Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 15. Februar 2020:
- Mönchengladbach gelingt 4:1-Sieg in Düsseldorf
- "Super": Eberl freut ManCity-Ausschluss
- Bayer-Profis sauer auf Pyro-Fans
- Barcelona ringt Überraschungsteam nieder
- Acht Tote Fans nach Busunglück
- Werder geht auch gegen Leipzig unter
- Nagelsmann reagiert auf Forsbergs Frau
- 3. Liga: Duisburgs Verfolger patzen
- Primera Division: Spielabsage wegen Feuers
- Bielefeld marschiert Richtung Bundesliga
- Werder-Abstiegskampf: Selke setzt Zeichen
- Rassismus-Eklat in der Dritten Liga
- Vier Werder-Legenden in großer Sorge
- BVB hofft auf Brandt-Blitzheilung
- Krawalle nach St. Pauli vs. Dresden
- Zwanziger geht Schweizer Justiz an
- Italien: Verein sperrt Fans wegen Rassismus
Mönchengladbach gelingt 4:1-Sieg in Düsseldorf
Borussia Mönchengladbach bleibt dank des ersten Sieges seit 30 Jahren im Niederrhein-Derby bei Fortuna Düsseldorf im Titelrennen der Fußball-Bundesliga. Am Sonnabend war das Team von Trainer Marco Rose beim 4:1 (1:1) in einem begeisternden Duell auch erstmals seit dem 2. November wieder auswärts erfolgreich. Jonas Hofmann (22. Minute), Kapitän Lars Stindl (51./77.) und Ex-Fortune Florian Neuhaus (82.) betrieben Wiedergutmachung für die 1:3-Schmach vor knapp einem Jahr unter Rose-Vorgänger Dieter Hecking in Düsseldorf. Für die glücklose Fortuna war nur Erik Thommy (29.) vor 51 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena erfolgreich.
Mit 42 Zählern bleibt Gladbach punktgleich Vierter mit Borussia Dortmund, hat aber durch das in der Vorwoche ausgefallene Derby gegen den 1. FC Köln noch ein Spiel weniger. „Über die Dauer des Spiels haben wir unsere Qualitäten immer besser auf den Platz gebracht und dann insgesamt auch verdient gewonnen“, sagte Kapitän Stindl.
ManCity-Ausschluss: Eberl findet es "super"
Nach dem Europacup-Ausschluss von Manchester City hat Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl das Durchgreifen der Uefa gelobt. "Ich finde es super, wenn auch bei so großen Mannschaften die Regel eingehalten wird. Das ist eine drastische Strafe, es wird ein Präzedenzfall draus werden“, sagte Eberl bei "Sky" vor der Bundesliga-Partie bei Fortuna Düsseldorf. Am Vortag hatte die Europäische Fußball-Union den englischen Meister City wegen Finanzbetrugs für zwei Jahre aus allen Uefa-Wettbewerben verbannt.
Eberl glaubt den europäischen Dachverband bei seiner Entscheidung im Recht. "Die Uefa wird das ja nicht aus blauem Dunst entscheiden“, sagte der 46-Jährige. Er sei nun gespannt auf den weiteren Gang des Verfahrens. Manchester City hatte angekündigt, gegen die Sperre vor dem Internationalen Sportgerichtshof vorgehen zu wollen.
Schon jetzt wird spekuliert, ob nach dem Uefa-Urteil das City-Team um Trainer Pep Guardiola und die deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan am Saisonende zerbricht. „Das ist ein Wettbewerbsnachteil, den sie sich irgendwo auch eingebrockt haben“, sagte Eberl dazu.
Man City soll zwischen 2012 und 2016 Sponsoreneinkünfte weit über Gebühr bewertet und damit bewusst getäuscht haben. Laut den Uefa-Regeln für das sogenannte Financial Fairplay dürfen Clubs, die in den Europapokal-Wettbewerben starten, nicht mehr ausgeben als sie einnehmen. „Grundsätzlich ist Financial Fairplay eine wichtige Basis des Fußballs in Europa“, sagte Bayer Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes am Sonnabend, bezeichnete die Strafe für City aber als "überraschend“.
