Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 19. Dezember 2019:

Rangnick winkt Engagement in Italien

Der AC Mailand soll an Ralf Rangnick interessiert sein. Der 61-Jährige soll kommende Saison Trainer und Sportdirektor bei den Italienern werden, berichtet die "Bild". Bereits im Januar solle Rangnick als Berater einsteigen. Der derzeitige globale Fußballchef beim Red-Bull-Konzern sei an der Aufgabe sehr interessiert, hieß es weiter.

Zuletzt hatte Rangnick betont, dass für ihn die Sprache bei einem möglichen neuen Engagement elementar sei. "Als Trainer in einer der fünf Top-Ligen in Europa musst du dort die Sprache sprechen können", sagte er bei Sky. "In Deutschland und England wäre das in meinem Fall kein Problem, bei einem anderen Land müsste man die Sprache erst lernen.“

Rassismus-Vorfall bei Hertha: Alles nur inszeniert?

Der Manager des VfB Auerbach hat die Rassimus-Vorwürfe nach dem abgebrochenen Spiel zwischen der B-Jugend der sächsischen Mannschaft und dem Nachwuchs von Hertha BSC erneut zurückgewiesen und Vorwürfe gegen die Berliner erhoben. „So, wie das abgelaufen ist, wirkte es wie inszeniert“, sagte Volkhardt Kramer der „Sächsischen Zeitung“. „Es passierte alles ziemlich schnell. Das Foto aus der Kabine und die nur Minuten später herausgegebene, gut formulierte Erklärung. Der Bus ist schon vorgefahren, als das Spiel noch nicht offiziell beendet war. Das bekommt einen komischen Beigeschmack.“

Nach dem Abbruch des Regionalligaspiels am vergangenen Sonnabend beim Stand von 2:0 für Hertha, seien die Spieler von Auerbach am Sonntag zum konkreten Anlass von einem Anwalt befragt worden, was sie gesagt hätten. „Nach ihrer Darstellung so etwas wie "Halt endlich deine Fresse", "Du hast nicht alle Tassen im Schrank", "Du bist doch blöde". Wir haben explizit gefragt, ob das Wort Affe gefallen ist – und einer unserer Spieler meinte: Stopp, ich bin von denen mindestens fünfmal als Affe bezeichnet worden“, sagte Kramer.

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Herthas Trainer Sofian Chahed hatte berichtet, dass einer seiner Spieler wegen rassistischer Beleidigungen in der Halbzeit geweint hätte. Kramer machte die Reaktion jedoch an einem kurz zuvor verschossenen Elfmeter des Spielers fest. „Er hob den Ball dann zwei Meter übers Tor, wurde daraufhin auf peinliche Weise von seinen Mitspielern beschimpft“, sagte der 68-Jährige.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass die Deutsche Olympische Gesellschaft Berlin (DOG) das Sportgerichtsverfahren abwarten will, bevor das U16-Team der Hertha mit einer Fair-Play-Medaille ausgezeichnet werden soll. Vor dieser DOG-Entscheidung hatte Kramer dessen Präsidenten Richard Meng seine Sichtweise in einem Telefonat geschildert.

Herthas Ex-Profi und B-Junioren-Coach Sofian Chahed.
Herthas Ex-Profi und B-Junioren-Coach Sofian Chahed. © imago / Björn Draws

Ein Bericht des Berliner "Tagesspiegel" könnte indes wiederum Kramers Schilderung widerlegen. Demnach ließen sich die Abläufe an jenem Tag minutengenau rekonstruieren: Das Spiel begann um 14 Uhr. In der 68. Minute, also gegen 15.15 Uhr, verließ Herthas Mannschaft das Feld. Die „gut formulierte Erklärung“ verbreitete der Verein erst um kurz nach 20 Uhr – also knapp fünf Stunden später.

Diese Erklärung sei auch nicht, wie von Kramer behauptet, auf das Foto aus der Kabine erfolgt. Vielmehr habe Chahed das Bild auf seinem Twitteraccount erst veröffentlicht, nachdem der Verein bereits seine Erklärung verbreitet hatte.

