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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 21. August 2020:

FC Bayern eröffnet nun doch Bundesligasaison

Der FC Bayern bestreitet nun doch das Eröffnungsspiel der Bundesligasaison 2020/21. Wie die DFL mitteilte, wollen die Münchner trotz des Einzugs ins Champions-League-Finale als Titelverteidiger traditionell den Auftakt der Spielzeit bestreiten. Dafür würde die Mannschaft von Trainer Hansi Flick auf zusätzliche Vorbereitungszeit vor dem ersten Spieltag verzichten.

Die Bayern empfangen demnach den FC Schalke 04 am 18. September (20.30 Uhr) und nicht erst zum Abschluss des ersten Spieltages am 21. September. Der Deutsche Meister eröffnet seit 2002 die neue Bundesligasaison. Zuvor war wegen des Weiterkommens der Münchner in der Königsklasse geplant gewesen, dass die neue Spielzeit mit der Partie Dortmund gegen Gladbach beginnt. Doch dann legten die Bayern ihr Veto ein – und der BVB spielt nun am 19. September (Sa., 18.30 Uhr).

ManUnited-Kapitän Maguire attackiert Polizisten

Harry Maguire (l.) hatte mit Manchester United in dieser Woche in Köln das Finale der Europa League verpasst.
Harry Maguire (l.) hatte mit Manchester United in dieser Woche in Köln das Finale der Europa League verpasst. © Imago/Poolfoto

Nach einer Attacke auf einen Polizisten auf der griechischen Urlaubsinsel Mykonos ist Harry Maguire, Kapitän des englischen Rekordmeisters Manchester United, vorläufig festgenommen worden. Die Beamten waren gerufen worden, um eine Schlägerei zwischen zwei Touristengruppen zu beenden.

„Der Fußballspieler hat einen Polizisten beschimpft und anschließend geschlagen“, sagte ein Sprecher dem griechischen Fernsehsender ERT. Zusammen mit zwei britischen Landsleuten wurde der englische Nationalspieler daraufhin zur Polizeiwache gebracht.

Beckenbauer: PSG "komplette Super-Mannschaft"

Franz Beckenbauer hat Bayern Münchens Champions-League-Finalgegner Paris St. Germain in höchsten Tönen gelobt. „Sie haben keine Schwachstellen. Es gibt keinen Spieler, der im Vergleich zu den ganz starken wie Neymar und Kylian Mbappe wirklich abfällt“, sagte der 74-Jährige im Interview mit Sport1: „Das ist eine ausgeglichene und komplette Super-Mannschaft.“

Doch auch die Bayern sieht er derzeit auf einem Top-Niveau: „Sie beeindrucken mich alle. Es sind zuletzt wenig Fehler passiert, und man hat mit Manuel Neuer einen Weltklasse-Torwart, der auch mal einen Fehler bereinigen kann. Es greift alles ineinander, die Frische, die Spielfreude und wie man miteinander umgeht“, sagte Beckenbauer. Für ihn gibt es im Finale am Sonntag (21 Uhr/ZDF, Sky und Dazn) daher keinen Favoriten: „Es ist eine 50/50-Situation.“

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Für Beckenbauer sind vor allem die Trainer für die starken Leistungen der Teams verantwortlich. Bei den Bayern sei unter Hansi Flick die Entwicklung der Mannschaft „sensationell. Wie er das Team wieder hinbekommen hat, dafür muss man ihm höchstes Lob zugestehen“, sagte er und riet: „Die Bayern werden gut daran tun, ihm alles zu ermöglichen, was er sich vorstellt. Ich hoffe, dass der Verein seinen Wünschen entspricht.“

Auch PSG-Coach Thomas Tuchel erhielt lobende Worte: „Er hat gezeigt, dass er in der Lage ist, mit großen Spielern zu arbeiten“, so Beckenbauer: „Wenn man sagen kann, dass ein Trainer mit allen, sogar den ganz großen Spielern zurechtkommt, dann ist das ein Kompliment.“

DFB bestraft Köln abzüglich Corona-Rabbats

Das DFB-Sportgericht hat den 1. FC Köln mit einer Geldstrafe von 47.000 Euro belegt. Der Grund seien „Zuschauer-Vorkommnisse“ beim rheinischen Derby bei Fortuna Düsseldorf am 3. November 2019. 15.700 Euro des Gesamtbetrags dürfen die Kölner für sicherheitstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen verwenden. Dies ist dem DFB bis zum Jahresende nachzuweisen.

Im Kölner Zuschauerbereich wurden seinerzeit vor Anpfiff Bengalische Feuer, drei Blinker und zwei Rauchtöpfe entzündet. Vor der und im Verlauf der zweiten Spielhälfte wurden weitere Bengalische Feuer angezündet. Wie zuletzt bei anderen Verfahren gewährten Kontrollausschuss und Sportgericht auch diesmal wegen der Corona-Pandemie einen Strafrabatt von etwa 25 Prozent. Der Club hat dem Urteil zugestimmt, das somit rechtskräftig ist.

