Hamburg. Cristiano Ronaldo gewährt haarige Einblicke, Kroos zeigt Tricks bei Instagram, Hakimi verwirrt alle. Der Sport in Zeiten von Corona.

Der Sport-Blog in Corona-Zeiten am Sonnabend, den 4. April:

Virologe: Bundesliga könnte im Mai weitergehen

Der Virologe Alexander Kekule (Halle/Saale) hält eine Fortsetzung der Bundesliga im Mai für möglich. „Machbar ist alles“, sagte der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle/Saale im Aktuellen Sportstudio des ZDF: „Man kann sich überlegen, wie man die Bundesligaspieler speziell absichert, dass sie in der Lage sind zu spielen.“

Für die Spieler sei dies aber mit „drakonischen“ Maßnahmen verbunden. „Sie müssten privat unter besonderen Sicherheitsbedingungen weiterleben. Die ganze Mannschaft müsste in eine Art Spezialquarantäne. Außerdem müsste man sie vor jedem Spiel neu testen“, sagte Kekule. Die Bundesliga müsste in einer Art Blase spielen. Ähnliches hatte die NBA für eine Restsaison komplett in Las Vegas angedacht. Nach Ansicht von Kekule können Fußballspiele im Jahr 2020 nur noch vor Geisterkulissen stattfinden.

FC Bayern München nimmt Training auf

Hansi Flick will offenbar keine Zeit mehr verlieren: Bayern München nimmt laut „Kicker“ am Montag das Training auf dem Platz wieder auf. Die Bayern wollen demnach unter strengen Auflagen in Kleingruppen mit vier oder fünf Spielern erste Einheiten absolvieren. Einige der 18 Bundesligisten hatten bereits in der vergangenen Woche wieder mit dem Training begonnen, bei zahlreichen weiteren Clubs soll ab Montag wieder auf dem Platz trainiert werden. Die Saison ist derzeit bis mindestens Ende April ausgesetzt.

Corona-Patienten im nationalen Trainingszentrum

Italiens Fußball-Verband (FIGC) stellt das Traingszentrum seiner Nationalmannschaft für Corona-Patienten zur Verfügung. Ab Montag sollen in dem Komplex bei Florenz Menschen unterkommen, die die Erkrankung zwar überstanden haben, aber immer noch positiv auf das Virus getestet wurden und daher in Quarantäne bleiben müssen. Insgesamt 54 Zimmer werden im Trainingszentrum Coverciano zur Verfügung gestellt. Im italienischen Fußball ruht seit Anfang März der Ball. Italien ist mit über 15.000 Todesopfern eines der weltweit am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder.

Cristiano Ronaldo: Neue Frise ohne Friseur

Die Frise ist nach dem Anlauf zum Freistoß sein wichtigstes Markenzeichen: Cristiano Ronaldo hat in der Corona-Krise aber auf den Friseurbesuch verzichtet und ließ sich zu Hause auf Madeira die Haar privat schneiden, mit einem handelsüblichen Rasierer mit Aufsatz, wie es scheint. Bei Instagram postete er ein Video von der Aktion.

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War das erfolgreich? Nun ja. „Bleib zu Hause und bleib stilvoll“, schrieb Ronaldo. Binnen weniger Stunden wurde das Video mehr als 18 Millionen Mal aufgerufen und tausendfach kommentiert.

Dietmar Hopp: Könnte Ultra-Hetze vergessen

Dietmar Hopp (1899 Hoffenheim) ist nach den teils heftigen Anfeindungen durch Ultras einen Schritt auf die Anhänger zugegangen. „Ich will das alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist“, sagte der 79-Jährige dem ZDF. Verständnis für die Proteste habe er jedoch weiterhin nicht. „Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben“, sagte Hopp.

Corona-Pause kommt Marco Reus entgegen

Dem Dortmunder Marco Reus kommt die Bundesliga-Pause wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ungelegen. „Ich kann meine Verletzung besser auskurieren und bin derzeit voll im Reha-Plan. Ich hoffe, bald wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte der Kapitän von Borussia Dortmund beim „digitalen Spieltag“ des BVB. Der 30-Jährige hatte sich Anfang Februar im DFB-Pokal gegen Werder Bremen eine Muskelverletzung zugezogen.