Reaktionen auf den Ausschluss von ManCity
Pyro: Bayer-Profis kritisieren eigene Fans
Wegen der mehrfachen Unterbrechung des Bundesligaspiels zwischen Union Berlin und Bayer Leverkusen (2:3) haben die Bayer-Profis ihre eigenen Fans kritisiert. "Das ist auch für mich etwas enttäuschend, das muss ich ganz ehrlich sagen. Warum das Ganze so ein Ausmaß angenommen hat, weiß ich gar nicht. Das spielt aber auch keine Rolle. Es ist nur schade, dass so etwas passiert“, sagte Kapitän Lars Bender.
Der Mittelfeldspieler hatte in der zweiten Halbzeit versucht, auf die Anhänger, die immer wieder Pyrotechnik gezündet und damit für Spielunterbrechungen gesorgt hatten, einzuwirken – ohne Erfolg. "Wenn wir mal ehrlich sind: Da hat man dann relativ wenig Macht. Gefühlt stand ich da auch nur vor einer Leinwand“, sagte Bender, die Fans hätte es in dem Moment "relativ wenig interessiert, was ich gesagt habe“.
Auch Stürmer Kevin Volland zeigte kein Verständnis für die Aktion der Anhänger, die eine siebenminütige Nachspielzeit nach sich zog. "Wenn es einmal passiert – okay. Aber wenn dann der Kapitän dort hingeht und sagt: "Es schadet allen, auch unserem Spielfluss', und sie machen immer weiter und immer weiter und immer weiter – das ist natürlich Quatsch."
Bayer-Trainer Peter Bosz nannte den Vorfall "scheiße“, so etwas sei "nie gut, nicht für Union und nicht für uns.“ Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes lobte derweil das besonnene Handeln von Schiedsrichter Harm Osmers, der die Teams auch einmal an die Seitenlinie beordert hatte. "Der Schiedsrichter war ganz entspannt“, sagte Rolfes.
Auf Leverkusen dürfte eine saftige Geldstrafe zukommen. Auch Union könnte wegen der womöglich mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen belangt werden.
Barcelona ringt Überraschungsteam nieder
Der spanische Meister FC Barcelona hat auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung in der Primera Division ein wichtiges Ausrufezeichen gesetzt. Die Katalanen gewannen das Spitzenspiel des 24. Spieltags gegen das Überraschungsteam FC Getafe im heimischen Camp Nou mit 2:1 (2:0) und schlossen zumindest vorübergehend nach Punkten zu Spitzenreiter Real Madrid auf.
Antoine Griezmann (33.) und Sergi Roberto (40.) trafen bereits vor der Pause für das beste Heimteam der Liga, Angel (66.) gelang nach der Pause nur noch der Anschlusstreffer. Die Madrilenen können am Sonntag (21.00 Uhr/DAZN) mit einem Erfolg gegen Celta Vigo wieder auf drei Punkte davonziehen.
Getafe bleibt trotz der ersten Niederlage nach zuvor vier Siegen in Serie mit zehn Punkten Rückstand erster Verfolger des Spitzenduos. Die Barca-Spieler hatten beim Einlaufen alle Trikots des verletzten Ousmane Dembele getragen. Der ehemalige Dortmunder wurde unter der Woche am Oberschenkel operiert und fällt deshalb bis Saisonende aus.
Tote Fans nach Busunglück in Peru
Mindestens acht ecuadorianische Fußballfans sind bei einem Busunglück auf der Rückfahrt nach einem Spiel in Peru ums Leben gekommen. Wie die Behörden im Norden Perus mitteilten, kam der Bus auf einem Highway von der Straße ab und stürzte rund 15 Meter in die Tiefe.
An Bord befanden sich Anhänger des ecuadorianischen Clubs Barcelona de Guayaquil, der am Donnerstag im südamerikanischen Kontinentalwettbewerb Copa Libertadores beim peruanischen Club Sporting Cristal in Lima gespielt hatte.
Peruanische Straßen sind für ihre Gefährlichkeit bekannt, nicht zuletzt aufgrund ihres schlechten Zustandes und der vielen gefährlichen Kurven. Laut offiziellen Zahlen sterben täglich neun Menschen im peruanischen Straßenverkehr – mehr als durch Kriminalität.
