Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 26. Juli 2020:

Ronaldo führt Juventus zum Meistertitel

Auch dank Superstar Cristiano Ronaldo bleibt Juventus Turin das Maß aller Dinge im italienischen Vereinsfußball: Die "Alte Dame" hat sich auch durch einen Treffer des dreimaligen Weltfußballers vorzeitig zum neunten Mal in Folge zum italienischen Champion gekrönt. Der Rekordmeister bezwang am Sonntagabend Sampdoria Genua mit 2:0 (1:0) und hat zwei Spieltage vor dem Saisonende sieben Punkte Vorsprung auf Verfolger Inter Mailand.

Für Juve war es der 36. Scudetto der Vereinsgeschichte. Zum Meisterteam der Turiner gehört auch der zurzeit verletzte Rio-Weltmeister Sami Khedira.

Der Führungstreffer der Bianconeri gelang dank gütiger Mithilfe der Gäste. Bei einem Freistoß von Miralem Pjanic ließ Sampdoria Ronaldo (45.+7) komplett frei am Strafraum stehen und nach einem Querpass unbedrängt direkt einnetzen. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Federico Bernardeschi per Abstauber – Sampdoria-Torwart Emil Audero hatte einen Ronaldo-Schuss nach vorn abprallen lassen (67.). Ronaldo (89.) schoss in der Schlussphase einen Foulelfmeter gegen die Latte. Genuas Morten Thorsby (77.) sah zuvor wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.

Immobile mit Dreierpack für Lazio auf Rekordjagd

Der frühere Dortmunder Ciro Immobile hat weiter beste Chancen, Torschützenkönig in der italienischen Meisterschaft zu werden. Der einstige BVB-Profi steuerte beim 5:1 (1:1)-Sieg von Lazio Rom am Sonntagabend bei Hellas Verona drei Treffer bei, darunter zwei verwandelte Elfmeter in den Nachspielzeiten beider Hälften.

Damit hat der 30-Jährige vom Tabellenvierten zwei Saisonspiele vor Schluss nun 34 Saisontore auf seinem Konto – genauso viele erzielte Robert Lewandowski vom FC Bayern München in der abgelaufenen Bundesligasaison. Zudem trennen Immobile nur noch zwei Treffer vom Serie-A-Rekord von Gonzalo Higuaín aus der Saison 2015/16.

ManUnited und Chelsea in der Champions League

Manchester United und Chelsea haben sich am letzten Spieltag der Premier League für die Teilnahme an der Champions League qualifiziert. Man United siegte beim direkten Konkurrenten Leicester City mit 2:0 (0:0) und beendet die Saison auf Tabellenplatz drei. Chelsea sicherte sich mit einem 2:0 (2:0) gegen die Wolverhampton Wanderers den vierten Platz.

Für ManUnited trafen Bruno Fernandes (71. Minute) per Strafstoß und Jesse Lingard (90.+8). Leicester, nach einer Roten Karte am Ende in Unterzahl, muss sich nach einer starken Saison mit Platz fünf und der Europa League begnügen, weil Chelsea noch vorbeizog. Die Londoner, in der laufenden Saison Gegner des FC Bayern, gewannen zuhause durch Tore von Mason Mount (45.+1) und Olivier Giroud (45.+4).

Trainer Ole Gunnar Solskjaer (l., mit Anthony Martial) hat Manchester United in die Champions League geführt.
Trainer Ole Gunnar Solskjaer (l., mit Anthony Martial) hat Manchester United in die Champions League geführt. © Imago/Sportimage

Tottenham doch noch in die Europa League

Von Chelseas Sieg gegen Wolverhampton profitierte auch Tottenham Hotspur, das mit einem mageren 1:1 (1:0) bei Crystal Palace noch an den Wolves vorbeizog und als Sechster in der Europa League startet.

Nach einem dramatischen Dreikampf gegen den Abstieg durfte Aston Villa jubeln. Der Club aus Birmingham zitterte sich im Fernduell mit dem FC Watford und dem AFC Bournemouth zum Klassenerhalt. Dazu reichte Villa ein 1:1 (0:0) bei West Ham United, weil Watford parallel mit 2:3 (1:3) beim FC Arsenal unterlag. Bournemouth half das 3:1 (2:1) beim FC Everton nicht mehr. Am Ende fehlte ein Punkt.

