Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 17. Dezember 2020:

Szoboszlai: Leipzig sticht Bayern und Real aus

RB Leipzig hat Dominik Szoboszlai verpflichtet. Der ungarische Nationalspieler kommt vom Schwesterclub Red Bull Salzburg und wechselt zum 1. Januar nach Sachsen. Die Ablösesumme liegt laut Medienberichten bei 20 Millionen Euro. Der Mittelfeldspieler unterschrieb einen Vertrag bis 2025 und ist bereits der 18. Profi, der direkt von Salzburg nach Leipzig wechselt. An dem 20-Jährigen hatten unter anderem Bayern München, Real Madrid, der AC Mailand und der FC Arsenal Interesse.

„Wir sind glücklich, dass wir Dominik Szoboszlai verpflichten konnten und er uns bereits ab Januar verstärken wird. Es waren von Beginn an sehr gute Gespräche mit Dominik und seinem Berater und natürlich sind wir stolz, dass er sich für RB Leipzig entschieden hat – denn ihm lagen auch mehrere Angebote europäischer Top-Clubs vor“, sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche und betonte, dass der Neuzugang bereits am 9. Januar gegen Borussia Dortmund spielberechtigt sei.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Szoboszlai war vom heutigen Leipziger Scouting-Chef Christopher Vivell entdeckt und 2017 in die Salzburger Jugend geholt worden. Über das Farmteam Liefering wechselte der zwölfmalige Nationalspieler im Winter 2018 in Salzburgs Bundesliga-Team. In der laufenden Saison schoss er in elf Ligaspielen vier Tore, bereitete sieben Treffer vor. In der Champions League traf Szoboszlai in sechs Gruppenspielen zweimal, stieg mit Salzburg jedoch in die Europa League ab.

Schiri-Kritik: Hoffenheims Baumann muss zahlen

Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann ist vom DFB-Sportgericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 8000 Euro verurteilt worden. Das gab der DFB am Donnerstag bekannt, nachdem der Kontrollausschuss des Verbandes Anklage wegen unsportlichen Verhaltens gegen den 30-Jährigen erhoben hatte.

Baumann hatte nach dem Bundesliga-Spiel bei Bayer Leverkusen (1:4) am Sonntag Kritik an der Leistung von Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) geübt und ihm die „Unparteilichkeit in Abrede gestellt“, wie der DFB mitteilte. „Es ist sehr bitter, gegen zwölf Mann gespielt zu haben“, sagte Baumann bei Sky. Der Spieler hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

"Absurd": Fischer versteht Kritik an Favre nicht

Union Berlins Trainer Urs Fischer hat die Kritik am ehemaligen Dortmund-Coach Lucien Favre als „zum Teil absurd“ bezeichnet. „Ich hatte das Gefühl, dass eigentlich alles, was er gemacht hat, falsch ist“, sagte der Schweizer vor dem Duell gegen den BVB (siehe auf früherer Eintrag): „Wenn am Schluss gar nichts mehr richtig ist, fragt man sich als Trainerkollege schon: Was willst du eigentlich noch machen?“ Sein Landsmann habe in Dortmund „keine einfache Zeit“ gehabt, so Fischer.

Unter Favre-Nachfolger Edin Terzic habe sich das Spiel der Borussia in Nuancen verändert, sagte Fischer: „Sie sind sehr aggressiv gegen den Ball, gehen immer wieder ins Pressing.“ Außerdem habe der Titelkandidat gegen Werder Bremen (2:1) „eine Reaktion gezeigt“.

