Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Freitag, den 20. Dezember 2019:

Ex-HSVer Knöll als gefeierter Matchwinner

Der SV Wehen Wiesbaden hat im Abstiegskampf der 2. Bundesliga zum Auftakt der Rückrunde einen wichtigen Sieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm gewann am Freitag im letzten Spiel des Jahres mit 1:0 (0:0) beim Karlsruher SC. Trotz des Treffers des Ex-HSV-Profis Törles Knöll (69. Minute) bleiben die Hessen mit 17 Punkten aber Tabellenvorletzter mit zunächst einem Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz, weil parallel der 1. FC Nürnberg das Schlusslicht Dynamo Dresden bezwang.

Törles Knöll avancierte zu Wehens Matchwinner in Karlsruhe.
Törles Knöll avancierte zu Wehens Matchwinner in Karlsruhe. © dpa

In dem schwachen Aufsteiger-Duell verpasste der KSC die Wiedergutmachung für das 1:5 gegen die SpVgg Greuther Fürth und muss den Blick selbst immer mehr nach unten richten. Die 12.693 Zuschauer im Karlsruher Wildparkstadion sahen viel Kampf und Krampf im Mittelfeld, aber kaum spannende Torraumszenen.

Der Schuss von Wehens Daniel-Kofi Kyereh (42.) war der erste auf eines der beiden Tore überhaupt. Ohne ihren Toptorjäger Manuel Schäffler beschränkten sich die Gäste fast ausschließlich auf die Defensive und profitierten bei Knölls Tor von einem Fehler von KSC-Torwart Benjamin Uphoff. Es war Knölls zweiter Saisontreffer – den ersten hatte er beim 1:1 gegen seinen Ex-Verein aus Hamburg erzielt.

Kauczinski unterliegt bei Trikot-Kuriosum erneut

Junioren-Nationalspieler Robin Hack hat den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga gegen den Abstiegskonkurrenten Dynamo Dresden zu einem extrem wichtigen Heimsieg geführt. Jens Keller konnte beim 2:0 (1:0) am Freitagabend dank des zweifachen Torschützen (33./53. Minute) im fünften Versuch den ersehnten ersten Sieg als FCN-Coach bejubeln. Kollege Markus Kauczinski verlor dagegen auch sein zweites Spiel als Trainer der Sachsen, die nach 18 Partien mit nur 13 Punkten als Tabellenletzter in die Winterpause gehen.

Der 21-jährige Hack war vor 29.741 Zuschauern mit seinen Saisontoren fünf und sechs einmal mehr Gold wert für die Nürnberger, die zum Rückrundenstart mit 19 Zählern den Relegationsplatz 16 verließen. Der U21-Nationalspieler traf jeweils nach Flanken von Kapitän Hanno Behrens. Der „Club“ war bei seinem ersten Sieg seit dem 30. September das zielstrebigere Team. Anders als beim 2:2 gegen Holstein Kiel fünf Tage zuvor verspielte Kellers Team nicht erneut einen 2:0-Vorsprung.

Die Gäste waren dafür offensiv viel zu schwach. Dynamo-Angreifer Moussa Koné scheiterte bei der größten Torchance nach einem Konter mit seinem Schuss an Nürnbergs Torwart Felix Dornebusch (49.).

Dynamo-Schlussmann Kevin Broll (l.) im umgestalteten Feldspieler-Trikot.
Dynamo-Schlussmann Kevin Broll (l.) im umgestalteten Feldspieler-Trikot. © Imago/Zink

Ein Kuriosum gab es bei Dresdens Keeper Kevin Broll. Weil das grünliche Torwarttrikot dem Dress der Gastgeber „bei Nässe“ zu ähnlich sehe, teilte Dynamo bei Twitter mit, musste Broll ein „umgestaltetes Trikot“ von Moussa Koné tragen. Bei dem orange-gelben Shirt wurde kurzerhand die 4 der Rückennummer 14 sowie Konés Name mit gelbem Tape überklebt.

Dritte Liga: Kantersieg für Hansa Rostock

Hansa Rostock hat sich mit einem Kantersieg in die Winterpause verabschiedet. Im Freitagsspiel der Dritten Liga feierten die Ostseestädter einen 5:1 (3:0)-Sieg bei Viktoria Köln.

