Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 6. September 2020:

Regionalliga: St. Pauli II Tabellenführer

Die neue Nord-Staffel der Regionalliga Nord hat nach dem ersten Spieltag zwei Tabellenführer: Weiche Flensburg und FC St. Pauli II. Die Flensburger feierten mit dem neuen Trainer Thomas Seeliger einen 3:1-Erfolg gegen Eintracht Norderstedt. Bereits zur Halbzeit hatten Torge Paetow, Casper Olesen per Elfmeter und Finn Wirlmann eine 3:0-Führung herausgeschossen. Nils Brüning konnte kurz vor Schluss nur noch verkürzen.

Ebenfalls mit 3:1 gewann die zweite Mannschaft von St. Pauli gegen den Heider SV. Pingdwinde Beleme war mit zwei Treffern der Mann des Tages, außerdem traf Serkan Dursun für die Hamburger. Den kurzzeitigen Ausgleich in der Partie, die wegen eines Gewitters für 30 Minuten unterbrochen worden war, hatte Alexander Vojtenko erzielt.

Sieg für Teutonia, Pleite für Altona 93

Der HSV-Nachwuchs kam gegen den Lüneburger SK Hansa nicht über ein 1:1 hinaus. Faride Alidou hatte den HSV in Führung gebracht, doch in der Nachspielzeit glich der gerade eingewechselte Alessandro Dente aus. Ebenfalls ein spätes Tor markierte Aufsteiger Phönix Lübeck beim 2:1-Erfolg in Altona: Conor Gnerlich war Schütze des Siegtreffers. Zuvor hatte Hendrik Bombek Altona 93 vor 650 Zuschauern in der Adolf-Jäger-Kampfbahn in Führung geschossen, Haris Hyseni glich für Phönix aus.

Auch der zweite Aufsteiger jubelte: Teutonia 05 Ottensen gewann bei der SV Drochtersen/Assel durch Treffer von Fabian Istefo und Davidson Eden mit 2:1. Spielfrei hatte die zweite Mannschaft von Holstein Kiel, da in dieser Saison elf Mannschaften zu einer Staffel gehören. Die ersten fünf qualifizieren sich für die Meisterrunde, die mit den besten Teams aus der Süd-Staffel (Bremen/Niedersachsen) ausgetragen wird. Die letzten sechs Vereine je Staffel spielen im Frühjahr 2021 gegen den Abstieg.

Krawalle und Robben-Tor bei Arminia-Test

Armina Bielefeld hat im letzten Test der Vorbereitung auf die neue Saison einen Sieg verpasst. Gut eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen am 14. September musste sich der Bundesliga-Aufsteiger in der Partie beim FC Groningen mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Nach der Führung des niederländischen Erstligisten durch den ehemaligen Bayern-Profi Arjen Robben (17.) traf Jomaine Consbruch (22.) für die Ostwestfalen zum Ausgleich.

Er kann es noch: Altstar Arjen Robben brachte Groningen gegen Bielefeld in Führung.
Er kann es noch: Altstar Arjen Robben brachte Groningen gegen Bielefeld in Führung. © Imago/Pro Shots

Am Tag vor der Partie war es zu Ausschreitungen zwischen Hooligans gekommen. Dabei lieferten sich Anhänger beider Clubs in der Innenstadt Prügeleien. Die Arminia bestätigte vor dem Beginn des Testspiels entsprechende Medienberichte. „Der DSC Arminia Bielefeld verurteilt jede Form der Gewalt. Gemeinsam mit den Behörden, die unsere volle Unterstützung haben, werden wir mit allem Nachdruck den Fall aufarbeiten“, teilten die Ostwestfalen auf Anfrage mit.

Obwohl wegen der Coronavirus-Pandemie keine Zuschauer zugelassen waren, hatte sich eine Gruppe von Arminia-Anhängern auf die Reise ins Nachbarland gemacht. Im Internet kursierten Handy-Videos von den Krawallen. Dabei sind auch fliegende Stühle und Tische zu sehen, Hooligans skandierten „Bielefeld, Bielefeld“.