Marco Reus (Borussia Dortmund)
Marco Reus (Borussia Dortmund) © WITTERS | TayDucLam

Damals war man in Dortmund von einer rund vierwöchigen Pause ausgegangen. Doch Reus kann auch beim aktuellen Zweiertraining des BVB nicht teilnehmen, da sich die Blessur als komplizierter herausstellte. Und: „Mit einem Kind, das ein Jahr alt ist, hast du keine Langeweile. Da bist du nur hinterher.“

FC Liverpool schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit

Kurzarbeit beim Champions-League-Sieger: der FC Liverpool hat einige Angestellte in Zwangsurlaub geschickt. Wie der Verein von Jürgen Klopp mitteilte, wurde das von der britischen Regierung aufgelegte Notfall-Programm in Anspruch genommen.

FC Liverpool: Trainer Jürgen Klopp
FC Liverpool: Trainer Jürgen Klopp © dpa | Jon Super

Dieses garantiert im Falle von Kurzarbeit bzw. Zwangsurlaub (engl. furlough) rückwirkend ab 1. März zunächst für drei Monate 80 Prozent des Gehalts bis zu einer Höhe von 2500 Pfund pro Monat (2824 Euro). Die Reds teilten aber mit, dass die Angestellten weiterhin ihr volles Gehalt beziehen sollen, um finanzielle Nachteile auszuschließen.

Hakimi: Vertrag in Madrid verlängert?

Pech für Borussia Dortmund: Real Madrid soll laut "Marca" den Vertrag mit dem ausgeliehenen Achraf Hakimi vorzeitig bis 2023 verlängert haben. Hakimis Berater Alejandro Camano dementierte diese Gerüchte allerdings: „Der Vertrag bei Real Madrid ist immer noch der, den wir 2017 ausgehandelt haben und bis 2022 läuft“, betonte Camano. Hakimi ist seit der Saison 2018/19 an den BVB verliehen. Die Leihe gilt bis Ende der aktuell unterbrochenen Spielzeit. Dortmund würde den 21-Jährigen gerne länger behalten.

Bundesliga: Verwirrung um Nachholspiele

Die Deutsche Fußball Liga hat betont, dass es noch keinen fertigen Spielplan für den Rest der Saison gibt. Der „Kicker“ hatte zuvor berichtet, dass Bundesliga und 2. Liga am ersten oder zweiten Mai-Wochenende Saison fortsetzen wollten, um die Spielzeit dann größtenteils ohne Englische Wochen bis zum 30. Juni abzuschließen.

Xavi und Neymar spenden siebenstellig

Barcelonas früherer Superstar Xavi Hernandez unterstützt ein Klinikum in seiner Heimat und spendet mit seiner Frau Nuria eine Million Euro an die Hospital CLINIC in Kataloniens Hauptstadt. „Nuria und ich wollen unseren Beitrag leisten im Kampf gegen den Coronavirus“, sagte der 40-Jährige in einer Videobotschaft.

Auch Brasiliens Superstar Neymar spendet laut Fernsehsender SBT rund eine Million Dollar, die dem Kinderhilfswerk Unicef und einem Solidaritätsfonds des brasilianischen Fernsehmoderators Luciano Huck zugutekommen sollen. Das Management des 28-Jährigen wollte die Aktion auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht kommentieren.

Neymar (Paris Saint Germain)
Neymar (Paris Saint Germain) © dpa | Guido Kirchner

Neymar hatte sich zuletzt gegen den Verdacht wehren müssen, er halte sich nicht an die Regeln zur Selbstisolation. Grund für die Verdächtigungen waren zwei Fotos, die Neymar auf Instagram mit seinen über 136 Millionen Fans geteilt hatte. Darauf ist der Profi mit Freunden auf einem Beachvolleyballfeld zu sehen. In einer Stellungnahme seines Kommunikationsteams hieß es allerdings, er lebe in seinem Anwesen in Brasilien „völlig isoliert“ und lediglich mit jenen Menschen, die mit ihm aus Frankreich dorthin zurückgereist seien

Rüdiger mit Klopapier – Khediras trauriger Geburtstag

Kochen, Klavierspielen – und etwas Kicken: Das sind die Haushaltsbeschäftigungen prominenter deutscher Profis im Ausland. Besonders sticht Toni Kroos mit seinem Instagram-Kanal hervor, auf dem er täglich Tricks zeigt.

