Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 8. April 2021:

Trainer Baumgart verlässt Paderborn nach Saisonende

Trainer Steffen Baumgart wird einem Medienbericht zufolge seinen im Sommer auslaufenden Vertrag beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn nicht verlängern. Der Coach habe den Club über seine Entscheidung bereits informiert, berichteten „Sport Bild“ und „Bild“-Zeitung“ am Donnerstag. Der Verein war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Ex-Profi Baumgart wurde zuletzt auch bei Erstligisten als Kandidat gehandelt. Der 49-Jährige trainiert die Ostwestfalen seit 2017, in der Saison 2018/19 gelang der Aufstieg in die Bundesliga. Aus dieser stieg der SCP in der vergangenen Spielzeit aber direkt wieder ab.

Nach Drohungen: Schalke-Vorstand wirft hin

Schalke 04 versinkt immer mehr im Chaos. Marketing-Vorstand Alexander Jobst legt sein Amt im Sommer nieder. Als Grund nannte der 47-Jährige laut einer Pressemitteilung des Tabellenletzten am Donnerstag „die anonymen Anfeindungen bis hin zu Bedrohungen, denen er und auch seine Familie seit einiger Zeit ausgesetzt sind“.

Jobst arbeitet seit 2011 im Vorstand der Königsblauen, er steigerte die jährlichen Vermarktungserlöse zwischenzeitlich auf über 90 Millionen Euro. „Ich gehe sehr, sehr schweren Herzens und habe lange mit dieser Entscheidung gerungen“, sagte Jobst: „Schalke 04 ist einzigartig und hat die Kraft, auch sportlich wieder erfolgreich zu werden. Darauf kommt es an.“

Im vergangenen Jahr hatte sich bereits Finanzvorstand Peter Peters nach 27 Jahren aus der Führungsetage verabschiedet, nach dem sportlichen Absturz war zudem Ende Februar Sportvorstand Jochen Schneider gefeuert worden. Seine Nachfolge tritt der bisherige Nachwuchs-Chef Peter Knäbel an.

Im vergangenen Sommer war auch der mächtige Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies zurückgetreten. Schalke ist als abgeschlagenes Schlusslicht mit 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf dem Weg in die zweite Liga, nach einem Minus von 52 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 drücken den Klub 217 Millionen Euro Schulden.

Dresden glaubt an Fan-Rückkehr in dieser Saison

Dynamo Dresden will noch in dieser Saison wieder vor Zuschauern spielen. Das sagte der kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend der „Sächsischen Zeitung“. „Wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, die letzten beiden Heimspiele in dieser Saison vor Zuschauern austragen zu können“, sagte Wehlend.

Der Verein arbeite seit langem an Möglichkeiten und stehe als Modellprojekt bereit. Mit dem Bundesligisten 1. FC Union Berlin stehe man im Austausch, ebenso mit Dresdner Kultureinrichtungen, zudem gehöre man zur Initiative Teamsport Sachsen.

Um die Zuschauerrückkehr zu ermöglichen, beschäftige man sich bei Dynamo mit vielen Ideen. Dazu zähle ein gemeinsames Testzentrum beispielsweise mit der Dresdner Philharmonie oder einer Impfstraße im Stadion. Mit der Universitätsklinik Dresden stehe man in Kontakt, um aus dem Projekt einen gesellschaftlichen Nutzen zu ziehen, indem man die Ergebnisse auch für andere Veranstaltungen verwerten kann.

Fünf Personen arbeiten im Verein an der Ausarbeitung von Lösungen. Sie wurden deshalb aus der Kurzarbeit geholt.

Gosens froh über geplatzten Schalke-Transfer

Nationalspieler Robin Gosens sieht inzwischen das Positive an seinem vor zwei Jahren geplatzten Wechsel zum FC Schalke 04 in die Bundesliga. Dass der Deal damals an der fehlenden Einigung an der Ablösesumme scheiterte habe sich angefühlt wie ein Schlag ins Gesicht. „Jetzt, zwei Jahre später, muss man aber sagen, dass dieses Unglück vielleicht das Beste war, was mir passieren konnte“, sagte der Verteidiger von Atalanta Bergamo den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Im Fußball kann eine falsche Entscheidung alles zerstören.“

Gosens ist nach eigenen Angaben seit seiner Kindheit Fan des FC Schalke 04 und hatte sich darauf gefreut, 40 Minuten von seinem Elternhaus in der Bundesliga spielen zu können. „Vor zwei Jahren hat niemand ernsthaft gedacht, dass Schalke jetzt als abgeschlagener Tabellenletzter mit großer Wahrscheinlichkeit in die 2. Bundesliga absteigt. Es tut mir in der Seele weh“, sagte er. Gosens kann sich Hoffnungen machen auf eine Nominierung für den EM-Kader im Sommer.

