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Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 15. Juli 2020:

1:2 bei Arsenal – Liverpool verpasst Punktrekord

Die erste englische Meisterschaft des FC Liverpool seit 30 Jahren wird nicht mit dem Punkterekord in der Premier League gekrönt. Die von Jürgen Klopp trainierten Reds verloren am Mittwochabend 1:2 (1:2) beim FC Arsenal und können angesichts von 93 Zählern bei zwei ausstehenden Spielen die 100-Punkte-Marke von Manchester City aus der Saison 2017/18 nicht mehr erreichen.

Die Reds gingen zwar durch Sadio Mane (20.) in Führung, doch Arsenal konterte ohne seine deutschen Legionäre durch Alexandre Lacazette (32.) und den Ex-Hoffenheimer Reiss Nelson (44.). Durch den 13. Saisonsieg wahrten die Londoner ihre geringe Restchance auf ein Europapokalticket.

BVB löst Vertrag mit Schürrle auf

Flanke Schürrle (r.), Tor Götze: Die beiden hatten maßgeblichen Anteil am deutschen WM-Titel 2014 und stehen nun ohne einen Vertrag da.
Flanke Schürrle (r.), Tor Götze: Die beiden hatten maßgeblichen Anteil am deutschen WM-Titel 2014 und stehen nun ohne einen Vertrag da. © imago / Pro Shots

Dortmund und Rio-Weltmeister André Schürrle (29) gehen künftig getrennte Wege. Beide Parteien haben sich ein Jahr vor Vertragsende auf eine Auflösung des Kontrakts geeinigt. Schürrle hatte zuletzt leihweise in Russland bei Spartak Moskau gespielt. Beim WM-Titel von Deutschland im Jahr 2014 schlug er die entscheidende Flanke in der Verlängerung auf Siegtorschütze Mario Götze, der den BVB ebenfalls verlässt.

Schürrle war 2016 für 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg nach Dortmund gewechselt, konnte die hohen Erwartungen aber nicht erfüllen. „Rückblickend war es eine Zeit mit Höhen und Tiefen, aber auch mit vielen wertvollen Erfahrungen“, sagte er nun. Wie es in seiner Karriere weitergeht, ist noch unklar.

Rummenigge legt sich mit den Ultras an

Karl-Heinz Rummenigge hat eine aus seiner Sicht zu fordernde Haltung von Ultra-Fangruppierungen im deutschen Fußball kritisiert und die Namensgebung eines neuen Bündnisses bemängelt. „Wir sind jetzt leider angekommen an einem Punkt, an dem ich von den Ultras immer nur lese: Wir fordern dies, wir fordern das. Jetzt wollten sie Mitsprache bei der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder“, sagte der Bayern-Boss der „Sport-Bild“. „Aber wenn ich immer nur fordere, aber nie bereit bin, Pflichten und auch Verantwortung zu übernehmen, endet das in einer Einbahnstraße.“

Zuletzt hatten sich zahlreiche Fanszenen zum Bündnis „Unser Fußball“ zusammengeschlossen und die DFL und den DFB unter Zeitdruck gesetzt. Dabei forderten die Fans die Einleitung konkreter Reformen und ein Handeln von Vereinen und Verbänden noch vor dem Start der kommenden Saison.

„Ich finde, der Name ist etwas anmaßend“, sagte Rummenigge über „Unser Fußball“. „Wem gehört der Fußball? Am ehesten noch denen, die ihn spielen – egal, auf welchem Niveau. Die Fans sind Teil des Fußballs, aber er gehört ihnen nicht.“ Eine Erklärung der Initiative hatten nach eigenen Angaben mit Stand Mittwochvormittag mehr als 2300 Fanclubs- und Gruppierungen sowie über 12.000 Einzelpersonen unterzeichnet.

