Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Montag, den 17. Februar 2020:

Sieg in Bochum: Stuttgart zieht mit HSV gleich

Dank Joker Hamadi Al Ghaddioui hat der VfB Stuttgart im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga einen Big Point gelandet. Der 29-Jährige erzielte beim 1:0 (0:0) beim VfL Bochum den entscheidenden Treffer (81.) für den VfB, der nach Punkten mit dem zweitplatzierten HSV gleichzog. Tabellenführer Arminia Bielefeld hat drei Punkte mehr auf dem Konto als die beiden Topfavoriten.

Für den VfL wird die Lage dagegen wieder bedrohlicher. Bochum hat als Tabellen-15. nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsrang 16, den der Karlsruher SC belegt.

Stuttgart hatte am Montagabend vor 18.090 Zuschauern erwartungsgemäß mehr vom Spiel, für große Torgefahr sorgte der Favorit aber zu selten. Erst der in der 65. Minute für Mario Gomez eingewechselte Al Ghaddioui brach den Bann, zuvor hatte sich Bochums Saulo Decarli einen Fehlpass im Aufbau erlaubt.

Gonzalo Castro (4.) hätte die Gäste schon früh mit 1:0 in Führung bringen können, VfL-Torhüter Manuel Riemann reagierte bei dem platzierten Kopfball des ehemaligen Nationalspielers jedoch stark. Auch danach stand die Abwehr der Bochumer im Mittelpunkt – und offenbarte immer wieder Lücken. Silas Wamangituka (31.) vergab die bis dato beste Chance kläglich, als er den Ball freistehend aus zehn Metern am Tor vorbeischoss.

Bochum traute sich nur vereinzelt nach vorne, bei den wenigen Kontern fehlt es jedoch an der nötigen Präzision. Nach der Pause bestimmte Stuttgart weiterhin das Spiel, ohne sich zwingende Möglichkeiten zu erspielen. Bochum beschränkte sich auf die Defensive und machte dem Favoriten weiter das Leben schwer.

Klinsmann wollte auch Can und Özil

Ex-Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann hatte in der Winterpause offenbar weitere spektakuläre Transfers für die Berliner geplant. Der 55-Jährige soll laut dem "Kicker" die Verpflichtungen von Nationalspieler Emre Can sowie der beiden Rio-Weltmeister Mesut Özil und Lukas Podolski vorgeschlagen haben.. Intern soll Klinsmann, der am vergangenen Dienstag nach nur 76 Tagen als Hertha-Coach hingeschmissen hatte, auf Widerstand gestoßen sein. Can wechselte von Juve zu Dortmund, Özil steht weiter bei Arsenal unter Vertrag, Podolski ging von Vissel Kobe (Japan) zu Antalyaspor (Türkei).

Zuvor waren bereits Mario Götze (BVB) und Julian Draxler (Paris Saint Germain) im Gespräch gewesen. Letztendlich holte Hertha für knapp 80 Millionen Euro Santiago Ascacibar (Stuttgart), Lucas Tousart (Lyon; kommt erst zur neuen Saison), Krzysztof Piatek (AC Mailand) und Matheus Cunha (Leipzig).

Stadionverbot nach Rassismus-Vorfall in Münster

Nach dem Rassismus-Vorfall beim Drittliga-Fußballspiel in Münster ist gegen den Tatverdächtigen ein bundesweites Stadionverbot von drei Jahren ausgesprochen worden. Das gab der Club Preußen Münster am Montag bekannt. „Das Mindeste, das wir nun tun können, ist, dass diese Person nicht mehr in unser Stadion kommt“, erklärte Vereinspräsident Christoph Strässer.