Nübel hat keine Lust mehr auf die Ersatzbank

Ersatztorwart Alexander Nübel will seiner unbefriedigenden Situation bei Bayern München ein Ende machen und den Fußball-Rekordmeister nach dem Saisonende auf Leihbasis verlassen. „Wir verfolgen weiterhin das Thema, dass Alex ausgeliehen wird“, sagte Nübels Berater Stefan Backs dem kicker: „Alex braucht regelmäßige Spielpraxis, ein paar Einsätze reichen da nicht.“

Nübel kommt in München nicht an Nationalmannschafts-Kapitän Manuel Neuer vorbei und hat seit seinem Wechsel von Schalke 04 an die Isar im vergangenen Sommer lediglich drei Partien für die Bayern absolviert. Der Vertrag des 24-Jährigen läuft bis 2025. Laut kicker ist unter anderem der französische Erstligist AS Monaco an Nübel interessiert.

EM-Austragung: Dublin, München und Bilbao wackeln

München, Dublin und Bilbao sind die drei größten Wackelkandidaten hinsichtlich ihrer geplanten Gastgeber-Rolle bei der anstehenden Fußball-EM (11. Juni bis 11. Juli). Alle drei Städte können der Europäischen Fußball-Union (Uefa) nach derzeitigem Stand nicht garantieren, dass sie trotz der Corona-Pandemie Zuschauer in den Stadien zulassen werden. Diese Forderung an die Spielstätten hatte Uefa-Präsident Aleksander Ceferin zuvor aufgestellt.

Der Slowene relativierte seinen Anspruch zwar am Mittwoch („Erst einmal müssen wir uns anschauen, wie die Gesundheitssituation aussieht“), dennoch scheint ein Verbleib der Städte ohne Zuschauer-Garantie im Kreis der Ausrichter unwahrscheinlich. Schließlich gehört der Ticketverkauf zu den größten Einnahmeposten der Uefa.

Der Verband will laut Ceferin bei seiner Exekutivsitzung am 19. April über das EM-Format entscheiden. Für die erste paneuropäische Endrunde, die aus dem vergangenen in den kommenden Sommer verschoben worden war, waren ursprünglich zwölf Spielstätten vorgesehen.

Eintracht-Legende kritisiert Bobic für Wechselwunsch

Eintracht Frankfurts früherer Fußballprofi Jürgen Grabowski hat kein Verständnis für den von Sportvorstand Fredi Bobic angestrebten Abgang beim hessischen Bundesligisten. „Die Bobic-Ankündigung hat mich getroffen. Damit hätte ich nicht gerechnet. Eben weil es so rund läuft und weil er anerkannt ist“, sagte der 76-jährige Ex-Stürmer, der von 1965 bis 1980 am Main spielte, der „Bild“. „Er hat sich sein ganzes Image bei den Fans hier kaputt gemacht.“

Die Verhandlungen zwischen Frankfurt und Bobic über eine vorzeitige Auflösung des bis 2023 laufenden Vertrages könnten sich einem Bericht der „Bild“ zufolge dem Abschluss nähern.

Größe Stücke hält Grabowski auf Eintracht-Trainer Adi Hütter, mit dem der Bundesligist zurzeit auf Kurs Champions League ist. „Hütter ist ein Mensch, der vom Glück geküsst wurde! Das klingt vielleicht komisch, aber es gibt solche Leute, denen einfach fast alles gelingt“, sagte der Weltmeister von 1974. „Mit ihm kannst du eigentlich nicht verlieren.“ Wenn Hütter und Bobic gehen würden, wäre das aus Sicht von Grabowski ein herber Schlag: „Eintracht müsste gefühlt wieder von vorne anfangen.“