Der FC Liverpool, der schon seit Ende Juni als englischer Meister feststand, sicherte sich mit einem 3:1 (1:1) bei Newcastle United einen Vereinsrekord. 99 Zähler sind der höchste Wert, den die Reds jemals in einer Fußballsaison erzielt haben. Virgil van Dijk (38.), Divock Origi (59.) und Sadio Mané (89.) trafen nach früher Newcastle-Führung für die Elf von Trainer Jürgen Klopp.

Eintracht testet gegen Ex-Trainer Kovac und Monaco

Für Eintracht Frankfurt kommt es im ersten Testspiel des Sommers zum Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Die Eintracht trifft am 1. August bei der Generalprobe auf das Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale gegen den FC Basel auf den französischen Erstligisten AS Monaco mit dem früheren Eintracht-Coach Niko Kovac. Dies teilten die Hessen am Sonntag mit. Die Frankfurter starten am Montag in die Vorbereitung.

„Wir freuen uns besonders auf dieses Spiel. Es ist immer wieder schön, nach Frankfurt zu kommen und Freunde zu treffen. Sportlich ist das zudem ein interessanter Test auf unserem Rückweg aus dem Trainingslager“, sagte Kovac.

Kovac war von 2016 bis 2018 Trainer der Eintracht und führte den Club 2018 sogar zum Pokalsieg gegen Bayern München. Der 48 Jahre alte Kovac trat am 19. Juli die Nachfolge des Spaniers Robert Moreno an, der Stunden zuvor entlassen worden war. Der Kroate Kovac hat einen Dreijahresvertrag mit Option auf eine Verlängerung bei den Monegassen unterschrieben.

Kovac nach Monaco – die Pressestimmen

"L'Équipe" (Frankreich)

"Am Sonntag unterschrieben, am Montag beim Training: Alles geht sehr schnell bei der AS Monaco."

"Le Parisien" (Frankreich)

"(...) Es ist eine neue Revolution auf dem Felsen in Monaco, nur einige Monate nach der unglaublichen Rückkehr von Leonardo Jardim und dem Zwischenspiel von Thierry Henry. Die Ankunft des Sportdirektors Paul Mitchell von der Red-Bull-Gruppe im vergangenen Monat brachte zweifellos neue Überlegungen über den Trainer (Moreno) mit sich, bevor entschieden wurde, ihn am Samstag zu entlassen."

"Monaco Matin" (Frankreich)

"Niko Kovac kommt nicht allein. (...) Niko Kovac ist Roberts älterer Bruder. Nachdem sie sich zehn Jahre lang gemeinsam in der Auswahl und im Verein entwickelt habe, ist Robert seit 2016 Nikos Assistent. Sie werden zusammen zum AS Monaco kommen. Das ist eine Seltenheit auf diesem Niveau und Monaco wird ein atypisches Duo auf der Trainerbank haben (...)."

"Nice Matin" (Frankreich)

"Trainer Niko Kovac ist ein Spieler mit einer brillanten Karriere auf dem Platz (mehr als 80 Länderspiele und Titel bei Bayern München). Er hat die Aura, die Robert Moreno wahrscheinlich fehlte."

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Pfannenstiel soll Chefscout bei Inter werden

Lutz Pfannenstiel, ehemaliger Sportvorstand des Bundesliga-Absteigers Fortuna Düsseldorf, steht offenbar vor einem Engagement bei Inter Mailand als Chefscout. Das berichtet kicker.de. Der 47-Jährige soll bereits in Mailand Gespräche geführt haben. Vor knapp zwei Monaten hatte er seinen Job beim deutschen Meister von 1933 aufgegeben.

