Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 19. Dezember 2020:

Thuram entschuldigt sich nach Spuck-Eklat

Borussia Mönchengladbachs Stürmer Marcus Thuram hat nach seiner Spuckattacke bei der 1:2-Bundesliganiederlage gegen die TSG Hoffenheim um Entschuldigung gebeten. „Heute hat etwas stattgefunden, was nicht in meinem Charakter liegt und nie wieder vorkommen darf“, schrieb der Franzose bei Twitter: „Ich habe mich gegenüber einem Gegner falsch verhalten. Es war ein Versehen und nicht beabsichtigt. Ich entschuldige mich bei allen. Bei Stefan Posch, meinen Gegnern, meinen Teamkollegen, meiner Familie und allen, die meine Reaktion gesehen haben. Natürlich akzeptiere ich alle Konsequenzen meines Handelns.“

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Thuram hatte Gegenspieler Stefan Posch in Corona-Zeiten aus kürzester Distanz ins Gesicht (78.) gespuckt und dafür nach dem Videobeweis die Rote Karte gesehen. In Überzahl gelang den Gästen der Siegtreffer durch Ryan Sessegnon (86.). Direkt nach dem Spiel hatte sich bereits Gladbach-Trainer Marco Rose „auch im Namen des Vereins“ entschuldigt.

Juventus siegt dank Doppelpacker Ronaldo

Angeführt von einem erneut starken Superstar Cristiano Ronaldo hat sich der italienische Serienmeister Juventus Turin im Titelrennen der Serie A zurückgemeldet. Nach der Niederlage gegen Bayerns Robert Lewandowski bei der Weltfußballer-Wahl am Donnerstag brachte der 35-jährige Portugiese sein Team beim souveränen 4:0 (2:0)-Erfolg bei Parma Calcio mit zwei Toren in die Erfolgsspur. Es war der fünfte Doppelpack im zwölften Pflichtspiel für Ronaldo.

Nach der Führung durch den schwedischen Youngster Dejan Kulusevski (23.) erhöhte der Angreifer in der 26. und 48. Minute erst auf 2:0 und dann auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte der spanische Torjäger Alvaro Morata (85.).

Durch den Auswärtserfolg sprang Juve, das am Mittwoch nur 1:1 gegen Atalanta Bergamo gespielt hatte, zumindest vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz und verkürzte den Abstand auf Spitzenreiter AC Mailand auf einen Punkt.

643 Tore – Messi egalisiert Pelé-Rekord

Lionel Messi hat einen Uralt-Rekord von Pelé eingestellt. Der argentinische Star-Fußballer erzielte sein 643. Tor für den FC Barcelona - so viele wie die brasilianische Ikone zwischen 1957 und 1974 für den FC Santos.

Dennoch kam Barcelona nur zu nur zu einem 2:2 (1:1) im Heimspiel gegen den FC Valencia. Für Barcelona trafen neben Messi (45.) auch Ronald Araujo (52.). Die Treffer für den Gast schossen Mouctar Diakhaby (29.) und Maxi Gomez (69.).

Spitzenreiter der spanischen Primera Division bleibt dank Stürmerstar Luis Suárez Atlético Madrid. Der Torjäger aus Uruguay erzielte am Samstag die ersten beiden Treffer (41. und 58.) zum 3:1 (1:0) gegen den FC Elche. Außerdem traf Diego Costa per Elfmeter (80.), während für Elche nur Lucas Boyé (64.) ein Tor schoss. Atlético weist damit 29 Zähler auf. Real Sociedad San Sebastián und Stadtrivale Real Madrid können aber am Wochenende noch nach Punkten gleichziehen. Als Fünfter liegt Barcelona acht Punkte hinter Atlético.

Götze leitet nächsten Eindhoven-Sieg ein

Der niederländische Erstligist PSV Eindhoven hat auch dank einer Vorlage von Mario Götze den vierten Pflichtspielsieg in Serie gefeiert und ist nach Punkten mit Spitzenreiter Ajax Amsterdam gleichgezogen. Der Weltmeister von 2014 leitete beim 4:1 (2:0)-Erfolg bei RKC Waalwijk den ersten Treffer durch Cody Gakpo (11.) ein. Zudem trafen Mohamed Ihattaren (14.), Denzel Dumfries (71.) und Noni Madueke (90.+5) für das Team von Trainer Roger Schmidt.

Götze wurde in der 89. Minute für den früheren HSV-Profi Adrian Fein ausgewechselt. Nationalspieler Philipp Max stand wie Götze in der Startformation.

Der Rekordmeister aus Amsterdam spielt am Sonntag bei ADO Den Haag und kann dort den Vorsprung wieder auf drei Punkte vergrößern. Am Dienstag empfängt Eindhoven im letzten Spiel des Jahres VVV Venlo. Die Winterpause endet am 10. Januar mit dem Topspiel bei Ajax.