Als Motivationshilfe dient für Union die Erinnerung an das 3:1 zu Hause gegen den BVB aus der Vorsaison, der als erster Bundesligasieg in die Klubgeschichte eingegangen ist. „Einige Spieler, die bei diesem Sieg auf dem Platz standen, sind noch dabei. Ich glaube schon, dass dir das ein bisschen hilft“, sagte Fischer. Der 54-Jährige betonte aber auch: „Am Freitagabend wartet eine andere Aufgabe.“

VfL Osnabrück findet neuen Geschäftsführer

Zweitligist VfL Osnabrück treibt die personelle Neuausrichtung in der Clubführung weiter voran. Michael Welling (49) wird als Geschäftsführer ab Mitte Februar den wirtschaftlichen Bereich bei den Lila-Weißen verantworten. Der 49-Jährige kommt von Mainz 05 und arbeitet künftig mit Benjamin Schmedes zusammen, der vom Sportdirektor zum Geschäftsführer Sport befördert wird.

„Wunschkandidat“ Welling sei nicht nur durch seine Expertise der richtige Mann, er sei auch ein „Kind der Region und kennt den VfL und sein Umfeld dadurch bereits“, sagte Präsident Manfred Hülsmann.

Urteil über Ausreiseverbot für Fußballfans

Bereits auffällig gewordenen Fußballfans darf die Ausreise zu einem Spiel im Ausland untersagt werden - aber nur, wenn es verlässliche Anhaltspunkte für weitere Gewaltbereitschaft gibt. Das entschied das Oberlandesgericht (OLG) in Frankfurt/Main in einem Urteil am Donnerstag. Ein Mann hatte gegen ein zu Unrecht erfolgtes Ausreiseverbot geklagt.

Der Kläger war im Zusammenhang mit Fußballspielen mehrfach im In- und Ausland strafrechtlich in Erscheinung getreten, wie das OLG mitteilte. Als dieser Ende 2018 zu einem Spiel zwischen Apollon Limassol und Eintracht Frankfurt nach Zypern fliegen wollte, wurde ihm die Ausreise wegen vorausgegangener Gewalttätigkeiten und der Gefahr einer Wiederholung untersagt.

Wie das OLG entschied, könne der Mann nun zwar kein Schmerzensgeld, aber den Ersatz seiner Flug- und Übernachtungskosten verlangen. Das Ausreiseverbot beruhte demnach „nicht auf einer ausreichend ermittelten Tatsachengrundlage“ und war „unverhältnismäßig“, da der Kläger in den vorangegangenen drei Jahren trotz über 100 besuchter Fußballspiele „unauffällig“ gewesen sei. Das Landgericht hatte zuvor die Klage abgewiesen.

Grundsätzlich könne laut OLG ein Ausreiseverbot erfolgen, wenn „bestimmte Tatsachen die Annahme begründeten, dass die innere oder äußere Sicherheit oder sonstige erhebliche Belange der Bundesrepublik Deutschland gefährden“ würden. Das gewalttätige Auftreten eines Fußballfans im Ausland gehöre dazu.

Sané: 0:6 gegen Spanien war ein Ausrutscher

Nationalspieler Leroy Sané zieht trotz des herben 0:6 gegen Spanien ein positives Fazit des Länderspieljahres 2020. „Ich finde, dass wir in diesem Jahr schon mehr als nur punktuell gezeigt haben, dass wir guten Fußball spielen können“, sagte der 24-Jährige im DFB-Journal. Die Niederlage gegen Spanien sieht der Profi von Triplesieger Bayern München als einmaligen Ausrutscher.

„Für mich zählen die besseren Auftritte davor in Bezug auf das Spanien-Spiel – das war nicht unsere wahres Gesicht“, erklärte Sané. Das Team habe großes Potenzial. „Wir haben eine junge Mannschaft, gestützt von einigen überragenden Älteren“, führte er aus. „Wir wollen und können viel erreichen.“ Dies gelte es, im EM-Jahr 2021 „neu“ zu „beweisen“.

