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6:0! Leipzig schießt Nürnberg aus dem Stadion

RB Leipzig hat seinen Aufschwung mit dem bislang höchsten Bundesligasieg der Clubgeschichte eindrucksvoll fortgesetzt und dem 1. FC Nürnberg das nächste peinliche Debakel beschert. Die wiedererstarkten Sachsen gewannen gegen den völlig überforderten Aufsteiger verdient mit 6:0 (4:0) und eroberten mit dem dritten Ligasieg nacheinander den zweiten Tabellenplatz.

Timo Werner glänzte mit einem Doppelpack gegen Nürnberg, verschoss aber diesen Elfer
Timo Werner glänzte mit einem Doppelpack gegen Nürnberg, verschoss aber diesen Elfer © Boris Streubel/Bongarts/Getty Images

Leipzig, das nach mäßigem Saisonstart wettbewerbsübergreifend nur eines seiner vergangenen neun Spiele verlor, machte dank der Tore von Kevin Kampl (3.), Yussuf Poulsen (7.), Marcel Sabitzer (21.) und Nationalspieler Timo Werner (32.) schon in der ersten Hälfte alles klar. Nach der Pause legten Sabitzer (55.) und Werner (59.), der zudem einen Foulelfmeter (63.) verschoss, nach. Für Werner waren es vor 37.389 Zuschauern die Bundesligatore 50 und 51. Nürnbergs Tim Leibold hatte den Strafstoß mit einer Notbremse an Werner verursacht und dafür die Rote Karte gesehen.

Nürnberg legte die chronische Auswärtsschwäche auch in Leipzig nicht ab – im Gegenteil. Knapp zwei Wochen nach dem 0:7-Debakel bei Borussia Dortmund präsentierten sich die Franken abermals desolat, vom ersten Auswärtssieg der Saison war der Club erneut meilenweit entfernt.

City verschießt Elfmeter bei Nullnummer gegen Klopp

Der FC Liverpool und Manchester City haben sich in einem chancenarmen Spitzenspiel der englischen Premier League torlos getrennt. Die Skyblues verteidigten mit der ersten Nullnummer im 15. Duell zwischen den beiden Teammanagern Jürgen Klopp und Pep Guardiola erfolgreich die Tabellenführung. City steht dank der besseren Tordifferenz vor den punktgleichen Verfolgern FC Chelsea und Liverpool (alle 20 Punkte). Der in der 76. Minute eingewechselte Nationalspieler Leroy Sané holte kurz vor Schluss für die Gäste einen Foulelfmeter raus. Den anschließenden Strafstoß drosch Riyad Mahrez (86.) über das Tor. Damit bleiben beide Teams weiter ungeschlagen.

Frankfurt siegt in Hoffenheim

Eintracht Frankfurt hat im Duell der Europapokal-Teilnehmer bei der TSG Hoffenheim erneut seine starke Form unter Beweis gestellt. Drei Tage nach dem berauschenden Europa-League-Erfolg gegen Lazio Rom (4:1) feierte der Pokalsieger in der Bundesliga einen 2:1 (1:0)-Erfolg beim Champions-League-Starter aus dem Kraichgau. Ante Rebic (40.), der später noch Gelb-Rot sah (64.), und Luka Jovic (46.) erzielten die Tore für die Gäste. Reiss Nelson (82.) verkürzte für Hoffenheim.

Frankfurt-Star Rebic (r.) schoss erst die Führung – und flog später vom Platz
Frankfurt-Star Rebic (r.) schoss erst die Führung – und flog später vom Platz © Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

Während Frankfurt den schwachen Saisonstart durch den dritten Pflichtspielsieg in Serie endgültig vergessen gemacht hat und auf Platz sieben kletterte, müssen sich die zuvor punkt- und torgleichen Hoffenheimer nach unten orientieren. Mit sieben Punkten hat das Team von Trainer Julian Nagelsmann nur zwei Zähler mehr auf dem Konto als Tabellenschlusslicht VfB Stuttgart.

Völler stärkt Trainer Herrlich

Bayer Leverkusen hat den nächsten Dämpfer kassiert und die Not seines Trainers Heiko Herrlich noch einmal vergrößert. Die Werkself kam beim SC Freiburg nur zu einem 0:0 – das die Diskussionen über den Leverkusener Coach weiter anheizen wird. Immerhin erhielt Herrlich Rückendeckung von Rudi Völler. "Die Trainerfrage zu stellen, ist völliger Blödsinn", sagte der Sport-Geschäftsführer.

Zwar hatten die Gäste ihren Gegner am Sonntag weitestgehend im Griff, für einen Verein mit großem Potenzial und hohen Ambitionen sind sieben Punkte zu diesem Zeitpunkt aber viel zu wenig. Luca Waldschmidt (90.) hatte aufseiten der Gastgeber mit einem Pfostenschuss Pech.

