Schietwettertipp: Aus einem S-Bahn-Wagen entstand das Atelier Otto Niemeyer-Holstein

Eigentlich gibt es kaum schlechtes Wetter auf Usedom, glaubt man einer Statistik, die auf der Insel gerne zitiert wird. 1906 Stunden scheint dort im Jahr die Sonne, Deutschlandrekord! Über der Ostsee geht die Sonne auf, über dem Achterwasser wieder unter. Dazwischen liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die alte Holländermühle in Benz. Die Mühle war bis 1971 im Dienst und wurde dann vom Maler Otto Niemeyer-Holstein aufwendig restauriert und als Atelier genutzt.

Einen noch besseren Eindruck in seine Arbeit bekommt man jedoch im Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein. Der 1898 geborene Niemeyer kam aus Kiel, deshalb legte er sich den Künstlernamen Holstein zu. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war er einer der bedeutendsten Landschaftsmaler. Besucher aus der ganzen Welt reisten seinetwegen auf die Insel. Angeblich klaue er sich die Farben aus dem Meer, sagte sein beeindruckter Kollege Max Liebermann.

Das Museum ist schon deshalb so süß und besonders, weil man neben den Werken auch die original erhaltenen Wohn- und Arbeitsräume besichtigen kann, die Niemeyer-Holstein um einen ausrangierten Packwagen der Berliner S-Bahn herumgebaut hat. Das Anwesen liegt an der nur 300 Meter breiten Stelle der Insel an der B 111 in Lüttenort (Niemeyer gab dem Platz diesen Namen). Parkplätze gibt es keine, am besten fährt man zum Forsthaus Damerow und geht 500 Meter über den Deich.

Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr Gruppen melden sich bitte vorher an unter Tel. 038375-202 13 Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro

www.atelier-otto-niemeyer-holstein.de