Sané selbst will dabei eine größere Rolle spielen als bislang. Er fühle sich „bereit für den nächsten Schritt“, betonte der Tempodribbler. „Ich will zu den Spielern gehören, die die Mannschaft prägen.“ Generell sei er aber „kein Wortführer, der in der Kabine rumschreit“, führte Sané aus: „Verantwortung will ich vor allem auf dem Platz übernehmen. Ich will vorangehen, egal, wie es läuft, ich will ein Spieler sein, an dem sich andere aufrichten.“

Sportdirektor Mislintat verlängert beim VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart hat den Vertrag mit seinem Sportdirektor Sven Mislintat vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Das Arbeitspapier des Kaderplaners ist nun bis 2023 gültig, teilten die Schwaben mit. Der 48-Jährige hatte im April 2019 seine Position als Sportdirektor beim VfB bezogen.

„Dass wir uns gut eineinhalb Jahre später auf die Verlängerung meines Vertrages verständigt haben, zeigt, dass es uns trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen gemeinsam gelungen ist, den VfB zu stabilisieren und eine positive sportliche Entwicklung einzuleiten“, sagte Mislintat, der zuvor als Chefscout bei Borussia Dortmund und dem englischen Erstligisten FC Arsenal tätig war.

Rassistische Wortwahl: Anklage gegen Cavani

Nach einem Instagram-Post mit rassistischer Wortwahl hat der englische Verband FA Anklage gegen Edinson Cavani (Manchester United) erhoben. Der 33-jährige Uruguayer hatte auf Gratulationen zu seinen beiden Treffern beim Sieg in Southampton (3:2) mit „gracias negrito“ geantwortet, sich aber später entschuldigt.

Die FA ermittelte dennoch und stellte nun klar, dass Cavani Regel E3 verletzt habe. Der Kommentar sei „beleidigend und/oder missbräuchlich und/oder unangemessen“ gewesen und/oder habe das „Spiel in Verruf gebracht“. Es handelt sich laut FA dabei um einen „verschärften Verstoß“, da der Text einen „ausdrücklichen oder stillschweigenden Verweis auf Farbe und/oder Rasse und/oder ethnische Herkunft“ enthalte.

Cavani, der den Red Devils zuletzt zweimal wegen einer Muskelverletzung gefehlt hat, könnte für drei oder mehr Spiele gesperrt werden. Er hat bis zum 4. Januar Zeit, um auf die Anklage zu reagieren. ManUnited will sich mit dem Spieler vorher abstimmen.

„Edinson und der Club sind sich einig, dass hinter der Nachricht, die er gelöscht und für die er sich entschuldigt hat, absolut keine böswillige Absicht gesteckt hat“, teilte der Verein mit. United hatte zuvor bereits Cavani verteidigt, weil das Wort „negrito“ („schwarz“) in Südamerika eine andere Bedeutung als in Großbritannien habe.

Cavani hatte in seiner Entschuldigung erklärt, die Nachricht sei „als liebevoller Gruß an einen Freund“ gedacht gewesen. „Das letzte, was ich tun wollte, war jemanden zu beleidigen.“ Zuletzt hatte die FA in ähnlichen Fällen bereits Sperren ausgesprochen. So wurden unter anderem Bernardo Silva (Manchester City) und Dele Alli (Tottenham Hotspur) bestraft.

Terzic: "Potenzial, uns spielerisch zu verbessern"

Borussia Dortmunds neuer Trainer Edin Terzic ruft vor dem letzten Bundesliga-Spiel des Jahres zu Geduld auf. „Die Jungs sind so schlau zu wissen, dass es nicht optimal läuft“, sagte der Nachfolger von Lucien Favre vor dem Auswärtsspiel des Tabellenvierten beim Sechsten Union Berlin am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und Dazn): „Wir haben gemeinsam Potenzial erkannt, wo wir uns spielerisch verbessern können.“

Der BVB hatte im ersten Spiel unter der Verantwortung des 38-Jährigen bei Werder Bremen (2:1) in erster Linie kämpferisch überzeugt. Dies ist für Terzic die Basis für spielerische Top-Leistungen: „Was wir gezeigt haben, ist der Maßstab an Wille, den wir immer zeigen müssen.“

In Abwesenheit von Torjäger Erling Haaland, der seine Reha in Katar beendet hat und im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen soll, baut Terzic darauf, dass Kapitän Marco Reus und Jadon Sancho bald wieder zu ihrer Bestform finden. „Wir müssen in Erinnerung rufen, auf welche Weise sie schon mal den Unterschied gemacht haben. Die Jungs sind gut, das wissen sie. Zu dieser Stärke werden wir sie peu a peu wieder bringen“, erklärte der Coach.