Zuvor hatte die Polizei die Identität des Mannes bestätigt und weitere Ermittlungen eingeleitet. Bei dem Tatverdächtigen, der am Freitag im Drittligaspiel von Preußen Münster gegen die Würzburger Kickers den Gäste-Spieler Leroy Kwadwo mit Affenlauten beleidigt hatte, handelt es sich um einen 29-Jährigen aus dem Kreis Steinfurt. Wie eine Polizeisprecherin am Montag bestätigte, wurde der Mann wegen Volksverhetzung angezeigt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Es werden weitere Zeugen vernommen und der Beschuldigte wird zur Sache befragt“, sagte die Sprecherin. Danach werde sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall beschäftigen. Beim Grundtatbestand der Volksverhetzung ist eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren möglich. Auch finanziell wird der Vorfall für den Zuschauer Konsequenzen haben. Neben einer Geldstrafe aus dem Strafverfahren wird auch Preußen Münster die von Seiten des DFB zu erwartende Strafe auf den Täter umlegen. Die teilte der Club mit.

Die Zuschauer hatten auf die Beleidigungen des Mannes mit „Nazis-raus“-Rufen reagiert und den Tatverdächtigen, der seinen Platz verlassen hatte, ausfindig gemacht und identifiziert.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Trotz CL-Sperre: Pep will bei City bleiben

Pep Guardiola (49) will Manchester City offenbar auch nach der zweijährigen Champions-League-Sperre durch die Uefa treu bleiben. Der ehemalige Bayern-Trainer soll für sich diese Entscheidung getroffen, laut der "Times" habe Guardiola dies auch bereits der Clubführung mitgeteilt. Auch der Berater des Spaniers, Josep Maria Orobitg, geht von einem Verbleib seines Mandanten in Manchester aus. „Guardiola hat seine Verträge immer erfüllt. Und dieser läuft 2021 aus“, sagte er El Mundo.

Rassismus-Eklat: Kritik an Maregas Mitspielern

Die Anti-Diskriminierungs-Organisation Fare hat die Mitspieler von Moussa Marega nach dem Rassismus-Eklat im portugiesischen Fußball kritisiert. Der FC Porto hatte ein Bild von Marega mit der Überschrift „Wir sind eine Familie“ veröffentlicht, nachdem der Stürmer aus Mali wegen rassistischer Beleidigungen von Zuschauern den Platz verlassen hatte. „Entschuldigt, aber das hat sich nicht wie Familie angefühlt, als es passiert ist“, schrieb Fare am Montag bei Twitter. „Was haben eure Spieler gemacht?“

Marega war wenige Minuten nach seinem Siegtor zum 2:1 (60.) bei Vitoria Guimarães wütend vom Spielfeld gegangen, weil Fans ihn beleidigt und nach Medienberichten unter anderem Affengeräusche gemacht hatten. Seine Teamkollegen versuchten, ihn daran zu hindern. Das Fare Netzwerk ist eine Organisation, die sich gegen Diskriminierung und Rassismus im Fußball einsetzt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Casillas will Präsident werden

Torwart-Idol Iker Casillas hat seine Kandidatur um den Vorsitz des spanischen Fußball-Verbandes RFEF angekündigt. Auf Twitter bestätigte Casillas Berichte, die seit Wochen in Umlauf waren. „Ja, ich werde mich um die Präsidentschaft des RFEF bewerben“, schrieb der Weltmeister von 2010.

Damit müsste der Keeper, der beim FC Porto unter Vertrag steht und sich noch von den Folgen eines Herzinfarkts erholt, mit 38 Jahren wohl seine Profikarriere beenden, da die Wahl in diesem Jahr zwischen Mai und Oktober stattfinden soll. Das Thema erwähnte der Spanier aber vorerst nicht. Er schrieb nur, er habe Portos Präsidenten über seine Bewerbungspläne informiert.

„Zusammen werden wir unseren Verband auf das Niveau des weltbesten Fußballs hieven“, versprach die Torwart-Ikone. Casillas hatte Anfang Mai vorigen Jahres beim Training einen Herzinfarkt erlitten. Er wurde damals ins Krankenhaus gebracht, wo man ihm einen Stent einpflanzte.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Frahn gibt Fehler zu: „Bin kein Nazi“

