Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 8. Juli 2021:

Nach Rassismus-Skandal: Sponsor trennt sich von Superstar Griezmann

Der FC Barcelona hat sich bei den Japanern wegen eines Rassismuseklats um den früheren Dortmunder Profi Ousmane Dembélé (24) und Antoine Griezmann (30) entschuldigt. „Die Vereinsführung wird alles Mögliche tun, um zu garantieren, dass sich solche Situationen in Zukunft nicht wiederholen“, heißt es in einer auf Japanisch veröffentlichten Mitteilung des spanischen Topclubs. Beide Spieler hätten sich für ihre „abfälligen Taten und Worte“ gegenüber japanischen Hotelangestellten bereits entschuldigt. Der Club werde „die notwendigen internen Maßnahmen ergreifen.“ Ob es Sanktionen geben wird, wurde nicht bekannt.

Derweil hat der Eklat Folgen für Griezmann. Das japanische Unternehmen Konami löste den Vertrag mit dem französischen Weltmeister nur wenige Wochen nach dessen Verpflichtung auf. „Konami Digital Entertainment ist der Meinung, wie es der Philosophie des Sports entspricht, dass Diskriminierung jeglicher Art inakzeptabel ist. Zuvor hatten wir Antoine Griezmann als unseren Botschafter für Yu-Gi-Oh!-Inhalte angekündigt, jedoch haben wir angesichts der jüngsten Ereignisse beschlossen, den Vertrag zu kündigen“, teilte das Unternehmen mit.

Seit einigen Tagen kursiert im Netz ein Video, das nach Medienberichten ca. zwei Jahre alt ist und im Rahmen einer Japan-Tournee des FC Barcelona in einem Hotel des asiatischen Landes entstand. Darin macht sich Dembélé in rassistischer Form über mehrere Mitarbeiter des Hotels lustig, die ein technisches Problem im Zimmer zu lösen versuchen, damit die beiden französischen Nationalspieler ein Videospiel spielen können.

Der frühere Dortmunder sagt: „All diese hässlichen Gesichter, nur damit du Pro Evolution Soccer spielen kannst.“ Und auch: „Was ist das für eine rückständige Sprache? Seid ihr in eurem Land technologisch fortgeschritten oder nicht?“ Griezmann sagt in der Aufnahme zwar nichts, lacht aber über die Aussagen Dembélés.

Ramos schlägt neues Kapitel bei PSG auf

Der spanische Fußballprofi Sergio Ramos wechselt zum französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain. Wie PSG bekanntgab, hat der 35 Jahre alte Abwehrspieler einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2023 unterschrieben.

„Das ist eine große Veränderung in meinem Leben, eine neue Herausforderung - und es ist ein Tag, den ich niemals vergessen werden“, wurde Ramos in dem Statement zitiert. „Ich bin sehr stolz, Teil dieses Projekts zu sein, ein Teil dieser Mannschaft mit so vielen großartigen Spielern“, sagte der Weltmeister von 2010 und Europameister von 2008 und 2012.

Real Madrid hatte den Vertrag mit dem Abwehr-Routinier nicht mehr verlängert. Der Innenverteidiger war zuletzt häufig verletzt und wurde nicht für die EM nominiert.

Ramos war bereits am Mittwoch in Frankreichs Hauptstadt angekommen und hatte den Medizincheck absolviert, wo er schon von Fans begeistert empfangen wurde. Bei der Wechsel-Bekanntgabe gab es wohl einen Patzer, denn Paris hatte bereits am Mittwochabend kurzzeitig eine Meldung zum Ramos-Deal auf der Homepage, die dann aber wenig später wieder gelöscht wurde.

Werder-Trainer Anfang schiebt Favoritenrolle nach Schalke

Werder Bremens neuer Trainer Markus Anfang sieht in der besonders prominent besetzten Zweiten Liga vor allem den Mit-Absteiger FC Schalke 04 im Vorteil. „Auch wenn man so eine Zeitspanne als Verein nicht haben will: Aber wenn man schon fünf, sechs Monate vorher weiß, dass man eventuell absteigt, kann man das besser planen. Ich glaube deshalb, dass Schalke 04 oben mit dabei sein wird“, sagte der 47-Jährige am Ende des Trainingslagers seiner Bremer im österreichischen Zillertal.