Streit mit Fenerbahce: Fifa gibt Kruse Recht

Im Rechtsstreit zwischen Max Kruse und seinem Ex-Club Fenerbahce hat die Fifa jetzt für den Profi des 1. FC Union Berlin entschieden. Nach dpa-Informationen ist die Millionenforderung des türkischen Clubs vom Tisch, Kruse kann sogar mit einer Gehaltsnachzahlung rechnen. Das legte die Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten bei der Fifa fest. Gegen die Entscheidung kann aber noch Einspruch eingelegt werden. Eine offizielle Mitteilung des Weltverbandes gibt es nicht. Zuerst hatten der „Kicker“ und die „Bild“-Zeitung über die Entscheidung berichtet.

Max Kruse stand noch in der vergangenen Saison bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag.
Max Kruse stand noch in der vergangenen Saison bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag. © Imago/Seskim Photo

Ex-Nationalspieler Kruse hatte Fenerbahce wegen angeblich ausstehender Gehälter gekündigt und wechselte danach ablösefrei zum Berliner Bundesligisten. Union hatte im Sommer erklärt, dass Fenerbahce die für die Erteilung der Spielgenehmigung benötigten Dokumente hinterlegt habe. Der Istanbuler Club aber reichte bei der Fifa eine Schadenersatz-Klage gegen Kruse wegen unrechtmäßiger Kündigung ein. Summen wurden offiziell nicht genannt.

Kuntz "tief beeindruckt" von deutscher U21

DFB-Trainer Stefan Kuntz hat der deutschen U21 ein positives Jahreszeugnis ausgestellt. Es sei hängen geblieben, „wie die Mannschaft mit der Corona-Situation umgegangen ist und dass sie so manche schwierige Drucksituation noch enger zusammengeschweißt hat“, sagte der 58-Jährige im Interview mit ran.de: „Das hat mich wirklich tief beeindruckt.“ Die vergangenen Monate seien „die Bestätigung, dass die Basis von allem der Teamgeist ist. Wenn der stimmt, ist man auch flexibel.“ Auf dem Weg zur erfolgreichen EM-Qualifikation hatte ein positiver Coronatest im Team für Probleme gesorgt.

Nach dem Titelgewinn 2017 und der Finalteilnahme 2019 geht Kuntz die EM im kommenden Jahr mit „deutlich niedrigeren“ Erwartungen an. Das zweigeteilte Turnier vergleicht Kuntz mit dem Abitur. Im März gehe es darum, „die Abi-Feier für den Juni vorzubereiten“, erklärte der DFB-Coach: „Wir können das Abi dann mit 3,5 oder 4 machen und sind raus, oder aber - um es passend zur Gruppenplatzierung zu sagen - mit 1 oder 2. Dann hätten wir im Juni noch eine schöne Abi-Feier vor uns.“

Die Gruppen der U-21-EM

Gruppe A

Deutschland, Ungarn, Rumänien, Niederlande

Gruppe B

Slowenien, Spanien, Tschechien, Italien

Gruppe C

Russland, Island, Frankreich, Dänemark

Gruppe D

Portugal, Kroatien, England, Schweiz

1/4

Kocak kritisiert Hannover-Neuzugang deutlich

Hannovers Trainer Kenan Kocak hat das Verhalten von Sommer-Neuzugang Patrick Twumasi kritisiert. „Wenn ich seine Reaktion gestern im Spielersatztraining sehe, bin ich nicht erfreut“, sagte Kocak am Donnerstag. Der 26-Jährige habe sich zwar keine „Respektlosigkeit“ geleistet, aber nicht so trainiert, wie Kocak es von ihm sehen will. „Ich erwarte einfach trotz allem Frust, dass ein Spieler auch spielen will, dass er die richtige Reaktion zeigt“, sagte Kocak. „Er muss sich der Gruppe auch unterordnen.“