Werder geht auch in Leipzig leer aus
RB Leipzig hat vorerst die Tabellenführung in der Bundesliga zurückerobert und die Krise bei Werder Bremen weiter verschärft. Die Sachsen setzten sich mit 3:0 (2:0) gegen Bremen durch und zogen zumindest bis Sonntag wieder am FC Bayern vorbei. Die Münchner müssen beim 1. FC Köln antreten.
Hertha BSC gewann das erste Spiel nach dem überraschenden Rücktritt von Jürgen Klinsmann mit 2:1 (1:0) beim SC Paderborn. Union Berlin unterlag Bayer Leverkusen am 22. Spieltag 2:3 (1:1), der FC Augsburg und der SC Freiburg trennten sich 1:1 (1:0). Der VfL Wolfsburg setzte sich mit 3:2 (1:1) bei der TSG Hoffenheim durch und rückte in der Tabelle als Neunter bis auf einen Punkt an die Kraichgauer heran.
Nagelsmann reagiert auf Forsbergs Frau
RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nimmt den Wirbel um Mittelfeldspieler Emil Forsberg nicht persönlich. "Ich bin nicht beleidigt, ich sehe das nicht so dramatisch“, sagte der Coach bei "Sky".
Zuvor hatte ein Instagram-Eintrag von Forsbergs Ehefrau für Aufregung gesorgt, in dem es zu einem Bild ihres Mannes hieß: "Niemand auf der Welt hat das Recht, dich wie Scheiße zu behandeln. Vergiss das nicht.“
Unklar blieb, ob Shanga Forsberg damit Nagelsmann dafür kritisieren wollte, dass er den schwedischen Nationalspieler zuletzt häufiger nicht eingesetzt hatte.
"Emil wird auch zeitnah wieder seine Chance kriegen. Und die muss er dann nutzen“, sagte Nagelsmann (32) vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen.
Der 28 Jahre alte Forsberg musste sich dabei erneut mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen, der spanische Neuzugang Dani Olmo erhielt den Vorzug im Mittelfeld der Sachsen.
3. Liga: MSV-Verfolger patzen
Im Aufstiegskampf der 3. Liga haben die Verfolger des Spitzenreiters MSV Duisburg am 24. Spieltag Punkte liegen gelassen. Der FC Ingolstadt verpasste am Samstag durch das 0:1 (0:0) gegen den KFC Uerdingen den Sprung auf den ersten Platz. Den entscheidenden Treffer für die Gäste erzielte Franck Evina (88.).
Damit haben die Schanzer weiterhin 41 Zähler, aber ein Spiel mehr auf dem Konto als der MSV, der mit einem Sieg am Sonntag beim FSV Zwickau seinen Vorsprung auf sechs Punkte ausbauen könnte. Die SpVgg Unterhaching zog dank des 1:1 (0:1) gegen Viktoria Köln mit Ingolstadt gleich, bleibt aber aufgrund der schlechteren Tordifferenz auf dem Aufstiegsrelegationsplatz.
Dafür rückt der weiterhin fünftplatzierte Traditionsclub Eintracht Braunschweig durch ein 2:0 (2:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern auf drei Punkte an das Duo heran. Die Pfälzer warten derweil weiter auf das erste Erfolgserlebnis im Kalenderjahr 2020.
Im Tabellenkeller trennten sich der 1. FC Magdeburg und der Chemnitzer FC 1:1 (0:1). Großaspach zog im ersten Spiel unter Interimstrainer Markus Lang gegen Hansa Rostock mit 0:1 (0:1) den Kürzeren und beim 1:1 (1:0) zwischen dem SV Meppen und dem TSV 1860 München gab es keinen Sieger.
In der Torschützenliste schloss Viktoria Kölns Albert Bunjaku durch sein 15. Saisontor zu Kwasi Okyere Wriedt (FC Bayern München II) und Philipp Hosiner (Chemnitzer FC) auf.
