Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 11. März 2021:

Hummels und Müller wohl zur EM zurück

Joachim Löw hat einen „Kicker"-Bericht über eine angeblich feststehende Rückkehr der aussortierten Weltmeister Thomas Müller und Mats Hummels zur EM unbestätigt gelassen. „Ich habe die Tür weder geöffnet noch geschlossen. Man muss sich überlegen, ob man in der Pandemie den Umbruch unterbrechen muss“, sagte Löw. „Vor einem Turnier hinterfrage ich immer alles noch einmal. Das machen wir jetzt auch – im Mai.“ Generell denke er nicht daran, „was Entscheidungen für eine öffentliche Wirkung haben. Das habe ich nie gemacht“, betonte der Bundestrainer.

Gladbach verlängert mit Elvedi und Sippel

Borussia Mönchengladbach hat die auslaufenden Verträge von Nico Elvedi und Tobias Sippel verlängert. Der Schweizer Verteidiger Elvedi (24) unterschrieb für weitere drei Jahre bis 2024, Torhüter Sippel (32) für zwei Jahre bis 2023. „Er ist seit Jahren eine feste Größe und absoluter Stammspieler in unserer Mannschaft und zählt für mich zu den besten Innenverteidigern der Bundesliga“, sagte Manager Max Eberl über Elvedi. Dessen Verpflichtung vor sechs Jahren sei „ein Transfer mit Perspektive“ gewesen: „Wie er sich entwickelt hat, ist wirklich bemerkenswert.“

Sippel war ebenfalls vor sechs Jahren vom 1. FC Kaiserslautern nach Mönchengladbach gewechselt. „Tobi ist die Zuverlässigkeit in Person und für uns eine ganz wichtige Ergänzung zu unserer Nummer eins Yann Sommer“, so Eberl.

Herthas Friedrich äußert sich über Bobic

Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich will sich im Abstiegskampf nicht durch die anhaltenden Spekulationen um eine Verpflichtung von Fredi Bobic als Manager ablenken lassen. „Das beeinflusst mich überhaupt nicht. Ich habe zwei Aufgaben Stand heute, wir wollen in der Liga bleiben. Daran arbeiten wir tagtäglich. Das Andere ist, die Weichen zu Stellen für Hertha BSC“, sagte der ehemalige Nationalspieler vor dem Spiel am Sonnabend beim BVB (18.30 Uhr/Sky).

Bobic wird als Nachfolger des beurlaubten Geschäftsführers Michael Preetz gehandelt, dessen Aufgaben zumindest bis zum Saisonende Friedrich ausüben soll. Am Mittwoch hatte Bobics aktueller Arbeitgeber Eintracht Frankfurt bei einer Aufsichtsratssitzung beschlossen, dass der 49-Jährige nur gegen Zahlung einer Ablösesumme die Hessen vor Ablauf seines bis 2023 datierten Vertrages verlassen darf. Im Gespräch sind bis zu fünf Millionen Euro. Ob Hertha BSC diese kolportierte Summe aufbringen will, gilt als fraglich.

„Es ist nicht meine Aufgabe, über solche Themen nachzudenken. Wir haben einen Vorstand, der darüber berät, wer Geschäftsführer Sport wird und ich werde darüber unterrichtet. Ich werde meine Arbeit genau so weiterführen“, sagte Friedrich zu Personalie Bobic. Die Konzentration müsse der aktuellen sportlichen Herausforderung gelten. „So viel Zeitungen lese ich auch nicht, dass ich mich immer von den neuesten Gerüchten beeinflussen lasse. Wir haben eine schwere Aufgabe vor der Brust“, sagte der 41-Jährige.

Uli Hoeneß telefonierte mit Löw

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat Bundestrainer Joachim Löw zu dessen Rücktrittsankündigung für die Zeit nach der EM gratuliert. „Es ist die total richtige Entscheidung“, sagte Hoeneß dem „Kicker“. Löw werde nun „nicht mehr getrieben und ist Herr seiner Entscheidungen“. Dem TV-Sender RTL sagte der 69-Jährige, Löw habe am Montag mit ihm telefoniert. „Er wirkte total entspannt, befreit“, sagte Hoeneß. „Je länger das Gespräch gedauert hat, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass es eine gute Entscheidung ist.“