Dortmund ohne Reus – Sancho fraglich

Der BVB muss zum Hinrundenabschluss bei Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr/ZDF und DAZN) auf Kapitän Marco Reus verzichten. Der Nationalspieler hat sich im Spiel gegen RB Leipzig (3:3) einen Muskelfaserriss zugezogen. „Er kann nicht spielen“, sagte Trainer Lucien Favre. Reus hatte nach einer mäßigen Hinrunde zuletzt wieder eine stark ansteigende Form gezeigt. Der Einsatz von Jungstar Jadon Sancho (muskuläre Probleme) ist zudem fraglich.

Tod eines Fans erschüttert Schalke

Der Trainer rang nach Worten, die Mannschaft trauert: Der Tod eines Fans hat Schalke 04 tief getroffen. „An solchen Abenden fällt es schwer über Fußball zu sprechen. In allererster Linie sind unsere Gedanken bei den Angehörigen des Verstorbenen“, sagte Coach David Wagner nach dem 1:1 in Wolfsburg: „Das zeigt uns, dass Fußball nicht das Wichtigste ist.“

Ab Mitte der ersten Hälfte wunderten sich die Schalker Spieler über die ungewohnte Atmosphäre unter den mitgereisten Anhängern, in der Halbzeit wurden Kapitän Omar Mascarell und Co. dann informiert: Ein 41 Jahre alter Anhänger der Königsblauen war auf dem Weg zum Stadion gestürzt und verstarb später in einem Krankenhaus. Bislang lägen keine Hinweise auf Fremdeinwirkung vor, teilte die Polizei mit. Beide Fanlager verzichteten ab Beginn der zweiten Hälfte auf Anfeuerungsrufe.

„Fußball ist manchmal zweitrangig, unsere Gedanken sind bei der Familie des Verstorbenen“, sagte ein sichtlich bewegter Daniel Caligiuri: „Es ist schwer etwas dazu zu sagen. Die Gesundheit ist das Wichtigste. Ich denke nur an die Familie.“

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FC Bayern an Henrichs interessiert

Der FC Bayern München denkt nach Informationen des „Kicker“ erneut über eine Verpflichtung von Benjamin Henrichs nach. Über den 22-Jährigen, der im Sommer auch ins Top-Team der U21-Europameisterschaft gewählt wurde, werde beim deutschen Rekordmeister mit Blick auf die rechte Abwehrseite diskutiert. Der Außenverteidiger wolle demnach seinen Club AS Monaco zur Winterpause verlassen.

Um Henrichs, der auch drei A-Länderspiele für den DFB absolviert hat, soll sich zudem RB Leipzig bemühen. Als Ablösesumme soll Monaco offenbar zwischen 25 und 30 Millionen Euro für den früheren Leverkusener verlangen. Aus diesem Grund war bereits das Werben der Bayern im Sommer gescheitert.

Funkel soll in Kürze bei Düsseldorf verlängern

Ungeachtet der sportlichen Krise steht Trainer-Routinier Friedhelm Funkel offenbar vor einer Vertragsverlängerung bei Fortuna Düsseldorf. Laut Medienberichten soll der neue bis 2021 laufende Kontrakt noch vor Weihnachten unterschrieben werden. „Meine Vertrags-Verlängerung liegt überhaupt nicht auf Eis. Im Gegenteil: Ich bin sehr optimistisch, dass wir sie diese Woche noch offiziell verkünden können“, wird Funkel in der „Bild“ zitiert. „Ich sage es in aller Deutlichkeit: Ich hätte null Verständnis dafür, wenn irgendjemand am Trainerteam zweifeln sollte oder sogar etwas verändern will.“

Bis Weihnachten sei das laut Funkel geregelt, heißt es im „Express“. Die Fortuna liegt derzeit mit nur zwölf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz der Bundesliga.

