Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 26. März 2021:

Zu viel Hass: Henry zieht sich aus sozialen Netzwerken zurück

Ausufernder Hass und ungezügelter Rassismus haben den früheren Fußball-Weltmeister Thierry Henry dazu bewogen, sich vorerst aus den sozialen Netzwerken zurückzuziehen. Das gab der 43 Jahre alte Franzose am Freitag via Twitter bekannt. „Das schiere Ausmaß von Rassismus, von Schikane und die daraus resultierende mentale Folter von Individuen sind zu giftig, um sie zu ignorieren“, schrieb der ehemalige Weltklasse-Profi und spätere Trainer.

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Es müsse bei Mitteilungen über diese Kanäle eine gewisse „Rechenschaftspflicht“ geben, forderte Henry. Denn es sei heute einfach zu leicht, in den sozialen Medien „einen Account anzulegen, ihn ohne Konsequenzen für Schikane und Beschimpfungen zu nutzen - und dabei anonym zu bleiben.“

Er werde sich am Sonnabend aus den sozialen Netzwerken zurückziehen - und zwar so lange, „bis die Leute an der Macht ihre Plattformen mit der gleichen Kraft und Verbissenheit regulieren, wie sie das derzeit nur tun, wenn gegen ihr Urheberrecht verstoßen wird“, meinte der langjährige Star der Equipe Tricolore. Zuletzt war Henry Trainer in Montreal.

Von wegen Borussia: Xabi Alonso bleibt in Spanien

Der angeblich von Borussia Mönchengladbach umworbene Xabi Alonso hat seinen Trainer-Vertrag bei Real Sociedad San Sebastián um ein weiteres Jahr bis 2022 verlängert. Das teilte der baskische Club am Freitag mit. Damit hat sich ein Engagement des 39 Jahre alten Weltstars bei der Borussia zerschlagen.

Der frühere Bayern-Profi trainiert in San Sebastián das Reserveteam, mit dem er aktuell auf Platz eins in einer Staffel der dritten spanischen Liga steht. „Ich möchte mit diesem Projekt weiter wachsen“, sagte Alonso, der laut spanischen Medienberichten mehrere Angebote größerer Clubs vorliegen hatte. Darunter soll auch eins der Gladbacher gewesen sein.

„Bild“ und „Sportbild“ hatten am Montag berichtet, dass Alonso zur neuen Saison Nachfolger von Marco Rose, der zu Borussia Dortmund wechselt, werde. Später hatte beide Zeitungen dies relativiert und berichtet, dass Gladbachs Sportchef Max Eberl noch mit mindestens einem weiteren Kandidaten in engen Gesprächen sei.

Keine Beraterlizenz? Italienischer Verband ermittelt gegen Totti

Der italienische Fußballverband FIGC ermittelt gegen den langjährigen Kapitän der AS Rom, Francesco Totti (44), der vor einem Jahr eine Spieleragentur gegründet hatte. Die Staatsanwaltschaft des Verbandes will prüfen, ob Totti als Spielerberater tätig gewesen ist, ohne dazu berechtigt gewesen zu sein.

Die Ermittlung wurde aufgrund der Klage einiger anderer italienischer Spielerberater in die Wege geleitet. Dies berichtete die Gazzetta dello Sport.

Roma-Ikone Totti wies die Vorwürfe zurück. Er habe zwar die Spieleragentur gegründet und sei beim Scouting junger Spieler aktiv gewesen, als Spielerberater agiere aber sein Geschäftspartner Giovanni De Montis, der im Register der italienischen Berater eingeschrieben sei.

Inzwischen hat Totti in der vergangenen Woche die Lizenz erhalten, um auf dem italienischen Markt als Spielerberater tätig zu sein.

Zoll beschlagnahmt Champions-League-Pokal

Die Zöllner des Zollamts Garching-Hochbrück staunten nicht schlecht, als sie in einer aus China kommenden Postsendung den Henkelpott der Champions League vorfanden. Ein 30-Jähriger aus München hatte den Pokal zufällig in einem Online-Shop entdeckt und sich die Trophäe als Erinnerung an den Königsklassen-Triumph 2020 von Bayern München bestellt.

Die 400 Euro hatte der Fan aber vergeblich investiert. „Dass es sich dabei nicht um das Original handelt, war dem Mann klar. Ihm war allerdings nicht bewusst, dass die Einfuhr einer Fälschung rechtlich verboten ist“, sagte Marie Müller, Sprecherin des Hauptzollamts München.

Die Europäische Fußball-Union (Uefa) als Rechteinhaber hatte beim Zoll einen Antrag auf Grenzbeschlagnahme für Waren gestellt, die Nachahmungen des mit 50.000 Euro bezifferten Pokals darstellen oder mit diesem bedruckt sind. Das Duplikat der eigentlich aus 925er Sterlingsilber und 24 Karat Blattgold bestehenden Fußballtrophäe wurde daraufhin wegen des Verdachts einer Schutzrechtsverletzung nach dem Markenrecht einbehalten.

