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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 29. Januar 2021:

Fan-Organisation glaubt nicht an Wandel im Fußball

eile der organisierten Fanszene erwarten eine Entfremdung der Zuschauer vom Profifußball nach der Coronakrise. „Schon vor Corona gab es viele, denen der Fußball nicht mehr gefällt, so, wie er sich entwickelt hat“, sagte Sprecher Sig Zelt vom Bündnis Pro Fans im Interview mit dem "Münchner Merkur"und der "tz" : „Die können die Krise natürlich jetzt als Anlass nehmen, wegzubleiben.“

Nach dem Ende der Geisterspiele in der Bundesliga sei die Frage, „ob wir – wenn es wieder weitergeht – alle wiedersehen, die wir kennen“, sagte Zelt: „Oder ob es viele gibt, die in der Zwischenzeit erkannt haben, dass es auch andere schöne Dinge im Leben gibt als den Fußball.“ Auch mehrere Funktionäre hatten zuletzt bereits vor einer möglichen Entfremdung der Fans gewarnt.

Die Demut des Profifußballs zu Beginn der Krise sah Zelt „von Anfang an sehr skeptisch. Wenn es Veränderungen geben soll, müssen die entscheidungsrelevanten Leute das auch wirklich wollen. Und diesen Eindruck habe ich nicht“, sagte er: „Am Ende wird man sagen: Wir haben Standpunkte ausgetauscht. Mehr aber auch nicht. Leider.“

Auch an die Ergebnisse der „Taskforce Zukunft Profifußball“, die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) ins Leben gerufen wurde und neue Wege entwerfen soll, hat Zelt kaum Erwartungen. „Wir sind alle gespannt, was dabei herauskommt“, sagte er, „aber die Signale, die ich so höre, sind nicht sehr ermutigend.“

Neue Hygieneregeln für Dritte Liga und Frauen-Bundesliga

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Hygienekonzept der Frauen-Bundesliga und der 3. Liga der Männer für die Rückrunde leicht angepasst. Wie der Verband mitteilte, dürfen sich Teams künftig erst auf den Weg zu einem Spielort machen, wenn die Ergebnisse der letzten vor dem Spieltag angesetzten Corona-Testreihe vorliegen. Bei der An- und Abreise wird zudem „ausdrücklich“ das Tragen von FFP2-Masken empfohlen.

Des Weiteren beinhaltet das Hygienekonzept nun ein als Checkliste dienendes Compliance-Protokoll sowie eine Datei zur Kontaktverfolgung. Mit diesen Hilfsmitteln sollen die Vereine bei einem Coronafall genau darlegen können, „wie die letzten 48 Stunden abgelaufen sind“, erklärte Manuel Hartmann, DFB-Abteilungsleiter Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe.

Die Nachverfolgung möglicher Infektionsketten werde damit ebenso erleichtert wie die Beweisführung, dass das Hygienekonzept „konsequent umgesetzt wird“, sagte Hartmann kürzlich im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz. Gemeinsam mit den anderen durch die Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb erarbeiteten Anpassungen soll so die Zahl der Mannschaftsquarantänen und daraus entstehender Spielabsagen möglichst klein gehalten werden. Denn schließlich werde der Spielraum für Nachholspiele gegen Ende der Saison naturgemäß geringer, erklärte Hartmann.

DFB verlängert Vertrag mit Voss-Tecklenburg

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat den im Sommer auslaufenden Vertrag von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bis August 2023 verlängert. Das gab der DFB nach der Präsidiumssitzung am Freitag bekannt. Auch die Zusammenarbeit mit der Assistentin Britta Carlson sowie den Assistenten Thomas Nörenberg und Michael Fuchs wird fortgesetzt.

Martina Voss Tecklenburg bleibt dem DFB langfristig erhalten.
Martina Voss Tecklenburg bleibt dem DFB langfristig erhalten. © dpa

„Ich freue mich sehr, dass wir den eingeschlagenen Weg zusammen weitergehen, und bedanke mich für das Vertrauen“, sagte Voss-Tecklenburg: „Wir werden weiter intensiv daran arbeiten, dieses junge Team zu entwickeln und eine zukunftsfähige, erfolgreiche Mannschaft mit einer klaren Spielidee zu formen.“

DFB-Präsident Fritz Keller zeigte sich „sehr froh und stolz, dass wir diesen Weg gemeinsam mit Martina-Voss-Tecklenburg, die ich als herausragende Trainerin und Persönlichkeit schätze, weitergehen“. Die Bundestrainerin und „unsere Nationalmannschaft haben im Team mit dem DFB schon viel erreicht“.