Pfannenstiel spielte als Torwart als einziger Profi auf allen Kontinenten. Nach persönlichen Anfeindungen gegen seine Person und seine Familie hatte er Mitte Februar seinen Abschied in Düsseldorf zum 31. Mai verkündet. Pfannenstiel hatte vor seinem Engagement bei der Fortuna fast acht Jahre lang als Scout und Leiter der internationalen Beziehungen bei der TSG Hoffenheim gearbeitet.

Hecking hat wohl in Nürnberg unterschrieben

Dieter Hecking kehrt zum 1. FC Nürnberg zurück.
Dieter Hecking kehrt zum 1. FC Nürnberg zurück. © Imago/Sven Simon

Die Verpflichtung des ehemaligen HSV-Trainers Dieter Hecking als Sportvorstand des 1. FC Nürnberg ist nach Medienberichten perfekt. Wie die „Bild“-Zeitung und das Portal nordbayern.de der „Nürnberger Nachrichten“ und der „Nürnberger Zeitung“ am Sonntagnachmittag meldeten, unterschrieb der 55-Jährige seinen Vertrag beim Zweitligisten.

Die Rede ist von einem Dreijahreskontrakt für den ehemalige „Club“-Trainer. Der FCN bestätigte das auf Anfrage nicht. Der Deal mit Hecking als Nachfolger von Robert Palikuca galt seit Freitag als höchstwahrscheinlich, nachdem Benjamin Schmedes (VfL Osnabrück) als zweiter Kandidat für den Job abgesagt hatte.

Serie A: Alle vier Tore durch Videobeweis aberkannt

Vier Tore erzielt, vier Tore aberkannt: Sassuolo Calcio erlebte beim 0:2 (0:1) beim SSC Neapel in der italienischen Serie A einen rabenschwarzen Abend - und war richtig sauer auf den Video-Assistenten des Referees. „Ein Festival nicht gegebener Tore für Sassuolo. Noch nie ist der VAR so hart gegen eine Mannschaft vorgegangen“, kommentierte der „Corriere dello Sport“.

Gastgeber Neapel war am durch ein Tor von Außenverteidiger Elseid Hisaj in der 8. Minute in Führung gegangen, in der 32. Minute bejubelte Filip Djuricic zunächst den Ausgleich. Der Video Assistant Referee (VAR) nahm den Treffer wegen einer Abseitsposition zurück. Fünf Minuten später schoss Djuricic den Ball erneut ins Netz – wieder griff der VAR ein.

Auch die Tore von Angreifer Francesco Caputo (50.) und Domenico Berardi (61.) nahm das Schiedsrichterteam nach Hinweis des VAR zurück. In der Nachspielzeit machte Allan den 2:0-Endstand für Neapel und den bitteren Abend für Sassuolo perfekt.

„Der VAR ist für Sassuolo schlimmer als eine Radarfalle auf der Straße und bestraft Sassuolo wie kein Team zuvor. Die neue Technologie sorgt für Rekorde“, schreibt die „Gazzetta dello Sport“.

Schalkes Fan-Clubs gegen Zuschauer-Teilzulassung

Der Schalker Fan-Club Verband hält nichts von einer Teilzulassung der Zuschauer bei Bundesligaspielen. „Stadionbesuche erst dann wieder möglich machen, wenn alle ins Stadion dürfen. Und dies gilt natürlich nicht nur auf Schalke, wünschenswert wäre, wenn die DFL hier einen einheitlichen Beschluss fassen würde“, hieß es in einem Facebook-Statement des Verbandes. Darüber hatte zuerst der Reviersport berichtet.

Nach den Maßstäben des DFL-Leitfadens dürften zwischen 17.000 und 25.000 Zuschauer in die Schalker Arena (62.271 Plätze). Doch davon hält der Verband nichts: „Die Frage, die sich jeder stellen muss, ist, ob die möglichen Szenarien des Hygienekonzepts tatsächlich ein Stadionerlebnis zulassen. Jedem sollte bewusst sein, dass ein Besuch in unserer Donnerhalle nur mit vielen Auflagen verbunden sein wird. Angefangen mit der Anreise, Personalisierung der Eintrittskarten, frühe Anreise wegen der Eingangskontrollen, Abstandsregeln.“

Der Verband wies auf weitere Probleme bei der Verteilung der Karten und für Auswärtsfans hin. Als „Aufruf zum Boykott“ wollte er seine Stellungnahme aber ausdrücklich nicht verstanden wissen. Die DFL arbeitet daran, dass beim Saisonstart am 18. September trotz der Corona-Pandemie zumindest Teile der Fans wieder ins Stadion dürfen.