"Wir kommen nicht recht vom Fleck. Wir müssen alle zusammenhalten und müssen uns Schritt für Schritt aus der Situation rauskämpfen. Positiv war, dass hinten die Null stand", sagte Bayer-Abwehrchef Sven Bender unmittelbar nach dem Abpfiff bei Eurosport und Nationalspieler Kevin Volland äußerte: "Wir wollten in erster Linie zu null spielen. Wir haben auch über weite Strecken das Spiel bestimmt und sind nach dem schlechten Saisonstar auf dem aufsteigenden Ast."

Torwart-Treffer rettet Union einen Punkt

Torhüter Rafal Gikiewicz hat mit einem Last-Minute-Tor Union Berlin vor der ersten Saisonniederlage bewahrt. Der aufgerückte polnische Schlussmann erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit den umjubelten 1:1 (0:0)-Ausgleichstreffer der Eisernen gegen den 1. FC Heidenheim. Zuvor hatte Stürmer Robert Glatzel, der in der 56. Minute nach einem Eckball freistehend einköpfen konnte, die Gäste in Führung gebracht. Unions erste Liga-Niederlage unter dem neuen Trainer Urs Fischer lag in der Luft, bis Gikiewicz bei einem Freistoß nach vorne eilte und den Ball ins Tor köpfte.

Unions Torwart Rafal Gikiewicz bei seinem Ausgleichstor
Unions Torwart Rafal Gikiewicz bei seinem Ausgleichstor © dpa

Im Stadion An der alten Försterei hatte Union zwar mehr Ballbesitz, doch wirklich zielstrebig agierten die Hausherren nicht. Die Gäste hatten wenig Mühe, das eigene Tor zu verteidigen – und mit der ersten guten Chance gingen sie in Führung. Danach drängten die Eisernen auf den Ausgleich, doch die langen Bälle waren meist kein Problem für die Heidenheimer Abwehr. Bis Unions Torhüter aufrückte.

Reus sagt Löw ab

Bundestrainer Joachim Löw muss in beiden nächsten Nations-League-Spielen auf Marco Reus (29) verzichten. Der Kapitän von Borussia Dortmund muss "nach Absprache mit den BVB-Ärzten aufgrund von Kniebeschwerden" auf die Partien am 13. Oktober in den Niederlanden und drei Tage später bei Weltmeister Frankreich verzichten. Über eine Nachnominierung hat Löw noch nicht entschieden. Offensivspieler Reus wird sich stattdessen einer Behandlung sowie Physiotherapie in Dortmund unterziehen. Wie lange der Ex-Gladbacher ausfallen wird, wurde nicht bekannt.

Herthas Stark droht längerer Ausfall

Die Personalsorgen von Hertha BSC in der Defensive vergrößern sich. Nach der Verletzung von Jordan Torunarigha droht in Niklas Stark ein weiterer Innenverteidiger vorerst auszufallen. „Es kann sein, dass es eine längere Pause wird“, sagte Trainer Pal Dardai. Stark war mit einer Blessur am Sprunggelenk beim 0:0 in Mainz ausgewechselt worden, am Montag steht laut Dardai eine Untersuchung an: „Es sieht nicht so gut aus. Er hat einen Schlag drauf bekommen.“ U21-Nationalspieler Torunarigha fehlt derzeit mit einer Achillessehnenverletzung.

Neben Stammkraft Karim Rekik könnten damit Fabian Lustenberger, Neuzugang Derrick Luckassen oder Youngster Florian Baak in die Abwehrzentrale rücken. „Wir haben noch Spieler. Fünferkette wird schwierig, aber Viererkette bekommen wir hin“, sagte Dardai und scherzte angesichts der Personalsorgen: „Ich gehe mit (Co-Trainer) Rainer (Widmayer) laufen. Wenn wir jedes Training in der Nationalmannschaftspause absolvieren, kriegen wir es hin. Mit seinem Stellungsspiel kann er uns sicher helfen.“ Hertha hatte in der Sommerpause ein neues System mit drei Innenverteidigern einstudiert und war damit auch zu Saisonbeginn erfolgreich.

Nominierung: Löw erreichte Uth im Baumarkt

An einem ungewöhnlichen Art erfuhr Schalkes Mark Uth von seiner Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw. Der Angreifer, der in dieser Saison noch nicht getroffen hat, sei von Löws Anruf total überrascht worden. "Ich habe mich natürlich sehr gefreut und konnte es gar nicht so richtig glauben", sagte der frühere Hoffenheimer, den der Bundestrainer im Baumarkt erreicht hatte. "Ich wollte Holz für meinen Kamin kaufen. Aber das habe ich dann gelassen. Ich bin dann schnell zum Auto gelaufen und habe meine Familie angerufen", sagte der Stürmer.

Uth fiebert seinem Einstand bei der Nationalmannschaft entgegen. "Die Nominierung ist das Größte für mich, ein Traum geht in Erfüllung", sagt der S04-Stürmer. Der 27 Jährige war am Freitag erstmals von Bundestrainer Joachim Löw für die anstehenden Länderspiele in der Nations League in den Niederlanden am 13. Oktober (20.45 Uhr/ZDF) und drei Tage später in Frankreich (20.45 Uhr/ARD) nominiert worden.