Voss-Tecklenburgs ursprüngliches Arbeitspapier lief bis einschließlich der EM 2021, die aufgrund der Coronakrise aber um ein Jahr verschoben wurde. Die 125-malige Nationalspielerin hatte den Posten Ende 2018 von Interimstrainer Horst Hrubesch übernommen. Im folgenden Sommer scheiterte der Olympiasieger und zweimalige Weltmeister unter ihrer Führung bei der WM in Frankreich im Viertelfinale gegen Schweden (1:2).

Die kurze Anlaufzeit für das neue Trainerteam wurde als einer der Gründe für das frühe Aus angeführt. Nun bereitet „MVT“ das mit verheißungsvollen Talenten gespickte Team auf die EM in England im Sommer 2022 vor. Die Qualifikation meisterte der Rekordeuropameister mit acht Siegen aus acht Spielen und 46:1 Toren problemlos.

Streich schwärmt von Edeljoker Petersen

Trainer Christian Streich hat Nils Petersen vor dessen 200. Pflichtspiel für den SC Freiburg in höchsten Tönen gewürdigt. „Er ist weiterhin einer der besten Abschlussspieler im deutschen Fußball“, sagte Streich am Freitag. Wenn er dessen Verdienste als Spieler und Mensch für den Sportclub aufzählen sollte, würde das den Rahmen der Pressekonferenz sprengen, erklärte der Coach: „Mir fallen da 150 Sachen ein.“

Möglicherweise wird der Rekordtorjäger der Freiburger wie in den vergangenen Spielen auch in der Partie der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg am Sonntag (18 Uhr/Sky) zunächst auf der Bank sitzen. Beim 1:1 in der Hinrunde hatte Petersen das Freiburger Tor erzielt.

Zum Kader für das Auswärtsspiel wird auch wieder Mittelfeldspieler Baptiste Santamaria gehören, der nach seiner Kapselverletzung im Knie am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Offensivspieler Roland Sallai fällt hingegen aufgrund seines Bänderrisses im Sprunggelenk weiter aus.

Sperre für Streithähne Ibrahimovic und Lukaku

Der heftige Streit der Stürmer Zlatan Ibrahimovic und Romelu Lukaku im Mailänder Pokalduell am Dienstagabend zwischen AC und Inter hat ein Nachspiel. Beide wurden für jeweils ein Pokalspiel gesperrt, entschied das Sportgericht des italienischen Fußballverbands.

Ibrahimovic und Lukaku, die einst zusammen für Manchester United stürmten, gerieten kurz vor der Halbzeit aneinander. Eskaliert war der Streit, nachdem „Ibra“ seinen einstigen Klubkollegen als „kleinen Esel“ beschimpft hatte. Während beide zunächst dafür die Gelbe Karte sahen, flog Ibrahimovic später mit Gelb-Rot vom Platz. Inter entschied das Pokal-Viertelfinale mit 2:1 für sich.

Milans Coach Stefano Pioli bestritt, dass der Schwede Lukaku rassistisch beleidigt habe. „Ibra ist kein Rassist, das steht fest. Milan ist immer an der vorderster Front im Kampf gegen Diskriminierung“, so der Trainer.

Zwei Bayern-Stars positiv auf Covid-19 getestet

Der Bayern München muss auf Nationalspieler Leon Goretzka und Javi Martinez verzichten. Die beiden Profis sind positiv auf das Corona-Virus getestet worden. „Leon und Javi sind in Quarantäne und fallen erst einmal aus. Es ist schade, dass es die beiden getroffen hat. Es ist alles mit dem Gesundheitsamt abgestimmt“, sagte Trainer Hansi Flick vor dem Bundesliga-Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG Hoffenheim.

„Corona ist wie Fußball. Es reicht ein einziger Kontakt, um alles auf den Kopf zu stellen. Ich habe mich jederzeit an die Corona-Regeln gehalten. Dennoch bin ich positiv getestet worden. Bitte schützt Euch, Eure Familie und Dritte. Nur gemeinsam schlagen wir Corona!“, schrieb Goretzka bei Twitter. Der 25-Jährige hat zusammen mit Joshua Kimmich die Spendenaktion „WeKickCorona“ ins Leben gerufen.

Zudem muss der FC Bayern „drei bis vier Wochen“, so Flick, auf Ersatztorhüter Alexander Nübel verzichten. Der 24-Jährige erlitt im Training eine Bänderverletzung im Sprunggelenk. Auch der angeschlagene Corentin Tolisso fehlt weiterhin. Der Weltmeister soll aber am Sonntag wieder ins Training einsteigen.