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SC Freiburg schon gut in Form

Der erste Teil der Generalprobe des SC Freiburg ist geglückt. Eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim (13. September) gewann der Bundesligist am Sonntag gegen den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze mit 4:1 (3:0). Beim nicht-öffentlichen Test im Schwarzwald-Stadion trafen Wooyeong Jeong (15., 26. Minute), Christian Günter (29.) und Nils Petersen (51.).

Die Polen, die schon mit der Saison begonnen haben und nach zwei Spieltagen Tabellenführer sind, kamen durch Piotr Krawczyk (71.) nur noch zum Ehrentreffer. Im Anschluss war noch ein Testspiel der Freiburger mit einem Team aus Profis und Spielern der U23 gegen den SV Sandhausen angesetzt.

DFB-Junioren: Absagen nach Corona-Fällen

Die beiden Kurztestspiele der deutschen U17-Nationalmannschaft gegen Luxemburg sind nach zwei Coronafällen im belgischen Team abgesagt worden. Der DFB teilte mit, dass dies in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt entschieden wurde. Ursprünglich sollte die Nachwuchsauswahl am Montag im ostwestfälischen Harsewinkel gegen Luxemburg antreten.

Bereits am Freitagabend waren zwei Partien gegen Belgien abgesetzt worden, nachdem zwei belgische Spieler positiv auf das Virus getestet worden waren. Am Donnerstag hatten sich beide Teams in zwei verkürzten Spielen gegenüber gestanden (2:1, 3:1).

Alle Spieler und weiteren Teammitglieder der deutschen U17 wurden am Sonnabend negativ getestet, seit Sonntagvormittag befinden sich die Spieler laut DFB „in der Obhut ihrer Eltern sowie der jeweiligen Gesundheitsämter“.

Kruse bei Union-Test erneut nicht vor Ort

Max Kruse kann seinem neuen Verein Union Berlin immer noch nicht helfen. Wegen der Nachwehen einer Sprunggelenkverletzung verpasste der Angreifer alle bisherigen sieben Testspiele. Beim 2:1-Erfolg gegen den 1. fC Nürnberg saß er wieder nicht bei den Mitspielern auf der Tribüne, die nicht zum Kader gehörten. Auf Nachfrage beim Fußball-Bundesligisten hieß es, dass Kruse nicht gesehen worden sei gegen Nürnberg.

Für Testspiele gibt es bei Union keine Präsenzpflicht. Verletzte Spieler werden in der Regel auch nicht mitgenommen, wenn es auf längere Bus- oder Flugreisen geht. Zur besseren Integration fuhr aber beispielsweise der Japaner Keita Endo mit zum ersten Vorbereitungsspiel in diesem Sommer bei Energie Cottbus (3:1), obwohl Endo wegen einer Verletzung gar nicht einsatzfähig war.

Kruse (32) hingegen fehlte auch schon bei den beiden vorherigen Geisterspiel-Heimtests gegen die Würzburger Kickers (2:0) und Dynamo Dresden (2:0).

DFB-Pokal: Bayern-Teilnehmer stehen fest

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat nun auch formal seine beiden Teilnehmer für die ersten Runde des DFB-Pokals gemeldet. Wie zu erwarten, bekommen Drittligist TSV 1860 München sowie der 1. FC Schweinfurt 05 aus der Regionalliga Bayern laut Mitteilung vom Wochenende die beiden durch den Landesverband zu vergebenden Startplätze.

Die „Löwen“ buchten das Ticket über den Toto-Pokal, Schweinfurt wurde als bestes bayerisches Amateurteam gemeldet. Der TSV 1860 empfängt am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) Eintracht Frankfurt im Stadion an der Grünwalder Straße. Schweinfurt bekommt es als aktueller Regionalliga-Spitzenreiter am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) mit Schalke 04 zu tun.

