Lausanne. Die Städte einigten sich mit dem IOC auf die Reihenfolge der Sommerspiele. Für 2024 hatte sich ursprünglich auch Hamburg beworben.

Die Olympischen Spiele 2024 sollen von Paris ausgerichtet werden. Los Angeles ist dann als Gastgeber der Sommerspiele 2028 vorgesehen. Über eine entsprechende Vereinbarung der Städte mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) berichtete am Montag zuerst die „Los Angeles Times“. Es wurde erwartet, dass das IOC und die Bewerber-Städte nach Ende der Verhandlungen über das Abkommen informieren. Für Dienstag (2.00 Uhr/MESZ) hatten Bürgermeister Eric Garcetti und Casey Wasserman, der Chef der LA-Bewerbungsgesellschaft, eine gemeinsame Erklärung angekündigt.

Sollte der Vertrag stehen, muss er noch von der Vollversammlung der IOC-Mitglieder am 13. September in der peruanischen Hauptstadt Lima gebilligt werden. Ein Beschluss gilt als Formsache. Ob und welche Zugeständnisse das IOC Los Angeles machte, war zunächst nicht klar. Die US-Westküstenmetropole hofft auf vom IOC finanzierte Sportprogramme für Jugendliche.

IOC hatte Weg für Doppelvergabe frei gemacht

Das IOC hatte am 11. Juli den Weg für diese Doppelvergabe frei gemacht. Es war ein historischer Beschluss, denn es ist erst die zweite Doppelvergabe in einem Jahrhundert: Im Juni 1921 waren die Spiele 1924 an Paris und 1928 an Amsterdam vergeben worden.

Los Angeles muss dann offiziell die Kandidatur für 2028 erklären. Eine sogenannte Evaluierungskommission des IOC wird das Organisationskomitee in den kommenden Jahren begleiten und darauf achten, dass die vereinbarten Bedingungen und Versprechen eingehalten werden.

Paris schon zwei Mal Gastgeber

Die französische Hauptstadt war mit Bewerbungen für 2008 und 2012 gescheitert. 1900 und 1924 war Paris schon zwei Mal Gastgeber. Auch in Los Angeles waren die Spiele schon zwei Mal zu Gast - 1932 und 1984. Beide Bewerbungen hatten großes Lob geerntet - vor allem wegen vergleichsweise geringer Kosten: Beide Städte wollen auf schon bestehende Wettkampfstätten zurückgreifen.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte die Doppelvergabe vorangetrieben.Seiner Ansicht nach bringt das bisherige Vergabeverfahren zu viele Verlierer hervor. Schon eine Bewerbung ist mit hohen Kosten und politischen Risiken verbunden. Gescheiterte Bewerber mit durchaus konkurrenzfähigen Konzepten treten nicht unbedingt ein zweites Mal an.

Bach hatte Anfang Juli zu dem Grundsatzbeschluss in Lausanne gesagt, eine Doppelvergabe sei eine „goldene Gelegenheit“. Das IOC müsse nun die Zeit nutzen, sein Vergabeverfahren grundsätzlich zu überarbeiten. In immer weniger Staaten - vor allem in Westeuropa - gebe es noch Bereitschaft der Menschen, Olympische Spiele zu unterstützen, beklagte Bach.

Für 2024 hatten sich ursprünglich auch Hamburg, Boston, Rom und Budapest beworben. Alle vier zogen zurück. Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen, die Ära des teuren Gigantismus bei Olympia sei vorbei. Für Boston ging Los Angeles ins Rennen.