Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 10. Juni 2021:

DFL-Mitgliederversammlung beschäftigt sich mit 50+1-Regel

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird sich auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Juli mit der 50+1-Regel befassen. Dort soll laut DFL-Mitteilung vom Donnerstag mit den 36 Clubs der Bundesliga und 2. Liga das weitere Vorgehen besprochen werden, nachdem das Bundeskartellamt Ende Mai Zweifel an der einheitlichen Anwendung und Durchsetzung der Regel geäußert hatte.

Aufgrund weiterer Themen mit Blick auf den Spielbetrieb der neuen Saison sei die Versammlung ohnehin vorgesehen gewesen. Die 50+1-Regel wurde im Jahr 1999 eingeführt, um einerseits den Erst- und Zweitligisten neue Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen, sowie andererseits den Einfluss von Investoren zu begrenzen und den vereinsgeprägten Charakter zu erhalten. Demnach muss die Mehrheit der Stimmrechte stets beim Klub liegen.

Das Bundeskartellamt hatte in seiner vorläufigen Einschätzung festgestellt, dass das Grundprinzip der Regel aufgrund der damit verfolgten sportpolitischen Ziele kartellrechtlich unbedenklich sei. Jedoch äußerte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt Zweifel an „der Kombination mit der derzeitigen Förderausnahme“. Konkret gibt es diese Ausnahme bei Bayer Leverkusen, der TSG Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg.

Die DFL bekam Zeit, um zur dieser vorläufigen Einschätzung Stellung zu beziehen. Auch die beigeladenen Klubs und Investoren können sich äußern. Am Freitag teilte die DFL mit, das Kartellamt „um eine angemessene Verlängerung der Frist für eine Stellungnahme“ zu bitten. Im Juli 2018 hatte der Ligaverband beim Bundeskartellamt die Prüfung auf Rechtmäßigkeit der 50+1-Regel beantragt.

Gesundheitsminister fordert Disziplin beim Schauen der EM-Spiele

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rät beim gemeinsamen Anschauen von Spielen der Fußball-EM in größeren Gruppen trotz der entspannteren Corona-Lage zu weiter wichtiger Vorsicht. Entscheidend seien am Ende Abstand, dass Teilnehmer idealerweise getestet oder geimpft seien und „vielleicht etwas weniger Alkohol“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Alkohol mache generell nachlässiger, was Schutzvorkehrungen angehe.

Mit Blick auf größere Public-Viewing-Veranstaltungen sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, unter bestimmten Voraussetzungen könnten solche Events möglich sein. Abhängig von Indikatoren wie den Neuansteckungen und der Belegung von Intensivstationen könne man dies mit bestimmten Zahlen von Menschen stattfinden lassen, was aber in der Verantwortung der lokalen Behörden liege. Wichtig sei, dass man Basismaßnahmen wie Abstand, Hygiene und Masken weiter einhalte. Das Virus werde durch Mobilität getragen. Mit solchen Events sollten die Zahlen nicht wieder steigen.

Uefa fordert Ukraine auf, das Trikotdesign zu ändern

Nach einem politischen Streit um die ukrainischen Trikots für die Fußball-Europameisterschaft hat die Europäische Fußball-Union (Uefa) von Kiew eine Änderung verlangt. Ein Teil der patriotischen Slogans auf den Trikots, die in Russland für Empörung gesorgt hatten, müsse entfernt werden, erklärte die Uefa am Donnerstag. Der Aufruf „Ruhm unseren Helden!“ auf der Innenseite des Kragens der Trikots sei „eindeutig politischer Natur“.

Der Slogan, der vollständig „Ruhm der Ukraine! Ruhm unseren Helden!“ lautet, ist ein patriotischer Ausruf. Er war Leitmotiv der Demonstranten, die den vom Kreml unterstützten ehemaligen Machthaber der Ukraine, Viktor Janukowitsch, bei Protesten im Jahr 2014 gestürzt hatten.

Moskau begrüßte die Entscheidung der Uefa am Donnerstag. „Sport ist kein Schlachtfeld, sondern ein Platz für den Wettbewerb“, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, im Online-Dienst Telegram. Sie empfahl der Ukraine, Ruhm durch sportliche Leistungen zu erlangen.

Russland hatte sich am Dienstag bei der Uefa über das blau-gelbe Trikot beschwert, auf dessen Vorderseite der Umriss der Ukraine abgebildet ist - einschließlich der von Russland annektierten Krim.

Die Uefa erklärte dazu, dass die Karte nicht geändert werden müsse, da „die territorialen Grenzen, wie sie durch das Design grob dargestellt werden“ international anerkannt seien. Auch der erste Teil des Slogans dürfe auf den Trikots bleiben, da er als „allgemeiner und unpolitischer Satz“ betrachtet werden könne.