Twumasi war im Sommer nach Niedersachsen gekommen und hat bislang in zehn Zweitligapartien für Hannover gespielt. Von Beginn an kam er dabei aber nur dreimal zum Einsatz. Ein Tor hat der Offensivspieler, der für seinen früheren Club FK Astana bereits in der Champions League zum Einsatz kam, noch nicht erzielt.

Ob Twumasi zum 96-Kader für das Spiel bei Jahn Regensburg (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) gehört, ließ Kocak noch offen. Auch ob die angeschlagenen Niklas Hult, Valmir Sulejmani und Torwart Michael Esser zur Verfügung stehen, ist noch unklar. Nach dem überzeugenden Sieg gegen den VfL Bochum habe man aber „richtig Lust auf die Partie“, sagte der Trainer.

England: Experiment mit bis zu 20 Wechseln?

Der englische Verband plant offenbar ein revolutionäres Wechsel-Experiment. Einem Bericht des Daily Telegraph zufolge könnten im FA Cup ab der dritten Runde (8. bis 11. Januar), wenn die viel belasteten Proficlubs eingreifen, bis zu zehn Spieler pro Team ausgetauscht werden.

Nach fünf möglichen Wechseln in der regulären Spielzeit gäbe es in der Verlängerung die Gelegenheit zu einem weiteren Spielertausch. Noch einmal zwei Profis könnten neu dazukommen, falls mehr als ein Spieler wegen einer Kopfverletzung nicht mehr weitermachen kann. Dann stünden der gegnerischen Mannschaft zum Ausgleich ebenfalls zwei weitere Wechsel zu. Dieser „Gefallen“ könnte dann ausgeglichen werden, falls auch das andere Team wegen Kopfverletzungen zu zwei Wechseln gezwungen wäre.

Das Experiment wäre eine Reaktion auf die am Mittwoch von den Regelhütern des International Football Association Board (Ifab) verkündete Testphase für eine zusätzliche Auswechslung beim Verdacht auf eine Gehirnerschütterung. Wie Ifab und Fifa mitteilten, sollen entsprechende Versuche im Januar beginnen. Interessierte Konföderationen, Verbände und Wettbewerbsorganisatoren können sich für eine Teilnahme an der Testphase bewerben. Die DFL kündigte an, sich mit einer möglichen Umsetzung in Bundesliga und 2. Liga befassen zu wollen.

Magdeburg bangt auch um Duisburg-Spiel

Nach der Absage des Heimspiels gegen Saarbrücken aufgrund eines positiven Corona-Tests bangt Drittligist 1. FC Magdeburg auch um das Montagsspiel beim MSV Duisburg (19 Uhr/MargentaSport). „Wir warten jetzt auf die nächsten Testungen und Anweisungen des Gesundheitsamtes und des Deutschen Fußball-Bundes“, sagte FCM-Sportdirektor Otmar Schork der „Magdeburger Volksstimme“. Ein neuer Test am Donnerstag soll neue Erkenntnisse bringen, bevor über das weitere Vorgehen entschieden wird.

Da der betroffene Spieler beim Mannschaftstraining Kontakt mit dem Team hatte, musste der FCM zum zweiten Mal in dieser Saison in Quarantäne, nachdem schon in der Vorbereitung ein positiver Corona-Test das Training unterbrach.

