Außerdem: Rettig kritisiert die Bayern und Klopp soll mit Liverpool einen Transferplan für Timo Werner entwickelt haben.

Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf die Welt des Sports.

Die Entwicklungen am 3. Mai 2020 im Überblick:

Köln plant Quarantäne-Trainingslager

Als Reaktion auf die drei bekannt gewordenen Coronafälle will der 1. FC Köln ein „quarantäne-ähnliches Trainingslager“ beziehen. „Der 1. FC Köln wird einen möglichen Einstieg ins Mannschaftstraining freiwillig unter den Bedingungen eines Trainingslagers absolvieren. Dies gilt, sobald die Politik eine positive Entscheidung für eine Fortsetzung des Spielbetriebs fällt – frühestens also im Laufe der kommenden Woche“, teilte der Club mit. „Diese Form einer freiwilligen Quarantäne erweitert das bisherige Infektionsschutz- und Hygienekonzept und soll das Risiko einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus weiter verringern.“

Laut der "Bild" sollen die Rheinländer neben diversen Hotels auch die Räumlichkeiten der Sportschule Hennef südöstlich von Siegburg geblockt haben, um sich dort vor dem ersten Spiel für acht Tage zu isolieren. Die FC-Spieler seien schon am vergangenen Donnerstag von Sportchef Horst Heldt und Geschäftsführer Alexander Wehrle über die kommenden Wochen und die Pläne über ein Trainingslager informiert worden.

„Unklarer Befund“ bei HSV-Rivale Stuttgart

Beim HSV-Rivalen um den Bundesliga-Aufstieg, dem VfB Stuttgart, hat ein Coronatest für Verwirrung gesorgt. „Bei einer getesteten Person liegt ein unklarer Befund vor. Es gibt aber keinen spezifischen COV-2-Virus-Nachweis“, teilte der Club mit. „Der Betroffene, der keine Symptome aufweist, ist prophylaktisch in häuslicher Quarantäne und weitere Tests werden folgen.“ In „enger Abstimmung mit dem medizinischen Personal“ hätten die Stuttgarter trotzdem „alle notwendigen Vorkehrungen“ getroffen. Ob es sich bei der getesteten Person um einen Spieler handelt, wollte der VfB nicht mitteilen.

Rettig kritisiert FC Bayern für Transferoffensive

Andreas Rettig war bis September 2019 Geschäftsführer des FC St. Pauli.
Andreas Rettig war bis September 2019 Geschäftsführer des FC St. Pauli. © HA | Mark Sandten

Der ehemalige DFL-Geschäftsführer und St.-Pauli-Boss Andreas Rettig hat Bayern München wegen der Ankündigung großer Neuverpflichtungen kritisiert. „Bei allen Verdiensten des FC Bayern, aber in einer jetzigen Phase von einer Transferoffensive zu sprechen, finde ich, ist ein falsches Signal“, sagte Rettig (57) bei Sky. Bayern-Sportchef Hasan Salihamidzic hatte zuletzt einen „internationalen Star“ und ein „Toptalent“ angekündigt. „Ich finde, der FC Bayern sollte lieber über eine Charmeoffensive in Richtung Fans und Mitglieder und Gesellschaft sprechen“, sagte Rettig: „Ich glaube, das wäre in diesen Tagen besser.“

Sieht so Klopps Transfer-Plan für Werner aus?

Timo Werner spielt die Saison seines Lebens, er erzielte bereits 21 Saisontore.
Timo Werner spielt die Saison seines Lebens, er erzielte bereits 21 Saisontore. © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij

Ein Transfer von Timo Werner zum FC Liverpool wird angeblich immer konkreter. Laut dem italienischen Transfermarkt-Spezialisten Nicolo Schira sei Liverpool bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem Stürmer und biete ihm einen Vertrag über fünf Jahre mit einem Gehalt von zehn Millionen Euro pro Saison. Liverpool versuche wegen der coronabedingten Einnahmenausfälle, eine Einigung mit Leipzig unterhalb der Ausstiegsklausel in Höhe von etwa 60 Millionen Euro zu erzielen.

Fußballprofis müssen zum Training erscheinen

Sportjurist Jörg von Appen sieht für Fußballprofis keine rechtliche Möglichkeit, auf die Teilnahme am Trainingsbetrieb zu verzichten, auch wenn sie Bedenken haben. „Wenn der Verein alle geforderten Hygiene-Vorschriften einhält und die zuständigen Behörden den Trainings- und Spielbetrieb in der Bundesliga zulassen, kann einem Fußballprofi das Erscheinen am Arbeitsplatz angeordnet werden“, sagte von Appen bei Sport1.

Nach den drei positiven Coronatests beim 1. FC Köln hatte sich Mittelfeldspieler Birger Verstraete kritisch darüber geäußert, dass das Training fortgesetzt werden soll. Er verwies dabei auf seine Freundin, die an Herzproblemen leide und deshalb zur Risikogruppe gehöre.

Laut von Appen müsste ein Spieler „erhebliche Bedenken anmelden“, um vom Training fernbleiben zu können. Umstände wie im Fall Verstraete könnten aber eine Ausnahmesituation darstellen. „Gehört der Spieler selbst einer Risikogruppe an oder gibt es in der häuslichen Familie Risikogruppen, muss man sich den Einzelfall ansehen. Danach ist zu entscheiden, ob der Spieler an seinem Arbeitsplatz erscheinen müsste“, sagte von Appen.