Tönning. Nur wenige haben ihn bisher zu Gesicht bekommen. Nun hat der ehrenamtliche Käferexperte Roland Suikat herausgefunden, dass der Halligflieder-Spitzmaus-Rüsselkäfer zwar ausschließlich in der nordfriesischen Halligwelt vorkommt, dafür aber häufiger als gedacht. Das kleine Tier gehört zur biologischen Ordnung der Käfer. „Der Nationalpark und die Biosphäre Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer beherbergt somit eine faunistische Kostbarkeit“, sagt Artenexperte Suikat.
Nachweise von den Halligen Hooge und Oland sowie Habel, Gröde, Langeneß und Nordstrandischmoor gab es seinen Angaben zufolge bereits seit längerer Zeit. Er selbst konnte nun bei seinen Erkundungen fünf bisher unbekannte Vorkommen belegen, nämlich auf Südfall, Süderoog, Norderoog, der Hamburger Hallig sowie auf der Insel Pellworm.
Der Käfer ist nur drei Millimeter groß
„Wer den Käfer entdecken will, braucht ein gutes Auge, detaillierte Kenntnis seiner Lebensraumansprüche und Geduld“, weiß der Käferkenner aus Preetz aus Erfahrung. Schließlich ist der Rüssler nur drei Millimeter „groß“ und benötigt für die Eiablage, um nur ein Beispiel für seine „Ansprüche“ zu nennen, offen aus dem Kleiboden ragende Wurzelhälse des Halligflieders.
Auf die Bindung an eben diese Salzwiesenpflanze sei auch sein Name zurückzuführen sowie auf sein Äußeres: „Mit ein wenig Fantasie erinnert dieses an Spitzmäuse, die ebenfalls einen konisch zulaufenden Kopf haben“, sagt Roland Suikat. Der biologische Name des Halligflieder-Spitzmausrüsslers lautet Apion (Pseudaplemonus) limonii.
Beim nächsten Halligspaziergang heißt es also – Kopf nach unten senken und genau gucken.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Schleswig-Holstein