Der wegen seiner angeblichen Nähe zur rechten Szene umstrittene Stürmer Daniel Frahn hat „schwerwiegende“ Fehler eingestanden und rechtes Gedankengut erneut klar abgestritten. „Ich bin kein Nazi, war nie Nazi, war auch kein Sympathisant der rechten Gesinnung, war nie in einer Gruppe oder habe mit einer Gruppe sympathisiert“, sagte der 32-Jährige. „Ich möchte mich öffentlich distanzieren von rechten Gruppen oder Leuten mit rechten Gedankengut. Das sind nicht meine Werte, die ich vertrete.“

Frahn war im August 2019 wegen seiner angeblichen Verbindungen zur rechten Szene beim Chemnitzer FC entlassen worden, das Arbeitsgericht Chemnitz hatte die fristlose Kündigung für unwirksam erklärt. Der CFC hatte angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen. Zwei Tage nach der Vertragsauflösung hatte er Ende Januar bis zum Saisonende beim Regionalligisten SV Babelsberg 03, dem Club aus seiner Geburtsstadt Potsdam unterschrieben.

Skurrile Szene: Nach der Niederlage in Halle redete Daniel Frahn (hinter dem Zaun, 2.v.r.) aus dem Zuschauerblock heraus auf seine Mannschaftskollegen ein.
Skurrile Szene: Nach der Niederlage in Halle redete Daniel Frahn (hinter dem Zaun, 2.v.r.) aus dem Zuschauerblock heraus auf seine Mannschaftskollegen ein. © Imago/Picture Point

Dass er im März 2019 bei einem Torjubel ein T-Shirt mit der Aufschrift „Support your local Hools“ (Unterstütze deine lokalen Hooligans) hochgehalten, bezeichnete Frahn als „größten Fehler meines Lebens“. „Ich habe mich in dem Moment nicht ausreichend informiert, habe nicht ausreichend hinterfragt“, sagte er. Zudem hätte er als damals verletzter Profi im August nicht mit „einem ehemaligen Mitglied von Kaotic Chemnitz“ zu einem Auswärtsspiel beim Halleschen FC fahren und auf der Gästetribüne sein dürfen.

BVB gegen Paris ohne Brandt

Borussia Dortmund muss im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain am Dienstag (21 Uhr/DAZN) auf Nationalspieler Julian Brandt verzichten. „Julian wird nicht dabei sein“, sagte Trainer Lucien Favre. Brandt hatte im Ligaspiel bei Bayer Leverkusen (3:4) eine Sprunggelenksverletzung erlitten. Ohnehin fehlt Kapitän Marco Reus wegen Muskelbeschwerden. Favre geht mit viel Respekt ins Spiel, will seine Mannschaft aber auch mutig auftreten lassen. „Sie haben Neymar, Kylian Mbappe, aber nicht nur. Ich könnte bestimmt zehn Namen nennen“, betonte er: „Paris ist eine sehr gefährliche Mannschaft. Aber was am Ende zählt, sind wir selbst.“

Selke-Plädoyer für Trainer Kohfeldt

Bremens Stürmer Davie Selke hat im Abstiegskampf ein Plädoyer für seinen Trainer Florian Kohfeldt gehalten. „Er macht einen tollen Job“, sagte der 25 Jahre alte Rückkehrer von Hertha BSC im NDR-"Sportclub". „Es ist natürlich auch für ihn eine neue Phase. Aber er brennt jedes Mal aufs Neue, er stellt uns optimal auf die Gegner ein. Er tut alles, um aus der Situation herauszukommen. Ich finde es stark, wie der Verein das supportet.“

Kroos trifft bei Real-Remis gegen Celta Vigo

Real Madrid hat sich trotz eines Treffers von Toni Kroos einen Ausrutscher im Titelkampf der Primera Division geleistet. Die Königlichen kamen am Sonntag zu Hause gegen den Abstiegskandidaten Celta Vigo nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus. Nach zuletzt fünf Siegen in Serie schrumpfte der Vorsprung des Tabellenführers auf Barcelona auf einen Punkt. Kroos (52.) glich für Real mit einem platzierten Schuss aus, nachdem Fedor Smolow die Gäste früh in Führung gebracht hatte (7.). Kapitän Sergio Ramos (65., Foulelfmeter) sorgte für die Real-Führung, doch Santi Mina (85.) gelang noch der späte Ausgleich.