Mesut Özil (FC Arsenal), der sonst gerne sein Zuhause und den begehbaren Kleiderschrank zeigt, hat mit seiner Frau Amine gerade ein Kind bekommen. Sein Kollege Ilkay Gündogan (Manchester City) sind derzeit Kaffee und Facetime „zwei notwendige Dinge“. Er sagte zuletzt im ZDF, es sei „nur fair“, wenn Liverpool und Jürgen Klopp den Premier-League-Titel zugesprochen bekämen, falls die Saison wegen des Coronavirus nicht zu Ende gespielt werden kann.

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Antonio Rüdiger (FC Chelsea) postete ein Video, das ihn beim Jonglieren mit Klopapier zeigt. An der Challenge nahmen zahlreiche Fußballstars teil. Zudem unterstützt Antonio Rüdiger die von den Bundesliga-Profis Leon Goretzka und Joshua Kimmich ins Leben gerufene Initiative „WeKickCorona“. „Gemeinsam müssen wir jetzt unseren härtesten Gegenspieler isolieren“, schrieb Rüdiger.

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Sami Khedira (Juventus Turin) hatte nach seiner Knie-OP gerade erst wieder mit der Mannschaft trainiert. Die erneute fußballfreie Zeit nutzt er offenbar, um sich selbst das Klavierspielen beizubringen. Ein Video bei Twitter zeigt Khedira an den Tasten. „Das Ergebnis von zwei Tagen“, schrieb er dazu.

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Aber dann feierte er seinen 33. Geburtstag mit vielen Freunden. Auf Instagram postete er auch, wie er am Tisch sitzt – mit mehreren Sami Khediras. „Großartige Geburtstagsparty heute“, schrieb Khedira zu den Bildern mit einem Emoji, der die Zunge herausstreckt. Sein früherer Nationalmannschaftskollege Thomas Müller kommentierte: „Alles Gute und viel Spaß mit deinen Gästen“, Khediras Bruder Rani schrieb neben einem Emoji, der die Augen verdreht: „Danke für die Einladung.“

Fabio Capello und die Deutschen...

Der ehemalige englische Nationaltrainer Fabio Capello ärgert sich noch immer über Englands nicht gegebenes Tor im Achtelfinale der WM 2010 gegen Deutschland. „Ich kann es nicht aus meinem Kopf bekommen. Es ist immer noch da, immer noch da“, sagte der italienische Coach dem „Guardian“ über den annullierten Treffer von Frank Lampard. Deutschland hatte in dem Moment 2:1 durch Miroslav Klose und Lukas Podolski geführt, später durch zwei Treffer von Thomas Müller 4:1 (2:1) gewonnen.

Bedroht Berufsgenossenschaft Existenz der Vereine?

Der Deutsche Fußball-Bund hat unwirsch auf eine Beitragserhöhung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) reagiert. Schatzmeister Stephan Osnabrügge warnte vor drohenden massiven Auswirkungen in der jetzigen Phase der Corona-Krise vor allem für Vereine aus der 3. Liga sowie den Regionalligen und der Frauen-Bundesliga. Die VBG wies auf mögliche Entlastungen durch Stundungen und Ratenzahlungen sowie die frühzeitige Mitteilung der Erhöhung hin. „Macht die VBG ihre Ankündigung wahr, werden in den kommenden Tagen Beitragsbescheide verschickt, die bis zum 15. Mai zu zahlen sein werden. Die gesamte Beitragslast für beispielsweise die Clubs der 3. Liga wurde mit rund 11,75 Millionen Euro erwartet. Nun werden dies rund 13 Millionen Euro sein“, erklärte der DFB-Funktionär.

Clubs aus den Regionalligen fürchten das Aus. Die Unfallversicherung ist auch für die Vereine im professionellen Fußball eine gesetzliche Pflichtversicherung.