Pinneberg. Das ist sehr kurzfristig: Eigentlich sollte der Pinneberger Herbstmarkt an diesem Freitag losgehen. Doch nun musste die Stadtverwaltung das Markttreiben absagen, wie es in einer Mitteilung am Montag heißt. Der Herbstmarkt hätte eineinhalb Wochen bis zum 3. Oktober auf dem Pinneberger Marktplatz stattfinden sollen.
„Wir finden nicht mehr genügend Schausteller und Beschicker, um einen attraktiven Herbstmarkt für Groß und Klein auf dem großen Marktplatz ausrichten zu können – eine Entwicklung, die gerade bundesweit zu beobachten ist“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg. Trotz aller Bemühungen konnte der Fachbereich Bürgerservice nicht genügend Ausstellerzusagen generieren. Es fanden sich weder ein Betreiber eines großen Fahrgeschäftes noch ein Autoscooterinhaber.
Pinneberger Herbstmarkt: Nach Corona-Pandemie fehlen Personal und Geld
Die Gründe dieses Engpasses seien vielschichtig. Die Corona-Pandemie habe viele Betreiber gezwungen, sich umzuorientieren, schreibt die Stadtverwaltung. Steigende Strompreise und Personalnot haben diesen Wandel noch bestärkt, genauso wie der Ukrainekrieg, der für Lieferengpässe bei Mehl, Fett und Benzin sorgte.
Hinzu komme, dass die Menschen, die zusätzlich zu den steigenden Energiekosten von der Inflation betroffen sind, sparen müssten. „Die Leute schauen sehr viel genauer in ihr Portemonnaie. Viele müssen den Euro zweimal umdrehen“, sagt Urte Steinberg.
Wirtschaftsförderin: Schausteller bevorzugen Hamburger Dom
Das gilt auch für die Schausteller: „Wer ein Fahrgeschäft betreibt, sucht sich in Anbetracht der oben genannten Entwicklung lieber Standorte mit sehr hoher Kundenfrequenz wie zum Beispiel den Hamburger Dom aus, um überleben zu können“, sagt Wirtschaftsförderin Birgit Schmidt-Harder.
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Nichtsdestotrotz möchte die Stadtverwaltung Pinneberg auch zukünftig nicht auf einen Früh- und Herbstmarkt verzichten. Bürgermeisterin Urte Steinberg: „Die Stadtverwaltung wird aktiv auf das Stadtmarketing Pinneberg und Vertreter der Schausteller zugehen, um gemeinsam zu überlegen, welche Möglichkeiten es noch gibt, diese Märkte zu veranstalten. Wir werden auch hier kreativ werden und neue Wege finden müssen.“
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