Hitzlsperger: Coming-out hat Leben "verbessert"

Thomas Hitzlsperger hat jungen Profifußballern im Umgang mit einem möglichen Coming-out Mut zugesprochen. „Es scheint eine große Angst zu geben, dass das Leben sich danach verschlechtert. Ich betone, dass mein Leben sich noch mal verbessert hat“, sagte der 38-Jährige in der ARD-Sendung „Sportschau Thema“. Der heutige Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart hatte sich 2014 öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Anschließend habe er „so viele neue Menschen kennengelernt, die so wunderbar sind.“

Warum sich bislang kaum aktive Spieler geoutet haben, sieht Hitzlsperger auch im System begründet. „Die Spieler sind umgeben von Beratern. Es herrscht immer die Sorge, ich krieg‘ keinen Club mehr. Es wird alles komprimiert auf die Profizeit, 10, 15 Jahre, da verdiene ich mein Geld und dann leb ich davon“, sagte der frühere Nationalspieler. „Die Spieler haben nicht die Perspektive, dass ein Leben viel länger geht als diese Profikarriere.“

Das sollte sich laut Hitzlsperger ändern. „Man muss den Blick verändern und sagen: Eine Profikarriere ist sensationell, genieße es! Aber es kann danach noch besser werden. Diese Vorstellungskraft haben die wenigsten.“ Ein solches System helfe nicht, dass man sich öffne und andere Interessen zulasse.

Regionalliga Nordost: Spielbetrieb ruht weiter

Der Spielbetrieb in der Regionalliga Nordost soll bis zum 31. Januar 2021 ruhen. Das teilte der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) nach einer Videokonferenz der Arbeitsgruppe „Fortführung Spielbetrieb“ mit. Der NOFV-Spielausschuss muss die Empfehlung der Arbeitsgruppe, die nur beratenden Charakter hat, allerdings noch bestätigen. Der Verband hatte zuvor eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs für Mitte Januar anvisiert.

Rashfords Mutter hungerte für ihre Kinder

Trotz drei Jobs hat die Mutter des britischen Stars Marcus Rashford (Manchester United) früher manchmal zugunsten ihrer Kinder auf Mahlzeiten verzichtet. „Manchmal war es wirklich schlimm. Ich habe das Essen lieber den Kindern gegeben, als mir selbst zu nehmen. Manchmal habe ich gar nichts zu essen gehabt“, sagte Melanie Maynard der BBC. „Manchmal hatten wir nicht einmal einen Laib Brot im Haus. Es ist peinlich, das zu sagen, aber so war es.“

Rashford wuchs in ärmlichen Verhältnissen mit vier Geschwistern auf. In diesem Jahr stieß der 23-Jährige eine Kampagne für kostenloses Schulessen für bedürftige Familien an und setzte damit die englische Regierung so stark unter Druck, dass sie schließlich ein entsprechendes Programm auflegte. Ihr Sohn wisse, wovon er rede, sagte Maynard. „Seine Worte kommen aus tiefstem Herzen.“

Rashford betonte: „All die kleinen Kämpfe und Opfer, die man gemacht hat, helfen einem, alles zehnmal mehr zu schätzen“, sagte er. „Ich sehe das nicht als Schwäche.“ Sportler bräuchten etwas, das sie antreibt. Aus Kampf und Schmerz werde Antrieb und Motivation, sagte der Nationalspieler.

Ex-Schalker Tedesco bald wieder auf dem Markt

Der frühere Schalke-Trainer Domenico Tedesco wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei Spartak Moskau nicht verlängern. Das gab der 35-Jährige am Mittwoch nach der 1:3-Niederlage des russischen Tabellenzweiten beim Spitzenreiter Zenit St. Petersburg bekannt.

Er wolle seiner Familie näher sein, was angesichts der Ein- und Ausreisebeschränkungen in der Corona-Pandemie kompliziert sei, sagte Tedesco: „Das ist die schwierigste Entscheidung meiner Karriere.“

Schalke 04 hatte sich im März 2019 nach einem 0:7 in der Champions League bei Manchester City von Tedesco getrennt. Im folgenden Oktober übernahm der Trainer den russischen Rekordmeister.