Die Ukraine beharrte aber auch auf dem umstrittenen Slogan. Ihr Fußballverband gab am Donnerstag bekannt, er „verhandle“ mit der Uefa über die Trikots, das diese ursprünglich von der Europäischen Fußball-Union gebilligt worden waren.

Manchester gibt erstes Angebot für BVB-Star Sancho ab

Der englische Topclub Manchester United hat einem Medienbericht zufolge ein erstes Angebot für Borussia Dortmunds Offensivspieler Jadon Sancho abgegeben. Die Offerte über knapp 70 Millionen Euro ist dem Fußball-Bundesligisten aber laut Informationen der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) deutlich zu wenig. Der Transfer könnte demnach ab einer Summe von 90 Millionen Euro plus Bonuszahlungen zustande kommen. Offizielle Angaben dazu gab es zunächst nicht.

Schon im vergangenen Sommer hatte sich United um den 21 Jahre alten englischen Nationalspieler bemüht, war mit seinem Vorhaben aber gescheitert. Der hochveranlagte Sancho hat beim Revierclub noch einen Vertrag bis 30. Juni 2023. In der vergangenen Bundesliga-Saison erzielte der Angreifer acht Tore und bereitete 13 weitere vor.

HFV terminiert Entscheidungsspiele für den DFB-Pokal

Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hat die Termine für die Entscheidungsspiele um den Einzug in den DFB-Pokal bekanntgegeben. Am 26. Juni treffen bei den Herren um 14 Uhr Eintracht Norderstedt und der FC Teutonia 05 aufeinander. Einen Tag später duellieren sich ebenfalls um 14 Uhr bei den Frauen der Hamburger SV und die TSC Wellingsbüttel. Beide Partien werden im Edmund-Plambeck-Stadion in Norderstedt ausgetragen. Ob Zuschauer zugelassen werden, ist noch unklar.

Düsseldorf passt Dauerkarten-Konzept wegen Corona an

Fortuna Düsseldorf hat sein Ticketkonzept für die nächste Saison in der Zweiten Liga geändert und will seinen Zuschauern angesichts der unsicheren Entwicklung der Corona-Situation eine höhere Flexibilität verschaffen. Den klassischen Dauerkartenverkauf bietet der Verein laut Mitteilung vom Donnerstag in der kommenden Spielzeit nicht an, stattdessen kann zu einem einheitlichen Preis von 189,50 Euro ein sogenannter Supporter-Pass erworben werden. Inhaber haben demnach vor jedem Spiel ein Vorkaufsrecht auf vergünstigte Tageskarten. Die 2. Liga startet am vierten Juli-Wochenende (23. bis 26. Juli) in die neue Saison.

Die Fortuna weist daraufhin, dass es nach der Saison eine Rückerstattungsgarantie für den anteiligen Preis geben soll, wenn Spiele weiter unter Ausschluss von Zuschauern stattfinden müssen oder nur so wenige Fans zugelassen sind, dass sich nicht jeder Inhaber eines „Supporter-Passes“ eine Tageskarte sichern kann. Der Pass allein berechtigt nicht zum Eintritt ins Stadion. Grundsätzlich soll für Nutzer dieses Angebots jeder Platz in der Düsseldorfer Arena buchbar sein, der im Rahmen der Hygieneverordnung angeboten wird.

Serdar vor Wechsel von Schalke zu Hertha BSC

Suat Serdar (24) steht laut Medienberichten vor einem Wechsel vom Bundesliga-Absteiger FC Schalke 04 zu Hertha BSC. Wie die „Bild“-Zeitung am Donnerstag berichtete, hat Berlins neuer Manager Fredi Bobic Interesse an einer Verpflichtung und will den viermaligen deutschen Fußball-Nationalspieler angeblich für rund sieben Millionen Euro in die Hauptstadt holen. Der „Kicker“ meldete am Donnerstag, dass Serdar anderen Interessenten aus Deutschland und dem Ausland bereits abgesagt habe, weil er zu Hertha wechseln will. Eine Bestätigung dafür gibt es bislang noch nicht.

In der abgelaufenen Saison hatte Serdar 25 Spiele für Schalke bestritten, erzielte einen Treffer und bereitete drei Tore vor. Zu Beginn des vergangenen Jahres sollen West Ham United aus England und der spanische Top-Club Atlético Madrid noch großes Interesse an einer Verpflichtung gehabt haben. Mehrere Verletzungen Serdars und der Ausbruch der Corona-Pandemie änderten die Situation jedoch. Laut „Bild“ soll er auch eine Anfrage von Bayer Leverkusen haben.

Bobic warnt vor EM-Geheimfavorit Türkei

Der frühere Fußball-Nationalspieler Fredi Bobic traut der Türkei den EM-Titel zu. „Mein Geheimfavorit sind die Türken, sie haben eine richtig interessante Mannschaft, die komplette Abwehr spielt in der Premier League“, sagte der neue Geschäftsführer des Bundesligisten Hertha BSC in einem Interview von „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“.