Klose beginnt am Dienstag bei den Bayern-Profis

Miroslav Klose wird Anfang dieser Woche als Assistent von Hansi Flick bei den Profis des FC Bayern anfangen. Das verkündete der Chefcoach am Sonntag. Der ehemalige Nationalspieler absolvierte zuletzt noch einen Kurs beim Lehrgang zum Fußballlehrer und machte am Donnerstag und am Sonntag die nötigen Corona-Tests. „Das heißt, am Dienstag darf er bei uns dabei sein“, sagte Flick. Der deutsche Rekordmeister hatte den 42-Jährigen ab Juli aus der U17 befördert.

Auf das Final-Turnier der Champions League im August in Portugal könnte der frühere DFB-Stürmer und WM-Rekordtorschütze aber verzichten, und sich stattdessen um die Daheimbleiber in München kümmern.

Dynamo Dresden: Debatte um Trikotvorstellung

Die Trikotvorstellung von Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden hat für Kritik unter den Fans gesorgt. Jedoch ist nicht das neue gelbe Outfit der Kritikpunkt. Es ist ein männliches Model, das das Jersey für die nächste Drittliga-Saison zeigt. Der grimmig dreinblickende, muskelbepackte und volltätowierte Mann verursachte zahlreiche Kommentare in den sozialen Netzwerken. „Der Typ steht seit Jahren im K-Block... Die Spieler, die die Trikots anhaben kommen und gehen“, schrieb ein Nutzer bei Facebook.

Dynamo Dresdens neuer Sportgeschäftsführer Ralf Becker
Dynamo Dresdens neuer Sportgeschäftsführer Ralf Becker © Picture Alliance

Es sei immer noch ein Fußball-Trikot „und nicht für Wrestling oder ultimative fighting“, schrieb ein weiterer Fan bei Facebook, einige Dynamo-Fans zeigten sich besorgt: „Sollen die Schlägertypen den klassischen Dynamofan widerspiegeln? Keine gute Werbung für uns...“. Andere verteidigen den böse dreinblickenden Trikot-Träger mit dem Ziel der Mannschaft mit der Mission Wiederaufstieg: „Also ne gewisse Grundaggressivität darf die Mannschaft schon gerne mitbringen kommende Saison. Daher find ich den Typ schon passend.“

Dynamo gab zu den Trikot-Models keine Details bekannt. „Das neue Trikot macht Lust auf die kommende Saison und bietet allen Dynamo-Fans die Möglichkeit, sich ein Stück Rudolf-Harbig-Stadion nach Hause zu holen“, erklärte Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born nur. In der Pressemitteilung des Clubs hieß es weiter: „Auch das Nackenband mit der Aufschrift 'Love Dynamo – Hate Racism' lässt keinen Zweifel daran, wer wir sind und für was wir stehen.“

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Bayern: Pavard verletzt sich im Training

Dem FC Bayern droht der Ausfall von Weltmeister Benjamin Pavard für die anstehenden Aufgaben in der Champions League. Der französische Abwehrspieler verletzte sich am Sonntag im ersten Mannschaftstraining des deutschen Meisters.

„Wir wissen noch nicht genau, wie die Diagnose ist, wie lange es ausfallen oder ob er ausfallen wird“, sagte Trainer Hansi Flick danach. Der 24-Jährige hatte sich die Blessur in einem Trainingsspiel am Mittag zugezogen und war sofort auf dem Platz am Knöchel behandelt worden.

Bayern will am 8. August im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea den Einzug in das Viertelfinale perfekt machen, nach einem 3:0 im Hinspiel sind die Chancen bestens. Danach steht in Portugal das Final-Turnier der letzten acht Mannschaften an.