Die neue Zweitliga-Saison beginnt am 23. Juli mit einem Schalker Heimspiel gegen den nächsten Aufstiegsfavoriten Hamburger SV. Werder spielt einen Tag später am Samstagabend gegen Hannover 96. Nach acht Tagen in Österreich kehren die Bremer an diesem Donnerstag in die Heimat zurück. Bis zum Saisonstart in zwei Wochen sollen noch weitere Spieler verkauft und mindestens ein Flügelstürmer für das von Anfang bevorzugte 4-3-3-System verpflichtet werden.

Wird van Gaal erneut Bondscoach in den Niederlanden

Der ehemalige Bayern-Trainer Louis van Gaal könnte zum dritten Mal die niederländische Fußball-Nationalmannschaft übernehmen. Wie die Tageszeitung "AD" berichtet, ist der 69-Jährige die Wunschlösung des nationalen Verbandes KNVB bei der Suche nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Bondscoach Frank de Boer. Nach Informationen des Blattes will der KNVB nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der EM gegen Tschechien (0:2) unbedingt einen erfahrenen Trainer verpflichten.

Der neue Bondscoach soll die Niederlande zur WM 2022 in Katar führen, nach einer Auftaktniederlage gegen die Türkei ist der Druck in der Qualifikation bereits groß. Nur der Gruppensieger ist direkt für das Turnier im Golfstaat qualifiziert, vom 1. bis 7. September stehen gegen die direkten Kontrahenten Norwegen, Montenegro und Türkei Schlüsselspiele an.

Van Gaal hatte die Elftal bereits von 2000 bis 2001 sowie von 2012 bis 2014 geführt. In seiner zweiten Amtszeit wurde Oranje WM-Dritter.

Trotz Fan-Rückkehr: BVB-Chef Watzke warnt vor Pleitewelle

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke warnt angesichts der eher zögerlichen Öffnung der Sportarenen für Zuschauer vor einer möglichen Pleitewelle im Sport. „Koppeln wir das ganze Leben weiter vornehmlich an die Inzidenz, spielen auch wir irgendwann wieder vor 5000 Zuschauern. Damit kann aber kein Bundesligist dieses Jahr mehr leben, es würde dann die ersten Pleiten geben. Und das längst nicht nur im Fußball“, äußerte der Vorsitzende der Geschäftsführung in derr "WAZ".

Die Westfalen verlieren im 81.000 Fans fassenden Signal Iduna Park derzeit bei jedem Geisterspiel rund vier Millionen Euro: „Die Einbußen sind immens. Das können wir nicht noch mal schaffen.“

Watzke hatte die Deckelung der Zuschauerzahl auf 25.000 bei Sportveranstaltungen als „willkürlich“ bezeichnet. Die Politik hatte am Dienstag grünes Licht für eine Zuschauer-Rückkehr in der kommenden Saison gegeben. Ins Stadion dürfen nur geimpfte, genesene oder getestete Fans. „Die Inzidenzen werden mittelfristig wieder steigen, aber wegen der großen Zahl Geimpfter wird die Zahl klinischer Fälle hoffentlich sehr gering sein“, betonte Watzke.

Schon zuletzt hatte der BVB-Boss angedeutet, dass die Beschränkungen irgendwann aufgehoben werden müssten. „Was ist, wenn die ersten Geimpften klagen, warum sie nicht ins Stadion dürfen?“, so Watzke, der anfügte: „Warum soll ein Stadion nur mit Geimpften nicht ausverkauft sein? Warum sind wir nicht bereit, das wieder zuzulassen? Wer glaubt denn, dass es in den nächsten Jahren keinen einzigen Covid-Fall mehr gibt? Dann gibt es wohl auch keine Grippe und kein Weihnachten mehr.“