Alaba fällt einige Tage aus

Bayern München muss entgegen erster Befürchtungen nur für kurze Zeit auf Verteidiger David Alaba verzichten. Der österreichische Nationalspieler hat sich bei der 0:3-Pleite gegen Gladbach nur einen „kleinen Muskelfaserriss im rechten, hinteren Oberschenkel zugezogen“, wie der Titelverteidiger nach eingehender Untersuchung durch FCB-Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mitteilte. Alaba war am Sonnabend wegen seiner Blessur in der 55. Minute ausgewechselt worden. Trainer Niko Kovac hatte kurz nach dem Spiel erklärt, dass er mit einer längeren Pause rechne.

Kehl: Sancho ohne Ausstiegsklausel

Jadon Sancho weckt mit seinen bisherigen Leistungen Begehrlichkeiten
Jadon Sancho weckt mit seinen bisherigen Leistungen Begehrlichkeiten © REUTERS | LEON KUEGELER

Dortmund hat im neuen bis 2022 datierten Vertrag mit Supertalent Jadon Sancho (18) keine Ausstiegsklausel verankert. Das bestätigte Sebastian Kehl, seit dieser Saison der Leiter des Lizenzspielerbereichs bei den Schwarz-Gelben, bei Sky. „Natürlich versuchen wir, die Spieler so weit möglich hier zu binden. Aber wir sind auch nicht so naiv, das Interesse anderer Klubs nicht wahrzunehmen. Die Jungs machen im Moment einen Riesenjob. Es wird also auch natürlich immer wieder Anfragen geben“, sagte Kehl.

Sancho hat in dieser Saison zehn Pflichtspiele für Dortmund absolviert und war dabei an zehn Treffern beteiligt. Der Offensivspieler wurde für die anstehende Länderspielpause erstmals auch für die englische A-Nationalmannschaft berufen.

ManUnited macht 0:2 wett – Rückendeckung für „Mou“

Manchester United hat seinem in der Kritik stehenden Teammanager Jose Mourinho mit einer starken Moral vorerst etwas Luft verschafft. Im Heimspiel gegen Newcastle United gewannen die Red Devils nach 0:2-Rückstand mit 3:2 (0:2) und feierten den ersten Erfolg nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Sieg. In der Tabelle kletterte Manchester auf den achten Platz.

Mourinho gab zu, dass er vonseiten eines ManUnited-Vorstandsmitglied, der nicht namentlich genannt wurde, vor Spielbeginn eine SMS erhalten habe. In der wurde ihm unabhängig vom Resultat gegen Newcastle das Vertrauen ausgesprochen.

Wenn er diese SMS mit dem Hinweis, nicht den Zeitungen Glauben zu schenken, nicht erhalten hätte, „wäre ich wahrscheinlich auch überzeugt gewesen“, dass er entlassen werde. Vor dem Spiel hatte es Medienberichte gegeben, wonach die Trennung vom Portugiesen beschlossene Sache gewesen sei. Juan Mata (70.) mit einem direkt verwandelten Freistoß, Anthony Martial (76.) und Alexis Sanchez (90.) sicherten United noch den Sieg.

0:1 bei Alaves: Real in der Krise

Champions-League-Sieger Real Madrid hat sich für die 0:1-Pleite in der Königsklasse unter der Woche bei ZSKA Moskau nicht rehabilitieren können und steckt in der Krise. Am Sonnabend unterlagen die Königlichen bei Deportivo Alaves mit 0:1 (0:0). Real blieb damit erstmals seit 1985 in vier Pflichtspielen nacheinander ohne Sieg und ohne Tor.

Ein Punkt hätte genügt, um den FC Barcelona zumindest vorübergehend an der Spitze abzulösen. Manu Garcia (90.+5) traf zum Tor des Tages. Real-Coach Julen Lopetegui wurde gefragt, ob er um seinen Trainerjob bange. „Diese Frage interessiert Sie, aber für mich ist das kein Thema“, betonte der ehemalige spanische Nationalcoach. Real-Kapitän Sergio Ramos machte deutlich, dass er nichts von einem Trainerwechsel halte: „Das wäre verrückt!“

Der 2014er-Weltmeister Toni Kroos stand trotz seines schweren Fehlers in Moskau wieder in der Start-Elf von Real. Den Madrilenen war im Baskenland die Verunsicherung anzumerken, im Offensivspiel lief lange Zeit nicht viel zusammen. In der 59. Minute verhinderte Real-Torwart Thibault Courtois mit einer Glanzparade das 0:1 nach einem Schuss von Ruben Duarte.

10.000 Euro Geldstrafe für Mainz

Mainz 05 muss wegen Fehlverhaltens seiner Fans eine Geldstrafe von 10.000 Euro zahlen. Diese Entscheidung traf das DFB-Sportgericht. Vor Beginn des Bundesligaspiels beim 1. FC Nürnberg am 1. September hatten Mainzer Anhänger mehrere pyrotechnische Gegenstände abgebrannt. Das Urteil ist rechtskräftig.