Hamburg. Ein Saxophon-Quintett spielte "California Dreaming", und irgendwie passte das zu dem, was Bürgermeister Ole von Beust und Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig gestern bei nahezu kalifornischen Temperaturen in einem Plastik-Partyzelt auf dem Spielbudenplatz zu verkünden hatten. Hamburg träumt weiterhin von der Ausrichtung Olympischer Sommerspiele, und deshalb soll aus der Hansestadt endgültig die Sportstadt Hamburg werden.
"Die vier T-Säulen der Sportstadt sind die Tradition unserer Vereine, die Nase für Trends, das Terrain, das Sport für alle Leistungsklassen ermöglicht, und die aktive Teilnahme der Hamburger an den Sportangeboten in der Stadt. Darauf wollen wir aufbauen", erklärte Dinges-Dierig. In Zusammenarbeit mit der Hamburg Marketing GmbH soll das neue Image der Stadt ab sofort intensiv nach außen getragen werden. "In der Wahrnehmung der Deutschen liegt Hamburg als Sportstadt hinter München und Berlin, obwohl hier mehr Events und mehr Proficlubs ansässig sind. Unsere Mission ist, die Sportstadt Hamburg sichtbar zu machen", erläutert Hariolf Wenzler, Geschäftsführer der Marketing GmbH, das neue Konzept.
Um dies umzusetzen, wurde das alte Logo der Hamburger Bewerbung für die Spiele 2012 wiederbelebt ("Feuer und Flamme"), das bei allen Sportevents in Hamburg als Gütesiegel vertreten sein soll. "Zudem werden wir versuchen, mit Aufklebern und Pins alle Hamburger zu Botschaftern der Sportstadt zu machen", so Wenzler weiter. Die Hamburger Tourismus-Büros werden angewiesen, aktiv für Sportveranstaltungen in Hamburg zu werben. "Und wir wollen ausländische Besucher verstärkt zu Sportveranstaltungen einladen, damit sie als Multiplikatoren die Begeisterung weitertragen. Die Stadt wird Logen in den beiden Arenen kaufen", kündigt Wenzler an.
"Uns ist klar, dass man die Sportstadt nicht neu erfinden muss. Aber man muss sie verbessern und optimieren", sagte Bürgermeister von Beust. Deshalb wolle sich Hamburg vermehrt um die Ausrichtung von Großereignissen bemühen. Auch die Förderung der Leistungs- und Spitzensportler solle in den Vordergrund gestellt werden. "Wir wollen bis 2010 Leistungszentren für mindestens fünf Sportarten haben", sagte Senatorin Dinges-Dierig. Ihre Hoffnung: "In Athen sind 22 Hamburger am Start. In Peking 2008 sollen es 30 und bei den Spielen 2012 dann 50 sein." Bis dahin spielt das Saxophon-Quintett "Hamburg Dreaming."
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