Eintracht-Spiele mit 20.000 Zuschauern geplant

Eintracht Frankfurt will in der neuen Saison zunächst vor etwa 20.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena spielen. „Wir gehen in unserer Planung von einer Größe von 20.000 Zuschauern aus, wobei es je nach Auflagen auch 15.000 oder 24.000 werden können“, sagte Vorstandsmitglied Axel Hellmann dem „Kicker“. Die Hessen orientieren sich dabei am Hygiene-Konzept der DFL zur Teilzulassung der Fans.

Normalerweise passen 51.500 Zuschauer in die Arena am Stadtwald, vor den Geisterspielen in der abgelaufenen Runde hatten die Frankfurter durchschnittlich 50.160 Besucher. „Das konkrete Vergabeverfahren werden wir mit der organisierten Fanszene besprechen, also mit den Vertretern der Fanclubs, der Fanabteilung, der Nordwestkurve und den Ultras“, kündigte Hellmann an.

Der 48 Jahre alte Jurist schließt dem Bericht beim Vergabeprozess der Tickets aus, diese an einen etwaigen Verzicht bei Rückerstattungen zu koppeln. „Insgesamt ist die große Herausforderung nicht die Sitzanordnung im Stadion, sondern das Thema Anfahrt, Zugang und Abreise. Da hoffen wir, in etwa zwei Wochen detailliert mit Stadt und Vertretern des ÖPNV unsere Planungen abschließen zu können“, sagte Hellmann.

„Wir wollen nach Schlusspfiff auch Schlangen an den Ausgängen vermeiden. Also ist es sicher kein Nachteil, wenn die Leute nach dem Spiel im Stadion noch die Möglichkeit haben, ein Bier zu trinken und die 90 Minuten Revue passieren zu lassen“, sagte Hellmann.

BVB offenbar an Sassuolo-Profi interessiert

Jeremie Boga (r., hier im Spiel gegen den AC Mailand) könnte nach Dortmund wechseln.
Jeremie Boga (r., hier im Spiel gegen den AC Mailand) könnte nach Dortmund wechseln. © Imago/LaPresse

Borussia Dortmund zeigt offenbar Interesse an einer Verpflichtung des Franzosen mit ivorischen Wurzeln, Jeremie Boga, der beim italienischen Erstligisten Sassuolo Calcio unter Vertrag steht. Dies berichtete Gazzetta dello Sport am Sonntag.

Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler war 2018 für 3,9 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Sassuolo gewechselt. Boga wird allerdings auch von der SSC Neapel umworben. Der Club von Trainer Gennaro Gattuso bietet für Boga angeblich 25 Millionen Euro Ablöse plus den Ex-Gladbacher Amin Younes als Dreingabe.

Ex-DFB-Präsident Grindel fühlt sich verraten

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel fühlt sich verraten. „Leider hat es Personen gegeben, die diesen Fehler bemerkt und an die Presse durchgestochen haben, statt mich darauf anzusprechen“, sagte Grindel der „Bild am Sonntag“ über die Annahme einer teuren Uhr, die im April 2019 zu seinem Rücktritt geführt hatte. „Das hat mich menschlich schon sehr beschäftigt.“ Das Geschenk im Wert von rund 11.000 Euro hatte er von einem ukrainischen Funktionär erhalten.

„Ich habe einen Compliance-Verstoß begangen, und es war richtig, daraus die Konsequenzen zu ziehen“, sagte Grindel. „Mit dem ominösen Uhrengeschenk bin ich völlig transparent und arglos umgegangen. Es wussten ja viele im DFB davon.“ Er habe nie „einen Hehl aus dem Geschenk gemacht“, versicherte der 58-Jährige. „Das mag man naiv nennen, jedenfalls war diese Form der Transparenz das komplette Gegenteil von Korruption.“

J-League: Erste Spielabsage in Japan seit Restart

Nach einem Corona-Fall ist in der ersten japanischen Liga erstmals seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine Partie abgesagt worden. Betroffen war das Heimspiel von Sanfrecce Hiroshima gegen Nagoya am Sonntagabend, zuvor war Nagoya-Verteidiger Kazuya Miyahara positiv auf COVID-19 getestet worden. Die acht weiteren für Sonntag geplanten J-League-Spiele sollten wie geplant stattfinden.