7:0 bei Crystal Palace: Liverpool feiert Tor-Party

Jürgen Klopp hat als frischgekürter Welttrainer des Jahres den höchsten Saisonsieg mit dem FC Liverpool gefeiert. Der englische Fußballmeister gewann bei Crystal Palace mit 7:0 (3:0) und wird die Weihnachtstage somit als Tabellenführer verbringen. Teammanager Klopp war am Donnerstag mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet worden, er stach dabei unter anderem Hansi Flick vom Triple-Sieger Bayern München aus.

Am Sonnabendnachmittag hatte Klopp bereits in der ersten Halbzeit dreimal Grund zu jubeln. Takumi Minamino (3.), Sadio Mane (35.) und Roberto Firmino (44.) trafen für die deutlich überlegenen Reds. Kapitän Jordan Henderson (52.), erneut Firmino (68.) und Mo Salah (81./84.) erhöhten. Für Palace, das erneut auf den ehemaligen Schalker Bundesligaprofi Max Meyer verzichtete, war es ein herber Rückschlag nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage.

Matthäus kritisiert Nationalspieler Sané

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat Bayern Münchens Königstransfer Leroy Sane kritisiert und vom Nationalspieler Fortschritte in der Defensivarbeit gefordert. Der 24-Jährige habe „den nächsten Schritt noch nicht gemacht“, sagte Matthäus dem Nachrichtenportal "t-online.de". Er müsse sich „an das System des FC Bayern gewöhnen, an das hohe und aggressive Pressing. In der Defensive hat er sowieso Defizite. Daran muss er arbeiten.“

Diese Schwäche habe bereits Teammanager Pep Guardiola bei Manchester City „bemängelt“, führte Matthäus aus: „Deswegen hat er ihn wahrscheinlich auch gehen lassen, weil Sane nicht so nach hinten arbeitet, wie er sich das vorstellt. Was die Rückwärtsbewegung betrifft, muss er noch lernen. Das haben Gnabry und Coman verinnerlicht.“

Auch in punkto Reife und Führungsqualitäten sieht Matthäus (59) noch Nachholbedarf bei Sane: „Der Prozess ist sicher noch nicht abgeschlossen, obwohl er schon lange genug dabei ist. Eigentlich. Er geht mit seinen Enttäuschungen anders um als andere Spieler.“

Bayern-Präsident Hainer sorgt sich um "Generation Playstation"

Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern München, hofft in der Corona-Pandemie im neuen Jahr auf Lockerungen für den Jugendsport. „Wir alle müssen noch mal intensiv nachdenken, wie es in der Zukunft gehandhabt werden soll. Nach dem 10. Januar ist die Pandemie ja nicht vorbei. Wir werden weiter mit Einschränkungen kämpfen. Wir müssen uns überlegen, wie wir die Jugend wieder an den Sport heranführen können“, sagte Hainer in einem Interview von „Münchner Merkur“ und „tz“

„Viele Leute befürchten, dass eine ganze Generation an die Playstation verloren wird. Die Tendenz zur Playstation ist ja schon länger da und wird aktuell sicherlich noch mal verstärkt“, sagte der 66-Jährige. Aktuell sind in Bayern Sport und Bewegung an der frischen Luft nur sehr eingeschränkt erlaubt.

„Wir wissen, wie wichtig es ist, dass sich junge Menschen treffen, austauschen und Sport treiben. Wenn ich mich zurückerinnere, als ich 16 war, wollte ich natürlich auch mit den Freunden losziehen, mich unterhalten und etwas erleben. Das fehlt aktuell und kann für die Entwicklung der Jugendlichen auf Dauer nur schädlich sein“, warnte Hainer. „Wir sollten uns als Gesellschaft überlegen, ob wir der Jugend den Sport, unter Einhaltung der Hygienevorschriften, nicht wieder ermöglichen wollen. Auch die Politik muss hier dringend Überlegungen anstellen.“

BVB-Trainer will Wunderkind Moukoko ans Limit bringen

Dortmunds Youngster Youssoufa Moukoko wollte oder durfte nichts sagen, und auch sein Trainer hätte das Tor für die Geschichtsbücher am liebsten unter den Teppich gekehrt. „Wenn wir jetzt nach jedem Spiel, nach jeder Aktion, nach jedem Tor anfangen über ihn zu reden - das wird ihm nicht weiterhelfen“, sagte der neue BVB-Coach Edin Terzic.

Und doch sprachen nach der 1:2 (0:0)-Niederlage der Dortmunder bei Union Berlin alle über Moukoko. Der Stürmer erzielte mit einem satten Linksschuss den zwischenzeitlichen Ausgleich (60.) für den BVB und kürte sich mit 16 Jahren und 28 Tagen zum jüngsten Torschützen in der Bundesliga-Geschichte. Moukoko war in der BVB-Offensive deutlich gefährlicher als zum Beispiel Marco Reus oder Jadon Sancho und deutete an, dass ihm eine große Zukunft bevorstehen könnte.