Transfer perfekt: Klopp wildert in Salzburg

Minamino spielte mit Salzburg in der diesjährigen Gruppenphase der Champions League gegen Liverpool.
Minamino spielte mit Salzburg in der diesjährigen Gruppenphase der Champions League gegen Liverpool. © Reuters/John Sibley

Der Wechsel des japanischen Nationalspielers Takumi Minamino von Salzburg zum FC Liverpool ist perfekt. Der 24 Jahre alte Profi wird vom 1. Januar an das Trikot der Reds tragen, bestätigte der Club von Trainer Jürgen Klopp. „Mein Traum war es immer, ein Liverpool-Spieler zu werden. Ich bin so begeistert, dass dieser Moment nun wahr geworden ist“, sagte der Offensivspieler.

Minamino gehörte wie der erst 19 Jahre alte Erling Haaland zu den wichtigsten Spielern der bisher erfolgreichen Saison von RB Salzburg. Der Japaner, der meist als Rechtsaußen eingesetzt wird, erzielte in der laufenden Saison bisher neun Tore und bereitete zudem elf Treffer vor.

Havertz: Jungstar nach Pfeifkonzert untröstlich

Das tat weh! Am ersten echten Tiefpunkt seiner Himmelsstürmer-Karriere war Kai Havertz untröstlich. Das gellende Pfeifkonzert bei seiner Auswechslung beim 0:1 (0:0) gegen Hertha BSC hatte den 20-Jährigen mitten ins Herz getroffen. Die Kapuze weit ins Gesicht gezogen, blickte er starr in den Leverkusener Abendhimmel und schien um sich herum nichts wahrzunehmen.

Leverkusens Supertalent Kai Havertz befindet sich in einer Formkrise.
Leverkusens Supertalent Kai Havertz befindet sich in einer Formkrise. © dpa

Seine Kollegen verteidigten das wohl größte deutsche Talent, für das es in der dreijährigen Profi-Karriere zuvor immer nur aufwärts gegangen war. „Ich find's scheiße“, sagte Jonathan Tah: „Das bringt nichts. Und es wird auch nicht dazu führen, dass er motivierter ist. Der Junge ist 20 Jahre alt. Das ist nicht schön für ihn.“

Seit zwölf Pflichtspielen ist der Offensivspieler, der in der vergangenen Saison in 42 Partien 27 Scorer-Punkte gesammelt hat, ohne Torbeteiligung. Leichtigkeit, Selbstverständlichkeit, Selbstvertrauen, Dynamik – alles, was Havertz im Vorjahr ausgezeichnet hat, scheint wie ausgelöscht. Vielleicht ist er doch zu sehr mit 100-Millionen-Angeboten aus ganz Europa beschäftigt. „Dass er sich Gedanken um seine Zukunft macht, ist normal. Das darf man ihm nicht übel nehmen“, sagte Sven Bender: „Aber ich habe nicht das Gefühl, dass er mit dem Kopf woanders ist.“

Klinsmann kündigt prominente Transfers an

Hertha BSC setzt für die Zukunft auf Hochkaräter und will mit prominenten Neuzugängen auf Dauer auch in Europa hoch hinaus. „Durch unsere Konstellation mit unserem Investor haben wir mittel- und langfristig ganz andere Ziele und gehen da mit einer anderen Denkweise ran“, sagte Trainer Jürgen Klinsmann nach dem 1:0-Erfolg in Leverkusen. Ob auch WM-Held Mario Götze bei den Überlegungen der Berliner eine Rolle spielt, ließ der frühere Bundestrainer offen.