Die J-League war im Juni hinter verschlossenen Türen zurückgekehrt – Anfang Juli waren bereits wieder Fans zugelassen worden. Derzeit kämpft Japan mit einer Welle von COVID-19-Infektionen.

PSG offenbar an Herthas Cunha interessiert

Paris Saint-Germain und Trainer Thomas Tuchel zeigen Interesse am Brasilianer Matheus Cunha von Hertha BSC. Wie die „Bild am Sonntag“ und der „Kicker“ berichten, soll der 21 Jahre alte Offensivspieler das Interesse der Verantwortlichen um PSG-Sportdirektor Leonardo geweckt haben. Entsprechende Berichte gab es zuletzt auch aus Frankreich. Kontakt zwischen beiden Seiten soll bereits bestehen.

Cunha erwies sich für Hertha seit dem Wechsel im Januar von RB Leipzig als Glücksgriff. Der Hauptstadtclub hatte ihn für 18 Millionen Euro von den Sachsen geholt und mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet. In elf Ligaspielen kam er auf fünf Treffer und zwei Vorlagen. Unter dem neuen Hertha-Trainer Bruno Labbadia konnte er weiter starke Leistungen zeigen.

Double-Sieger PSG hat in der Offensive nach dem Ausfall von Superstar Kylian Mbappé schon vor der Fortsetzung der Champions League im August Bedarf an Verstärkung. Auch die Abgänge der Angreifer Edinson Cavani und Eric Maxim Choupo-Moting tragen ihren Teil dazu bei, dass Paris handeln muss. Beide bekommen keinen neuen Vertrag. Laut „Bild“ soll Cunha zudem bei Inter Mailand in Italien auf der Liste stehen. Dem Serie-A-Club droht der Abgang von Angreifer Lautaro Martinez.

FC Schalke: Mascarell schwört Mitspieler ein

Schalkes Kapitän Omar Mascarell hat seine Mitspieler nach der Horror-Rückrunde auf die neue Spielzeit eingeschworen. „Wir müssen hart arbeiten. Es ist eine neue Saison und wir haben neue Ziele. Ich denke, wir sind bereit. Wir haben gute Spieler. Ich denke, diese Saison wird besser für uns“, sagte Mascarell in einem Interview der Clubmedien.

Schalke hatte in der Rückrunde 16 Spiele in Folge nicht gewonnen und war bis auf Platz zwölf abgestürzt. Trainer David Wagner darf dennoch weitermachen.

Mascarell war aufgrund eines Sehnenabrisses im Adduktorenbereich monatelang ausgefallen. „Ich fühle mich gut, habe keine Schmerzen. Es wird jeden Tag besser“, sagte der Mittelfeldspieler, der hofft, „bald wieder fit“ zu sein.

China: Ligastart unter strengen Auflagen

Nach langer Corona-Pause hat die oberste chinesische Liga wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Am Sonnabend gab es die ersten beiden Spiele, den Auftakt der Super League bestritten Guangzhou Evergrande und Shanghai Shenhua (2:0). Da nur unter sehr strengen Auflagen gespielt werden darf, begegneten sich die Teams auf neutralem Boden und ohne Fans.

Die Liga wird zentral in zwei Städten ausgetragen, in den chinesischen Metropolen Dalian und Suzhou. Jeweils acht Teams sind an beiden Orten in Hotels untergebracht und von der Öffentlichkeit komplett abgeschirmt. Nach einer separat in beiden Städten ausgetragenen Vorrunde treten die Finalisten in einer Endrunde gegeneinander an.

Für Spieler gilt eine strikte Ausgangssperre. Treffen mit der Familie sind tabu. Nicht einmal Essen dürfen sie sich eigenständig in ihre Hotels liefern lassen.