Vogts: Löw braucht Müller nicht

Für Ex-Bundestrainer Berti Vogts ist ein Comeback von Bayern-München-Ass Thomas Müller in der Nationalmannschaft unter Joachim Löw kein Thema mehr. „Er hat einen Pool an jungen hochtalentierten Offensivspielern wie Sané, Havertz, Werner und Gnabry, auf die er setzt, denen er vertraut. Und ich glaube, das ist auch der richtige Weg“, schrieb der 73-Jährige in seiner Kolumne für das Portal t-online.de.

So könne Löw auf Topspieler wie Müller verzichten, „ohne deshalb gleich Magenkrämpfe zu bekommen“. Für Vogts ist klar: „Löw braucht ihn nicht.“ Der Weltmeister von 1974 würde sich wünschen, „dass man Löw mit dem Fall Müller einfach in Ruhe lässt“. Vor anderthalb Jahren waren die Rio-Weltmeister Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng (damals alle Bayern München) von Löw aussortiert worden.

Eine Rückholaktion berge auch ein gewisses Risiko, so Vogts: „Was, wenn die Nationalmannschaft mit Löw und Müller im kommenden Jahr frühzeitig ausscheidet? War es dann immer noch ein kluger Schachzug, den dann 31-Jährigen zurück ins Team zu beordern? Ich denke nicht.“ Löw würde sich ohne Not angreifbar machen: „Und darin liegt eine große Gefahr.“

Gladbach: Thuram und Plea vor Rückkehr

Borussia Mönchengladbach hofft auf das baldige Comeback der französischen Offensivspieler Marcus Thuram (23) und Alassane Plea (27). „Bei Marcus besteht große Hoffnung, dass er im Pokal dabei sein kann“, wurde Trainer Marco Rose im "Kicker" zitiert. Die Fohlen treffen am kommenden Sonnabend auf den Regionalligisten FC Oberneuland. Thuram leidet noch an den Folgen einer Sprunggelenks-Operation gegen Ende der vergangenen Saison.

Auch bei Plea, der in der Vorbereitung eine Muskelverletzung erlitt, sieht es positiv aus, aber noch bremst der Coach. „Bei Alassane wollen wir auf Nummer sicher gehen, weil er diese Verletzung jetzt schon zweimal hatte. Wir wollen nichts riskieren“, betonte Rose. Allerdings könnte es auch sein, dass Plea schon gegen Oberneuland zum Aufgebot der Borussia zählt. Diese Option lässt sich Rose offen.

Jürgen Klopp wechselt zu Adidas

Jürgen Klopp (FC Liverpool) hat sich mit Adidas auf eine Zusammenarbeit geeinigt. „Wir haben mit Jürgen Klopp einen der besten Trainer der Welt unter Vertrag genommen“, sagte der mit dem Chef des deutschen Sportartikelherstellers, Kasper Rorsted, der Sonntags-FAZ.

Der 53 Jahre alte Welttrainer des vergangenen Jahres sei eine Kultfigur, „deshalb haben wir ihn langfristig an uns gebunden“, so der Däne. Der Vertrag mit Klopp gilt ab dieser Saison, der Fußballlehrer wechselt von New Balance zum Ausrüster aus Herzogenaurach. Die Reds waren komplett von New Balance zu Nike gewechselt. Zum Honorar von „Kloppo“ wollte Rorsted nichts verraten: „Ein gutes Produkt hat seinen Preis.“

Klopp, einst neben seinem Job als Bundesliga-Coach auch Experte beim ZDF, gehört zu den erfolgreichsten Werbeträgern im deutschen Sport. Der Coach wirbt auch für die Deutsche Vermögensberatung, Opel und Erdinger Weißbier.

