Rostock. Torwart Johannes Bitter zählt zum vorläufigen WM-Aufgebot der deutschen Handballer. Michael Kraus wurde von Bundestrainer Christian Prokop nicht berücksichtigt.

Bundestrainer Christian Prokop hat überraschend 2007-Weltmeister Johannes Bitter in den vorläufigen Kader für die Handball-WM (10. bis 27. Januar) berufen. Der 36 Jahre alte Torhüter zählt zum 28 Spieler umfassenden Aufgebot, das Prokop am Montag, genau einen Monat vor dem Turnierstart, in Rostock benannte. Der Kader muss bis zum WM-Eröffnungsspiel am 10. Januar in Berlin auf 16 Akteure reduziert werden.

"Jogi ist ein Spieler, der über ganz starke Akzeptanz und Erfahrung verfügt", begründete Prokop die überraschende Nominierung Bitters. Der Keeper könne im Falle einer Verletzung "absichern" und der Mannschaft den "Rücken stärken. Er ist zu 100 Prozent motiviert."

Der zuletzt formstarke, momentan aber verletzte Rückraumspieler Michael Kraus (Mittelhandbruch) wurde nicht berücksichtigt. "Er hat uns die Entscheidung schwer gemacht", sagte Prokop. Die Verletzung sei ein "Mitgrund. Sie birgt ein Risiko."

Auch Drux und Wiede nominiert

Ansonsten verzichtete Prokop auf Überraschungen. Die zuletzt verletzten Berliner Paul Drux und Fabian Wiede wurden ebenso nominiert wie der zuletzt nicht berücksichtigte Europameister Kai Häfner (TSV Hannover-Burgdorf). Insgesamt gehören zwölf Spieler zum Aufgebot, die 2016 sensationell den EM-Titel geholt hatten.

Angeführt wird der deutsche Kader von Kapitän Uwe Gensheimer. In Linkshänder Franz Semper (SC DHfK Leipzig), Torhüter Dario Quenstedt (SC Magdeburg), Spielmacher Tim Suton (TBV Lemgo), den Rückraumspielern Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen) und Christoph Steinert (HC Erlangen) sowie Kreisläufer Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) und Linksaußen Marcel Schiller (Frisch Auf Göppingen) stehen sieben Spieler im 28er-Aufgebot, die noch kein großes Turnier mit der deutschen A-Nationalmannschaft absolviert haben.

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Die letzten Testspiele vor der WM bestreitet die Auswahl des deutschen Handballbundes (DHB) am Mittwoch in Rostock gegen Polen (12. Dezember in Rostock) sowie gegen Tschechien (4. Januar in Hannover) und Argentinien (6. Januar in Kiel). Danach wird sich Prokop auf seinen endgültigen WM-Kader festlegen. (sid)