Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Freitag, den 14. Mai 2021:
- VfB-Trainer sieht Verbandswechsel von Verteidiger Sosa kritisch
- Inter-Profis verstoßen gegen Corona-Regeln
- Nach Pokalsieg: Strafanzeige gegen BVB-Ultras
- 100 Tage Taskforce: Fans fordern mehr Tempo bei Reformen
- DFB-Pokalfinale war ein Quoten-Hit im TV
- Bundestrainer Löw hat 40 EM-Kandidaten
- Leverkusen will sich bei der Trainersuche Zeit lassen
VfB-Trainer sieht Verbandswechsel von Verteidiger Sosa kritisch
Für Borna Sosa von Bundesligist VfB Stuttgart war das unerwartete Aus für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ein schwerer Schlag. „Es tut mir leid für den Jungen, das ist keine angenehme Situation. Der Prozess war sehr unglücklich, das kann man sehr kritisch sehen. Er war tief betroffen“, sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.
Nach der Einbürgerung des gebürtigen Kroaten hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) laut Direktor Oliver Bierhoff die Möglichkeit einer Spielberechtigung für Deutschland prüfen lassen. Weil Sosa aber noch mit 22 Jahren für die kroatische U21 aktiv war, war ein Verbandswechsel nicht mehr möglich.
Matarazzo hat nach mehreren Gesprächen mit dem Vorlagen-König aber den Eindruck, dass dieser „mit dieser Situation gut umgehen kann. Borna ist ein sehr intelligenter Junge, der Sachen reflektieren kann. Er fokussiert sich jetzt auf das, was er hat: Gute Mannschaft, gute Saison. Er kann große Schritte auf Clubebene machen.“
Inter-Profis verstoßen gegen Corona-Regeln
Die früheren Bundesliga-Profis Achraf Hakimi und Ivan Perisic vom italienischen Fußballmeister Inter Mailand sind zusammen mit ihren Mitspielern Romelu Lukaku und Ashley Young wegen Verletzung der Corona-Vorschriften bestraft worden. Nach dem 3:1-Erfolg über die AS Rom hatte Torjäger Lukaku mit einer größeren Gruppe anlässlich seines 28. Geburtstages in einem Hotel zu Abend gegessen, hieß es in den Berichten der Polizei.
Die Spieler werden eine Strafe von 400 Euro zahlen müssen, weil sie sich nicht an die nächtliche Ausgangssperre gehalten haben, die in Italien um 22 Uhr beginnt, berichtete die Gazzetta dello Sport. Insgesamt wurden 24 Personen bestraft. Noch unklar ist, wer die Polizei alarmiert hatte. Inter Mailand beschloss, keine Maßnahmen gegen seine Spieler zu ergreifen.
Auch Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic vom AC Mailand war vor einem Monat wegen Verstoßes gegen die Corona-Vorkehrungen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Der Schwede hatte sich mit mehreren Freunden in einem Restaurant getroffen, das aufgrund der Corona-Auflagen eigentlich keine Gäste empfangen durfte.
Nach DFB-Pokalsieg: Strafanzeige gegen BVB-Ultras
Gegen mehrere BVB-Fans, die sich nach dem DFB-Pokalsieg in Dortmund versammelten und Pyrotechnik abbrannten, sind Strafverfahren eingeleitet worden. Die große Mehrheit der Fans habe sich an die Coronaschutzverordnung mit Ausgangssperre gehalten und auf spätabendliche Jubelfeiern im Freien verzichtet, teilte die Polizei am Freitag in einer Zwischenbilanz mit. Rund 200 Menschen seien aber am Fan-Treffpunkt Borsigplatz zusammengekommen, darunter auch Angehörige bekannter Ultra-Gruppierungen. Aus einer Gruppe von rund 80 Personen der Ultra-Szene heraus sei dann „diverse Pyrotechnik“ abgebrannt worden. Die Beamten hätten die Vorfälle umfangreich dokumentiert.
Bereits zuvor hatten die Einsatzkräfte in unmittelbarer Nähe zum Borsigplatz größere Mengen an Pyrotechnik sichergestellt. Die allermeisten Dortmunder hätten Verantwortungsbewusstsein gezeigt und „ihrer Freude zuhause Ausdruck verliehen“. Der BVB hatte gegen Leipzig mit 4:1 gewonnen.
100 Tage Taskforce: Fans fordern mehr Tempo bei Reformen
Die an der „Taskforce Zukunft Profifußball“ beteiligten Fanvertreter haben die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur schnelleren Umsetzung der angekündigten Reformen aufgefordert. Genau 100 Tage nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der Taskforce riefen die Sprecher des Fan-Netzwerks „Zukunft Profifußball“ die DFL in einem Offenen Brief dazu auf, „endlich“ damit zu „beginnen, ernsthafte Schritte hin zu einem nachhaltigen, zeitgemäßen und basisnahen Fußball zu gehen“.