Die Stadien bleiben zwar leer, dennoch hat sich die Liga einiges einfallen lassen, um die Spiele zumindest im Fernsehen für die Fans zu einem Erlebnis zu machen. Um eine bessere Atmosphäre für die TV-Zuschauer zu schaffen, soll ein System installiert werden, das die leeren Tribünen mit virtuellen Zuschauern füllt. Zudem sollen die Übertragungen mit in früheren Spielzeiten aufgezeichneten Fan-Gesängen aus den Stadien unterlegt werden.

Eine "Angelina Jolie" als KSC-Präsidentin?

Die Präsidentschaftskandidatin des Zweitligisten Karlsruher SC, Dorotheé Springmann, hat unter anderem die Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie als Vorbild. „Deshalb habe ich sie mir auch auf den Oberarm tätowieren lassen. Ihr soziales Engagement und ihr Leben im Allgemeinen sind sehr beeindruckend“, erzählte die 36 Jahre alte Polizistin im Interview der „Bild am Sonntag“ und betonte: „Sie unterstützt zum Beispiel hilfsbedürftige Kinder. Da ist sie sogar ein ganz praktisches Vorbild, ich möchte als KSC-Präsidentin die Jugendarbeit verbessern.“

Dorotheé Springmann möchte als erste Frau ins Präsidentenamt des Karlsruher SC gewählt werden.
Dorotheé Springmann möchte als erste Frau ins Präsidentenamt des Karlsruher SC gewählt werden. © Picture Alliance

Auf einer außerordentlichen Versammlung wählen die Mitglieder des Zweitligisten am Donnerstag das neue Club-Oberhaupt. Springmann tritt gegen vier männliche Bewerber an. Sie wäre die aktuell einzige Präsidentin im deutschen Profifußball. „Ich bin der Meinung, es ist langsam an der Zeit, dass eine Frau im deutschen Fußball in eine Führungsposition kommt. Ich will etwas bewegen in meinem Verein“, sagte Springmann, die am Wochenende heiratet.

Erste Frau an der Spitze eines deutschen Profi-Vereins war Gisela Schwerdt. Sie war 1986 zur Präsidentin von Arminia Bielefeld gewählt worden.

Bayer: Özcan wechselt in den Nachwuchsbereich

Bayer Leverkusen und der bisherige Ersatzkeeper Ramazan Özcan setzen die Zusammenarbeit fort – auch wenn der 36-jährige Österreicher künftig ein neues Aufgabengebiet erhält. Özcan wird Torwarttrainer im Nachwuchsbereich der Werkself und erhält eine Zweijahresvertrag.

Bei der Europa-League-Endrunde im August steht der Schlussmann allerdings Trainer Peter Bosz nochmals als Profi zur Verfügung. „Rambo kann auf eine außergewöhnliche Karriere zurückblicken“, sagte Sportdirektor Simon Rolfes, „er hat durch seine Professionalität und seinen Ehrgeiz die anderen gepusht und war auch außerhalb des Platzes ein echter Teamplayer. Diese Qualitäten und seine immense Erfahrung wird er auch in seine neue Rolle einbringen können.“

2016 war der damalige österreichische Nationalkeeper vom FC Ingolstadt zu Bayer gewechselt.

Zwanziger fordert Konsequenzen für Infantino

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger hat nach dem Rücktrittsangebot von Bundesanwalt Michael Lauber im Schweizer Justizskandal auch entsprechende Konsequenzen von Fifa-Boss Gianni Infantino gefordert. „Die Rolle von Infantino ist in einer Weise fragwürdig, dass er längst aus eigenem Antrieb die richtigen Schritte eingeleitet haben müsste“, sagte Zwanziger dem SID: „Lauber hat zu lange gebraucht, um die Konsequenzen aus seinem Verhalten zu ziehen. Infantino sollte klug sein und nicht so lange brauchen.“

Lauber hatte am Freitag seinen Rücktritt angeboten, nachdem das Schweizer Bundesverwaltungsgericht festgestellt hatte, dass der 54-Jährige seine Amts- und Treuepflicht in mehreren Punkten „schwer verletzt“ und dabei „vorsätzlich die Unwahrheit“ gesagt habe. Dabei geht es um eines von drei nicht protokollierten Geheimtreffen Laubers mit Infantino vom 16. Juni 2017, das alle der mindestens vier Teilnehmer vergessen haben wollen.