Primera Division: Spielabsage wegen Müllbrand
Kuriose Spielverlegung in der ersten spanischen Liga: Die für Sonntag angesetzte Partie zwischen SD Eibar und Real Sociedad aus San Sebastian wurde wegen eines Brandes auf einer nahegelegenen Mülldeponie verschoben. Dies teilte der spanische Fußballverband RFEF am Sonnabendnachmittag mit. Die Vereine haben nun bis Dienstag Zeit, sich auf einen Nachholtermin zu einigen.
Die durch den Brand entstandene Luftverschmutzung sei gesundheitsgefährdend und verhindere deshalb die reguläre Austragung der Partie des 24. Spieltags, erklärte der Verband. Die nur 16 Kilometer vom Stadion von Eibar entfernte Mülldeponie von Zaldibar, die größte des Baskenlandes, war am 6. Februar eingestürzt. Dabei wurden zwei Arbeiter von den Trümmern eingeschlossen und ein Feuer entfacht, dass auch neun Tage später noch nicht vollends gelöscht werden konnte.
Das baskische Gesundheitsministerium hatte deshalb am Freitag eine offizielle Warnung herausgegeben. Die Anwohner umliegender Gebiete sollten ihre Fenster möglichst geschlossen halten. Zudem solle auf Sport im Freien nach Möglichkeit verzichtet werden.
Bielefeld marschiert Richtung Bundesliga
Arminia Bielefeld hat nach elf Jahren Abstinenz die Bundesliga-Rückkehr ganz fest im Blick. Der Zweitliga-Primus baute seinen Vorsprung auf die Konkurrenten am 22. Spieltag dank eines 4:2 (2:0)-Auswärtserfolges bei der SpVgg Greuther Fürth auf drei Punkte aus.
Die Bielefelder halten somit nach dem 15. Saisontreffer ihres Kapitäns Fabian Klos und den Toren von Cedric Brunner und Cebio Soukou sowie dem Eigentor von Paul Jaeckel mit Volldampf Kurs auf die Bundesliga. Die große Aufstiegsfavoriten VfB Stuttgart, der am Montagabend (20.30 Uhr/Sky) beim VfL Bochum spielt, und der HSV hinken nur hinterher.
Im Tabellenkeller kam beim SV Wehen Wiesbaden keine Freude auf: Der Aufsteiger verlor am Sonnabend beim SSV Jahn Regensburg mit 0:1 (0:0) und könnte auf Tabellenrang 17 zurückfallen.
Werder: Selke setzt eine Zeichen
Werder Bremen setzt im Abstiegskampf unvermindert auf den Zusammenhalt des kriselnden Teams. Beim schweren Auswärtsspiel bei RB Leipzig nahm auch der gelbgesperrte Davie Selke auf der Bank Platz. "Schön, dass du trotz Sperre dabei bist“, twitterte der Club. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt war bereits am Mittwoch für ein Kurztrainingslager nach Leipzig gereist.
"Ich habe ein gutes Gefühl“, sagte der Coach beim TV-Sender Sky vor der Partie. "Der Donnerstag war ein Tag, an dem wir sehr viel geredet haben und Lösungen aufgezeigt haben. Wir haben es wohl dosiert gemacht. Da hatte ich meine Rolle, da haben die Jungs auch untereinander gesprochen, das ist viel wirkungsvoller.“
Affenlaute: Opfer Kwado traurig und dankbar
Am Tag nach dem Rassismusvorfall in der 3. Liga hat sich der betroffene Spieler Leroy Kwadwo ausführlich geäußert. Bei Instagram schrieb der 23-Jährige am Sonnabend: "Ich wurde von einem einzelnen Zuschauer rassistisch beleidigt. Dies macht mich einfach nur traurig.“ Der Abwehrspieler der Würzburger Kickers hob hervor: "Ich habe zwar eine andere Hautfarbe, aber ich bin hier geboren.“ Und er fügte hinzu: "Ich bin einer von Euch.“
Während der Partie bei Preußen Münster (0:0) war Kwadwo von einem Zuschauer mit Affenlauten beschimpft worden. "So etwas wie gestern macht mich einfach nur traurig und wütend, weil jeder wissen muss: #Rassismus gehört nicht in UNSERE Welt", schrieb Kwadwo.
