Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 20. Juli 2021:

Werder-Trainer Anfang nimmt Flutopfer auf

Der neue Werder-Bremen-Trainer Markus Anfang und seine Lebensgefährtin haben Opfer der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vorerst bei sich zu Hause aufgenommen. „Freunde von meiner Lebensgefährtin und mir hat es schon zum zweiten Mal schlimm erwischt. Ihr Haus ist derzeit nicht bewohnbar. Sie wohnen erst mal bei uns in Köln, damit sie eine Unterkunft haben“, sagte der 47-Jährige in einem Interview der „Bild“-Zeitung.

Anfang ist gebürtiger Kölner und lebt nach wie vor in der Stadt. In diesem Sommer wechselte der ehemalige FC-Trainer von Darmstadt 98 zum Bundesliga-Absteiger Werder.

BVB holt 16-Jährigen aus Paris

Borussia Dortmund setzt weiter auf hochveranlagte Jugendliche mit viel Potenzial. Der DFB-Pokalsieger gab nun die Verpflichtung des Mittelfeldtalents Abdoulaye Kamara zur neuen Saison bekannt. Der 16 Jahre alte Franzose kommt ablösefrei von Paris St. Germain und erhält einen langfristigen Vertrag. Er spielt am liebsten im defensiven Mittelfeld.

„Abdoulaye ist ein noch sehr junger Spieler, der in Paris zuletzt regelmäßig mit den Profis trainiert hat“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung: „Wir hoffen, dass er sich nun bei uns im Erwachsenen-Bereich entsprechend weiterentwickelt und den nächsten Schritt macht.“

Union Berlin verpflichtet Torwart Rönnow

Der dänische Nationaltorwart Torwart Frederik Rönnow wechselt innerhalb der Bundesliga von Eintracht Frankfurt zu Union Berlin. Der 28-jährige, der bei der EM Ersatz für Kasper Schmeichel war, war zuletzt von den Hessen an den FC Schalke 04 verliehen. „Die letzte Saison war für mich nicht einfach, das möchte ich nun aber hinter mir lassen und freue mich auf die neue Aufgabe in Berlin“, sagte Rönnow. Zuvor hatte die Eintracht Ersatztorhüter Jens Grahl von Ligarivalen VfB Stuttgart verpflichtet.

Leipzig trennt sich von Justin Kluivert

RB Leipzig hat seinen Leihspieler Justin Kluivert offiziell verabschiedet. Die Sachsen ziehen die Kaufoption für den bei der AS Rom angestellten Flügelspieler nicht, teilte der Club mit. Kluivert hatte 27 Spiele für die Leipziger bestritten und dabei vier Tore markiert. Im entscheidenden Champions-League-Vorrundenspiel zum zwischenzeitlichen 3:0 (Endstand 3:2) gegen Manchester United gelang dem Niederländer das wichtigste Tor.

Kluivert selbst hatte seinen Leipzig-Abschied auf seinen Social-Media-Kanälen publik gemacht. „Ein großes Dankeschön an @dierotenbullen. Jetzt ist es an der Zeit, die nächste Phase meiner Reise zu beginnen, aber eines ist sicher: Ich schätze euch alle. Danke!“, schrieb der Sohn des früheren niederländischen Nationalspielers Patrick Kluivert.

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Felix Kroos beendet sein Karriere

Felix Kroos beendet seine Laufbahn als Profi. „Ich kann voller Überzeugung sagen, meine Karriere ist vorbei und ich bin sehr glücklich damit“, verkündete der 30 Jahre alte Bruder des 2014er-Weltmeisters Toni Kroos in der neuesten Folge des gemeinsamen Podcasts „Einfach mal Luppen“. Er habe sich schon längere Zeit mit der Entscheidung beschäftigt. Zuletzt hatte Felix Kroos für Eintracht Braunschweig gespielt. Mit dem Club stieg er aus der 2. Bundesliga ab.