Leipzig muss Ausfall von Kluivert befürchten

RB Leipzig droht im Jahresendspurt ein Ausfall des Offensivspielers Justin Kluivert. Der 21 Jahre alte Niederländer war am Mittwoch beim 1:0 (0:0) bei der TSG Hoffenheim zur Halbzeit ein- und rund 30 Minuten später wieder ausgewechselt worden. „Justin Kluivert hatte einen Schlag auf die Wade bekommen, wodurch er nicht mehr rund laufen konnte“, sagte Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann. „Dementsprechend mussten wir ihn wieder runternehmen, um kein Risiko einzugehen.“ Leipzig empfängt am Sonnabend (15.30 Uhr) den 1. FC Köln und spielt nächsten Dienstag (18.30 Uhr) im Pokal beim FC Augsburg.

Peters kritisiert DFB-Führung scharf

Mit heftiger Kritik hat Vizepräsident Peter Peters tiefe Einblicke in die Führungskrise beim DFB gegeben und „harte Entscheidungen“ nach Weihnachten gefordert. „Kritisch mit Blick auf die Dissonanzen beim DFB sehe ich das fehlende Miteinander in der Spitze ohne jedes Vertrauen“, schrieb der 58-Jährige, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender und Präsidiumsmitglied der DFL ist, in einem Gastbeitrag für den "Kicker".

Vor allem DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius machte Peters für diesen Zustand verantwortlich. „Eigentlich ist es die Aufgabe des Generalsekretärs, als Bindeglied in der DFB-Zentrale die gemeinsam beschlossene Präsidiumslinie reibungslos operativ umzusetzen“, schrieb Peters: „Das funktioniert leider nicht mehr, auch wegen unfassbar vieler Indiskretionen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dieses Misstrauen wieder beseitigen lässt.“ Auch die DFL leide darunter, meinte Peters - und machte damit tiefe Risse zwischen Verband und Liga deutlich.

Lesen Sie hier mehr zum Peters-Rundumschlag.

"Doppelpass" geht 2021 auf Deutschland-Tour

Auf das Jubiläum folgt die Deutschland-Tour: Der Sport1-Fußballtalk „Doppelpass“, der in diesem Jahr 25. Geburtstag gefeiert hat, wird 2021 mit zahlreichen Live-Shows auf Reise durch die Republik gehen. Wie der TV-Sender mitteilte, werden die jeweils rund zweistündigen Events „mit tollen Gästen und großartigen Geschichten fürs Fußballherz“ von Rudi Brückner moderiert, der vom Start 1995 bis 2004 Gastgeber der Sendung war.

„Es wird eine Mischung aus Aktualität und Anekdoten, aus Hintergrund und Visionärem, zum Schmunzeln und Nachdenken: Alles aus Liebe zum Fußball“, sagte Brückner. Die erste Show von „Doppelpass on Tour“ findet am 11. Mai in Frankfurt/Main statt, tags darauf folgt das zweite Event in Mainz. Danach seien laut Sport1 weitere Shows in verschiedenen Städten geplant.

Papst ist jetzt Mitglied von Boca Juniors

Papst Franziskus, schon seit sieben Jahrzehnten Anhänger des argentinischen Clubs San Lorenzo, ist jetzt auch Mitglied des Traditionsvereins Boca Juniors aus Buenos Aires geworden. Boca-Präsident Jorge Ameal vermeldete den „Neuzugang“ via Twitter. Er sei stolz, dass Papst Franziskus nun seinen Mitgliedsausweis und auch das Boca-Trikot signiert habe, berichtete Ameal.

Hat ein Herz für den Fußball: Papst Franziskus, hier 2016 mit dem damaligen Nationalspieler Thomas Müller.
Hat ein Herz für den Fußball: Papst Franziskus, hier 2016 mit dem damaligen Nationalspieler Thomas Müller. © Imago/ActionPictures

Der Clubchef und die Vereinsspitze wurden diese Woche vom in Argentinien geborenen Papst in Rom empfangen. Die Boca Juniors sind ab sofort strategischer Partner des Hilfsprogramms „Scholas Occurrentes“ („Schulen in Begegnung“), das den Austausch junger Menschen weltweit mit Hilfe von Technologie, Kunst und Sport fördert.