„Er hat so viele gute Dinge gezeigt, aber da ist immer noch so viel Luft nach oben“, sagte Terzic: „Wir werden versuchen, ihn so weit wie möglich an sein Limit zu schieben.“

Wo genau dieses Limit liegt, kann niemand seriös vorhersagen. Dass Moukoko, der im Juniorenbereich alles kurz und klein geschossen hatte, im Seniorenbereich für sein erstes Tor etwas Anlaufzeit benötigte, fand Mats Hummels „fast beruhigend“. Der enttäuschte Abwehrspieler fand es schade, dass das Premierentor seines halb so alten Teamkollegen durch die Niederlage etwas entwertet wurde: „Wir haben verloren, das bringt uns wenig.“

Wegen Corona: Mönchengladbach hofft auf 20 Millionen Euro Verlust

Nach Ansicht von Geschäftsführer Stephan Schippers ist Borussia Mönchengladbach aus finanzieller Sicht besser als befürchtet durch das Jahr 2020 gekommen. Im März habe man ein „Worst-Case-Szenario“ erstellt, das bei einem Abbruch der Saison wegen der Corona-Pandemie „für das Geschäftsjahr 2020 einen maximal möglichen Verlust von mehr als 50 Millionen Euro“ vorsah, sagte Schippers der "Rheinischen Post".

Tatsächlich aber sei man beim Jahresabschluss „in einem Bereich von deutlich weniger als 20 Millionen Euro Minus“, führte er aus. Die genauer Zahl stehe noch nicht fest, und generell sei solch ein Minus eine Summe, „die uns ohne Corona überhaupt nicht schmecken würde. Aber unter diesen Bedingungen ist das ein sehr respektables Ergebnis.“

Auch für die Zukunft sieht Schippers den Verein gut aufgestellt. „Die Existenz ist keinesfalls bedroht“, sagte er. Man sei weiterhin vorsichtig und könne „nur konservative planerische Szenarien abbilden“. Denn: „Corona wirbelt alles durcheinander. Wir wissen ja nicht besser als der Rest, wie es sich entwickelt. Ist der Lockdown wirklich am 10. Januar vorbei? Wie entwickeln sich danach die Zahlen?“

Thon wünscht sich "Eurofighter" als langfristigen Schalke-Trainer

Ex-Weltmeister Olaf Thon hofft nach dem Kurzzeit-Einsatz von Huub Stevens als Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 auf ein längeres Engagement von dessen Co-Trainer Mike Büskens. „Auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist, aber ich hoffe, dass Mike Büskens auch länger als Trainer oder in welcher Funktion auch immer da tätig ist“, sagte der 54-Jährige dem Fernsehsender "Sky".

Büskens kenne wie kein Zweiter diese Mannschaft und deswegen hoffe er, dass man die richtigen Entscheidungen treffe, meinte Thon. Der frühere Mittelfeldspieler hatte wie Thon viele Jahre für die Gelsenkirchener gespielt. Der 52-Jährige ist Co-Trainer der deutschen U16-Nationalmannschaft und ist bereits zum fünften Mal Interims-Trainer oder Interims-Co-Trainer der Schalker.

Nach Ansicht Thons war die Trennung von Trainer Manuel Baum am Freitag unumgänglich. Diese Serie mit 28 nicht gewonnenen Spielen sei brutal und man sei zum Handeln gezwungen gewesen, so der Weltmeister von 1990. „Es tut mir auch für Manuel Baum sehr leid, dass er es nicht geschafft hat in den zehn Spielen, wo er Trainer war, mindestens mal ein oder zwei Spiele zu gewinnen“, sagte Thon.

Rüdiger beschenkt Pflegepersonal in England

Nationalspieler Antonio Rüdiger hat mit einer besonderen Geste seine Wertschätzung für das am Limit arbeitende Pflegepersonal auf COVID-19-Stationen gezeigt. Der 27-Jährige spendierte in dieser Woche dem Pflegepersonal von 13 Kliniken ein Mittagessen. „Die Personen, die dort arbeiten, leisten eine unglaubliche Arbeit. Für mich sind das alles Ehrenmänner und Ehrenfrauen. Mit dieser Aktion möchte ich vor allem Danke sagen“, sagte Rüdiger im Gespräch mit "Spox" und "Goal".

„Danke an die vielen Krankenhausmitarbeiter, die sich und ihre Gesundheit selbst hinten anstellen, um anderen Menschen zu helfen. Mir ging es dabei vor allem um die Geste“, meinte der 27-Jährige: „Allerdings sollte man sich nicht nur dieses Jahr bei den Mitarbeitern bedanken, sondern jedes Jahr – und nicht nur während einer weltweiten Pandemie.“

Der Verteidiger des englischen Spitzenteams FC Chelsea wählte die Klinik nach Großstädten und Regionen aus, die besonders hohe Inzidenzwerte aufweisen. Insgesamt erhielten 420 Krankenhaus-Mitarbeiter eine von Rüdiger spendierte Pizza und einen Dankesbrief.