Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 9. Mai 2021:

Abstiegskampf: Hertha verpasst Befreiungsschlag

Hertha BSC hat den Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Bei der Nullnummer zu Hause gegen Arminia Bielefeld hielten die Berliner den Abstiegsrivalen aber zumindest auf Abstand. Mit dem Punktgewinn zog Hertha (31 Punkte, -11 Tore) in der Tabelle wieder an Werder Bremen (31 Punkte, -17 Tore) vorbei auf Rang 14. Die punktgleichen Bielefelder (-28 Tore) befinden sich weiter auf Relegationsplatz 16. Auf dem ersten direkten Abstiegsplatz steht der 1. FC Köln (29 Punkte).

Die Berliner haben nach einer zweiwöchigen Corona-Quarantäne noch ein Spiel weniger als die Konkurrenz. Dieses steigt am Mittwoch beim Tabellenletzten auf Schalke (18 Uhr). Drei Tage später empfängt die Hertha den FC aus Köln zum möglicherweise entscheidenden Abstiegsgipfel.

Goretzka erneut verletzt – Sorge um EM

Schlechte Nachricht für Bundestrainer Joachim Löw: Nationalspieler Leon Goretzka vom FC Bayern hat sich laut dem „Kicker" bei seinem Kurzeinsatz gegen Gladbach (6:0) einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Die Saison ist damit für den 26-Jährigen beendet. Ob Goretzka bis zum ersten EM-Spiel gegen Frankreich (15. Juni) fit werde, sei offen, berichtet das Fachmagazin.

Der Mittelfeldspieler war zuletzt bei Löw gesetzt. Die DFB-Auswahl bezieht am 25. Mai ihr Trainingslager in Seefeld/Tirol. Vor der EM stehen noch die Länderspiele gegen Dänemark (2. Juni) in Innsbruck und fünf Tage später gegen Lettland in Düsseldorf auf dem Programm. Den Kader für sein letztes Turnier wird Löw voraussichtlich am 19. Mai bekannt geben.

Leon Goretzka ging nach seiner Verletzung enttäuscht vom Platz.
Leon Goretzka ging nach seiner Verletzung enttäuscht vom Platz. © Matthias Schrader/Getty Images

Frankfurt patzt im Kampf um Königsklasse

Eintracht Frankfurt droht ein später K.o. im spannenden Dreikampf um die Champions League. Durch das 1:1 (0:1) im Rhein-Main-Derby gegen Mainz 05 rutschte die Elf von Trainer Adi Hütter erstmals seit Ende Januar wieder aus den Top 4 der Bundesliga. Ajdin Hrustic (85.) rettete mit einem kuriosen Tor im Sitzen zwar das Remis, an den verbleibenden beiden Spieltagen müssen die Hessen auf Schützenhilfe hoffen. Karim Onisiwo (11.) bescherte dem Team von Trainer Bo Svensson dagegen einen wichtigen Zähler auf dem Weg zum Klassenerhalt.

„Wir haben nicht gut gespielt. Es hat die Kreativität gefehlt“, sagte Frankfurts Defensivspieler Makoto Hasebe bei Sky: „Wir liegen jetzt einen Punkt hinter Dortmund. Wir müssen bis zum Ende alles geben.“

2. Liga: VfL Bochum fast aufgestiegen

Zweitliga-Spitzenreiter Bochum hat einen großen Schritt in Richtung Aufstieg gemacht. Der VfL gewann gegen Jahn Regensburg nach Rückstand klar mit 5:1 (2:1) und liegt zwei Spiele vor Saisonende fünf Punkte vor dem ärgsten Verfolger Greuther Fürth. Durch den Heimerfolg, an dem Ex-HSV-Profi Robert Tesche einen immensen Anteil hatte, haben die Bochumer zumindest den Relegationsplatz drei schon sicher.

Andreas Albers traf zwar zur 1:0-Führung für den Jahn (26.), doch Tesche (29.) und ein Eigentor von Jan-Niklas Beste (38.) führten den VfL bis zur Pause auf die Siegerstraße. Gerrit Holtmann (61.), Robert Zulj (78.) und Silvere Ganvoula (90.+1/Foulelfmeter) sorgten in Überzahl für die Entscheidung, nachdem Regensburgs Benedikt Saller die Rote Karte gesehen hatte (59.). Bochum braucht somit noch zwei Punkte aus den Spielen in Nürnberg und gegen Sandhausen zum Aufstieg.

Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58

Kölner Abstieg rückt näher – 1:4 gegen Freiburg

Für den 1. FC Köln rückt der Abstieg aus der Bundesliga immer näher. Der Tabellenvorletzte kassierte am Sonntag gegen den SC Freiburg eine 1:4 (0:2)-Heimniederlage. Nils Petersen (18. Minute), Ermedin Demirovic (20.), Vincenzo Grifo (90.+3) und Jonathan Schmid (90.+5) erzielten die Freiburger Treffer. Sebastian Andersson (49.) sorgte für den Anschlusstreffer, Ondrej Duda (58.) vergab einen Foulelfmeter und damit die Chance auf das eigentlich verdiente Remis.

Der 1. FC Köln, der unter dem neuen Trainer Friedhelm Funkel zuvor zweimal gewonnen hatte, steht vor dem siebten Bundesliga-Abstieg. Die Kölner brauchen in den letzten beiden Partien bei Hertha BSC und gegen Absteiger Schalke 04 wohl zwei Siege, um noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Freiburg ist nach dem drittletzten Spieltag Tabellen-Neunter.

Köln (hier mit Jannes Horn im Zweikampf gegen Vincenzo Grifo) steht vor dem Abstieg.
Köln (hier mit Jannes Horn im Zweikampf gegen Vincenzo Grifo) steht vor dem Abstieg. © Imago / Poolfoto

Eberl vs. Flick: „Zeig mir keinen Vogel“

Max Eberl kontra Hansi Flick: Die späte Rote Karte für Bayern-Talent Tanguy Nianzou nach einem Foul an Gladbachs Breel Embolo löste beim Münchner 6:0-Sieg am Spielfeldrand einen heftigen Disput aus. Die Bayern-Bank um Trainer Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic regte sich auf, dass Schiedsrichter Tobias Stieler nach persönlichem Video-Studium der Szene auf eine Notbremse und damit Platzverweis entschied. „Mein Gott“, schrie Flick von außen.

Die Reaktionen beim Gegner rissen den vom Spielstand frustrierten Eberl ebenfalls von seinem Sitz auf der Gladbacher Bank. „Ihr seid deutscher Meister und führt 5:0“, rief er Richtung Flick und Co. und forderte „etwas Kulanz“. Kurz darauf war über die TV-Mikrofone dann noch von Gladbachs Manager zu hören: „Zeig mir keinen Vogel, Hansi! Das mag ich nicht.“ Flick reagierte prompt und rief Richtung Eberl: „Das habe ich nicht gemacht.“

Nach dem 6:0-Sieg der Münchner gegen Glabdach hatten sich die beiden Streithähne Max Eberl (l.) und Hansi Flick wieder versöhnt.
Nach dem 6:0-Sieg der Münchner gegen Glabdach hatten sich die beiden Streithähne Max Eberl (l.) und Hansi Flick wieder versöhnt. © Imago / Poolfoto

Die Lage entspannte sich danach wieder auf und neben dem Platz. Und Flick war bemüht, dem Thema nach dem Schlusspfiff die Schärfe zu nehmen. Er sprach von Emotionen auf beiden Auswechselbänken. „Das gehört dazu“, sagte er bei Sky. Und es sei damit alles gesagt.

Kehrt Flick als Bayern-Trainer zurück?

Hansi Flick hat nach dem Gewinn seines zweiten Meistertitels mit dem FC Bayern München eine Rückkehr zum deutschen Rekordchampion irgendwann in der Zukunft nicht ausgeschlossen. „Ich kann mir vieles vorstellen. Und dies ist natürlich auch nicht ausgeschlossen, weil Bayern München einfach eine sehr gute Adresse ist“, sagte der 56-Jährige, der als Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw nach der EM gehandelt wird.