Zuschauer reagierten mit "Nazis-raus“-Rufen und zeigten auf den Mann, so dass dieser später in Polizeigewahrsam genommen werden konnte. Kwadwo lobte das Verhalten dieser Fans ausdrücklich: "Eure Reaktion ist vorbildlich – Ihr könnt Euch gar nicht denken, was diese mir und auch allen anderen farbigen Spielern bedeutet.“ Seinen Eintrag beendete er mit den Worten: "Danke für Eure Menschlichkeit.“
Auch der DFB verurteilte den Rassismusvorfall, hob aber gleichzeitig die Reaktionen darauf hervor. "So traurig und beschämend der rassistische Vorfall gegenüber Leroy Kwadwo“ gewesen sei, "so vorbildlich waren die sofortigen Reaktionen darauf“, twitterte der DFB am Sonnabendmorgen.
Vier Werder-Legenden in großer Sorge
Die ehemaligen Werder-Profis Ivan Klasnic, Uli Borowka, Frank Neubarth und Dieter Burdenski haben sich besorgt um die Zukunft des Bremer Bundesligisten geäußert. Dem Sportbuzzer sagte Borowka: „Ich habe Bauchschmerzen, es tut weh.“ Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt liegt vor dem Spiel bei RB Leipzig am (heutigen) Samstag auf dem 17. Tabellenplatz.
Burdenski bezeichnete den Leistungsabfall der Mannschaft als „unerklärlich und ein Rätsel“. Der einstige Torjäger Neubarth nannte die Entwicklung „beängstigend“.
Trotz der schwierigen Situation glaubt Klasnic an den Klassenerhalt. „Noch 13 Spiele, noch nichts verloren“, wurde der frühere Angreifer vom Sportbuzzer zitiert. Im Falle eines Abstiegs drohe „hier Wüste“, formulierte es Borowka. Ein Wiederaufstieg sei „wahrlich kein Selbstläufer“, sagte Neubarth.
BVB hofft auf Blitzheilung bei Brandt
Borussia Dortmund hofft vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) auf eine Blitzheilung von Julian Brandt. „Er macht gute Fortschritte“, sagte Lizenzspielleiter Sebastian Kehl am Freitagabend nach dem 4:0 (1:0) in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt: „Was bis Dienstag sein wird, da will ich noch nicht zu viel verraten.“
Eine Woche zuvor hatte der Nationalspieler Brandt bei Bayer Leverkusen (3:4) einen Außenbandanriss im Sprunggelenk erlitten. Da auch Kapitän Marco Reus (Muskelbeschwerden) verletzt ist, fehlen dem BVB zwei wichtige Spieler in der offensiven Zentrale. Gegen die Eintracht spielte dort Thorgan Hazard.
Schnell Entwarnung gab nach dem Frankfurt-Spiel dagegen Emre Can. Der Neuzugang hatte in der ersten Halbzeit einen Tritt auf den Fuß bekommen und wurde später ausgewechselt. Es sei aber „nichts Schlimmes“, versicherte er.
Verletzte bei Krawallen nach St. Pauli vs. Dresden
Bei den Krawallen nach dem Zweitliga-Spiel des FC St. Pauli gegen Dynamo Dresden sind nach Angaben der Polizei zwölf Ordner und sechs Polizeibeamte verletzt worden. Insgesamt gab es 22 Festnahmen. Die Polizei betonte, dass sich die Zahl der Festnahmen aber nicht allein auf die Vorfälle unmittelbar nach dem Spiel, sondern auf den Gesamteinsatz vor, während und nach der Partie beziehe. Schon am Freitagabend hatten beide Vereine angekündigt, die Vorgänge aufzuarbeiten. Zwischen den Fans der beiden Clubs herrscht seit Jahren ein angespanntes Verhältnis.
Lesen Sie hier einen ausführlichen Bericht über die Krawalle
Nach dem 0:0 hatten Dynamo-Anhänger versucht, aus ihrem Stehplatz-Block in den Bereich mit St. Pauli-Fans zu klettern. Die Randalierer griffen Ordner an, die sie daran hindern wollten. Auch eine Rakete wurde gezündet, die unter das Tribünendach flog und von dort zurück auf die Zuschauerränge fiel. Erst durch den Einsatz der Polizei konnte die Situation beruhigt werden.
