Essen. Rurik Gislason erobert bei der WM die Herzen der Frauen. Sein Verein, der Zweitligist SV Sandhausen, könnte bald abkassieren.

Der Aufschrei war groß beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen, als dem Verein vor knapp drei Wochen der SV Sandhausen für die erste Runde des DFB-Pokals zugelost wurde. Der Zweitligist sei ein unattraktiver Gegner, der keine Zuschauer ins Stadion locke. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Oberhausener nicht, dass ausgerechnet Sandhausen einen der größten WM-Stars stellt. Dem Isländer Rurik Gislason (30) gelang in Russland ein spektakulärer Durchbruch. Fraglich ist derzeit aber, ob der neue Social-Media-Star in der ersten Pokalrunde (17. bis 20. August) noch für den SV Sandhausen spielen wird.

Seit seinem ersten Auftritt für Island bei der Weltmeisterschaft im Gruppenspiel gegen Argentinien (1:1) explodierten die Followerzahlen des 30-Jährigen im sozialen Netzwerk Instagram von 30.000 auf über 1,1 Millionen Fans. Die Gründe dafür sind nicht sportlicher Natur. Nach der 1:2-Niederlage gegen eine B-Elf Kroatiens ist Island ausgeschieden. Doch Gislason hat es zum Sexsymbol geschafft. Mit seinen langen blonden Haaren und den strahlend blauen Augen stellte er selbst Portugals Superstar Cristiano Ronaldo optisch in den Schatten.

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    Nun ist der Flügelspieler ein internationaler Star, der für die Marketing-Chefs vieler anderer Vereine interessant geworden ist. Denn der Isländer würde sich perfekt eignen, um Trikots an Frauen in Südamerika oder China zu verkaufen. Sein aktueller Marktwert liegt bei rund 400.000 Euro (Quelle transfermarkt.de). Ein Schnäppchen. Vereine aus England sollen bereits Interesse signalisiert haben.

    Sandhausen besitzt ein Graue-Maus-Image

    Vom Hype um Gislason möchte zunächst der SV Sandhausen profitieren, der in Deutschland ein Graue-Maus-Image besitzt. Nur 6488 Fans kommen im Schnitt zu den Heimspielen. Ein WM-Star würde daran etwas ändern. „Wir sind bereit für den Ansturm all seiner weiblichen Fans“, sagte Sandhausen-Trainer Kenan Kocak der Sport Bild.

    Selbst wenn der Zweitligist den Isländer nicht von einem Verbleib überzeugen könnte, sind die Aussichten rosig. Gislasons Vertrag läuft noch bis 2020. Sandhausen würde mit einer satten Ablösesumme entschädigt werden. Leer ginge in diesem Fall nur Oberhausen aus.