Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 20. November 2019:

Hinrundenaus für Dortmunds Delaney

Borussia Dortmund muss den Rest der Hinrunde ohne Thomas Delaney auskommen. Der Däne habe sich in der EM-Qualifikation mehrere Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen, hieß es am Mittwoch von Vereinsseite. Damit kann Trainer Lucien Favre erst im Januar wieder auf den Mittelfeldspieler zurückgreifen. Delaney hatte sich die Verletzung am vergangenen Montag beim 1:1 in Irland zugezogen.

Kantersieg gegen Nordirland wird zum Quotenhit

Der 6:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland ist am Dienstagabend der Quotenkracher gewesen. Im Durchschnitt verfolgten 8,29 Millionen Zuschauer bei RTL das letzte EM-Qualifikationsspiel, der Marktanteil betrug 28,3 Prozent. Da konnte selbst der Seriendienstag im Ersten nicht mithalten. Die ARD-Familienserie „Tierärztin Dr. Mertens“ sahen 3,74 Millionen Menschen (12,2 Prozent), im Anschluss kam die Krankenhausserie „In aller Freundschaft“ auf 4,06 Millionen (13,0 Prozent). Für gewöhnlich sind es deutlich mehr.

Nürnbergs Aufsichtsrat fordert Abschaffung des Video-Assistenten

In der kontroversen Debatte um den Videobeweis im deutschen Profifußball hat sich der Nürnberger Aufsichtsratschef Thomas Grethlein für den Einspruch von Trainern bei strittigen Entscheidungen stark gemacht. „Eine Minimalforderung erscheint mir aber unverzichtbar: Holt die Videoentscheidung zumindest wieder in das Spiel zurück! Schluss mit den unaufgeforderten Eingriffen des Videoschiedsrichters ins Spiel!“, schrieb der 61 Jahre alte Funktionär des Zweitligisten in einem Meinungsbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ für das bereits in Sportarten wie American Football oder Volleyball erprobte Challenge-System aus.

„Gebt jedem Trainer eine blaue oder grüne Karte, damit er – sagen wir, einmal pro Halbzeit – anzeigen kann, dass er eine Entscheidung überprüft sehen möchte!“, äußerte Grethlein. Er sprach sich sogar explizit für eine Abschaffung des Video-Assistenten aus, weil der Videobeweis seiner Einschätzung nach nicht für mehr Gerechtigkeit auf dem Platz sorge. „Ich gestehe aber, dass es für einen derart weitreichenden Schritt wenig Hoffnung gibt, denn die Erfahrung lehrt, dass sich Einrichtungen, in die so viel Infrastruktur und Ausbildung geflossen sind, nur sehr schwer wieder 'einstampfen' lassen.“

EM-Ticket bringt Nationalspielern geringere Prämie als zuvor

Für die als Gruppensieger geglückte EM-Qualifikation erhalten die Nationalspieler eine Prämie von insgesamt drei Millionen Euro vom Deutschen Fußball-Bund. Der 6:1-Sieg gegen Nordirland, durch das der Spitzenrang in der Gruppe C abgesichert wurde, brachte Manuel Neuer und Kollegen noch einmal einen Zuschlag von einer Million Euro. Für Platz zwei hätte der DFB zwei Millionen Euro an Prämie ausgeschüttet. Der genaue Verteilungsschlüssel soll in der Mannschaft ausgehandelt werden.

„Die aktuelle Gesamtprämie fällt im Vergleich zu Vereinbarungen aus zurückliegenden Qualifikationsrunden insgesamt geringer aus“, hatte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius bei der Einigung auf das Modell im Mai erklärt. Für die EM-Qualifikation 2016 und die WM-Ausscheidung 2018 hatte jeder Spieler, der in Löws Kader stand, pro Spiel 20.000 Euro kassiert und damit bis zu 200.000 Euro bekommen.

"Unverschämtheit!" Bales Jubel erzürnt Madrid

Die Jubelszenen von 100-Millionen-Mann Gareth Bale vor einer provokanten Fahne kamen in Madrid überhaupt nicht gut an. „Bale hat Madrid verspottet“, schrieb das Sportblatt „AS“, und bei „Marca“ war zu lesen: „Das ist die zigste Unverschämtheit von Bale gegenüber Madrid. Die Beziehung zwischen dem Verein und dem Spieler ist kaputter denn je.“

Was war passiert? Nach der erfolgreichen EM-Qualifikation der Waliser durch ein 2:0 gegen Ungarn am Dienstag in Cardiff hüpften Bale und Co. hinter einer großen Fahne mit der Aufschrift: „Wales. Golf. Madrid. – In dieser Reihenfolge.“ Kreative walisische Fans hatten das Banner in Anlehnung an einen kritischen Kommentar vom früheren Real-Star Predrag Mijatovic über Bale angefertigt. „Ihn interessiert zuallererst die Nationalmannschaft von Wales, dann kommt Golf und erst dann Madrid“, lautete das Urteil des Real-Siegtorschützen im Champions-League-Finale 1998 während einer TV-Sendung.

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Spätestens seit dieser Woche dürfte Bale bei den Königlichen keine Zukunft mehr haben. Schon am Rande des Spiels in Aserbaidschan hatte der 30-Jährige durchblicken lassen, dass er viel lieber bei der walisischen Auswahl ist: „Es ist, als ob man mit den alten Freunden im Park spielt. Bei Wales spreche ich meine Sprache und fühle mich wohler.“ Gleichwohl werde er aber immer 100 Prozent geben, egal wo er spiele.