Hoeneß, der als TV-Experte bei RTL die drei WM-Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft Ende März analysieren wird, erhofft sich positive Auswirkungen der Entscheidung auf die EM-Endrunde. „Die Spieler werden sich mit ihrem Trainer solidarisieren“, sagte er. „Sie wollen ihm einen guten Abgang bereiten.“

Podolski warnt vor „anderem" Löw-Nachfolger

Ex-Nationalspieler Lukas Podolski hält nicht viel von einem kompletten Neuanfang durch einen Nachfolger von Joachim Löw nach dessen Rücktritt nach der EM. Er glaube nicht, „dass es funktionieren würde, wenn ein neuer Bundestrainer plötzlich alles grundlegend anders machen wollte“, sagte Podolski dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er selbst habe zwei persönliche Favoriten: Hansi Flick und Jürgen Klopp.

Beide könnten wieder „für Aufbruchsstimmung sorgen“. Flick kenne alles und jeden beim DFB, mit seiner Art passe der 56 Jährige perfekt zur Mannschaft. Flick bräuchte auch keine Eingewöhnungszeit, meinte Podolski. „Und natürlich Jürgen Klopp, der das Feuer, diese Emotionen und den Ehrgeiz hat. Aber ich weiß auch, dass beide bei ganz großen Clubs unter Vertrag stehen.“ Flick, einst Löws Assistent beim WM-Triumph auch mit Podolski in Brasilien 2014, beim FC Bayern, Klopp beim FC Liverpool.

Podolski (l.) und Löw arbeiten jahrelang vertrauensvoll zusammen bei der Nationalmannschaft.
Podolski (l.) und Löw arbeiten jahrelang vertrauensvoll zusammen bei der Nationalmannschaft. © Imago / Jan Huebner

„Es ist nicht leicht, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Und das liegt nicht nur daran, dass nicht so viele geeignete Kandidaten auf dem Markt und zu haben sind“, sagte der 35 Jahre alte Podolski, der mittlerweile in der Türkei für Antalyaspor spielt. Löw und DFB-Direktor Oliver Bierhoff hätten in den vergangenen 17 Jahren sehr viel beim DFB aufgebaut. „Nicht nur bei der Mannschaft, sondern im gesamten Umfeld. Es herrscht ein bestimmtes Klima. Der DFB hat sicherlich an Beliebtheit eingebüßt, der jahrelange Hype um die Nationalmannschaft ist verflogen.“

Koeman zockt noch auf Messi-Verbleib

Trotz des Achtelfinal-Ausscheidends in der Champions League ist ein Verbleib von Lionel Messi beim FC Barcelona über die Saison hinaus für Trainer Ronald Koeman weiter denkbar. „Leo sieht seit einiger Zeit, dass sich das Team dank der ganzen Veränderungen verbessert“, sagte der Coach nach dem 1:1 in Paris. „Insbesondere haben wir junge Spieler mit großartiger Qualität. Vor uns liegt eine großartige Zukunft. Leo kann keine Zweifel daran haben, was die Zukunft für dieses Team bereithält“, sagte Koeman am Mittwochabend in Paris.

Messis Vertrag beim FC Barcelona läuft im Sommer aus. Im vergangenen Sommer hatte er mit aller Macht versucht, den Club zu verlassen.

Fan-Experte zieht ernüchterndes Corona-Fazit

Fan-Experte Michael Gabriel hat ein ernüchterndes Fazit nach einem Jahr Fußball meist ohne Fans im Stadion gezogen. Der Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung: „Das nackte Spiel ist ohne Zuschauer in gewisser Weise banal geworden.“ Gabriel ist der Meinung, dass der Fußball nur im Zusammenspiel zwischen den Spielern auf dem Rasen und den Fans seine Faszination entfalten könne.

„Das Selbstverständnis von Fußballfans ist ja, dass sie keine 'Konsumenten' sind, sondern dass sie zu dem Gesamtevent durch ihre eigenen Aktivitäten und ihre Emotionen einen gehörigen Teil beitragen“, sagte er. Durch die Corona-Pandemie sind aber auch derzeit keine Fans in den deutschen Stadien erlaubt. Das Stadion sei für viele Menschen unterschiedlichsten Alters und Herkunft aber ein Ort sozialer Zusammenkunft. Es habe oft eine herausragende Bedeutung für die eigene Lebensgestaltung.