Flick war in der Video-Pressekonferenz darauf angesprochen worden, dass in der Vergangenheit immer wieder mal erfolgreiche Trainer zum FC Bayern zurückgekehrt seien, etwa Jupp Heynckes. „Ich habe schon immer gesagt: Bayern München war schon immer mein Verein. Ich war in der Jugend absoluter Fan. Gerd Müller war mein großes Idol, Paul Breitner, Karl-Heinz Rummenigge. Ich habe hier gespielt und hier jetzt zwei fantastische Jahre als Trainer erlebt“, sagte Flick zu seiner besonderen Verbindung zu dem Verein. „Dieses Miteinander tagtäglich zu erleben, ist herausragend. Es war eine tolle Zeit. Diese zwei Jahre waren sehr wertvoll für mich.“

Liverpool nach Sieg vorerst Sechster

Der FC Liverpool hat im Rennen um die Qualifikation für die Champions League drei wichtige Punkte geholt, muss aber weiter um einen Startplatz in der Königsklasse zittern. Gegen den FC Southampton gewann das Team von Trainer Jürgen Klopp zuhause in Anfield verdient mit 2:0 (1:0). Sadio Mané erzielte in der 31. Minute die Führung. Der ehemalige Bayern-Profi Thiago (90.) sorgte mit seinem Treffer kurz vor Schluss für die Entscheidung.

Die Tabellenspitze in England

1. Manchester City 38 Sp. / 83:32 Tore / 86 Pkt.
2. Manchester Utd. 38 Sp. / 73:44 Tore/ 74 Pkt.
3. FC Liverpool 38 Sp. / 68:42 Tore / 69 Pkt.
4. FC Chelsea. 38 Sp. / 58:36 Tore / 67 Pkt.
5. Leicester City 38 Sp. / 68:50 Tore / 66 Pkt.
6. Westham United 38 Sp. / 62:47 Tore / 65 Pkt.
7. Tottenham 38 Sp. / 68:45 Tore / 62 Pkt.
8. FC Arsenal 38 Sp. / 55:39 Tore / 61 Pkt.
9. Leeds United 38 Sp. / 62:54 Tore / 59 Pkt.

Atlético holt wichtigen Punkt in Barcelona

Atlético Madrid hat einen wichtigen Schritt zum Gewinn der Meisterschaft absolviert. Im Schlagerspiel der 35. Runde in La Liga erkämpfte sich das Team von Trainer Diego Simeone ein torloses Unentschieden beim schärfsten Verfolger FC Barcelona. Am Sonntag kann allerdings Rekordmeister Real Madrid gegen den Tabellenvierten FC Sevilla mit einem Sieg zu Atlético nach Punkten aufschließen. „Es kann alles passieren, das hat uns die Vergangenheit gelehrt“, resümierte Barca-Star Gerard Pique, „wenn wir unsere letzten drei Spiele gewinnen, haben wir eine Chance, den Titel zu erringen.“

Die Tabellenspitze in Spanien:

1. Atlético Madrid 38 Sp. / 67:25 Tore / 86 Pkt.
2. Real Madrid 38 Sp. / 67:28 Tore / 84 Pkt.
3. FC Barcelona 38 Sp. / 85:38 Tore / 79Pkt.
4. FC Sevilla 37 Sp. / 52:33 Tore / 74 Pkt.

Trainer Peter Stöger sagt Köln ab

Trainer Peter Stöger hat dem abstiegsbedrohten 1. FC Köln eine Absage erteilt. „Ich hatte gute Gespräche mit Horst Heldt und Alex Wehrle, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt waren. Der FC ist ein Verein, der mir immer noch viel bedeutet und sehr reizvoll ist. Aber am Ende waren wir der Meinung, dass eine Rückkehr zum jetzigen Zeitpunkt nicht die richtige Entscheidung ist“, sagte Stöger dem „Kölner Stadt-Anzeiger".

Stöger, der den FC bereits von 2013 bis 2017 trainiert hatte, hatte vergangenen Sonntag ein Gespräch mit der Geschäftsführung um Heldt und Wehrle geführt, in dem es um eine mögliche Rückkehr des Österreichers ging. Unter Stöger kehrten die Rheinländer in die Bundesliga zurück und spielten im Europacup. Bis zum Saisonende wird der FC noch von Friedhelm Funkel betreut.

Gentner verlässt Union Berlin im Sommer

Mittelfeldspieler Christian Gentner verlässt Union Berlin zum Saisonende. Dies gab der Verein bekannt. „Ich habe mich von Beginn an in Berlin wohlgefühlt und bei Union ein Zuhause gefunden“, sagte Gentner: „Auch sportlich waren die beiden Jahre in Köpenick extrem erfolgreich und ich werde mich immer gerne an diese Zeit zurückerinnern. Gemeinsam mit meiner Familie habe ich aber beschlossen, im Sommer noch einmal neue Wege zu gehen.“