zuständigen Gesundheitsamt vor dem Auftakt gegen Vizemeister RB Leipzig (1:0) in häusliche Isolation geschickt worden waren. Davon waren acht nicht namentlich genannte Profis nicht geimpft. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte schon zuvor eindringlich auf die Gefahren durch fehlende Corona-Impfungen bei den Profispielern hingewiesen.

Droht Nationalspieler Gündogan längere Pause?

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan hat sich bei der 0:1-Niederlage seines Clubs Manchester City gegen Tottenham Hotspur am ersten Premier-League-Spieltag an der Schulter verletzt. Das bestätigte Trainer Pep Guardiola. Das Ausmaß der Verletzung war zunächst unklar. Eine Untersuchung stand am Montag aus. „Etwas an der Schulter, wie werden sehen, was morgen rauskommt“, sagte Guardiola. „Aber es ist etwas passiert.“

Fußballmeister Man City hatte das Auftaktspiel bei den Spurs durch ein Gegentor von Heung-Min Son (55. Minute) verloren. Gündogan stand bei den Cityzens in der Startelf und spielte 90 Minuten durch. Gündogans Zukunft in der Nationalmannschaft ist nach der enttäuschenden EM noch offen. Bundestrainer Hansi Flick nominiert am 26. August sein Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele gegen Liechtenstein, Tabellenführer Armenien und Island im September.

Werder-Aufsichtsrat stützt umstrittenen Baumann

Werder Bremens Aufsichtsratschef Marco Bode hat Geschäftsführer Frank Baumann nach der heftigen Fan-Kritik während und nach der 1:4-Niederlage gegen den SC Paderborn am Sonntag in Schutz genommen. „Es ist nicht fair, wenn sich die Fans jetzt einen Schuldigen herauspicken. Wir alle, die gesamte Geschäftsführung und der Aufsichtsrat, bestimmen den Kurs des Clubs“, sagte Bode bei „deichstube.de“. Eine Trennung von Baumann komme nicht infrage. „Nein, das werden wir nicht machen“, antwortete Bode auf ein entsprechende Frage.

Baumann steht bei den Anhängern des Erstliga-Absteigers in der Kritik, weil die Grün-Weißen auch nach drei Spieltagen in der Zweiten Liga immer noch ohne zahlreiche dringend benötigte Neuzugänge dastehen. Die Bremer müssen zunächst Einnahmen generieren, um das 40-Millionen-Euro-Corona-Loch zu stopfen. „Das ist ja nichts, was Frank sich ausgedacht hat“, sagte Bode.

Der Ex-Profi, dessen Zeit an der Spitze des Aufsichtsrates bei der für den 5. September geplanten Mitgliederversammlung zu Ende geht, bat noch um ein bisschen Geduld. „Wir haben noch zwei Wochen Zeit, bis das Transferfenster schließt. Danach können alle Entscheidungen abschließend beurteilt werden“, sagte Bode.

Führungsspieler verzichten beim FC Barcelona auf Gehalt

Die vier Kapitäne des FC Barcelona verzichten nach Angaben von Gerard Piqué zukünftig auf Gehalt, um dem finanziell in Schwierigkeiten steckenden Club zu helfen. Das berichtete die US-Nachrichtenagentur "AP". Demnach sollen auch die weiteren drei Kapitäne Sergio Busquets, Jordi Alba und Sergi Roberto zu Einschnitten beim Salär bereit sein. Piqués Gehalt ist demnach bereits gekürzt worden, damit der Club von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen neue Spieler wie Memphis Depay und Eric Garcia unter den Regeln der spanischen Liga anmelden konnte.

„Die anderen Kapitäne werden bald das Gleiche tun. Aus Zeitgründen musste ich der Erste sein, damit wir die Spieler anmelden konnten. Die Kapitäne hatten immer vor, die vom Club gebrauchten Anpassungen vorzunehmen. Wir sind stolz auf diese Entscheidung“, sagte Piqué nach dem Auftaktsieg gegen Real Sociedad San Sebastian am Sonntag. Für Barcelona war es der erste Sieg seit dem Abschied von Superstar Lionel Messi zu Paris Saint-Germain.

Nach Remis zum Auftakt: Rüstet der FC Bayern noch mal nach?

Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer hat weitere Verpflichtungen des Rekordmeisters in diesem Sommer nicht ausgeschlossen. „Wir beobachten den bis Ende August offenen Transfermarkt, ob es noch die eine oder andere Möglichkeit gibt“, sagte Hainer im Interview mit dem kicker: „Aber wir haben fast ausschließlich Nationalspieler mit höchster Qualität, deshalb ist kein akuter Bedarf, schnell jemanden zu verpflichten.“

Mit Blick auf die internationale Konkurrenz werde es nun „definitiv immer anspruchsvoller, den Weg, den der FC Bayern seit Jahrzehnten geht, fortzusetzen“, sagte Hainer: „Sieht man sich einige Transfers der vergangenen Wochen an, kann man schon ins Grübeln kommen, wie das alles vonstatten geht.“

Die Bayern würden aber laut Hainer „alles tun“, damit es in Europa spannend bleibt. „Außerdem muss man immer erst sehen, ob elf Superstars eine Supermannschaft ergeben“, betonte Hainer, auch wenn Paris St. Germain von den Namen „ungeheuer stark“ besetzt sei.

Hainer versicherte, niemals die Wirtschaftlichkeit und Seriosität des Klubs „auf dem Altar des kurzfristigen sportlichen Überbietungswettkampfes“ zu opfern. Allerdings sei die Situation nun komplizierter, die Entscheidung bei diesem „Spiel ohne Grenzen“ liege letztlich bei den Mitgliedern.

Auch im Vertragspoker mit den beiden Nationalspielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka wolle Hainer nicht über das Limit gehen. Die beiden Leistungsträger würden „mit Sicherheit nicht um jeden Preis“ gehalten werden. „Die Spieler wissen, was sie am FC Bayern haben, auch hier wird sehr gut bezahlt, jeder bekommt sein Gehalt. Und sie können bei uns Titel gewinnen, auch in Zukunft“, sagte Hainer.

Kimmich soll kurz vor einer Vertragsverlängerung bis 2025 stehen. Die Gespräche mit Goretzka, dessen Arbeitspapier im kommenden Sommer ausläuft, sollen sich schwierig gestalten, laut "Bild" wurden die Gespräche aber wieder aufgenommen.

Flieht Draxler vor Messi in die Bundesliga?

Seit Superstar Lionel Messi bei Paris St. Germain unterschrieben hat, ist in der französischen Hauptstadt eine regelrechte Hysterie rund um den 34 Jahre alten Ausnahmespieler entstanden. Der Transfer des Argentiniers könnte auch Konsequenzen für einen deutschen Nationalspieler haben. Im Offensivbereich könnte für Julian Draxler (27) nämlich kein Platz mehr sein. Deshalb soll der ehemaliger Schalker mit einem Wechsel in die Bundesliga liebäugeln. Wie der "kicker" berichtet soll ein namentlich nicht bekannter Club intensiv mit Draxler verhandeln. Dem Vernehmen nach könnte es sich um Bayer Leverkusen handeln, die nach dem Abgang von Leon Bailey zu Aston Villa Bedarf hätten.

Erst im Mai hatte Draxler seinen Vertrag bei PSG bis 2024 verlängert, doch damals war auch nicht abzusehen, dass das Star-Ensemble um einen weiteren Giganten erweitert wird.