Österreich bangt um Hinteregger-Einsatz

Die österreichische Nationalmannschaft bangt im Nations-League-Heimspiel am Montag (20.45 Uhr) gegen Rumänien um den Einsatz des Frankfurters Martin Hinteregger. Beim 2:1 am Freitag in Norwegen erlitt der Abwehrspieler zwar keine Bänderverletzung, eine MRT-Untersuchung ergab eine starke Prellung des linken Knöchels.

Hinteregger will sich allerdings noch am Sonntag im Training einem Test unterziehen, ob ein Einsatz in Klagenfurt infrage kommt. Am Montag vollendet der Eintracht-Profi sein 28. Lebensjahr.

Lübecks Stadionumbau bis Saisonstart fertig

Das Stadion des Drittligisten VfB Lübeck steht vor dem Abschluss der Umbaumaßnahmen. Bis zur ersten Saisonpartie am 19. September gegen den 1. FC Saarbrücken soll das Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle fertig sein. „Ich bin da tiefenentspannt. Das war schon viel schlimmer“, sagte Bauleiter Peter Behncke den „Lübecker Nachrichten“ (Sonntag). 2,3 Millionen Euro kosten die Umbaumaßnahmen. Die Arena bietet künftig 10.800 Zuschauern Platz, 2300 davon sind für die Gäste-Fans.

In einer 300 Quadratmeter großen doppelstöckigen Anlage mit 14 Containern sind der neue Kassenbereich, Fanshop sowie Pressearbeitsplätze und das Behandlungszimmer vom DRK untergebracht. Es wurden neue Tribünenzugänge und eine 6 mal 3,5 Meter große LED-Wand errichtet sowie Sanitärcontainer aufgestellt. Die Rasenheizung wird im Mai 2021 installiert.

Kroos: Havertz wird sich durchsetzen

Weltmeister Toni Kroos traut dem künftigen Chelsea-Profi Kai Havertz zu, sich nach seinem Abschied von Bayer Leverkusen in der Premier League durchzusetzen. „Wenn er so weitermacht, wird er schwer aufzuhalten sein. Aber es gibt keine Garantien und immer auch Stolpersteine in einer Karriere“, sagte Kroos der „Bild am Sonntag“. „Kai steht nun vor dem nächsten Schritt und einer neuen Situation. Auch darauf muss er sich erstmal einstellen, sich daran gewöhnen“, fügte Kroos hinzu.

Grundsätzlich sieht der 30 Jahre alte Mittelfeldstar von Real Madrid einen Wechsel ins Ausland als Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. „Das macht einen als Spieler besser, das macht einen als Persönlichkeit besser“, sagte Kroos im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Es könne jedem nur gut tun, mit dem Druck umzugehen, sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen zu wollen. Dazu komme eine andere Sprache.

Havertz durfte die DFB-Auswahl wegen seines Wechsels nach London vorzeitig verlassen und fehlt damit auch an diesem Sonntag (20.45 Uhr/ZDF) im zweiten Nations-League-Spiel gegen die Schweiz in Basel. Beim 1:1 gegen Spanien am Donnerstag hatte Bundestrainer Joachim Löw auf den 21-Jährigen freiwillig verzichtet. „Kai hat eine Riesenqualität. Wenn er diese ausschöpft, kann er ein sehr wichtiger Baustein bei der Nationalmannschaft werden“, sagte Kroos.

Lockt Ancelotti nach Allan auch James?

Der FC Everton hat sich die Dienste des brasilianischen Mittelfeldspielers Allan für umgerechnet 23,5 Millionen Euro gesichert. Der 29 Jahre alte Nationalspieler wechselt von der SSC Neapel nach Liverpool und unterschrieb bei den Toffees einen Dreijahresvertrag.

Mit Evertons Teammanager Carlo Ancelotti (früher Bayern München) hatte Allan schon bei Napoli zusammengearbeitet. Bei Everton, dem Erzrivalen des englischen Meisters FC Liverpool, ist auch der Ex-Münchner James (Real Madrid), der Ancelotti schon bei den Bayern und bei Real Madrid als Chefcoach erlebt hatte, im Gespräch.