Leverkusen bindet Wirtz, Diaby und Tapsoba

Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen steht offenbar kurz vor der Vertragsverlängerung mit drei aufstrebenden Leistungsträgern. Wie der "Kicker" und "Sky" übereinstimmend berichten, soll U21-Nationalspieler Florian Wirtz (17) einen neuen Fördervertrag erhalten, der ihn ab seinem 18. Geburtstag bis mindestens 2025 an die Werkself bindet.

Zudem soll Flügelspieler Moussa Diaby seinen bis 2024 laufenden Vertrag ebenso vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängern wie Abwehrspieler Edmond Tapsoba (beide 21) seinen bereits bis 2025 gültigen Kontrakt. Diaby habe sein neues Arbeitspapier, das keine Ausstiegsklauseln enthält, den Berichten zufolge bereits am Mittwoch unterschrieben. Ein offizieller Vollzug der drei Personalien wird noch in dieser Woche erwartet.

"Anti-Aubameyang" Grifo ist kein Ferrari-Typ

Trotz seiner Auftritte bei der Squadra Azzurra sieht Vincenzo Grifo (SC Freiburg) keine Gefahr, abzuheben. Die Fans der Breisgauer seien „stolz darauf, dass in der italienischen Nationalmannschaft einer mit der Zehn rumläuft, der in Freiburg spielt. Ich repräsentiere den Verein“, sagte der Flügelspieler in der neuen "11 Freund"-Ausgabe und betonte: „Gleichzeitig bin ich kein Aubameyang.“

Der frühere Dortmunder Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang, der abseits des Platzes gerne mit extravaganten Klamotten und teuren Autos auffällt, sei „ein ganz feiner Junge“, sagte Grifo: „Aber ich bin nicht der Typ, der mit silbernem Ferrari durch die Innenstadt brettert.“

Für Italien hat der 27-Jährige inzwischen fünf Spiele bestritten. Beim 4:0 gegen Estland im November erzielte er seine ersten beiden Tore.

Mourinho-Analyse: Klopp dachte an einen Witz

José Mourinho sorgte einmal mehr für Verblüffung. Vor allem Jürgen Klopp war über die merkwürdigen Aussagen des exzentrischen Portugiesen nach der Last-Minute-Niederlage der Tottenham Hotspur am Mittwochabend beim FC Liverpool überrascht. „Er hat mir gesagt, die bessere Mannschaft hat verloren“, sagte Klopp. „Ich dachte zuerst, es wäre ein Witz gewesen. Aber das war es nicht.“

Mourinho schmerzte das über 90 Minuten gesehen verdiente 1:2 besonders. Nicht nur, weil seine Spurs nach elf unbesiegten Premier-League-Spielen erstmals wieder ohne Punkte blieben und die Tabellenführung an Klopp und Liverpool verloren, sondern weil es auch eine Niederlage im Duell mit einem Star-Trainer war. Dementsprechend gab es für den am Spielfeldrand emotionalen deutschen Coach noch einen Seitenhieb. „Wenn ich mich an der Seitenlinie genauso verhalten hätte wie er, hätte ich keine Chance gehabt, dort zu bleiben“, polterte Mourinho.

Während der Spurs-Trainer von einem „unfairen Resultat“ sprach und die Reds als Mannschaft bezeichnete, die „nicht wie ein Meister und Champions-League-Sieger aufgetreten“ sei, genoss Klopp den Erfolg und die Übernahme der Tabellenführung nach 13 Spieltagen. „Der Sieg war hochverdient", sagte der 53-JährigeGenau so eine Leistung haben wir heute gebraucht. Es waren unglaublich wichtige drei Punkte.“