Kritik gab es etwa an mangelnder Kommunikation seitens der DFL zum Umsetzungsstand. „Leider liegen uns bis auf die Pressemitteilungen von der DFL-Präsidiumssitzung am 10. Februar und der DFL-Mitgliederversammlung am 4. März keine weiteren Informationen zur Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen vor“, hieß es in dem Brief: „Dadurch entsteht der Eindruck, dass kein nachhaltiges Interesse an einer schnellen Umsetzung und Bearbeitung der grundlegenden Zukunftsthemen des deutschen Profifußballs besteht.“
DFB-Pokalfinale war ein Quoten-Hit im TV
Die Übertragung des DFB-Pokal-Finales war die bisher erfolgreichste Sportsendung des Jahres. Den 4:1-Sieg des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund gegen RB Leipzig sahen am Donnerstagabend 9,54 Millionen Menschen in der ARD. Das entspricht nach Angaben des TV-Senders einem Marktanteil von 30 Prozent. Den bisherigen Höchstwert 2021 gab es beim Neujahrsspringen mit 7,30 Millionen TV-Zuschauern.
Das diesjährige Endspiel sahen auch deutlich mehr Menschen als das Finale des Vorjahres. Den 4:2-Sieg des FC Bayern München gegen Bayern Leverkusen verfolgten 7,014 Menschen im Ersten.
Bundestrainer Löw hat 40 EM-Kandidaten auf der Liste
Joachim Löw wird auf ein EM-Casting im Trainingslager in Seefeld/Tirol verzichten und am Mittwoch nur die letztlich erlaubten 26 Nationalspieler für die Endrunde (11. Juni bis 11. Juli) nominieren - dann aber wohl mit den Rückkehrern Thomas Müller und Mats Hummels. Das berichtet der kicker nach der dreitägigen Klausurtagung des Bundestrainers mit seinem Stab und DFB-Direktor Oliver Bierhoff in Berlin.
„Alles was möglich war, haben wir noch mal überprüft und analysiert“, sagte Löw am Donnerstagabend am Rande des DFB-Pokalfinals in der ARD über das Treffen. Tiefer in die Karten blicken ließ er sich dabei nicht - auch nicht, was das offenbar geplante Comeback der im März 2019 aussortierten Rio-Weltmeister Müller und Hummels angeht.
„Das allererste, was ich machen muss, ist, die Spieler zu informieren“, betonte der 61-Jährige. Konkret zu einem möglichen Telefonat mit Müller gefragt, ergänzte er schmunzelnd: „Telefonieren tue ich eigentlich ständig im Moment, ja, das stimmt, mit allen möglichen Leuten.“
Löw soll mit seinen Assistenten Marcus Sorg und Andreas Köpke eine Liste von rund 40 Kandidaten angefertigt haben, die er bis zur Nominierung am 19. Mai (12.30 Uhr) noch ausdünnen muss.
Unterdessen steht Löw steht bei seinem Ex-Club Fenerbahce Istanbul offenbar weiter hoch im Kurs. Nach Informationen der Zeitung "Fanatik" möchte Vereinspräsident Ali Koc nach der Fußball-EM Löw zurück an den Bosporus holen, um seine eigene Wiederwahl am 6. Juni zu sichern. Sollte Löw, der Fenerbahce in der Saison 1998/99 trainiert hatte, nicht zur Verfügung stehen, würde Interimscoach Emre Belözoglu den Posten erhalten. Löw könnte bei Fenerbahce auf Weltmeister Mesut Özil treffen, der in Istanbul einen Vertrag bis 2024 besitzt. Auch die Tageszeitung "Posta" berichtete am Freitag über ein Interesse an Löw. „Der Vorstand von Fenerbahce möchte kommende Saison mit einem starken Trainer arbeiten, und erster Kandidat ist Löw“, schreibt das Blatt. Sogar erste Gespräche habe es schon gegeben.
Leverkusen will sich bei der Trainersuche Zeit lassen
Bayer Leverkusen wird erst nach der am 22. Mai endenden Saison über seinen Trainer für die kommende Spielzeit in der Fußball-Bundesliga entscheiden. „Wir werden nach Saisonende bilanzieren und dann zeitnah eine Entscheidung treffen“, bekräftigte Sportdirektor Simon Rolfes im Interview der „Bild“-Zeitung.
Der seit Ende März vom Deutschen Fußball-Bund ausgeliehene Hannes Wolf gehöre dabei „zum Kandidaten-Kreis,k und das weiß er auch“. Die Bilanz Wolfs mit elf Punkten aus sieben Spielen ist ordentlich, die Leistungen waren oft mäßig. „In solch einer Situation spielt man nicht sofort Hurra-Fußball“, sagte Rolfes: „Er musste ja etwas ändern, es ging zunächst darum, die Basics zurückzuerlangen. Das ist gelungen, und jetzt wollen wir die Saison zu einem guten Ende bringen.“ Mit einem Sieg am Samstag gegen Verfolger Union Berlin könnte Bayer die Qualifikation für die Europa League absichern.
Neben Wolf werden auch Edin Terzic (Borussia Dortmund), Niko Kovac (AS Monaco), Gerardo Seoane (Young Boys Bern) oder Oliver Glasner (VfL Wolfsburg) als neuer Trainer gehandelt. Terzic ist ein Freund Wolfs, die beiden fahren oft gemeinsam in Urlaub.
sid/dpa/ber