Woking. 2005 war Fernando Alonso das erste Mal Formel-1-Weltmeister, zuletzt oft unzufrieden. Jetzt steigt der Spanier aus der Rennserie aus.

Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso (37) verlässt die Königsklasse zum Ende dieser Saison. Das teilte sein Rennstall McLaren am Dienstag mit. "Nach 17 wundervollen Jahren in diesem großartigen Sport ist es an der Zeit für mich, etwas zu verändern und weiterzuziehen", wurde Alonso in der Mitteilung zitiert. Er habe diese Entscheidung bereits "vor einigen Monaten getroffen, und es war eine feste Entscheidung."

Seine Zukunft lässt Fernando Alonso offen

Offen blieb zunächst, ob der Spanier, wie zuletzt spekuliert, 2019 in der Indy-Car-Serie in den USA an den Start gehen wird. "Lass uns sehen, was die Zukunft bringt. Neue spannende Herausforderungen stehen vor der Tür. Ich habe eine der glücklichsten Zeiten meines Lebens, aber ich muss neue Abenteuer erkunden", erklärte der 32-malige Grand-Prix-Sieger etwas nebulös.

Alonso hatte zuletzt immer wieder damit geliebäugelt, weiter seinen letzten großen Traum verfolgen zu wollen: sich die sogenannte "Triple Crown" aufzusetzen. Triumphe beim Grand Prix von Monaco, den 24 Stunden von Le Mans und bei den Indy 500 hat bislang nur der Brite Graham Hill geschafft.

Fernando Alonso siegte bereits in Le Mans

Das Formel-1-Rennen von Monaco hat Alonso schon zweimal gewonnen (2006 und 2007), in Le Mans siegte er im vergangenen Juni gleich bei seinem Debüt mit Toyota. Damit fehlt einzig ein Triumph in Indianapolis. Im weltberühmten "Nudeltopf" startete Alonso bereits 2017 als Gast, schied aber vorzeitig aus.

Die Formel 1 hatte für den Weltmeister von 2005 und 2006 in den vergangenen Jahren zunehmend an Reiz verloren. 2001 hatte er für Minardi debütiert und wechselte anschließend zu Renault, wo er später zweimal den WM-Titel gewann. Seit seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren im Jahr 2015 sitzt Alonso allerdings in keinem siegfähigen Auto mehr, der einstige Top-Rennstall ist nur noch ein Mittelfeldteam. Sein letzter von 32 Grand-Prix-Siegen liegt mehr als fünf Jahre zurück. Die verbleibenden neun Saisonrennen werden für den Asturier nun zu einer Art Ehrenrunde.

Die Autos von Mercedes, Ferrari und Red Bull dominieren das Geschehen, Alonso hatte daher zuletzt mehrfach angemerkt, dass der Fahrer in der Formel 1 keinen Unterschied ausmachen könne. In der deutlich ausgeglicheneren IndyCar-Serie verwenden die Teams Einheitschassis von Dallara und kaufen ihre Motoren bei den Lieferanten Honda und Chevrolet ein. (sid)