Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 11. August 2021:

Corona-Alarm bei Mainz: 14 Personen in Quarantäne

Corona-Alarm beim 1. FSV Mainz 05: Der Bundesligist hat drei neue Corona-Fälle vermeldet und muss insgesamt 14 Personen in Quarantäne schicken. Nach der Infektion von Stürmer Karim Onisiwo sind am Montag und Dienstag zwei weitere Mainzer Profis positiv getestet worden, am Mittwoch auch ein Mitglied des Trainerteams. Darüber informierte nun der Verein. Das Gesundheitsamt ordnete außer für die vier Infizierten für acht weitere Profis und zwei Co-Trainer eine sofortige häusliche Isolation an. Das für den Mittwochnachmittag geplante Training der Rheinhessen wurde „auf Anraten des Gesundheitsamtes“ abgesagt.

Werders Augustinsson wohl zum FC Sevilla

Der schwedische Nationalspieler Ludwig Augustinsson steht vor einem Wechsel von Werder Bremen zum spanischen Champions-League-Teilnehmer FC Sevilla. Nach Informationen des schwedischen Boulevardblatts „Expressen“ soll die Ablöse des EM-Fahrers knapp fünf Millionen Euro betragen. Der 27 Jahre alte Linksverteidiger kam 2017 für rund 4,5 Millionen Euro vom FC Kopenhagen an die Weser und bestritt 98 Bundesligaspiele für Werder. Bereits während der Europameisterschaft hatte Augustinsson bekräftigt, nicht mit den Bremern in die 2. Liga gehen zu wollen. Die finanziell stark angeschlagenen Norddeutschen sind auf Transfereinnahmen angewiesen.

Ex-HSV-Profi Kostic zur Lazio Rom?

Lazio Rom buhlt offenbar um Eintracht Frankfurts Filip Kostic. Das berichtet die „Gazzetta dello Sport“. Die Römer sollen dem Ex-HSV-Profi einen Fünfjahresvertrag mit einem jährlichen Gehalt über 2,5 Millionen Euro angeboten haben, als Ablösesumme für den Serben sind rund 20 Millionen Euro im Gespräch. Kostic (28) gilt als Wunschkandidat von Roms Trainer Maurizio Sarri. Vor einigen Wochen wurde der pfeilschnelle Linksaußen auch schon mit Lazios Stadtrivalen AS Rom in Verbindung gebracht.

Dank einer Weiterverkaufsklausel würde der HSV mit fünf Prozent an der Ablöse partizipieren. Bei den kolportierten 20 Millionen Euro wären das eine Million Euro. Ursprünglich hatten sich die Hamburger im Zuge des Verleihs eine turnusmäßige Klausel von zehn Prozent gesichert. Um Frankfurt davon zu überzeugen, die Kaufoption (6 Millionen Euro) ein Jahr eher zu ziehen, wurde der Prozentsatz halbiert.

Lesen Sie auch:

Kahn sieht Salary Cap kommen

Bayerns Vorstandschef Oliver Kahn hat sich angesichts der bedenklichen Entwicklungen einmal mehr für eine Gehaltsobergrenze ausgesprochen. Eine Salary Cap sei eine „sehr gute Lösung, um den Exzessen im Fußball Einhalt zu gebieten. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem die Wahrscheinlichkeit immer höher wird, so etwas umzusetzen“, sagte Kahn.

Als möglichen Zeitpunkt nannte der 52-Jährige „die nächste Rechte-Periode in der Champions League ab 2024“. Jedem BWL-Studenten sei „ab dem ersten Tag im ersten Semester klar“, so Kahn, dass dies nicht gut gehen könne, „wenn die Einnahmen immer mehr stagnieren, aber die Gehälter extrem steigen“. In der Europäischen Club-Vereinigung ECA gebe es Bestrebungen, Beschränkungen einzuführen. Kahn: „Es werden mehrere Modelle diskutiert.“

Magath rügt neue Trainer: „Pillepalle“

Was macht eigentlich Felix Magath? Die HSV-Ikone hat die Arbeitsweise der nachkommenden Generation von Fußballlehrern harsch kritisiert. „Ich habe nicht darauf hingearbeitet, dass mich die Spieler mögen, wie es heute scheinbar der Fall ist“, sagte er im Leadertalk-Podcast von „Sport1“: „Man hat den Eindruck, dass es nur noch darum geht, beliebt zu sein.“

Laut Magath habe es keinen Trainer gegeben, „der mehr Spieler in die Bundesliga gebracht hat als ich“. Für das Privatleben seiner Profis habe er sich nie interessiert. „Jeder ist für sich verantwortlich“, sagte der 68-Jährige: „Da es von mir nicht gewünscht war, Privatleben zu beurteilen (...), haben sich natürlich auch nur wenige gemeldet.“

