Kreis Pinneberg. Diese Plagegeister möchte wohl niemand in seiner Wohnung haben. Und doch müssen momentan offenbar viele Menschen im Kreis Pinneberg unappetitliche Entdeckungen machen. Denn wie die Kreisverwaltung mitteilt, häufen sich beim Gesundheitsamt „in letzter Zeit“ Anrufe und Mails von Bürgerinnen und Bürgern, die Schaben bei sich im Haushalt gesichtet haben. Kurzum: Im Kreis herrscht wohl leichter Kakerlaken-Alarm.
„Die Betroffenen fragen, wie sie mit der Situation umgehen sollen und inwiefern Schaben bedrohlich für die Gesundheit sind“, schreibt Kreissprecherin Katja Wohlers in ihrer Mitteilung. Aus welchen Orten es besonders viele Meldungen gibt und woran die ungewöhnliche Häufung liegt, sei noch nicht geklärt.
Kakerlaken-Alarm im Kreis Pinneberg – Gesundheitsamt warnt
Da die Betroffenen vor allem die Sorge um mögliche Krankheitsübertragungen umtreibt, erklärt Dr. Tanja Wacker vom Team Infektionsschutz beim Kreis: „Schaben sind keine direkten Krankheitsüberträger. Sie suchen auch nicht den menschlichen Körper als Lebensort und Wirt auf wie Flöhe, Läuse oder Krätzmilben.“
Das bedeutet: Wer Schaben im Privathaushalt findet, muss nicht gleich eine Meldung an den Fachdienst Gesundheit im Kreis machen. Kinder aus betroffenen Haushalten dürfen ganz normal zur Schule oder in die Kita gehen, Erwachsene können wie gewohnt ihrem Beruf nachgehen.
Schaben sind im direkten Kontakt harmos, aber Obacht bei Lebensmitteln
Ganz harmlos seien Schaben aber nich, so die Experten vom Kreis Pinneberg. „Wenn Schaben mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, können sie Keime übertragen, wie etwa Salmonellen oder Schimmelpilze.“ Der Verzehr derart verunreinigter Lebensmittel könne zu Magen-Darm-Infektionen führen.
Abgesehen von gesundheitlichen Aspekten, würden Schaben bei vielen Menschen auch einfach Ekel hervorrufen. Die nachtaktiven Insekten haben einen flachen Körperbau und können sich recht schnell auf glatten Flächen oder Wänden bewegen. Einige Schabenarten können zudem fliegen oder schwimmen.
Kakerlalen-Befall: So kann man sich schützen
Als wärmeliebende Allesfresser kommen Schaben in Innenräumen gut zurecht. Sie können sich sehr rasch vermehren, wenn sie entsprechende Nahrungsbedingungen vorfinden, etwa bei leicht zugänglichen Lebensmitteln, Tierfutter und Abfällen.
Um einem Schabenbefall vorzubeugen, empfiehlt das Gesundheitsamt des Kreises Pinneberg deshalb, besonders umsichtig mit Lebensmittelvorräten umzugehen und auf Hygiene im Haushalt zu achten. Lebensmittel sollten geschlossen gelagert, Böden regelmäßig gewischt und Teppiche gesaugt werden. Auch benutztes Geschirr relativ zügig abzuwaschen, entzieht Schaden die Nahrungsgrundlage. Dies gilt besonders für Futternäpfe von Haustieren, die nach deren Mahlzeiten vollständig entleert und gereinigt werden sollten.
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Leicht aufzuspüren ist das Ungeziefer nicht: Schaben finden ihre Verstecke in Fugen, Rissen, Ritzen oder Hohlräumen. Diese sollten daher möglichst geschlossen und abgedichtet werden. Auch in oder an gebraucht gekauften Gegenständen können sich Schaben verstecken und in eine Wohnung gelangen. Auch im Urlaubsgepäck können Kakerlaken eingeschleppt werden.
Sind Schaben erst in der Wohnung, rät das Umweltbundesamt zu einer professionellen Bekämpfung. Ein in einer Schabenfalle gefangenes Insekt kann von einer fachkundigen Person bestimmt werden, um es dann gezielt zu bekämpfen. Schaben sollten in keinem Fall zertreten werden, da Schaben ihre Eier häufig am Körper tragen und diese mit den Schuhen sonst weiter verteilt werden. Weitere Informationen bietet auch das Umweltbundesamt auf seiner Internetseite www.umweltbundesamt.de
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