U 21: Kuntz beruft Ausnahmetalent Wirtz

DFB-Trainer Stefan Kuntz hat für den Re-Start der U 21 sieben Neulinge berufen, darunter das Leverkusener Ausnahmetalent Florian Wirtz. Der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold könnte in den EM-Qualifikationsspiele gegen Moldau am 3. September (18.15 Uhr) in Wiesbaden und am 8. September (16 Uhr/beide ProSieben MAXX) in Belgien mit seinen 17 Jahren zum jüngsten U21-Nationalspieler werden.

„Florian ist eines der herausragenden Talente in Deutschland. Er hat bereits in der Bundesliga, der Europa League und im DFB-Pokal Erfahrungen sammeln können“, sagte Kuntz. Mit der Einladung zur U21 wolle man „seine Entwicklung weiter vorantreiben“.

Auf Niklas Dorsch verzichtet Kuntz nach dessen Wechsel zur KAA Gent, um ihm die Eingewöhnung unter seinem neuen Trainer zu erleichtern.

„Nach der zehnmonatigen Spielpause fiebern wir alle den beiden Begegnungen entgegen“, sagte Kuntz: „Aufgrund des verspäteten Beginns der Bundesliga und 2. Bundesliga sind unsere wichtigen EM-Qualifikationsspiele die ersten Pflichtspiele der Saison. Darauf werden wir die Mannschaft in den wenigen Tagen intensiv vorbereiten und dazu die neuen Spieler schnellstmöglich integrieren. Denn das Spitzenspiel in Belgien könnte vorentscheidend für die Tabelle werden.“

Mit zwei Siegen und einer Niederlage (sechs Punkte) belegt die U21 den zweiten Platz in ihrer EM-Qualifikationsgruppe neun. Aufgrund der Corona-Pandemie soll die EM 2021 in Slowenien und Ungarn in zwei Phasen absolviert werden. Vom 24. bis 31. März 2021 findet die Gruppenphase mit 16 Teams in vier Gruppen statt. Die Erst- und Zweitplatzierten einer jeden Vierergruppe qualifizieren sich für die anschließende K.o.-Runde (31. Mai bis 6. Juni 2021).

Das Aufgebot der deutschen U 21:

Tor

Eike Bansen (SV Zulte-Waregem), Lennart Grill (Bayer Leverkusen), Markus Schubert (Schalke 04)

Abwehr

Ridle Baku, Luka Kilian (beide Mainz 05), Tim-Henry Handwerker (1. FC Nürnberg), Ismael Jakobs (1. FC Köln), Maxim Leitsch (VfL Bochum), Amos Pieper (Arminia Bielefeld), Nico Schlotterbeck (Union Berlin), Joshua Vagnoman (Hamburger SV)

Mittelfeld und Angriff

Ragnar Ache (Eintracht Frankfurt), Mergim Berisha (Red Bull Salzburg), Jonathan Burkardt (Mainz 05), Dennis Geiger (TSG Hoffenheim), Robin Hack (1. FC Nürnberg), Vitaly Janelt (VfL Bochum), Dominik Kother (Karlsruher SC), Florian Krüger (Erzgebirge Aue), Arne Maier (Hertha BSC), Linton Maina (Hannover 96), Lukas Nmecha (RSC Anderlecht), Salih Özcan (1. FC Köln), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen).

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Eberl: Millionen-Ausgaben "unglaubwürdig"

Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat die Zurückhaltung auf dem Transfermarkt auch mit dem freiwilligen Gehaltsverzicht seiner Spieler begründet. „Die Mannschaft hat für die Mitarbeiter des Vereins auf einen Teil ihres Gehalts verzichtet. Dann können wir nicht im Sommer viele Millionen für Transfers ausgeben. Das wäre unglaubwürdig“, sagte Eberl im Trainingslager in Harsewinkel.

Die Borussia hatte sowohl Hannes Wolf (von RB Leipzig) als auch Valentino Lazaro (von Inter Mailand) auf Leihbasis geholt. „Ich möchte unserer Mannschaft gegenüber authentisch sein. Deswegen waren die Transfers so, wie wir sie getätigt haben, nur logisch“, sagte Eberl. Weitere Einkäufe werde es nicht geben.

Eberl betonte, auch in der Corona-Zeit immer authentisch gehandelt zu haben. „Dabei haben wir immer überlegt, was wir machen können und was nicht. Uns sind viele Einnahmen weggebrochen. Die Champions-League-Teilnahme, die wir uns verdient haben, ist in dem Zusammenhang ein Segen für uns. Dementsprechend haben wir Geld eingenommen, mit dem wir nicht kalkuliert hatten“, erläuterte Eberl.