Rostocks Lukas Scherff eröffnete in der 11. Minute den Torreigen.
Rostocks Lukas Scherff eröffnete in der 11. Minute den Torreigen. © Imago/Kirchner-Media

Rostocks Tore vor 2712 Zuschauern im Sportpark Höhenberg erzielten Lukas Scherff (11.), Tanju Öztürk (16.), Pascal Breier und der eingewechselte Däne Rasmus Pedersen mit einem Doppelpack (80./89.). Für Köln war Richmond Tachie erfolgreich (88.).

Während Hansa durch den Sieg wieder an den Aufstiegsplätzen zur Zweiten Liga schnuppert, muss sich Aufsteiger Viktoria nach dem zwölften sieglosen Spiel in Folge weiter nach unten orientieren.

"Karriere aufs Spiel gesetzt": TSG-Profi erhebt schwere Vorwürfe

Skandal in der Bundesliga? Hoffenheims Angreifer Ishak Belfodil hat nach einer Kontroverse um die Behandlung seines Kreuzband- und Meniskusrisses schwere Vorwürfe gegen seinen Verein erhoben. „Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputt ging. Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt“, sagte der Algerier der Bild. Belfodil hatte zu Saisonbeginn trotz der Verletzung noch fünf Partien bestritten.

Der 27-Jährige, im Vorjahr mit 16 Bundesliga-Treffern für die TSG, hatte sich am letzten Spieltag der vergangenen Saison das Knie verdreht. Nach der zweiten MRT-Untersuchung hätten die Hoffenheimer Ärzte ihm mitgeteilt, dass er „glimpflich davongegkommen“ sei und um eine OP herum komme, schilderte Belfodil. Er habe allerdings bei seinen Einsätzen im Sommer gemerkt, dass unter anderem „abrupte Richtungswechsel schwierig waren“.

Belfodil überzeugte in der vergangenen Saison mit 16 Toren.
Belfodil überzeugte in der vergangenen Saison mit 16 Toren. © dpa

Weil er sich nach der Partie beim VfL Wolfsburg „für meine Leistung geschämt“ habe, entschied sich Belfodil dann für eine OP - angeblich gegen den Wunsch der medizinischen Abteilung seines Clubs. „Bis zum Vorabend wurde Druck ausgeübt, damit ich mich nicht operieren lasse“, sagte er. Eine Zukunft sieht er bei der TSG trotz eines Vertrags bis 2022 nicht mehr: „Ich habe kein Vertrauen mehr. Es besteht für mich keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

Hoffenheims Manager Alexander Rosen wies derweil die Darstellungen Belfodils entschieden zurück. „Alle medizinischen Behandlungsschritte wurden gemäß höchsten medizinischen Standards wie bei jeder Verletzung eines unserer Spieler einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet“, sagte er: „Wir haben alle das gemeinsame Interesse einer raschen und vollständigen Heilung.“

Ex-Spieler Arteta neuer Arsenal-Coach

Arsenal London hat nach zähen Verhandlungen mit Manchester City seinen Wunschtrainer bekommen: Die Gunners verpflichten ihren früheren Profi Mikel Arteta, der seit 2016 Pep Guardiola bei City assistiert hat. Arteta erhält einen Vertrag bis 2023 und folgt auf den im November entlassenen Unai Emery. „Das ist eine große Ehre. Arsenal ist einer der größten Vereine der Welt. Wir müssen um die Top-Trophäen kämpfen“, sagte Arteta.

„Willkommen zurück in der Arsenal-Familie“, schrieb Özil unmittelbar nach der Bekanntgabe der Verpflichtung in den Sozialen Medien. Arteta wird sein Amt am Sonntag antreten. Am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky) im Ligaspiel beim FC Everton sitzen noch Interimscoach Freddie Ljungberg und Assistent Per Mertesacker auf der Bank.