„Diese 13 Jahre, die ich im Profi-Fußball verbracht habe, haben Spuren hinterlassen, nicht nur körperlich, sondern auch mental“, sagte der Mittelfeldspieler. „Gegen diesen ständigen Druck anzukämpfen, ist auch belastend.“ Er müsse sich „quälen, um wieder auf das Niveau zu kommen, damit es Sinn macht, weiterzuspielen“. Es gebe nur zwei Vereine, für die er das noch gemacht hätte, das seien Werder Bremen und Union Berlin. „Da sich da nichts ergeben hat, war für mich klar, an diesem Punkt ist es vorbei.“

Kruse-Appell zum Thema Rassismus

Max Kruse hat sich erneut besorgt zum Thema Rassismus geäußert und auch an die Politik appelliert. Nachdem es zu einem Eklat um Olympia-Auswahlmitspieler Jordan Torunarigha in einem Vorbereitungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Honduras gekommen war, veröffentlichte Kruse nun ein fast achtminütiges Video bei Instagram, aufgenommen in seiner Unterkunft im olympischen Dorf von Tokio. „Ich finde, dass jetzt einfach noch mal der Zeitpunkt gekommen ist, etwas dazu zu sagen und meine Meinung zu äußern“, sagte der Profi vom 1. FC Union Berlin.

Er wolle die Beleidigungen, die auch ihn und seine Freundin schon erreicht hätten über soziale Netzwerke, nicht aussprechen, „weil die unter aller Würde und unter aller Sau sind“. Umso wichtiger sei es aber, dass er seine Reichweite nutzen würde. Allein bei Instagram folgen ihm über 380.000 Menschen. Er habe „das Gefühl, dass der Rassismus eher wieder mehr wird als weniger in den letzten Wochen und Monaten“, sagte Kruse.

Max Kruse zählt zur deutschen Olympia-Auswahl.
Max Kruse zählt zur deutschen Olympia-Auswahl. © Imago / Hartenfelser

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass es gegen Rassismus kein Patentrezept gibt, was helfen wird. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass meine Aussagen jetzt den Rassismus nicht beenden werden“, sagte der 33-Jährige und fuhr fort: „Trotzdem bin ich der Meinung, dass jeder für sich selbst Gedanken machen muss, welche Werte er vermittelt und sich Gedanken darum macht, wie man den Rassismus dahin befördert, wo er hingehört: und zwar komplett zerstört.“

Das schlägt Kruse im Kampf gegen Rassismus vor

Er sei der Meinung, dass Rassismus grundsätzlich kein politisches Thema sei, sondern eines, das die gesamte Menschheit betreffe. Trotzdem sei es die Politik als höchste Führungsetage, die für Veränderung sorgen könne.

„Ich frage mich, warum kriegen wir es nicht hin, mehrere Millionen in die Hand zu nehmen, um den Rassismus in irgendeiner Art und Weise zu bekämpfen“, sagte Kruse: „Warum kriegen wir es nicht hin, Identity Checks zu machen bei Social Media Apps mit Kommentarfunktion.“ So könne anonyme Hetzerei und anonymer Rassismus bekämpft und entsprechend hart bestraft werden. „Man kann ihn sicherlich dadurch nicht beenden, aber irgendwo müssen wir anfangen. Wenn wir nirgendwo anfangen, wird sich auf der Welt auch nichts verändern“, betonte Kruse.

Grujic wechselt von Liverpool zu Porto

Der serbische Nationalspieler und Ex-Herthaner Marko Grujic verlässt den FC Liverpool und wechselt endgültig zum FC Porto. Das gab der englische Premier-League-Club bekannt. Die Ablöse soll laut Medienberichten bei 12 Millionen Euro liegen. Grujic war im Januar 2016 Jürgen Klopps erste Verpflichtung als Reds-Trainer, spielte den Rest der Saison aber auf Leihbasis bei Roter Stern Belgrad zu Ende.

Wirtz von Uefa für Tor der Saison nominiert

Leverkusens Jungstar Florian Wirtz steht auf der Shortlist der Uefa für das Tor der Saison. Der 18-Jährige wurde mit seinem Führungstreffer nach nur 29 Sekunden im Halbfinale der U21-EM gegen die Niederlande (2:1) nominiert. Das Tor war vom Anstoß an sehenswert herausgespielt, kein Niederländer berührte den Ball.

Einer seiner Konkurrenten ist Bayer-Teamkollege Patrik Schick. Der Tscheche geht mit seinem Weitschuss beim EM-Sieg gegen Schottland (2:0) ins Rennen. Die Liste umfasst insgesamt zehn Tore, die in Uefa-Wettbewerben erzielt wurden. Als einzige Frau darf sich Sarah Zadrazil vom deutschen Meister Bayern München Hoffnung machen. Die Österreicherin traf beim Halbfinal-Aus in der Champions League beim FC Chelsea (1:4) sehenswert.