„Der FC St. Pauli wird die Ereignisse nach Spielende in der Nordkurve intensiv aufarbeiten. Allen Verletzten wünschen wir gute Besserung: You'll never walk alone!“, schrieb der FC St. Pauli auf Twitter. Ähnlich äußerte sich Dynamo Dresden: „Wir werden die Ereignisse nach dem Spiel am Gästeblock mit allen Beteiligten in Ruhe aufarbeiten. Fest steht aber schon jetzt: Jeder verletzte Mensch ist einer zu viel. Wir wünschen allen Betroffenen auch auf diesem Wege gute und schnelle Genesung.“
Ex-DFB-Boss Zwanziger: "Schweizer Justiz gescheitert"
Der in der Schweiz angeklagte frühere DFB-Präsident, Theo Zwanziger, hat die Schweizer Justiz kritisiert. Sie habe den wirklichen Zahlungszweck einer deutschen Millionenüberweisung im Zusammenhang mit der WM 2006 in Deutschland nicht aufgeklärt, sagte Zwanziger der "Schweiz am Wochenende". Am "zentralen Punkt ist die Schweizer Justiz gescheitert“, zitiert die Zeitung Zwanziger am Sonnabend.
Ob er am 9. März vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona erscheine, sei noch unklar. Er habe im Februar Augenoperationen und warte auf den Rat der Ärzte. Zwanziger gibt ohnehin wenig auf das Urteil, wie er sagte: „In Deutschland wäre es nicht vollstreckbar, weil Betrug und ungetreue Geschäftsbesorgung bei uns verjährt sind.“
Zwanziger ist wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung angeklagt, ebenso wie die früheren DFB-Funktionäre Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt sowie Ex-Fifa-Generalsekretär Urs Linsi. In dem Verfahren geht es um Zahlungen von umgerechnet 6,7 Millionen Euro aus den Jahren 2002 und 2005.
Der damalige WM-Organisationschef, Franz Beckenbauer, hatte 2002 vom Unternehmer Robert Louis-Dreyfus einen Kredit in dieser Höhe erhalten. Das Geld floss im Anschluss auf Konten des damaligen Fifa-Funktionärs Mohammed Bin Hammam, der in dem Verfahren weder als Beschuldigter noch als Zeuge auftaucht. Die Rückzahlung an Louis-Dreyfus drei Jahre später wurde von einem DFB-Konto über die Fifa abgewickelt.
"Wer hat das Geld bekommen?", fragte Zwanziger in dem Interview, und antwortete selbst: "Bin Hammam. Zu welcher Organisation gehörte er? Zur Fifa. Das ist die kriminelle Organisation. Und der Empfänger des Geldes wird noch nicht einmal als Zeuge vernommen. Unglaublich.“
Bei dem Verfahren sind Beckenbauer, der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter und Günter Netzer als Zeugen geladen.
Italien: Lebenslänglich für Fans nach Rassismus
Der italienische Erstligist Cagliari Calcio hat gegen drei seiner Fans wegen rassistischen Verhaltens lebenslängliche Stadionverbote verhängt. Die Tifosi waren mit Gesängen gegen schwarze Spieler anderer Klubs aufgefallen und konnten mithilfe der Ordner identifiziert werden. Das teilte der Verein aus Sardinien mit.
Cagliari-Anhänger hatten im September für Empörung gesorgt, als sie beim Heimspiel gegen Inter Mailand (1:2) Starstürmer Romelu Lukaku rassistisch verhöhnten. Der Chef von Italiens Fußballverband FIGC, Gabriele Gravina, bezeichnete Cagliaris Entscheidung als vorbildlich. „Der italienische Fußball führt einen harten Kampf gegen Rassismus, der inzwischen Resultate zeigt“, sagte Gravina. Italienischen Klubs war zuletzt immer wieder vorgeworfen worden, das Rassismus-Problem in den Stadien herunterzuspielen.
HA/sid/dpa