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Milan weist Gerücht um Rangnick zurück

Der AC Mailand hat Gerüchte zurückgewiesen, an Ralf Rangnick interessiert zu sein. Die Nachricht entbehre jeder Grundlage, sagte ein Club-Sprecher. Die „Bild“ hatte berichtet, der 61-Jährige solle kommende Saison Trainer und Sportdirektor beim Verein aus der Serie A werden. Bereits im Januar solle Rangnick als Berater einsteigen. Der AC Mailand hatte sich gerade erst von Trainer Gennaro Gattuso getrennt und danach Marco Giampaolo angeheuert. Dieser hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 mit der Option auf ein weiteres Jahr.

VfB-Trainer Walter vor dem Aus?

Tim Walter soll beim VfB Stuttgart keine Zukunft mehr haben.
Tim Walter soll beim VfB Stuttgart keine Zukunft mehr haben. © Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images

Trainer Tim Walter soll beim VfB Stuttgart vor dem Aus stehen. Der 44-Jährige soll unabhängig vom Ausgang des Spiels bei Hannover 96 abgelöst werden. Walter hatte den Aufstiegsfavoriten im Sommer übernommen und war nach einem gelungenen Saisonauftakt in die Krise geraten. Aus den vergangenen neun Partien holte der VfB nur drei Siege. Auch der „Kicker“ berichtet, dass Walter noch vor der Winterpause zunehmend unter Druck gerät. Als Nachfolger wurden bereits Namen wie Markus Anfang oder Sandro Schwarz gehandelt.

Holt Hertha Arsenals Xhaka?

Hertha BSC soll an einer Verpflichtung des früheren Bundesligaprofis Granit Xhaka vom FC Arsenal im Winter interessiert sein. Der 27 Jahre alte Schweizer Nationalspieler soll seine Mitspieler bereits über den Wechsel nach Berlin informiert haben, berichtet die „Bild“. Ein Abschied im Winter des bei den Arsenal-Fans in Ungnade gefallenen Xhaka gilt als realistisch.

Xhaka war vor 2016 von Gladbach zu Arsenal gewechselt. Beim englischen Traditionsclub stieg er zum Kapitän auf, wurde aber Anfang November wegen eines Disputs mit den eigenen Fans abgesetzt.

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Haaland zu Gesprächen bei Manchester United?

Borussia Dortmund und RB Leipzig droht im Werben um das norwegische Toptalent Erling Haaland eine Niederlage. Der Nationalspieler ist einem Bericht der Tageszeitung "Stavanger Aftenblad" zufolge auf dem Weg nach Manchester, um die Gespräche über einen Transfer von Salzburg zum englischen Rekordmeister Manchester United zu forcieren.

Ein norwegischer Überflieger: Salzburgs Stürmer Erling Haaland ist bei europäischen Topclubs heiß begehrt.
Ein norwegischer Überflieger: Salzburgs Stürmer Erling Haaland ist bei europäischen Topclubs heiß begehrt. © dpa

Haaland (19) hatte sich bereits am vergangenen Freitag in Salzburg mit United-Teammanager Ole Gunnar Solskjaer zu Gesprächen getroffen. Auch beim BVB und in Leipzig war er bereits vorstellig. Die Bande nach Manchester sind jedoch enger: Sein Landsmann Solskjaer hatte Haaland bereits im Januar 2017 aus Bryne zu Molde FK geholt, von wo der Stürmer im Sommer 2018 nach Österreich wechselte. Außerdem spielte Vater Alf-Inge Haaland für Manchester City.

Allerdings hat Solskjaer Haalands Besuch zumindest öffentlich dementiert. „Er kommt nicht nach Manchester“, sagte der Trainer, „ich kenne den Jungen und seine Freunde, er ist unterwegs in die Weihnachtsferien.“

Wolfsburg droht bei Bayern Ausfall von Weghorst

Der VfL Wolfsburg muss zum Abschluss der Hinrunde am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern München voraussichtlich auf das Sturm-Duo Wout Weghorst und Daniel Ginczek verzichten. Der Niederländer hat nach Angaben von Trainer Oliver Glasner „Fieber“, Angriffskollege Ginczek leidet an „Halsschmerzen. Ein Einsatz wird sich voraussichtlich erst kurzfristig entscheiden“, sagte der österreichische Coach. Ein Ausfall vom treffsichersten VfL-Torjäger Weghorst (sieben Tore) würde den VfL schwer treffen.