„Ob dann über Mario spekuliert wird, oder über andere Champions-League-Spieler – das wird ganz normal sein. Das wird unsere Zukunft sein. Nach denen schauen wir uns ja auch um.“ Zunächst sei aber der Klassenerhalt „das vorrangige Ziel“, sagte Klinsmann nach seinem vierten Einsatz auf der Hertha-Bank, „aber klar ist, der Hauptstadtklub will nach Europa.“

Bayern: Zirkzee feiert Tor mit Selfie auf dem Platz

Wie Matchwinner Joshua Zirkzee seinen Premierentreffer auf der langen Busfahrt durch die Nacht feierte, ist nicht überliefert. Zuvor hatte der junge Niederländer sein erstes Bundesliga-Tor aber ganz im Stil eines 18-Jährigen zelebriert. Bayern Münchens Joker schoss nach dem glücklichen 3:1 (1:0) in Freiburg noch auf dem Platz ein Selfie und postete das Foto prompt in den Sozialen Netzwerken. Dafür hatte Zirkzee auch jede Menge guter Gründe.

Bayerns Matchwinner Zirkzee (18) spielt eigentlich bei den Amateuren.
Bayerns Matchwinner Zirkzee (18) spielt eigentlich bei den Amateuren. © dpa

Schließlich war er in seinem ersten Bundesligaspiel nur 104 Sekunden auf dem Feld, als er in der zweiten Minute der Nachspielzeit die schwachen Bayern mit 2:1 in Führung brachte. Im Alter von 18 Jahren und knapp sieben Monaten machte sich Zirkzee zum jüngsten Torschützen der laufenden Saison. Zudem ist er der jüngste niederländische Torschütze in der Liga-Geschichte.

„Er ist ein junger Stürmer, der es im Training schon sehr gut macht. Aber es ist noch viel zu tun“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick über Zirkzee: „Wir sollten schön auf dem Boden bleiben.“

Herrmann nimmt Wechsel-Rekord mit Humor

Gladbachs Mittelfeldspieler Patrick Herrmann hat seinen neuen Titel als „Auswechsel-König“ der Bundesliga-Geschichte mit Humor genommen. „Endlich ist das Thema beendet. Jetzt baue ich das noch ein bisschen aus“, sagte der 28-Jährige nach dem 2:0-Heimsieg gegen Paderborn. Herrmann war in seinem 258. Bundesliga-Spiel zum 140. Mal ausgewechselt worden und hatte so den Rekord von Halil Altintop eingestellt.

Die alleinige Bestmarke kann Herrmann schon am Sonnabend im Auswärtsspiel gegen Hertha BSC aufstellen. „Ich denke, dass ich das noch schaffen werde. Wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten“, sagte Herrmann. Über seine Auswechslung in der 88. Minute habe er sich ausnahmsweise gefreut: „Ich ging schon auf dem Zahnfleisch. Daher war das okay.“

Clásico-Nullnummer beunruhigt Spanien

Mit der ersten Nullnummer in einem Clásico seit fast 20 Jahren konnte auch Toni Kroos nichts anfangen. „Zufrieden mit dem Spiel, nicht mit dem Ergebnis“, twitterte Real Madrids deutscher Nationalspieler nach dem Remis beim Erzrivalen FC Barcelona am Mittwochabend im Camp Nou. Zwar bleibt die Primera División durch das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Vorzeigeclubs spannend wie seit Jahren nicht. Aber vor allem mit Blick auf die Champions League werden Sorgen laut.

Die Nachrichtenagentur Europa Press machte bei den „Granden“ der LaLiga „nasses Schießpulver“ aus und sprach von einer „Tordürre“. Die Fachzeitung „Sport“ titelte auf Seite eins: „Viel Lärm und wenig Clásico“. Das Renommierblatt „El Mundo“ sah sogar einen „Clásico der Ohnmacht“.

Real-Trainer Zinedine Zidane, dessen Team um Regisseur Kroos und die Top-Stürmer Gareth Bale und Karim Benzema in der ersten Hälfte haushoch überlegen war und Chancen für mehrere Spiele vergab, klagte nach dem Abpfiff: „Mit dem Remis bin ich nicht zufrieden. Wenn du so viele Chancen hast, musst du den Ball reinmachen.“ Aber dann wiegelte der Franzose ab, beunruhigt sei er nicht. „Mal schießt du zwei, drei Tore, mal keins.“

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