So dürfte die Rückkehr nach Madrid für Bale ungemütlich werden. Womöglich hat er aber auch seinen Abschied nur forciert. Ein Wechsel zum englischen Rekordmeister Manchester United im Winter ist bereits im Gespräch.

Tottenham verpflichtet Mourinho als Pochettino-Nachfolger

Wird neuer Trainer bei Tottenham Hotspur: José Mourinho.
Wird neuer Trainer bei Tottenham Hotspur: José Mourinho. © dpa

Tottenham Hotspur setzt auf „The Special One“: Nur zwölf Stunden nach Trennung von Mauricio Pochettino hat der Champions-League-Finalist Startrainer José Mourinho verpflichtet. Das gab der Club am Mittwochmorgen bekannt. Mit dem Rausschmiss von Pochettino hatte Tottenham auf den schlechten Saisonstart mit nur 14 Punkten aus zwölf Spielen reagiert. Damit war der Londoner Club bis auf Platz 14 in der englischen Premier League durchgereicht worden.

Der 56 Jahre alte Mourinho erhält bei Tottenham einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2022/23. „Ich freue mich sehr, zu einem Club mit einer so großen Vergangenheit und so leidenschaftlichen Fans zu kommen“, sagte der Portugiese in einer Vereinsmitteilung. „In José haben wir einen der erfolgreichsten Trainer im Fußball verpflichtet“, sagte der Tottenham-Vorsitzende Daniel Levy.

Mourinho, der sich selbst gern als „The Special One“ bezeichnet, hat mit seinen Teams bereits 25 Titel gewonnen, darunter acht Landesmeisterschaften in Portugal, Spanien, England und Italien. Er ist der einzige Trainer, dem sowohl das große (Meisterschaft, Pokal, Champions League) als auch das kleine europäische Triple (Meisterschaft, Pokal, Europa League) gelangen. Zuletzt war der wegen seines Auftretens oft Kontroversen auslösende Mourinho bei Manchester United angestellt, musste dort aber am 18. Dezember 2018 nach der 1:3-Niederlage gegen den von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool gehen.

Deutscher EM-Test gegen Spanien bestätigt

Die Planungen der deutschen Nationalmannschaft für den Start ins EM-Jahr werden immer konkreter. Bundestrainer Joachim Löw bestätigte nach dem 6:1 (2:1)-Kantersieg zum Abschluss der Qualifikation, dass im März ein Länderspiel beim ehemaligen Welt- und Europameister Spanien ausgetragen wird. Der zweite Gegner soll Europameister Portugal oder der WM-Dritte Belgien sein.

„Spanien ist sicher. Die letzten Gespräche sind gewesen. Der zweite Gegner steht noch nicht fest. Wir versuchen Portugal oder Belgien zu bekommen. Wir warten aber auch noch die Auslosung ab“, sagte Löw in Frankfurt am Main.

Während des EM-Trainingslagers im österreichischen Seefeld soll ein Länderspiel in Basel gegen die Schweiz stattfinden, bevor die Generalprobe für die EURO (12. Juni bis 12. Juli) in Deutschland ausgetragen wird.

Calhanoglu rechtfertigt militärischen Gruß

Der ehemalige HSV-Profi Hakan Calhanoglu hat das umstrittene Salutieren der türkischen Nationalspieler nach dem 1:0 gegen Albanien verteidigt. „Es war einfach ein Gruß an unser Militär. Als Fußballer spricht man nicht gerne über Politik. Wir wollten mit dem Gruß unsere Soldaten motivieren, dass sie wieder gesund zurückkommen“, sagte der Freistoß-Spezialist der Sport Bild.

Auch Hakan Calhanoglu (M.) salutierte nach dem 1:0-Sieg der Türkei gegen Albanien.
Auch Hakan Calhanoglu (M.) salutierte nach dem 1:0-Sieg der Türkei gegen Albanien. © Imago/Seskim Photo

Der 25-Jährige weiter: „Es ging keineswegs um ein politisches Zeichen oder eine Provokation. Wir lieben doch alle den Frieden, und daher finde ich es schade, wenn wir türkischen Spieler jetzt in einem schlechten Licht dastehen.“ Die Uefa hatte dennoch Ermittlungen eingeleitet.

DFB-Elf freut sich über drei EM-Heimspiele

Die deutsche Nationalmannschaft freut sich bei der paneuropäischen EM 2020 (12. Juni bis 12. Juli) auf drei Heimspiele in München. „Das ist natürlich ein Vorteil. Da kann man jetzt planen und muss nicht reisen“, sagte Löw nach dem 6:1 (4:1) zum Abschluss der EM-Qualifikation gegen Nordirland in Frankfurt am Main.

Dadurch, dass sich Ungarn nicht direkt für die EM qualifiziert hat, darf die DFB-Auswahl alle drei Vorrundenspiele in der Münchner Arena austragen. „Das wird für uns wie eine Heim-EM in der Gruppenphase“, sagte Leon Goretzka, sein Bayern-Teamkollege Joshua Kimmich fand es „richtig cool für uns. Das ist überragend.“