FC Bayern knackt 100-Millionen-Euro-Marke

Bayern München und RB Leipzig haben durch ihre starken Auftritte in der Champions League einen warmen Geldregen zu erwarten. Der Rekordmeister, der am Sonntag (21 Uhr/Sky, DAZN und ZDF) im Finale gegen Paris St. Germain um den Titel spielt, knackt sogar deutlich die 100-Millionen-Marke.

Die Münchner sicherten sich bislang 78,45 Millionen Euro aus festen Prämien sowie 33,24 Millionen aus Geldern, die über die Koeffizientenrangliste vergeben werden. Hinzu kommt noch ein Anteil an den Fernsehgeldern aus dem Marktpool sowie weitere vier Millionen für einen möglichen Sieg im Finale.

Leipzig hat sich mit seinem Einzug ins Halbfinale insgesamt 57,15 Millionen an Prämien erspielt. Erlöse aus Koeffizientenrangliste und Marktpool sind dort noch nicht inbegriffen.

Da die Königsklassen-Saison aufgrund der Coronakrise mit einem Finalturnier in Lissabon abgeschlossen wird und dadurch im Viertel-und Halbfinale das Rückspiel als Einnahmequelle für die Uefa wegfiel, können sich die Einnahmen der Klubs jedoch noch verändern. Über mögliche Anpassungen will die Uefa nach dem Finalturnier in Lissabon beraten.

In der Koeffizientenrangliste, die basierend auf Leistungen über zehn Jahre hinweg ermittelt wird, sind die Bayern Dritter und Leipzig, das erst zum zweiten Mal an der Champions League teilgenommen hatte, auf Platz 76.

Verliert RB Leipzig Champions-League-Helden?

RB Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff hat einen möglichen Verkauf von Leistungsträgern wie Dayot Upamecano oder Nordi Mukiele nicht ausgeschlossen, etwaige Angebote allerdings an sehr hohe Hürden geknüpft. „Es gibt immer eine Schmerzgrenze. Wenn jetzt ein völlig unmoralisches Angebot kommt, müssen wir nachdenken“, sagte Mintzlaff in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ und dem „Sportbuzzer“ (Freitag).

„Aber wir gehen nicht davon aus, dass das in dieser Krisen-Zeit kommen wird“, fügte der 45-Jährige hinzu. Während Upamecano unter anderem beim FC Bayern München weit oben auf der Liste stehen soll, hat Mukiele laut dem französischen Portal „Le10sport“ das Interesse von Paris St. Germain geweckt.

Sollte es Anfragen für Trainer Julian Nagelsmann geben, werde RB laut Mintzlaff genauso verfahren. „Dann gilt grundsätzlich das gleiche wie bei den Spielern“, erklärte der Vorstandschef. Mintzlaff hob die positive Entwicklung der Leipziger unter Nagelsmann hervor: „Julian ist jetzt ein Jahr bei uns. Und er wurde nicht Achter oder Siebter und muss Europa-League-Quali spielen. Er spielt mit uns wieder in der Champions League.“

Nagelsmann habe einen Vierjahresvertrag ohne Ausstiegsklausel unterschrieben, betonte der RB-Boss: „Er ist längst nicht fertig mit RB Leipzig. RB ist ein Klub, bei dem sich Julian weiterentwickeln kann.“

Laut Mintzlaff solle der Kader der Leipziger bis zum Saisonstart komplett sein und nur noch an wenigen Stellen ergänzt werden. „Dass wir Angelino gerne behalten würden, ist bekannt. Von Hwang erhoffen wir uns viel, einen Stürmer brauchen wir aber noch. Wir müssen Timo Werner als Kollektiv ersetzen“, sagte der Vorstandschef.

Nationalspieler Rüdiger prangert Rassismus-Ignoranz an

ach Ansicht des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger machen sich Personen auch strafbar, wenn sie nicht gegen Rassismus vorgehen und derartige Äußerungen ignorieren. „Diese Leute sind Teil des Problems, sie sollten mitbestraft werden“, sagte der Abwehrspieler des englischen Erstligisten FC Chelsea in der neuen Ausgabe des DFB-Journals.

Dort beschreibt der 27-Jährige auch besorgniserregende Entwicklungen im Fußball. „In Stuttgart damals habe ich nie etwas erlebt, auch während meiner Jahre als Juniorenspieler so ab 2005 in Berlin gab es keinen Vorfall. Als ich nach Italien ging, wurde es schon schlimmer“, sagte der gebürtige Berliner, dessen Mutter aus Sierra Leone stammt.

Rüdiger hat weiterhin überhaupt kein Verständnis für fremdenfeindliches Verhalten. „Ich weiß einfach nicht, was einen Menschen reitet, im Stadion solche Laute von sich zu geben. Oder andere Menschen rassistisch zu beleidigen. Da fehlen mir die Erklärungen“, sagte Rüdiger, der seinen Wunsch bekräftigte: „Ich will akzeptiert werden, wie ich bin. Ohne Vorurteile, so wie andere Menschen auch.“