„Es ist erkennbar, dass zwischen der Schweizer Bundesanwaltschaft und Infantino eine Kumpanei herrschte und herrscht, die weit über das verträgliche Maß hinausgeht und den Schweizer Rechtsstaat ad absurdum führt“, kritisierte Zwanziger. Der 75-Jährige war einer von vier Angeklagten im „Sommermärchen-Prozess“ um die WM 2006, den Laubers Bundesanwaltschaft mit Fifa und DFB als Privatkläger vor dem Schweizer Bundesstrafgericht in Bellinzona geführt hatte. Die Vorwürfe verjährten im April.

Seit Anfang Juli prüft in der Schweiz der außerordentliche Staatsanwalt Stefan Keller Strafanzeigen unter anderem gegen Lauber und Infantino, es stehen Vorwürfe der Amtsgeheimnisverletzung und der Begünstigung sowie der Anstiftung dazu im Raum. „Ich vertraue darauf, dass der Sachverhalt in der Schweizer Justiz endlich mal sauber aufgeklärt wird“, sagte Zwanziger: „Es wäre in jedem Fall ein schwerer Schlag für Infantino, wenn ein Strafverfahren eingeleitet werden würde.“

Messi nach Mailand? Inter reagiert auf Gerüchte

Nach den Gerüchten um ein Interesse von Inter Mailand an Superstar Lionel Messi haben der Club-Chef und der Trainer der Italiener entsprechende Transferbemühungen verneint. „Wir reden hier von Fantacalcio (ein virtuelles Managerspiel), das ist absolut kein Ziel von uns“, sagte Geschäftsführer Giuseppe Marotta am Sonnabendabend beim Spiel der Mailänder in Genua zu Sky. „Ich glaube, dass Messi sein Leben und seine Fußball-Zukunft in Barcelona sieht. Daran sehe ich nicht den Hauch eines Zweifels.“

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass der mehrmalige Weltfußballer die Katalanen verlassen könnte, nachdem es sportlich kriselte und die Meisterschaft an Real Madrid ging. Italienische Medien sahen ein weiteres Indiz für einen Wechsel in die Serie A darin, dass Messis Vater und Manager in Mailand ein Anwesen kaufte.

Auch Inter-Trainer Antonio Conte hält eine Verpflichtung des 33 Jahre alten Argentiniers für unmöglich. „Ich glaube es gibt keinen Verrückten auf dieser Welt, der Messi nicht trainieren wollte. Aber in diesem Moment ist er für Inter nicht realisierbar, und das aus sehr vielen Gründen“, sagte der Coach nach dem 3:0 beim CFC Genua. Messi bestritt seine gesamte Profi-Karriere beim FC Barcelona. Er gewann unter anderem viermal die Champions League und zehn Meistertitel.

Zenit zerstört Pokal bei Double-Feier

Zenit St. Petersburg ist zum vierten Mal russischer Pokalsieger geworden. Knapp drei Wochen nach der erfolgreich verteidigten Meisterschaft siegte das Team um den früheren HSV-Profi Douglas Santos in Jekaterinburg gegen den Zweitligisten FK Chimki mit 1:0 (0:0) und machte das zwei Double der Klubgeschichte perfekt. 1944 war Zenit sowjetischer Pokalsieger geworden.

Ex-HSV-Profi Douglas Santos traf beim Feier-Malheur keine Schuld.
Ex-HSV-Profi Douglas Santos traf beim Feier-Malheur keine Schuld.

Kurios ging es nach der Partie bei den Feierlichkeiten zu: Kapitän Branislav Ivanovic ließ die Trophäe beim Jubeln fallen, der Glasdeckel ging zu Bruch. „Okay, ihr habt es bestimmt mitbekommen: wir haben den Pokal fallen lassen und kaputt gemacht. Wir möchten uns entschuldigen“, twitterte der Klub hinterher

Den erlösenden Treffer gegen das vom ehemaligen Bundesligaspieler Sergej Juran trainierte Chimki erzielte Artjom Dsjuba (84., Foulelfmeter).