Felix Magath ist für seine meinungsstarken Beiträge bekannt.
Felix Magath ist für seine meinungsstarken Beiträge bekannt. © Imago

Auch taktische Ansprachen auf dem Spielfeld hält Magath für „Papperlapapp“: „Fragen Sie doch mal einen Tischtennisspieler, ob der Trainer ihm, bevor er an den Tisch geht, noch etwas taktisch mitgibt. Das hat nichts mit Fußball zu tun, sondern mit unserer Gesellschaft. Wir leben ja nur noch in Bildern. Was dahinter steckt, ist ja alles Pillepalle.“

Magath hatte Ende Mai nach dem Zweitliga-Abstieg der Würzburger Kickers sein Engagement als Global Sports Director bei Hauptsponsor Flyeralarm beendet. „Ich habe nie behauptet, dass meine Auffassung die alleinseligmachende ist“, sagte Magath: „Ich habe immer nur gesagt: Ich kenne einen Weg. Wenn man den geht, kommt man ganz nach oben.“

Financial Fair Play: Rummenigge fordert Reform

Der frühere Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut für strengere Finanzkontrollen im europäischen Fußball ausgesprochen. „Es existiert bereits in Form von Financial Fair Play. Es muss nur angepasst und stringenter eingesetzt und eingefordert werden“, sagte er der „Sport Bild“. Der 65-Jährige sitzt als Vertreter der Club-Vereinigung ECA im Exekutivkomitee der Uefa. Schärfere Regeln seien eine „absolute Notwendigkeit“, sagte Rummenigge. „Uefa-Präsident Ceferin sieht das ähnlich.“

Matthäus prophezeit Dreikampf um Meisterschaft

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht gleich mehrere Bundesligisten in der Breite besser besetzt als den FC Bayern. „Die beste erste Elf hat der FC Bayern. Den besten Kader RB Leipzig“, sagte der 60-Jährige der „Sport Bild“. Die Sachsen könnten „in Krisenphasen – bei Verletzungen, Sperren, Überbelastung – meiner Meinung nach am besten reagieren. Das heißt nicht, dass der beste Kader Meister wird, aber der FC Bayern muss hoffen, dass man von gewissen Dingen verschont bleibt.“

Auch „definitiv“ Borussia Dortmund sowie Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach sehe er abseits der ersten Mannschaft „besser aufgestellt“. Mit Blick auf die Veränderungen im Münchner Kader sei es für ihn „logisch“, dass sich der FC Bayern zunächst „neu erfinden“ müsse. Dennoch: „Die erste Elf plus die Nummer zwölf bis 15 (der Spieler) könnte die Champions League gewinnen“, prophezeit Matthäus.

Dayot Upamecano spielt jetzt beim FC Bayern. Kann Leipzig den Abgang seines Abwehrchefs kompensieren?
Dayot Upamecano spielt jetzt beim FC Bayern. Kann Leipzig den Abgang seines Abwehrchefs kompensieren? © Imago / Passion2Press

Die zehnte Meisterschaft der Bayern in Serie können nach seiner Ansicht der BVB und Leipzig verhindern. „Leipzig hat mit (Ibrahima) Konaté und (Dayot) Upamecano zwei wichtige Spieler in der Defensive verloren, der BVB mit (Jadon) Sancho einen wichtigen Offensivspieler“, sagte Matthäus. „In beiden Vereinen scheint mir das Gesamtgebilde aber besser gewachsen zu sein als beim FC Bayern. Ich gehe davon aus, dass es ein scharfer Dreikampf an der Spitze wird. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich sagen: Leipzig wird für Bayern noch gefährlicher als Dortmund.“

Eberl: „Die zehn fetten Jahre sind vorbei“

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hat vor den Folgen der Coronakrise und den insgesamt sinkenden Einnahmen gewarnt. „Auch der neue Fernsehvertrag bedeutet 200 Millionen Euro weniger TV-Geld in Deutschland. Das heißt für jeden Verein, eine neue Strategie zu erarbeiten. Die zehn fetten Jahre von vorher sind vorbei, die kommen auch nicht wieder. Mit diesem Crash müssen alle umgehen“, sagte Eberl.

Die Folgen der Corona-Pandemie seien aber „eine große Chance für den Nachwuchs“. Wo man sonst gesagt habe, „ich hole lieber noch einen, weil ich nicht sicher bin, ob es der Junge aus unserem Nachwuchs schafft, sage ich jetzt eher: Ich schau mal zuerst, ob er es schaffen kann. Das gilt für interne wie für externe Nachwuchsspieler“, betonte Eberl.