Schalke-Youngster entschuldigt sich für BVB-Foto

Schalkes Offensivspieler Rabbi Matondo hat sich für das Foto im Trikot des Erzrivalen Borussia Dortmund entschuldigt. „Ich bin sehr traurig und von mir selbst enttäuscht, dass ich alle, die sich mit Schalke verbunden fühlen, damit im Stich gelassen habe“, schrieb der 19-Jährige bei Instagram. Er habe „keinesfalls Kummer oder Ärger“ verursachen wollen.

Matondo hatte am Dienstag für Unmut unter Schalke-Fans gesorgt, weil er in einem Fitnessstudio in Cardiff ein BVB-Trikot des englischen Jungstars Jadon Sancho trug. „Ich war naiv und habe das Trikot für eine private Trainingsstunde angezogen. Das Trikot war von meinem engen Freund Jadon Sancho. Ich habe es nur wegen Jadon getragen, es hatte nichts mit Dortmund zu tun“, schrieb der Waliser.

Junge Spieler müssen manchmal noch viel lernen. Vor allem er: Schalkes Rabbi Matondo.
Junge Spieler müssen manchmal noch viel lernen. Vor allem er: Schalkes Rabbi Matondo. © imago / Poolfoto

Mit seiner Aktion hatte er sich auch einen Rüffel von S04-Sport- und Kommunikations-Vorstand Jochen Schneider eingehandelt, der von einer „unüberlegten Aktion“ sprach, die „nicht passieren“ dürfe. Matondo reagierte mit Einsicht: „Ich habe nicht an die Konsequenzen gedacht und dass es viele Menschen verärgern würde. Für dieses unreife Verhalten gibt“s keine Entschuldigung. Ich kann jedem Schalker versprechen, dass ich mich seit Tag eins zu 100 Prozent mit Schalke identifiziere."

Laut Medienberichten soll Matondo als Strafe eine fünfstellige Summe im mittleren Bereich an eine soziale Einrichtung zahlen.

Hopp fordert personalisierte Tickets

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp spricht sich für personalisierte Tickets in deutschen Stadien aus. „Wir müssen unsere Polizisten schützen, dafür sorgen, dass Menschen nicht durch Pyro verletzt werden und die Eintrittskarten personalisieren“, sagte der 80-Jährige der „Sport Bild“. „Die Kollektivstrafe ist kein scharfes Schwert, da es die Ultras nicht interessiert. Sie ziehen ihre Aktionen ja trotzdem durch. Sie wollen den DFB herausfordern, zeigen: Wir sind stärker.“

Organisierte Anhänger lehnen personalisierte Tickets ab. Die Interessensgemeinschaft „Unsere Kurve“ hatte zuletzt die Befürchtung geäußert, dass man die Corona-Krise „dazu missbrauchen könnte“, um diese einzuführen. Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich in dieser Frage zurückhaltender als Hopp. „Eine Wiederbefüllung der Stadien in Corona-Zeiten kann möglicherweise über eine personalisierte App gestattet werden“, sagte der Bayern-Boss. „Die DFL arbeitet an einem Corona-Konzept 2. Wir wollen mit Fans spielen, Fußball ohne Zuschauer will niemand.“

Bergamo fertigt Brescia ab

Atalanta Bergamo kann allmählich für die erneute Champions-League-Qualifikation planen. Der Serie-A-Club um den deutschen Mittelfeldspieler Robin Gosens gewann gegen den Tabellenvorletzten Brescia Calcio 6:2 (4:1) und sprang mit 70 Punkten zumindest vorerst auf den zweiten Rang hinter Spitzenreiter Juventus Turin (76).

Knie-OP: Lange Pause für Schmelzer

Borussia Dortmund muss mehrere Monate auf Marcel Schmelzer (32) verzichten. Der Linksverteidiger unterzog sich wegen Knieproblemen, über die er bereits im Juni nach einem Unfall im Abschlusstraining geklagt hatte, einer Operation. „Der BVB rechnet mit einem Wiedereinsatz von Marcel Schmelzer noch in diesem Jahr“, teilte der Club mit, ohne nähere Angaben zur Art der Verletzung zu machen.