„Egal wo“: Klinsmann für neues Hertha-Stadion

Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann plädiert vehement für eine neue Arena der Berliner, sieht die Standortfrage aber als nachrangig an. „Wenn ich ein Fan bin, dann will ich einfach nur ein neues Stadion. Da sollen sich doch mal die Fachleute den Kopf zerbrechen, ob das hier direkt am Olympiapark – was natürlich schön wäre – ist oder Tegel oder Tempelhof oder egal wo“, sagte der Coach des Hauptstadtclubs im Podcast des Berliner SPD-Fraktionschefs Raed Saleh.

Klinsmann: „Findet einen Fleck, mit dem ihr alle d'Accord seid und macht eine Abstimmung. Aber entscheidet einfach: Da bauen wir, wir legen los, da machen wir was mega-mega-tolles.“ Hertha will nach Ende des Mietvertrags 2025 das Olympiastadion verlassen und in eine neue, eigene Arena ziehen. Der Club plädiert für einen Bau auf dem Olympiagelände, zuletzt ging es bei einem Treffen mit Teilen der Senatsverwaltung um einen Standort nahe des Flughafens Tegel.

Nach Affenlauten: Leipzig will Stadionverbote aussprechen

Nach dem rassistischen Vorfall Anfang September im Spiel bei Hertha BSC II will Regionalligist 1. FC Lokomotive Leipzig die Beschuldigten aussperren. „Die Recherchen unserer Fans haben ergeben: Es gab vier, fünf Vollpfosten, die die Rufe von sich gegeben haben. Von solchen Dingen distanzieren wir uns“, sagte Präsident Thomas Löwe der „Leipziger Volkszeitung“: „Sollten wir die Namen bekommen, würden wir ein lebenslanges Hausverbot aussprechen. Zum Teil haben sie dies sicher schon, aber auswärts haben wir kein Hausrecht.“

Bei dem Regionalliga-Spiel in Berlin war Hertha-Akteur Jessic Ngankam mit Affenlauten aus dem Lok-Fanblock beleidigt worden. Der Club distanzierte sich von dem Teil der Anhänger. Löwe machte zudem klar, welcher immense Imageschaden Lok dadurch entstand. „Bei unserer Sponsorenakquise sind derartige Vorfälle extrem schädlich. Wir müssen uns immer wieder für diese Vollpfosten rechtfertigen“, sagte der Präsident.

Hütter: „Brodelt ziemlich in mir“

Für Frankfurts Trainer Adi Hütter war der 5:1-Kantersieg gegen der FC Bayern der Beginn der derzeitigen Krise. „Ich glaube, schlussendlich war es die Höhe, die vielen im Umfeld den Kopf ein bisschen verdreht hat“, sagte der Österreicher der „Bild“. Er glaube zwar nicht, dass seine Spieler sich hätten blenden lassen. „Aber in der Summe gesehen, war das Ergebnis vielleicht ein bisschen zu hoch. Wenn Du da 2:1 gewinnst, würde man den Sieg nicht so hoch hängen.“

Adi Hütter sieht einen Zusammenhang zwischen der Frankfurter Krise und dem furiosen 5:1-Sieg gegen Bayern München.
Adi Hütter sieht einen Zusammenhang zwischen der Frankfurter Krise und dem furiosen 5:1-Sieg gegen Bayern München. © Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Seit dem klaren Sieg gegen den Rekordmeister Anfang November holte die Eintracht in sechs Bundesliga-Spielen nur einen Punkt. „Es ist gerade schon sehr angespannt und unangenehm, das muss ich so klar sagen. So etwas hatte ich in meinen elf Jahren als Trainer noch nie, und deshalb brodelt es auch ziemlich in mir“, sagte Hütter.

Der Österreicher sagte, dass er trotz der sportlich unbefriedigenden Situation nicht an sich zweifeln oder sich hinterfragen würde. Wenn er das tun würde, sei er unsicher und „für den Job nicht geeignet.“ Der 49-Jährige sagte: „Ich bin jedenfalls überzeugt, dass wir wieder in einen positiven Lauf kommen.“