Die deutsche Mannschaft habe eine „Todesgruppe“ erwischt mit Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. „Wenn du da durchkommst, kann dich das bis ins Finale spülen. Wir müssen als deutsche Nationalmannschaft immer reingehen und den Titel wollen, ein Ziel Viertelfinale nimmt uns doch keiner ab“, sagte der Europameister von 1996 und frühere Profi des VfB Stuttgart. Dritter deutscher Gruppengegner ist Ungarn.

Kopenhagen lässt mehr EM-Zuschauer zu

Bei den EM-Spielen in Kopenhagen werden mehr Fans live im Stadion dabei sein können als ursprünglich vereinbart. Die dänische Regierung einigte sich in der Nacht zum Donnerstag mit dem Großteil der Parlamentsparteien darauf, dass pro Spiel nun 25 000 Zuschauer ins Stadion Parken gelassen werden dürfen. Für die ersten EM-Begegnungen auf dänischem Boden überhaupt waren bislang 15 900 Stadionzuschauer vorgesehen gewesen. In den Parken finden in beschränkungsfreien Zeiten rund 38 000 Fußballzuschauer Platz.

In Kopenhagen werden vier EM-Partien ausgetragen: die drei Vorrundenspiele der dänischen Nationalmannschaft gegen Finnland, Belgien und Russland sowie ein Achtelfinale.

Der Fußballverband DBU schränkte aber schon am Donnerstag ein, dass es angesichts der kurzen Vorlaufzeit nicht realistisch sei, bereits beim Finnland-Spiel am Samstag 25.000 Zuschauer in den Parken lassen zu können. Man hoffe, das für die nächsten beiden Dänemark-Spiele zu erreichen, sagte DBU-Chef Jakob Jensen dem Sender "TV2" und der Nachrichtenagentur Ritzau.

Spanische Fußballer erhalten Biontech-Impfstoff

Die spanischen Nationalspieler sollen Medienberichten zufolge mit dem Vakzin von Pfizer/Biontech geimpft werden. Das soll Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Dias unter anderem laut „El Pais“ bestätigt haben. Zunächst war immer angenommen worden, dass die Spanier im Falle einer Impfung das Vakzin von Johnson und Johnson bekommen würden. Dabei wäre nur eine Impfung nötig gewesen. Der Impfstoff von Pfizer/Biontech muss zweimal gespritzt werden. Laut der Zeitung würde die zweite Dosis am 31. Juni verabreicht.

Das würde auch bedeuten, dass die Vorbereitung der Spanier erheblich beeinträchtigt werden könnte, sollten sich die Spieler, die noch nicht geimpft wurden oder eine Infektion überstanden haben, kurz vor dem ersten Gruppenspiel am Montag in Sevilla gegen Schweden impfen lassen.

Nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen, zu denen das Vakzin von Pfizer/Biontech zählt, können nach Angaben des Robert Koch Instituts Lokal- und Allgemeinreaktionen auftreten, meist innerhalb von zwei Tagen nach der Impfung. Sie würden nicht länger als drei Tage anhalten. Zu den demnach am häufigsten berichteten Impfreaktionen zählen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen.

In einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag dürfte sich Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique auch zu den möglichen Impfplänen äußern. Der 51-Jährige hat neben seinem EM-Kader ein Parallel-Aufgebot zusammengestellt, das sich auch auf dem Gelände in Las Rozas de Madrid vorbereitet, sollte es zu weiteren Coronafällen im EM-Team kommen. Nachdem Sergio Busquets und Diego Llorente nach positiven Befunden aber umgehend das Camp verlassen hatten, fielen die Tests am Mittwoch alle negativ aus.

Ginter engagiert sich für "Common-Goal"-Projekt

Nationalspieler Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach hat sich ebenfalls der Common-Goal-Initiative angeschlossen. Der 27-Jährige wird damit Teil eines Teams, das weltweit bereits fast 200 Profifußballspieler und -trainer zu seinen Unterstützern zählt. Die Common-Goal-Mitglieder spenden mindestens ein Prozent ihres Jahresgehalts an soziale Projekte.

Aus Deutschland sind dies unter anderem Serge Gnabry, Timo Werner und Mats Hummels sowie den zweimalige Welttrainer Jürgen Klopp vom FC Liverpool. „Wenn ich am Ende meiner Karriere einmal zurückblicke, möchte ich dies mit der Gewissheit tun können, dass ich meinen Einfluss als öffentliche Person im Sport und meine finanziellen Möglichkeiten eingesetzt habe, um möglichst vielen Menschen zu helfen, die in weniger privilegierten Verhältnissen leben“, äußerte Ginter.

Über die in 2018 ins Leben gerufene Matthias-Ginter-Stiftung setzen sich der Gladbacher und seine Frau Christina bereits seit einigen Jahren für die Belange sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher in Freiburg ein.