Ex-Kultprofi Sarpei gibt nun Ernährungstipps

Der ehemalige ghanaische Fußball-Nationalspieler und langjährige Bundesliga-Profi Hans Sarpei ist unter die Buchautoren gegangen. Der 44-Jährige, einst beim VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Schalke 04 unter Vertrag, hat ein Kochbuch unter dem Titel „Hans Sarpeis Fußballküche“ geschrieben.

„Wir möchten dem sportlich ambitionierten Fußball-Nachwuchs den Zusammenhang von Ernährung und Leistungsabruf verdeutlichen“, sagte Sarpei: „Das Buch liefert ebenso einfache wie tolle Rezepte und vermittelt Wissen, das natürlich für Jedermann interessant ist. Getreu dem Motto: Du bist, was du isst.“ Der Ex-Profi will mit Ernährungstipps für jeden Tag praktische Lebenshilfe leisten.

Sarpei hatte ab 2014 mit „Hans Sarpei – das T steht für Coach“ eine eigene Sendung bei Sport1, in der er Amateur-Fußballmannschaften trainierte. Als Kandidat bei „Let“s Dance„ tauschte er die Fußballschuhe gegen Tanzschuhe – und gewann die Staffel 2015.

DFL sucht Investor für Auslandsvermarktung

Die Deutsche Fußball Liga hat einen Prozess für den möglichen Einstieg von Investoren in der Auslandsvermarktung gestartet. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Freitag berichtete, schickte die DFL potenziellen Geldgebern Informationspakete über eine Beteiligung. Die 36 Proficlubs sollen demnach in einer außerordentlichen Sitzung der Mitgliederversammlung im Sommer über die Angebote möglicher Bewerber urteilen. „Im Zuge der Corona-Krise hat sich die Nachfrage nach Investmentmöglichkeiten in Sport- und Medienunternehmen nochmals verstärkt. Es wäre den Clubs gegenüber fahrlässig, derartige Optionen nicht zu prüfen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Dem „FAZ“-Bericht zufolge soll es um einen Anteil von bis zu 25,1 Prozent an einer noch zu gründenden Einheit gehen, die unter anderem die Auslandsrechte vermarktet. „Die Konstruktion sieht im Kern ein neues Unternehmen vor, das für 25 Jahre die Lizenz erhält, die internationalen Medienrechte sowie die globalen Marketingrechte zu verwerten“, sagte Seifert.

Der Einstieg von externen Geldgebern wird besonders von deutschen Fans kritisch gesehen. „Falls sich die Clubs für ein Investment entscheiden, sieht dies eine mögliche Minderheitsbeteiligung von maximal 25,1 Prozent an einer international tätigen Medien- und einer Datentochter der DFL GmbH vor, die keine spürbaren Berührungspunkte in Deutschland hätte“, sagte Seifert. „Mit der viel diskutierten 50+1-Regel, die eine Mehrheitsübernahme bei deutschen Clubs untersagt, hat das weder inhaltlich noch strukturell etwas zu tun.“

Ibrahimovic überwältigt nach Comeback für Schweden

Zlatan Ibrahimovic kämpfte mit den Tränen, nach seinem erfolgreichen Comeback für die schwedische Nationalmannschaft nach fast fünf Jahren war der 39 Jahre alte Superstar des AC Mailand von seinen Gefühlen überwältigt. „Es fühlt sich großartig an. Es hat in meinem Magen gekitzelt“, sagte Ibrahimovic nach dem 1:0 seiner Schweden in der WM-Qualifikation gegen Georgien. Es habe sich angefühlt wie „mein erstes Länderspiel“.

Der extrovertierte Stürmer stellte bei seiner Rückkehr seinen Wert für „Blagult“ direkt unter Beweis. Ibrahimovic stand am Donnerstagabend in der Startelf von Nationaltrainer Janne Andersson und bereitete den Siegtreffer durch Viktor Claesson (35.) vor, bevor er in der 84. Minute ausgewechselt wurde. „Es war die Nacht der großen Rückkehr, vielleicht eine der mächtigsten, die wir je erlebt haben“, kommentierte die schwedische Tageszeitung Expressen am Freitag.

Lange Zeit hatte nichts darauf hingedeutet, dass Ibrahimovic noch einmal für Schweden auflaufen würde. Nach dem Vorrundenaus bei der EM 2016 hatte der Mann aus Malmö unter deutlichem Getöse und mit beißender Kritik an Coach Janne Andersson seine Länderspielkarriere nach 116 Auftritten und 62 Toren beendet - auch im vergangenen Herbst ging er Schwedens Auswahltrainer für dessen Personalentscheidungen harsch an und sprach von „inkompetenten Personen in falschen Positionen“.

Es folgte ein Sinneswandel bei Ibrahimovic und eine Aussprache mit Andersson. Dann kündigte der wuchtige Edeltechniker gewohnt unbescheiden „Gottes Rückkehr“ in den Sozialen Medien an.