Verbandsligafußballer trennen sich im Kreisderby 2:2. SSC Hagen kassiert Klatsche, Trittaus Trainer Räck schickt sein Team auf den Hahnheider Turm

Ahrensburg. Wenn es schon am morgigen Mittwoch mit dem vierten Spieltag in der Verbandsliga Süd-Ost weitergeht, geht es für zwei der fünf Stormarner Fußballclubs einzig und allein darum, Wiedergutmachung zu betreiben. Wiedergutmachung für ein schmerzhaftes Debakel. Zwei andere Vereine können dagegen nach drei Spielen ohne Niederlage ihren Nimbus waren. Am zurückliegenden dritten Spieltag taten sie das beim ersten Stormarnderby dieser Verbandsligasaison mit einem Unentschieden.

SSV Pölitz fühlt sich nach 2:2 gegen Tremsbüttel in der Liga angekommen

Vor rund 180 Zuschauern blieb Aufsteiger SSV Pölitz auch im dritten Saisonspiel ungeschlagen. Hatte es die Mannschaft von Trainer Sascha Vogt in den ersten beiden Partien noch mit vermeintlich schwächeren Gegnern zu tun, bestand sie nun auch gegen den neuen Tabellenzweiten VfL Tremsbüttel. „Wir haben gegen ein Top-Team der Liga klar gezeigt, dass wir mithalten können. Nach dieser Partie sind wir endgültig in der Verbandsliga angekommen“, sagte Pölitz-Kapitän Jan-Patrick Lütje. Vogt betonte, dass es nun darum gehe, Konstanz in die Leistungen zu bringen. Zudem müsse die Mannschaft sich erst noch beweisen, wenn Leistungsträger ausfallen. Früher als Vogt lieb ist, bekommen seine Schützlinge dazu die Möglichkeit, denn mit Nils Franke, der gegen Tremsbüttel nach acht Minuten wegen Oberschenkelproblemen raus musste und Kapitän Lütje (zwei Wochen Urlaub) fehlen morgen beim Auswärtsspiel in Siebenbäumen beide Stamm-Innenverteidiger.

Mehr als fünf Tore fallen im Schnitt bei Partien mit Tremsbütteler Beteiligung. Auch wenn sein Team mit sieben Punkten aus drei Spielen – übrigens allesamt auswärts – gut da steht, will Trainer Marco Schier diese Entwicklung stoppen. „Nach den englischen Wochen werden wir im Training den Fokus auf die Defensivarbeit richten“, sagte er. Die Gegentore resultierten allesamt aus blöden Fehlern.“ Die Lage der Liga nannte Schier angesichts einiger für ihn überraschender Ergebnisse wie dem Travemünder 4:0 gegen Güster „konfus“. „Mit Pansdorf und dem Oldenburger SV ist zu rechnen. Ansonsten kann jeder jeden schlagen. Da ist es unsere Aufgabe, die Favoriten zu ärgern.“

SSC Hagen geht nach Platzverweis für Kai Pohlmann unter

Michael Schmal ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. Nach dem 1:6 bei Eintracht Groß Grönau sagte der Trainer des SSC Hagen Ahrensburg: „Jeder sollte sich fragen, war er da abgeliefert hat. Wir waren 90 Minuten lang nicht existent.“ Ihren Lauf nahm die Niederlage aber erst in der zweiten Halbzeit, nachdem Kai Pohlmann einen Gegenspieler mit zu drastischer Wortwahl zum Schweigen aufforderte und dafür die Rote Karte sah. „Wir haben uns durch Undiszipliniertheiten selbst geschwächt. Groß Grönau ist keine Übermannschaft“, sagte Schmal, dessen Schützlinge mit einem Sieg gegen Oldenburg und einer unglücklichen Niederlage beim VfB Lübeck II gestartet waren. „Wichtig ist, dass wir daraus lernen. Wir stecken mitten in einem Umbruch.“

In der Defensive haben sich die Schlossstädter nochmals verstärkt. Lukas Schaare kehrt vom SV Siek zurück an die Hagener Allee, wo er jahrelang im Jugendbereich – unter anderem unter dem damaligen Juniorencoach Schmal – gespielt hatte. Der 19-Jährige, der sich zuletzt auf sein Abitur konzentriert hatte und deswegen fußballerisch kürzer trat, ist vielseitig einsetzbar. Schmal: „Er kann uns sofort weiterhelfen, ist menschlich und sportlich ein Riesengewinn für uns.“

Junge Eicheder Zweitvertretung noch zu hektisch

Nach zwei Auftaktsiegen hat Absteiger SV Eichede II seine erste Niederlage kassiert. Dem Oldenburger SV reichte ein Elfmetertor, um die Steinburger zu besiegen. Trainer Marcel Müller sagte: „Wir hatten mehr Chancen als Oldenburg, haben aus unserer Überlegenheit aber zu wenig gemacht, kaum Mittel gefunden, uns entscheidend durchzusetzen.“ Dass die mit A-Junioren gespickte Mannschaft in der zweiten Halbzeit zu hektisch agierte, sei auch mit dem geringen Alter verbunden, so Müller weiter. Auch Angreifer Fabian Kolodzick, der schon für die erste Mannschaft in der Schleswig-Holstein-Liga traf, konnte die Partie nicht umbiegen.

Trittaus Trainer Matthias Räck kündigt nach 0:6 in Lübeck Straftraining an

Die höchste Aussichtsplattform in ganz Schleswig-Holstein, also eine klassische Touristenattraktion, dürfte für die Mannschaft des TSV Trittau bald nur noch mit dem Gegenteil von Urlaub verbunden sein. „Teilweise auf einem Bein“ will Matthias Räck seine Spieler den 27 Meter hohen Hahneider Turm erklimmen lassen, wie der Trainer des TSV nach dem 0:6 beim VfB Lübeck II ankündigte. Die sechs Kilometer Wegstrecke vom Trainingsplatz an der Großenseer Straße werden die Fußballer hin- und zurück laufen müssen.

„Es brodelt in mir“, sagte Räck. „Die ersten zehn Minuten waren gut, danach schien es, als hätte jemand den Hebel umgelegt. Es war überhaupt keine Laufbereitschaft mehr da, wir hätten auch 0:10 verlieren können. Vielleicht hilft es, wenn wir im Training den Ball mal ein paar Wochen weglassen.“ Besonders bitter für den Coach: Schon in der ersten Halbzeit verletzten sich mit Daniel Lantz (Oberschenkelprobleme), Danny Hilbert (Knie verdreht) und Maximilian Wiebke (spielte nach einer leichten Gehirnerschütterung und bekam erneut einen Schlag an den Kopf) drei Trittauer.